WECHSELWIRKUNGEN MIT ANDEREN ARZNEIMITTELN
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von AZACTAM 2 g oder werden in ihrer Wirkung von AZACTAM 2 g beeinflusst?
Bisher sind keine Wechselwirkungen von AZACTAM 2 g mit anderen Arzneimitteln bekannt.
Wichtigste Inkompatibilitäten (chemische Unverträglichkeiten)
Aztreonam-Infusionslösungen dürfen nicht mit Natriumhydrogencarbonat-Lösung zubereitet werden.
Aztreonam-Infusionslösungen sind mit Cefradin und Metronidazol nicht kompatibel. Soll AZACTAM 2 g abwechselnd mit einem anderen, nicht kompatiblen Arzneimittel über den gleichen Infusionsschlauch infundiert werden, muss der Infusionsschlauch vor und nach Verabreichung von AZACTAM 2 g mit einer geeigneten Infusionslösung, welche mit beiden Arzneistoffen kompatibel ist, durchspült werden.
In isotonischer Natriumchlorid-Lösung oder 5%-iger Glukose-Lösung können Aztreonam-Infusionslösungen mit Clindamycin-Phosphat, Gentamicin-Sulfat, Tobramycin-Sulfat oder Cefazolin-Natrium gemischt werden. Daten zur Kompatibilität mit anderen Arzneimitteln liegen nicht vor.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von AZACTAM 2 g auftreten?
Magen-Darm-Trakt
Gelegentlich können Durchfall, Übelkeit, Brechreiz und/oder Erbrechen, Bauchkrämpfe, Mundbläschen und Geschmacksveränderungen auftreten. Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe Abschnitt "Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen ?").
Nervensystem
In Einzelfällen wurden beobachtet: Kopfschmerz, Schwindel, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Verwirrtheit, Krampfanfälle, Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Gliedmaßen.
Haut und Hautanhangsgebilde
Siehe unten, Abschnitt "Überempfindlichkeitsreaktionen".
Blut, Blutkörperchen und Blutgerinnung
In Einzelfällen sind Blutbildveränderungen (Neutropenie, Anämie, Thrombozytose, Thrombozytopenie, Leukozytose, Panzytopenie, Veränderung der Zahl der Blutplättchen, Eosinophilie) sowie eine Beeinflussung der Blutgerinnung (Anstieg der Prothrombin- und partiellen Thromboplastin-Zeit, Blutungen) und ein positiver Coombs-Test beobachtet worden.
Nieren, Harnwege und Geschlechtsorgane
In Einzelfällen kann es zu einem vorübergehenden Anstieg eines bestimmten Stoffes im Blut als Zeichen einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion kommen (Anstieg des Serum-Kreatinins).
Leber und Gallenwege
In Einzelfällen wurde ein vorübergehender Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen und alkalische Phosphatase) im Serum ohne klinische Symptome, selten Gelbsucht und Hepatitis (Leberentzündung) beobachtet.
Lunge, Atemwege und Atmung
Niesen und Nasenverstopfung sind gelegentlich beobachtet worden.
Sinnesorgane
In Einzelfällen wurde über Ohrenklingen und Doppeltsehen berichtet.
Herz und Kreislauf
Bei Injektion/Infusion von Aztreonam kann es zu Blutdruckabfall und zu EKG-Veränderungen kommen.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Unter Aztreonam-Behandlung können allergische Hautreaktionen, wie z.B. Hautausschlag mit oder ohne Juckreiz, Hautrötung, Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung, punktförmige Hautblutungen auftreten. In seltenen Fällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Aztreonam-Therapie über schwere Hautreaktionen mit mehr oder weniger starker Allgemeinreaktion (wie z.B. exfoliative Dermatitis, Erythema exsudativum multiforme, toxische epidermale Nekrolyse) berichtet worden.
Bei einer Hautreaktion gegenüber AZACTAM 2 g sollte der Arzt konsultiert werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen können sich äußern als: Gesichtsschwellung, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Atemnot, Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock. Bei Auftreten dieser Erscheinungen ist unter Umständen sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Andere Nebenwirkungen
Unter Aztreonam-Behandlung kann es zum Auftreten von nicht empfindlichen Keimen kommen. In diesen Fällen ist eine geeignete Behandlung einzuleiten. Unter einer Therapie mit Aztreonam kann es durch die Beseitigung der empfindlichen Bakterien zu einer Vermehrung von bestimmten Hefepilzen auf der Haut oder Schleimhaut, vor allem im Geschlechtsbereich, kommen, mit Symptomen wie akute Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane. Vereinzelt traten unter Aztreonam-Therapie Schwächegefühl, Unwohlsein, Fieber, Schwitzen, Hitzegefühl, Brustschmerz, Brustspannung, Atembeschwerden bis Atemnot, Muskelschmerz und Mundgeruch auf.
Lokale Reaktionen an der Einstichstelle
Bei schneller intravenöser Injektion kann leichtes Brennen an der Injektionsstelle sowie Venenentzündung auftreten. Auch nach intramuskulärer Injektion sind lokale Reizungen möglich.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Bei schweren und anhaltenden Durchfällen oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt (pseudomembranöse Enterokolitis) muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit AZACTAM in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen) erfordern unter Umständen entsprechende Notfallmaßnahmen (Sympathomimetika, Volumensubstitution, Corticosteroide und/oder Antihistaminika).