Bei Anwendung von Holoxan Lösung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Generell sollte bei einer Ifosfamid Behandlung auf den Genuss alkoholischer Getränke verzichtet werden.
Wegen der Möglichkeit einer verminderten Aktivierung und damit verminderten Wirksamkeit von Ifosfamid durch eine in Grapefruits enthaltene Substanz, sollte auf den Genuss von Grapefruits oder Grapefruitsaft verzichtet werden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Holoxan® Lösung Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
myelodysplastische (Knochenmark)
Veränderungen,
Myelosuppressionen (Knochenmarkschädi-gung),
SOC | sehr häufig > 1/ 10 | Häufig1/ 100 –< 1/ 10 | gelegentlich1/ 1000 –< 1/ 100 | selten >1/ 10 000 – < 1/ 1000 | sehr selten > 1/ 10 000, einschliesslich Einzelfälle |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | | sekundären (zum Teil lebensbedrochlichen) Infektionen | Pneumonitis (Lungenentzündung) | | |
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen) | | | Zweittumoren, Harnblasenkarzinomen (Harnblasenkrebs), akute Leukämien | | |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Leukozytopenie (Abfall der Zahl wei-ßer Blutkörperchen) | Thrombozytopenie (Abfall der Zahl der Blutplättchen) | | Anämie (Blutarmut) | |
Erkrankungen des Immunsystems | | | | Überempfindlich-keitsreaktionen | Schock |
Endokrine Erkrankungen | | | Störungen der Ovulation (Ausstoßung der reifen Eizelle) | SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion; Schwartz-Bartter-Syndrom) | |
Stoffwechsel- und Ernährungs-störungen | | Azidose | Anorexie (Appetitlosigkeit) | Hyponatriämie, Wasserretention | Hypokaliämie |
Psychiatrische Erkrankungen | | | Halluzination, depressive Psychosen, Desorientiertheit, Unruhe, Konfusion | | |
Erkrankungen des Nervensystems | Enzephalopathien (nicht entzündliche Erkrankung des Gehirns), Schläfrigkeit | | Somnolenz (Benommenheit), Vergesslichkeit, Schwindelanfälle | cerebelläre (Kleinhirn) Symptome | Koma, Polyneuropathie (Schädigung der peripheren Nerven) |
Augen-erkrankungen | | | | Sehstörungen | |
Herz-erkrankungen | | | ventrikuläre und supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen Herzinsuffizienz | | |
Gefäß-erkrankungen | | | Blutungsrisikos | | Phlebitis (Venenentzündung) |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums | | | | | interstitielle Pneumonitis (Lungenentzündung), interstitielle Lungenfibrose (Bindegewebsvermehrung in der Lunge), toxisch-allergisches Lungenödem |
Erkrankungen des Gastro-intestinaltrakts | Übelkeit, Erbrechen | | Diarrhoe (Durchfall), Obstipation (Verstopfung) | Stomatitis | akute Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) |
Leber- und Gallenerkrankungen | | | Leberfunktionsstörung | | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhaut-zellgewebes | Alopezie (Haarausfall) | | | | Hautentzündungen |
Skelettmusku-latur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | | | | Krampfanfälle | Rachitis, Osteomalazie (Knochener-weichung) |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Hämaturie (Blut im Harn), Mikrohämaturie (nur unter dem Mikroskop sichtbare rote Blutkörperchen im Harn) | Hämorrhagische Zystitis (blutige Blasenentzündung), Schwere Nephropathien (Nierenerkrankungen) tubulären Nierenfunk-tionsstörungen Makrohämaturie (mit bloßem Auge sicht-bares Blut im Harn) | Inkontinenz (Darm- und Blasenschwäche) | glomeruläre Nieren-funktionsstörung, tubulären Azidose, Proteinurie (Eiweiß im Urin) | Fanconi-Syndrom |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | | Störungen der Spermatogenese (Samenbildung) | Amenorrhoe (Ausblei-ben der monatlichen Regelblutung), erniedrigtem Spiegel weiblicher Sexualhormone | Azoospermie (Fehlen der Spermien im Samen), Oligospermie (verminderte Spermienzahl). | |
Angeborene, familiäre und genetisch bedingte Erkrankungen | | | | Hyperaminoazidurie | |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwer-den am Verab-reichungsort | Fieber | Schwäche | | | |
Untersuchungen | | | ST-Streckenverän-derungen, Anstieg der Leberenzyme ( z. B. SGOT, SGPT, Gamma-GT) und/oder des Bilirubins | Phosphaturie | |
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen | | | | | gesteigerte Reaktion auf Bestrahlung |
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Wie generell bei chemotherapeutischer Therapie besteht auch bei Ifosfamid-Gabe das Risiko, dass als Spätfolge der Therapie Zweittumoren oder ihre Vorstufen auftreten können. Ein erhöhtes Risiko besteht z.B. für die Entwicklung von Harnblasenkarzinomen (Harnblasenkrebs) sowie für myelodysplastische (Knochenmarks) Veränderungen bis hin zu akuten Leukämien.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
In Abhängigkeit von der Dosis können unterschiedlich schwere Grade von Myelosuppressionen (Knochenmarkschädigung) mit Leukozytopenie (Abfall der Zahl weißer Blutkörperchen), Thrombozytopenie (Abfall der Zahl der Blutplättchen) und Anämie (Blutarmut) auftreten. Häufig ist mit einer Leukozytopenie und der Gefahr von sekundären (zum Teil lebensbedrohlichen) Infektionen, die mit Fieber einhergehen können, sowie mit einer Thrombozytopenie und der Gefahr eines erhöhten Blutungsrisikos zu rechnen. Die niedrigsten Leukozyten- und Thrombozytenwerte treten in der Regel in der 1. bis 2. Woche nach Behandlungs-beginn auf und sind innerhalb 3 bis 4 Wochen nach Behandlungsbeginn wieder erholt. Eine Anämie entwickelt sich in der Regel erst nach mehreren Behandlungszyklen. Hohe Einzeldosen des Medikamentes gehen häufiger mit einer Leukozytopenie einher als die fraktionierte Dosierung. Bei chemo-und/ oder radiotherapeutisch vorbehandelten Patienten und bei Patienten mit einer Nierenfunktionseinschränkung ist mit einer stärkeren Myelosuppression zu rechnen.
Erkrankungen des Nervensystems
In 10 – 20 % der Fälle können Enzephalopathien (nicht entzündliche Erkrankung des Gehirns) auftreten. Die Enzephalopathie kann sich innerhalb von wenigen Stunden bis Tagen nach Therapiebeginn entwickeln. Risikofaktoren sind ein schlechter Allgemeinzustand des Patienten, eine verminderte Nierenfunktion (Kreatinin 1,5 mg/dl), eine Vorbehandlung mit nierenschä-digenden Medikamenten (z. B. Cisplatin) und postrenale Abflusshindernisse (z. B. Tumoren im Beckenbereich). Weitere Risikofaktoren sind höheres Alter, Alkoholanamnese, erniedrigtes Serumalbumin oder Hydrogenkarbonat, eine hepatische Funktionsstörung (Leberfunktions-störung) und eine gleichzeitige Gabe von Antiemetika in hohen Dosen. Schläfrigkeit ist die häufigste Manifestation der Enzephalopathie. Sie kann bis zu Somnolenz (Benommenheit) und Koma fortschreiten. Schwäche, Vergesslichkeit, depressive Psychosen, Desorientiertheit, Unruhe, Konfusion, Halluzination, cerebelläre (Kleinhirn) Symptome, Inkontinenz (Darm- und Blasenschwäche) und Krampfanfälle sind weitere Manifestationsmöglichkeiten. Enzephalopathien sind im Allgemeinen reversibel und klingen spontan innerhalb weniger Tage nach der letzten Ifosfamid-Gabe ab. Schwere Verläufe sind selten und Todesfälle sind nur vereinzelt im Zusammenhang mit sehr hohen Dosen des Medikamentes beobachtet worden. Bei fraktionierter Dosierung sind die Enzephalopathien weniger häufig und weniger schwer. In seltenen Fällen treten Sehstörungen und Schwindelanfälle auf.
Herzerkrankungen
In Einzelfällen sind nach sehr hohen Dosen von Ifosfamid und/oder nach Vor- oder Begleitbehandlung mit Anthracyclinen ventrikuläre und supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen, ST- Streckenveränderungen und Herzinsuffizienz berichtet worden. Auf die Notwendigkeit von regelmäßigen Elektrolytkontrollen und besondere Vorsicht bei Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen muss in diesem Zusammenhang hingewiesen werden.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
In Einzelfällen chronische interstitielle Lungenfibrose (Bindegewebsvermehrung in der Lunge) und Pneumonitis (Lungenentzündung). In einem Einzelfall ist ein toxisch-allergisches Lungen-ödem beschrieben worden.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gastrointestinale Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen sind dosisabhängige Nebenwirkungen. Moderate bis schwere Formen kommen in etwa der Hälfte der Fälle vor. Seltener kommt es zu Anorexie (Appetitlosigkeit), Diarrhoe (Durchfall) und Obstipation (Verstopfung) sowie zu Entzündungen der Mundschleimhaut wie Stomatitis und Mukositis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Seltener kommt es zu einer Leberfunktionsstörung, die z.B. zu einem Anstieg der Leberenzyme ( z.B. SGOT, SGPT, Gamma-GT) und/ oder des Bilirubins führt.
Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Eine häufige Nebenwirkung ist die Alopezie (Haarausfall), die in Abhängigkeit von der Dosis und Dauer der Behandlung in bis zu 100 % der Fälle auftreten kann. Sie ist reversibel.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Hämorrhagische Zystitis (blutige Blasenentzündung); Mikrohämaturie (nur unter dem Mikros-kop sichtbare rote Blutkörperchen im Harn) und Makrohämaturie (mit bloßem Auge sichtbares Blut im Harn) ist eine häufige und dosisabhängige Komplikation einer Therapie mit Ifosfamid.
Häufiger kommt es zu tubulären Nierenfunktionsstörungen mit z. B. Hyperaminoazidurie, Phosphaturie, Azidose oder Proteinurie, bis hin zum Fanconi-Syndrom. Daraus kann eine Rachitis und bei Erwachsenen eine Osteomalazie (Knochenerweichung) resultieren. In Einzelfällen kommt es zur Hypokaliämie. Risikofaktoren für eine überwiegend im proximalen Tubulussystem lokalisierte Nierenfunktionsstörung sind Zustand nach einseitiger Nephrektomie (Entfernung der Niere), zusätzliche Behandlung mit platinhaltigen Präparaten oder eine begleitende Bestrahlung des Bauchraumes unter Einschluss der Nieren bzw. der verbliebenen Niere.
Gelegentlich kann eine glomeruläre Nierenfunktionsstörung mit einem Anstieg des Serum-kreatinins, einer Abnahme der Kreatinin-Clearance und einer Proteinurie (Eiweiß im Urin) vorkommen. Mögliche Ursachen für eine glomeruläre Nierenfunktionsstörung sind hohe Einzeldosen des Medikamentes und zusätzliche Behandlung mit platinhaltigen Präparaten. Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung potentiell nephrotoxischer Substanzen wie Aminoglykoside, Acyclovir oder Amphotericin B. Diese potenzieren tubuläre Nieren-schädigungen nicht, können jedoch die glomeruläre Filtration weiter verschlechtern.
Schwere Nephropathien (Nierenerkrankungen) sind selten.
Prädisponierende Faktoren sind hohe kumulative Dosen (seit Beginn der Therapie verabreichte Gesamtdosis) des Medikamentes und Kindesalter (insbesondere unter 3 Jahre).
Vor Beginn und während bzw. nach der Therapie sind die glomeruläre und tubuläre Nieren-funktion zu prüfen und zu kontrollieren.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Aufgrund des alkylierenden Wirkprinzips ist davon auszugehen, daß zum Teil irreversible Störungen der Spermatogenese (Samenbildung) und daraus resultierender Azoospermie (Fehlen der Spermien im Samen) bzw. anhaltende Oligospermie (verminderte Spermienzahl). Seltener sind Störungen der Ovulation (Ausstoßung der reifen Eizelle), die z. T. irreversibel verlaufen können, mit daraus resultierender Amenorrhoe (Ausbleiben der monatlichen Regelblutung) und erniedrigtem Spiegel weiblicher Sexualhormone auftreten können.
Weiterhin können auftreten
- in Einzelfällen SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion; Schwartz-Bartter-Syndrom) mit Hyponatriämie und Wasserretention;
- in seltenen Fällen Haut- und Schleimhautentzündungen;
- in seltenen Fällen Überempfindlichkeitsreaktionen, in Einzelfällen mit Fieber und bis zum Schock;
- in seltenen Fällen Phlebitis (Venenentzündung) oder Fieber;
- in Einzelfällen Polyneuropathie (Schädigung der peripheren Nerven);
- in Einzelfällen akute Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse);
- in Einzelfällen eine gesteigerte Reaktion auf Bestrahlung.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Zur Begrenzung bzw. Minderung der Nebenwirkungen sind geeignete Maßnahmen und /oder Untersuchungen angezeigt.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Fraktionierte Dosierung, eine ausreichende Hydratation mit bis zu 3 Liter Flüssigkeit pro Tag und insbesondere die gleichzeitige Applikation von Mesna können die Häufigkeit und den Ausprägungsgrad der hämorrhagischen Zystitis (blutige Blasenentzündung) deutlich senken.
Bei einer längerdauernden Behandlung mit Ifosfamid sind eine ausreichende Diurese (Harnausscheidung) und regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion erforderlich. Dies gilt vor allem für Kinder. Im Falle einer beginnenden Nephropathie (Nierenschädigung) ist mit der Gefahr eines irreversiblen Nierenschadens zu rechnen, wenn die Behandlung mit Ifosfamid fortgeführt wird. Eine Nutzen-Risikoabwägung ist erforderlich.
Vorsicht ist bei Patienten geboten, die einseitig nephrektomiert (Entfernung einer Niere) sind, eine Nierenfunktionseinschränkung aufweisen oder mit nierenschädigenden Medikamenten wie z. B. Cisplatin vorbehandelt worden sind. Hier ist mit einer größeren Häufigkeit und Intensität der Myelotoxizität (Knochenmarkschädigung) und der renalen (Niere betreffende) und zerebralen (Großhirn betreffende) Toxizität zu rechnen.
Eine regelmäßige Kontrolle von Urinstatus und Sediment ist durchzuführen.
Andere Nebenwirkungen
- rechtzeitige Gabe von Antiemetika
- regelmäßige Blutbildkontrolle
Ist vor Behandlungsbeginn die Funktion von Leber und/oder Niere beeinträchtigt, ist die Anwendung im Einzelfall abzuwägen. Es empfiehlt sich, die Funktionsparameter während der Holoxantherapie häufiger zu kontrollieren.
Bei Diabetikern ist der Zuckerstoffwechsel regelmäßig zu überwachen, um ggf. Änderungen in der antidiabetischen Therapie rechtzeitig vornehmen zu können.
Auf eine ausreichende Diurese (Harnausscheidung) ist zu achten.
Bei Fieber und/oder Leukopenie (Abfall der Zahl weißer Blutkörperchen) ist die prophylak-tische (vorbeugende) Gabe von Antibiotika bzw. Antimykotika angezeigt.
Auf eine sorgfältige Mundpflege ist zu achten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.