Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung

Abbildung Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung
Wirkstoff(e) Levofloxacin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller INFOMED FLUIDS SRL
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 20.02.2017
ATC Code J01MA12
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Chinolone

Zulassungsinhaber

INFOMED FLUIDS SRL

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung

Anwendungsgebiete

Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung ist angezeigt bei Erwachsenen zur Behandlung der folgenden Infektionen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1):

  • ambulant erworbene Pneumonie,
  • komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen / Komplizierte Haut- und Weichgewebeinfektionen.
    Bei komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen / Komplizierte Haut- und Weichgewebeinfektionen sollte Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung nur angewendet werden, wenn andere Antibiotika, die für die Behandlung dieser Infektionen üblicherweise empfohlen werden, für ungeeignet erachtet werden.
  • Akute Pyelonephritis und komplizierte Harnwegsinfektionen (siehe Abschnitt 4.4),
  • chronische bakterielle Prostatitis,
  • Lungenmilzbrand: zur Prophylaxe nach einer Exposition und als kurative Behandlung (siehe Abschnitt 4.4).

Die offiziellen Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu beachten.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen

Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung darf nicht angewendet werden:

  • Bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Levofloxacin oder anderen Chinolone oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
  • Bei Patienten mit Epilepsie
  • Bei Patienten mit anamnestisch bekannten Sehnenbeschwerden nach früherer Anwendung von Fluorchinolonen
  • Bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase
  • Während der Schwangerschaft
  • Während der Stillzeit

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Anwendung von Levofloxacin sollte bei Patienten vermieden werden, bei denen in der Vergangenheit schwerwiegende Nebenwirkungen bei der Anwendung von chinolon- oder fluorchinolonhaltigen Arzneimitteln auftraten (siehe Abschnitt 4.8). Die Behandlung dieser Patienten mit levofloxacin sollte nur dann begonnen werden, wenn keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgt ist (siehe auch Abschnitt 4.3).

Aortenaneurysma und Aortendissektion, und Herzklappenregurgitation/-insuffizienz

In epidemiologischen Studien wird von einem erhöhten Risiko für Aortenaneurysma und Aortendissektion, insbesondere bei älteren Patienten, und von Aorten- und Mitralklappenregurgitation nach der Anwendung von Fluorchinolonen berichtet. Fälle von Aortenaneurysma und Aortendissektion, manchmal durch Rupturen kompliziert (einschließlich tödlicher Fälle), sowie Regurgitation/Insuffizienz einer der Herzklappen wurden bei Patienten berichtet, die Fluorchinolone erhielten (siehe Abschnitt 4.8).

Daher sollten Fluorchinolone nur nach einer sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung und nach Abwägung anderer Therapieoptionen bei Patienten mit positiver Familienanamnese in Bezug auf Aneurysma oder angeborenen Herzklappenfehlern oder bei Patienten mit diagnostiziertem Aortenaneurysma und/oder diagnostizierter -dissektion oder einem diagnostizierten Herzklappenfehler oder bei Vorliegen anderer Risikofaktoren oder prädisponierender Bedingungen

  • sowohl für Aortenaneurysma und Aortendissektion und Herzklappenregurgitation/-insuffizienz (z. B. Bindegewebserkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder Ehlers-Danlos-Syndrom, Turner-Syndrom, Morbus Behçet, Hypertonie, rheumatoide Arthritis) oder zusätzlich
  • für Aortenaneurysma und Aortendissektion (z. B. Gefäßerkrankungen wie Takayasu-Arteriitis oder Riesenzellarteriitis oder bekannte Atherosklerose oder Sjögren-Syndrom), oder zusätzlich
  • für Herzklappenregurgitation/-insuffizienz (z. B. infektiöse Endokarditis)

angewendet werden.

Das Risiko von Aortenaneurysmen und Aortendissektionen sowie ihrer Ruptur kann auch bei Patienten erhöht sein, die gleichzeitig mit systemischen Kortikosteroiden behandelt werden.

Bei plötzlichen Bauch-, Brust- oder Rückenschmerzen sollten die Patienten angewiesen werden, sofort einen Arzt in der Notaufnahme aufzusuchen.

Patienten sollten unverzüglich medizinische Hilfe aufsuchen, im Fall von Atemnot, neu auftretendem Herzklopfen oder der Entwicklung von Ödemen am Bauch oder den unteren Extremitäten.

Methicillin-resistente S. aureus besitzen wahrscheinlich eine Koresistenz gegen Fluorchinolone (einschließlich Levofloxacin). Bei bekannter oder vermuteter MRSA-Infektion wird Levofloxacin daher nicht für die Behandlung empfohlen, es sei denn, die Laborergebnisse bestätigen eine Empfindlichkeit des Erregers gegen Levofloxacin (und üblicherweise für die Behandlung von MRSA empfohlene Antibiotika werden als nicht indiziert erachtet).

Die Resistenz von E. coli – der häufigste Erreger von Harnwegsinfektionen – gegen Fluorchinolone ist innerhalb der Europäischen Union unterschiedlich ausgeprägt. Die Ärzte sollten bei der Verordnung die lokale Prävalenz der Resistenz von E. coli gegen Fluorchinolone berücksichtigen. Lungenmilzbrand: die Anwendung bei Menschen beruht auf In-vitro-Empfindlichkeitsdaten für Bacillus anthracis und auf experimentellen Daten bei Tieren zusammen mit begrenzten Daten bei Menschen. Bei der Behandlung von Milzbrand sollten sich die behandelnden Ärzte auf nationale oder internationale Konsensus-Papiere beziehen.

Infusionsdauer

Die empfohlene Infusionsdauer von mindestens 30 Minuten für 250 mg oder 60 Minuten für 500 mg Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung sollte eingehalten werden. Es ist

bekannt, dass es während der Infusion von Ofloxacin zu Tachykardie und einem vorübergehenden Abfall des Blutdrucks kommen kann. In seltenen Fällen kann es aufgrund eines erheblichen Abfalls des Blutdrucks zu einem Kreislaufkollaps kommen. Sollte während der Infusion von Levofloxacin (l-Isomer von Ofloxacin) ein verdächtiger Abfall des Blutdrucks beobachtet werden, muss die Infusion umgehend unterbrochen werden.

Natriumgehalt

Dieses Produkt enthält 7,7 mmol (177 mg) Natrium pro 50 ml und 15,4 mmol (354 mg) Natrium pro 100 ml. Patienten, die eine kontrollierte Natrium-Diät einhalten müssen, sollten dies beachten.

Tendinitis und Sehnenruptur

Tendinitis und Sehnenruptur (insbesondere, aber nicht beschränkt auf die Achillessehne), manchmal beidseitig, können bereits während der ersten 48 Stunden nach Behandlungsbeginn mit Chinolonen und Fluorchinolonen auftreten, wobei ein Auftreten auch noch mehrere Monate nach Absetzen der Behandlung berichtet wurde. Das Risiko einer Tendinitis und Sehnenruptur ist erhöht bei älteren Patienten, Patienten mit Nierenfunktionsstörung, Patienten nach Transplantation solider Organe, Patienten, die Tagesdosen von 1.000 mg Levofloxacin erhalten und bei Patienten, die gleichzeitig mit Kortikosteroiden behandelt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Kortikosteroiden sollte daher vermieden werden.

Beim ersten Anzeichen einer Tendinitis (z. B. schmerzhafte Schwellung, Entzündung) sollte die Behandlung mit Levofloxacin beendet und eine alternative Behandlung erwogen werden. Die betroffenen Gliedmaßen sollten angemessen behandelt werden (z. B. Ruhigstellen). Bei Anzeichen einer Tendinopathie sollten Kortikosteroide nicht angewendet werden.

Erkrankungen im Zusammenhang mit Clostridium difficile

Diarrhö, insbesondere wenn sie schwer, anhaltend und/oder blutig während oder nach der Behandlung (einschließlich mehrerer Wochen nach Behandlungsende) mit Levofloxacin auftritt, kann ein Hinweis auf eine durch Clostridium difficile hervorgerufene Erkrankung (CDAD) sein. Der Schweregrad einer CDAD kann von einer milden Verlaufsform bis zu deren schwerster (lebensbedrohlicher) Form, der pseudomembranösen Kolitis, reichen (siehe Abschnitt 4.8). Daher ist es wichtig, diese Diagnose in Betracht zu ziehen, wenn sich bei Patienten während oder nach Behandlung mit Levofloxacin eine schwere Diarrhö entwickelt. Bei vermuteter oder bestätigter CDAD muss die Behandlung mit Levofloxacin sofort beendet und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind in solchen Fällen kontraindiziert.

Patienten mit Prädisposition für Krampfanfälle

Chinolone können die Krampfschwelle herabsetzen und Krampfanfälle auslösen. Levofloxacin ist kontraindiziert bei Patienten mit anamnestisch bekannter Epilepsie (siehe Abschnitt 4.3) und sollte, wie andere Chinolone auch, nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden bei Prädisposition für epileptische Anfälle oder bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen, wie beispielsweise Theophyllin (siehe Abschnitt 4.5). Treten Krampfanfälle auf (siehe Abschnitt 4.8), sollte die Behandlung mit Levofloxacin abgebrochen werden.

Patienten mit G-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel

Patienten mit latentem oder bestehendem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel neigen möglicherweise zu hämolytischen Reaktionen, wenn sie mit Chinolonen behandelt werden. Deshalb sollte bei Behandlung solcher Patienten mit Levofloxacin das mögliche Auftreten einer Hämolyse genau überwacht werden.

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Da Levofloxacin hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden wird, sollte die Dosis von Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2).

Überempfindlichkeitsreaktionen

Levofloxacin kann schwerwiegende, potentiell lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen (vom Angioödem bis zum anaphylaktischen Schock) auslösen, manchmal bereits nach der ersten Dosis (siehe Abschnitt 4.8). Patienten sollten die Behandlung umgehend abbrechen und ihren Arzt oder einen Notarzt kontaktieren, der geeignete Notfallmaßnahmen einleiten wird.

Schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen

Im Zusammenhang mit einer Levofloxacin-Behandlung wurde über schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen (SCARs), einschließlich toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN, auch bekannt als Lyell-Syndrom), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), die lebensbedrohlich oder tödlich verlaufen können, berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Patienten sollten zum Zeitpunkt der Verschreibung auf Anzeichen und Symptome schwerer Hautreaktionen hingewiesen und engmaschig überwacht werden. Wenn Anzeichen und Symptome, die diese Reaktionen vermuten lassen, auftreten, sollte Levofloxacin sofort abgesetzt und eine alternative Behandlung in Betracht gezogen werden. Hat der Patient eine schwerwiegende Reaktion wie SJS, TEN oder DRESS unter Levofloxacin entwickelt, darf eine Levofloxacin-Behandlung bei diesem Patienten zu keinem Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.

Dysglykämie

Wie bei allen Chinolonen sind Abweichungen der Blutglucosewerte (einschließlich Hyper- und Hypoglykämien) berichtet worden, üblicherweise bei Diabetikern, die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z. B. Glibenclamid) oder mit Insulin behandelt wurden. Es sind Fälle von hypoglykämischem Koma bekannt. Bei diabetischen Patienten wird eine sorgfältige Überwachung der Blutzuckerwerte empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).

Vermeidung einer Photosensibilisierung

Unter Levofloxacin ist eine Photosensibilität beschrieben worden (siehe Abschnitt 4.8). Es wird empfohlen, dass sich Patienten während und bis zu 48 Stunden nach der Behandlung nicht unnötig starker Sonnenbestrahlung oder künstlicher UV-Strahlung (z. B. Höhensonne, Solarium) aussetzen, um eine Photosensibilität zu vermeiden.

Patienten, die mit Vitamin-K-Antagonisten behandelt werden

Aufgrund von möglicherweise erhöhten Werten bei Gerinnungstests (F/INR) und/oder verstärkten Blutungen bei Patienten, die mit Levofloxacin in Kombination mit einem Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin) behandelt werden, sollten bei gleichzeitiger Verabreichung dieser Medikamente die Gerinnungswerte überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5).

Psychotische Reaktionen

Bei Patienten, die Chinolone (einschließlich Levofloxacin) erhalten haben, wurde über psychotische Reaktionen berichtet. In sehr seltenen Fällen haben sich diese zu Suizidgedanken und selbstgefährdendem Verhalten entwickelt – manchmal bereits nach einer einzigen Dosis Levofloxacin (siehe Abschnitt 4.8). Falls Patienten derartige Reaktionen entwickeln, ist Levofloxacin abzusetzen, und geeignete Maßnahmen müssen eingeleitet werden. Wird Levofloxacin bei psychotischen Patienten oder bei Patienten mit anamnestisch bekannten psychiatrischen Erkrankungen eingesetzt, ist Vorsicht geboten.

QT-Intervallverlängerung

Bei der Verabreichung von Fluorchinolonen, einschließlich Levofloxacin, an Patienten mit bekannten Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls ist Vorsicht geboten, zum Beispiel bei:

  • kongenitalem Long-QT-Syndrom
  • gleichzeitiger Verabreichung von Medikamenten, die eine Verlängerung des QT-Intervalls verursachen (z. B. Klasse-IA- und -III-Antiarrhythmika, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika)
  • unkorrigierten Störungen des Elektrolythaushalts (z. B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie)
  • Herzerkrankungen (z. B. Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Bradykardie)

Ältere Patienten und Frauen reagieren möglicherweise empfindlicher auf QTc-verlängernde Arzneimittel. Deshalb sollten Fluorchinolone, einschließlich Levofloxacin, bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.2, 4.5, 4.8 und 4.9).

Periphere Neuropathie

Fälle sensorischer oder sensomotorischer Polyneuropathie, die zu Parästhesie, Hypästhesie, Dysästhesie oder Schwäche führten, wurden bei Patienten berichtet, die Chinolone oder Fluorchinolone erhielten. Mit Levofloxacin behandelte Patienten sollten angewiesen werden, ihren Arzt vor dem Fortsetzen der Behandlung zu informieren, wenn Symptome einer Neuropathie wie z. B. Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Schwäche auftreten, um der Entwicklung einer potenziell irreversiblen Schädigung vorzubeugen (siehe Abschnitt 4.8).

Leber- und Gallenerkrankungen

Unter Behandlung mit Levofloxacin wurde über Fälle von Lebernekrosen bis hin zu tödlichem Leberversagen berichtet, primär bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen, z. B. Sepsis (siehe Abschnitt 4.8). Die Patienten sollten darüber informiert werden, dass sie bei Anzeichen und

Symptomen von Lebererkrankungen, wie zum Beispiel Anorexie, Ikterus, dunkler Urin, Pruritus oder druckempfindliches Abdomen, die Behandlung abbrechen und ihren Arzt kontaktieren sollten.

Exazerbation einer Myasthenia gravis

Fluorchinolone, einschließlich Levofloxacin, können eine neuromuskuläre Blockade auslösen und eine Muskelschwäche bei Patienten mit Myasthenia gravis verschlimmern. Schwere Nebenwirkungen nach Markteinführung (einschließlich Tod oder Beatmungspflicht) werden mit der Anwendung von Fluorchinolonen bei Patienten mit Myasthenia gravis in Zusammenhang gebracht. Daher sollte Levofloxacin bei Patienten mit bekannter Myasthenia gravis mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.8).

Sehstörungen

Wenn das Sehvermögen beeinträchtigt wird oder Auswirkungen auf die Augen wahrgenommen werden, ist unverzüglich ein Augenarzt hinzuzuziehen (siehe Abschnitte 4.7 und 4.8).

Superinfektion

Bei längerer Behandlung mit Levofloxacin – wie auch mit anderen Antibiotika – kann es zu einem übermäßigen Wachstum von unempfindlichen Erregern kommen. Eine wiederholte Bewertung des Krankheitsverlaufs des Patienten ist daher erforderlich. Im Falle einer Superinfektion sollten geeignete Maßnahmen unternommen werden.

Beeinträchtigung von Laborergebnissen

Unter Behandlung mit Levofloxacin kann bei Patienten der Opiatnachweis im Urin falsch positiv ausfallen. Positive Ergebnisse müssen gegebenenfalls durch spezifischere Methoden bestätigt werden.

Levofloxacin kann das Wachstum von Mycobacterium tuberculosis hemmen und so zu falsch negativen Ergebnissen in der bakteriologischen Tuberkulose-Diagnostik führen.

Anhaltende, die Lebensqualität beeinträchtigende und potenziell irreversible schwerwiegende Nebenwirkungen

In sehr seltenen Fällen wurde bei Patienten, die Chinolone und Fluorchinolone erhielten, von anhaltenden (über Monate oder Jahre andauernden), die Lebensqualität beeinträchtigenden und potenziell irreversiblen schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet, die verschiedene, manchmal auch mehrere, Körpersysteme betrafen (Bewegungsapparat, Nerven, Psyche und Sinnesorgane), unabhängig vom Alter und bereits bestehenden Risikofaktoren. Levofloxacin sollte bei den ersten Anzeichen oder Symptomen einer schwerwiegenden Nebenwirkung sofort abgesetzt werden und die Patienten sollten angewiesen werden, ihren verschreibenden Arzt zu Rate zu ziehen.

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es gibt nur wenige Daten über den Einsatz von Levofloxacin bei Schwangeren. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Dennoch darf Levofloxacin bei Schwangeren nicht angewendet werden, da Studien am Menschen fehlen und tierexperimentelle Daten auf das Risiko einer möglichen Schädigung von Knorpelgewebe belasteter Gelenke durch Fluorchinolone bei heranwachsenden Tieren hinweisen (siehe Abschnitte 4.3 und 5.3).

Stillzeit
Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung ist kontraindiziert während der Stillzeit. Es gibt nicht genügend Informationen über die Ausscheidung von Levofloxacin in die menschliche Muttermilch. Allerdings weiß man von anderen Fluorchinolonen, dass sie in die Muttermilch übergehen. Aufgrund fehlender Studien am Menschen und weil tierexperimentelle Daten auf ein Risiko einer möglichen Schädigung von Knorpelgewebe belasteter Gelenke bei heranwachsenden Tieren durch Fluorchinolone schließen lassen, darf Levofloxacin bei stillenden Frauen nicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.3 und 5.3).

Fertilität
Levofloxacin verursachte bei Ratten keine Beeinträchtigung der Fertilität oder der Reproduktivität.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Den Beutel in der Originalverpackung aufbewahren, um Inhalt vor Licht zu schützen. Nicht einfrieren.

Für Lagerungshinweise nach dem Öffnen, siehe Abschnitt 6.3.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nur zur einmaligen Anwendung.

Vor der Anwendung inspizieren. Die Lösung darf nur verwendet werden, wenn sie klar, gelb bis grünlich-gelb und frei von Partikeln ist.

Herstellung der Infusionslösung

  • Beutel mit den Anschlüssen nach oben halten.
  • Schutzkappe vom Anschluss abziehen.
  • Führen Sie den Dorn des Infusionssets mit einer drehenden Bewegung in den Anschluss-Port ein.
  • Infusionsbeutel zur Verabreichung aufhängen.

Während der Infusion ist kein Schutz vor Lichteinwirkung erforderlich.

Nicht verwendete Lösung und die Beutel sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Kompatibilität mit anderen Infusionslösungen

Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung ist mit folgenden anderen Infusionslösungen kompatibel:

  • Natriumchlorid 9 mg/ml (0.9 %)
  • Glukose 50 mg/ml (5 %)
  • Glukose 25 mg/ml (2.5 %) in Ringerlösung

Für Inkompatibilitäten Abschnitt 6.2 beachten.

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Wie wird es angewendet?

Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung wird einmal oder zweimal täglich als langsame intravenöse Infusion verabreicht. Die Dosierung ist abhängig von Art und Schwere der

Infektion sowie von der Empfindlichkeit des vermuteten Keims. Eine Behandlung mit Levofloxacin kann nach der intravenösen Initialbehandlung umgestellt werden auf eine orale Darreichungsform, entsprechend der SPC für die Filmtabletten und je nach Zustand des Patienten. Angesichts der Bioäquivalenz von parenteraler und oraler Darreichungsform kann die Dosierung beibehalten werden

Dosierung
Für Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung können folgende Dosierungsempfehlungen gegeben werden:

Dosierung bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance > 50 ml/min)

IndikationTagesdosierung (entsprechend dem Schweregrad)Behandlungsdauer
Ambulant erworbene Pneumonie500 mg ein- oder zweimal täglich7-14 Tage
Akute Pyelonephritis500 mg einmal täglich7-10 Tage
Komplizierte Harnwegsinfektionen500 mg einmal täglich7-14 Tage
Chronische bakterielle Prostatis500 mg einmal täglich28 Tage
Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen / Komplizierte Haut- und Weichgewebeinfektionen500 mg ein- oder zweimal täglich7-14 Tage
Lungenmilzbrand500 mg einmal täglich8 Wochen

1Die Behandlungsdauer umfasst sowohl die intravenöse als auch die orale Therapie. Der Zeitpunkt des Wechsels von intravenöser auf orale Gabe hängt vom Zustand des Patienten ab, liegt aber normalerweise bei 2 bis 4 Tagen nach Behandlungsbeginn

Spezielle Patientengruppen

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance ≤ 50 ml/min)

Dosierungsschema
250 mg/24 Stunden500 mg/24 Stunden500 mg/12 Stunden
Kreatinin- ClearanceErstdosis: 250 mgErstdosis: 500 mgErstdosis: 500 mg
50-20 ml/mindann: 125 mg/24 Stundendann: 250 mg/24 Stundendann: 250 mg/12 Stunden
19-10 ml/mindann: 125 mg/48 Stundendann: 125 mg/24 Stundendann: 125 mg/12 Stunden
<10 ml/min (einschließlich Hämodialyse und CAPD) 1dann: 125 mg/48 Stundendann: 125 mg/24 Stundendann: 125 mg/24 Stunden

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wirkung von anderen Arzneimitteln auf Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung

Theophyllin, Fenbufen oder ähnliche nicht-steroidale Antirheumatika

In einer klinischen Studie wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen von Levofloxacin mit Theophyllin festgestellt. Werden Chinolone jedoch gemeinsam mit Theophyllin, nicht-steroidalen Antirheumatika oder anderen Substanzen verabreicht, welche die Schwelle für Krampfanfälle herabsetzen, kann es zu einer deutlichen Herabsetzung der Schwelle für zerebrale Krampfanfälle kommen.

In Gegenwart von Fenbufen waren die Levofloxacin-Konzentrationen etwa 13 % höher als bei alleiniger Verabreichung.

Probenecid und Cimetidin

Probenecid und Cimetidin haben eine statistisch signifikante Auswirkung auf die Elimination von Levofloxacin gezeigt.

Die renale Clearance wurde durch Cimetidin um 24 % und durch Probenecid um 34 % verringert. Ursache hierfür ist die blockierende Wirkung der beiden Substanzen auf die renale tubuläre Sekretion von Levofloxacin. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die statistisch signifikanten Unterschiede bei der Kinetik angesichts der in der Studie getesteten Dosen klinisch relevant sind. Wird Levofloxacin gemeinsam mit Substanzen verabreicht, die die tubuläre renale Sekretion beeinflussen, wie zum Beispiel Probenecid und Cimetidin, ist Vorsicht geboten, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Andere relevante Daten

Klinische pharmakologische Studien haben ergeben, dass die Pharmakokinetik von Levofloxacin nicht in klinisch relevantem Ausmaß beeinflusst wird, wenn Levofloxacin gemeinsam mit den folgenden Substanzen verabreicht wird: Calciumcarbonat, Digoxin, Glibenclamid, Ranitidin.

Wirkung von Levofloxacin Infomed Fluids 5 mg/ml Infusionslösung auf andere Arzneimittel
Ciclosporin

Die Halbwertszeit von Ciclosporin war bei gemeinsamer Verabreichung mit Levofloxacin um 33 % erhöht.

Vitamin-K-Antagonisten

Erhöhte Gerinnungswerte (F/INR) und/oder verstärkte Blutungen (die schwer sein können) wurden bei Patienten beobachtet, die mit Levofloxacin in Kombination mit einem Vitamin-K- Antagonisten (z. B. Warfarin) behandelt wurden. Daher sollten bei Patienten, die mit Vitamin-K- Antagonisten behandelt werden, die Gerinnungswerte überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Substanzen, die das QT-Intervall verlängern

Bei der Verabreichung von Levofloxacin an Patienten, die Medikamente erhalten, die das QT- Intervall verlängern (z. B. Klasse-IA- und -III-Antiarrhythmika, trizyklische Antidepressiva,

Makrolide, Antipsychotika), ist - wie mit anderen Fluorchinolonen - Vorsicht geboten (siehe

Abschnitt 4.4 „QTIntervallverlängerung“).

Andere relevante Daten

Eine pharmakokinetische Studie zeigte, dass Levofloxacin keinen Effekt auf die Pharmakokinetik von Theophyllin (ein Test-Substrat für CYP1A2) ausübt; ein Hinweis, dass Levofloxacin kein CYP1A2- Inhibitor ist.

Nebenwirkungen

Die nachfolgenden Daten basieren auf klinischen Studien mit mehr als 8300 Patienten und aus einer umfassenden Anwendungsbeobachtung.

Die Nebenwirkungen werden entsprechend der MedDRA Systemorganklassen in nachfolgender Tabelle beschrieben.

Folgende Konventionen werden in dieser Tabelle zur Angabe der Häufigkeit verwendet: Sehr häufig ( 1/10)

Häufig ( 1/100, < 1/10) Gelegentlich ( 1/1.000, < 1/100) Selten ( 1/10.000, < 1/1.000) Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Innerhalb jeder Häufigkeitskategorie werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad sortiert.

System- organklasseSehr häufig (> 1/1 0)Häufig (> 1/100, < 1/10)Gelegentlic h (> 1/1.000, < 1/100)Selten (> 1/10.000, < 1/1.000)Sehr selten (< 1/10.000)Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Infektionen und parasitäre ErkrankungenPilzinfektion einschließ- lich Candida- Infektion, Erreger- Resistenz
Erkrankungen des Blutes und des Lymph- systemsLeukopenie, EosinophilieThrombozy- topenie, NeutropeniePanzytopenie, Agranulozytose, hämolytische Anämie
Erkrankungen des Immun- systemsAngioödem, Überempfind- lichkeits- reaktionen (siehe Abschnitt 4.4)Anaphylaktischer Schocka, anaphylaktoider Schock (siehe Abschnitt 4.4)

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Wie soll es aufbewahrt werden?

2 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch:

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Infusionslösung jedoch sofort verwendet werden. Falls die Lösung nicht sofort verabreicht wird, fällt die Einhaltung der Lagerungszeiten und -bedingungen in den Verantwortungsbereich des Anwenders

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Weitere Informationen

1 ml Infusionslösung enthält 5 mg Levofloxacin (als Hemihydrat). Ein 50 ml Beutel enthält 250 mg Levofloxacin (als Hemihydrat). Ein 100 ml Beutel enthält 500 mg Levofloxacin (als Hemihydrat).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Ein 50 ml Beutel enthält etwa 7,7 mmol l (177 mg) Natrium.

Ein 100 ml Beutel enthält etwa 15,4 mmol (354 mg) Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

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Wirkstoff(e) Levofloxacin
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Zulassungsdatum 20.02.2017
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden