Medivitan

Medivitan
Wirkstoff(e)Pyridoxin (Vitamin B6), Hydroxocobalamin, Folsäure (Vitamin B9)
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberMedice Arzneimittel Pütter GmbH & Co.KG
ATC CodeB03BA53
Pharmakologische GruppeVitamin B12 und Folsäure

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Medivitan ist ein Vitaminpräparat.
Anwendungsgebiet
Medivitan wird angewendet bei kombiniertem Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure, der ernährungsmäßig nicht behoben werden kann.
Ein Mangel an Vitamin B6, B12 und Folsäure kann auftreten

  • bei Fehl- und Mangelernährung, insbesondere im höheren Lebensalter oder im reduzierten Allgemeinzustand (z.B. Kachexie).
  • bei mangelnder Resorption infolge atrophischer Gastritis, chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen, Zustand nach Magen-Darmresektion.
  • bei erhöhtem Bedarf, insbesondere während der Schwangerschaft und Stillzeit oder Kachexie oder Strahlen- oder Chemotherapie, bei erhöhtem Umsatz im Knochenmark bei chronischen Hämolysen oder nach starken Blutverlusten.
  • nach Medikamenteneinnahme (von z.B. Antiepileptika, Theophyllin, Thiaziden, Folsäure-Antagonisten, oralen Kontrazeptiva) oder Alkoholabusus.


Der Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure führt zu

  • neurologischen und psychiatrischen Störungen, Neuritiden.
  • erhöhten Werten von Homocystein.


Bei isolierten Mangelzuständen sollte jeweils gezielt das fehlende Vitamin substituiert werden. Es muss jedoch bedacht werden, dass in diesem Fall die Gabe eines einzelnen Vitamins im C1-Stoffwechsel zu einem erhöhten Umsatz der beiden anderen führen kann. Sollte daher bei entsprechender Symptomatik eine Mangelversorgung mit einem Vitamin nicht sicher ausgeschlossen sein, so kann ein Therapieversuch mit der fixen Kombination durchgeführt werden.


Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Medivitan darf nicht angewendet werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Pyridoxinhydrochlorid, Hydroxocobalaminhydrochlorid, Folsäure oder einen der sonstigen Bestandteile von Medivitan sind.
- bei Vorliegen einer entzündlichen Gewebsveränderung im Applikationsgebiet.
- bei Verdacht auf Folsäureüberempfindlichkeit.
- bei Überempfindlichkeiten gegen Lokalanaesthetika vom Amid-Typ.
- bei Megaloblastenanämie infolge eines isolierten Vitamin B12-Mangels.
- bei isoliertem Folsäuremangel.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Medivitan ist erforderlich
Die Injektion muss langsam, tief intramuskulär erfolgen. Die Injektionsseite ist bei jeder Injektion zu wechseln. Ampulle mit roter Flüssigkeit (Injektionslösung I) enthält Lidocain. Ausschließlich intramuskulär (i.m.), nicht intravenös (i.v.) applizieren!
Bei Anwendung von Medivitan mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Therapeutische Dosen von Pyridoxinhydrochlorid können die Wirkung von L-Dopa abschwächen. Es bestehen Wechselwirkungen mit INH, D-Penicillamin, Cycloserin. Die Wirkungen von Folsäureantagonisten können durch Medivitan abgeschwächt bis aufgehoben werden. Die Metabolisierungsrate von Lidocain wird durch Morphin-ähnliche Analgetika verringert. Lidocain schwächt im Applikationsgebiet die Sulfonamidwirkung ab.
Zunahme der Krampfbereitschaft unter antikonvulsiver Therapie, insbesondere bei Anwendung hoher Dosen Folsäure.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Aufgrund des Gehaltes von Lidocain in Medivitan sollten Sie dieses Arzneimittel in der Schwangerschaft nur anwenden, wenn Ihr behandelnder Arzt dies für unbedingt erforderlich hält.
Stillzeit
Lidocain, ein Inhaltsstoff von Medivitan geht in geringer Menge in die Muttermilch über, jedoch ist eine Gefährdung des Säuglings unwahrscheinlich.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Wie wird es angewendet?

Wie ist medivitan ANZUWENDEN?
Wenden Sie Medivitan immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
2x pro Woche eine Dosis Medivitan intramuskulär injizieren und diese Therapie über 4 Wochen durchführen (insgesamt 8 Injektionen).
Art der Anwendung
Zur intramuskulären Injektion.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Medivitan zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Medivitan angewendet haben als Sie sollten
Wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, der Sie über weitere Maßnahmen informieren wird.
Wenn Sie die Anwendung von Medivitan vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Wenn Sie die Anwendung von Medivitan abbrechen
Ein nicht behandelter Vitaminmangel kann zu klinischen Folgeschäden führen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Medivitan Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

  • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
  • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
  • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
  • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
  • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
  • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.


Mögliche Nebenwirkungen

Sehr selten wurde bei parenteraler Anwendung von Hydroxocobalamin über Akne, ekzematöse und urtikarielle Arzneimittelreaktionen sowie über anaphylaktische bzw. anaphylaktoide Reaktionen berichtet. Sehr selten können allergische Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautreaktionen, Urtikaria, Schockzustände) auf Folsäure oder Lidocain auftreten. Lidocain kann bei Überdosierung zu Krampfanfällen und Herzrhythmusstörungen führen. Gelegentlich kann es zu lokalen Unverträglichkeitsreaktionen kommen. Folsäure kann gelegentlich in hohen Dosen zu gastrointestinalen Störungen führen.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist medivitan aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung nach ?Verwendbar bis:? angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Nicht über 25 C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
Inhalt der Ampullen Lösung I und II nacheinander in die Spritze aufziehen und kurz mischen. Medivitan sollte unmittelbar nach dem Mischen der Lösungen angewendet werden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

Weitere Informationen

Was Medivitan enthält
Die Wirkstoffe sind Pyridoxinhydrochlorid, Hydroxocobalaminhydrochlorid und Folsäure
4 ml Injektionslösung I enthalten:
Pyridoxinhydrochlorid 5 mg
Hydroxocobalaminhydrochlorid 1 mg
1 ml Injektionslösung II enthält:
Folsäure, Mononatriumsalz 1,1 mg
Die sonstigen Bestandteile sind in:
4 ml Injektionslösung I: Natriumhydroxid, Lidocainhydrochlorid (wasserfrei), Wasser für Injektionszwecke
1 ml Injektionslösung II: Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke
Wie Medivitan aussieht und Inhalt der Packung:
Injektionslösung I: rote, klare Flüssigkeit
Injektionslösung II: gelbe, klare Flüssigkeit
1 Packung enthält je 6 Fertigspritzen (als Zweikammersystem) mit sterilen Kanülen oder je 6 Brechampullen mit 4 ml Injektionslösung I und 1 ml Injektionslösung II
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Kuhloweg 37, D-58638 Iserlohn, Telefon: 023737-0, Telefax: 023737-329, , e-mail: info@medice.de
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im April 2008.

Zuletzt aktualisiert am 11.01.2023

Weitere Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff

Folgende Medikamente enthalten auch den Wirksstoff Pyridoxin (Vitamin B6). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, über ein mögliches Subsitut zu Medivitan

Medikament
Zulassungsinhaber
Pascoe pharmazeutische Präparate Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Hevert-Arzneimittel GmbH & Co.KG
Heyl Chemisch-Pharmazeutische Fabrik GmbH & Co.KG
medikamio Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten Sie wertvolle Tipps für Ihre Gesundheit.


Logo

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

Medikamente

Durchsuchen Sie hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung, Nebenwirkungen und Dosierung.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen sowie Medikamente, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Symptome, Ursachen und Therapie für häufige Krankheiten und Verletzungen.

medikamio App

Kostenlos herunterladen

PlaystoreAppstore
app_screen

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

© medikamio