Zur intravenösen Anwendung.
PT 3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet ist die übliche Dosis:
Die Dosis für Erwachsene bzw. Kinder kann bei jedem Patienten unterschiedlich sein. Ihr Arzt legt die für Sie geeignete Dosis fest.
Der Arzt legt außerdem die Behandlungsdauer und die Anzahl der Behandlungen fest. Auch diese können bei jedem Patienten unterschiedlich sein.
Mitoxantron Kohne Pharma (CKO) kann alleine oder in Kombination mit anderen krebshemmenden Arzneimitteln verabreicht werden.
Mitoxantron Kohne Pharma (CKO) wird über eine Veneninfusion appliziert. Eine solche Infusion dauert etwa 30 Minuten.
Mitoxantron Kohne Pharma (CKO) darf nur von einem Arzt verabreicht werden, der über ausreichende Erfahrung in der Anwendung von krebshemmenden Arzneimitteln verfügt.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie bereits zuvor mit krebshemmenden Arzneimitteln oder einer Strahlentherapie behandelt worden sind.
Dosierungsanleitung für den Arzt:
Die Lösung ist langsam (vorzugsweise über einen Zeitraum von 30 Minuten) in die Schlauchleitung einer laufenden Infusion mit physiologischer Kochsalzlösung oder 5%iger Glukoselösung zu applizieren. Bei Extravasation ist die Infusion in einer anderen Vene fortzusetzen. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer schweren lokalen Reaktion nach Austritt in das umgebende Gewebe (Extravasation) ist gering.
Eine Durchstechflasche nur zur Einmalentnahme verwenden! Es wird empfohlen einen Luer-Lock Anschluss für das Infusionsset zu verwenden.
Metastasierender Brustkrebs und Monotherapie bei Lymphom
Die empfohlene Initialdosis bei einer Monotherapie ist 14 mg/m Körperoberfläche (KO). Die Anwendung erfolgt langsam durch intravenöse Infusion (mindestens über die Dauer von 5 Minuten, vorzugsweise über die Dauer von 30 Minuten). Die Behandlung kann alle 21 Tage wiederholt werden. Bei Patienten mit unzureichenden Knochenmarkreserven kann eine reduzierte Initialdosis (12 mg/m KO oder weniger) angezeigt sein.
Eine Änderung der Dosierung und Häufigkeit der Anwendung muss klinisch auf der Basis des Ausmaßes und der Dauer der Knochenmarksuppression bestimmt werden. Haben die weißen Blutkörperchen (Leukozyten)- und Blutplättchen (Thrombozyten)-zahlen nach 21 Tagen einen klinisch akzeptablen Wert, kann die zuvor angewendete Dosis in der Regel wiederholt werden.
Nadir* der Leukozyten
(pro mm3) | | Nadir* der Thrombo-zyten (pro mm3) | Erholungs-zeit auf Normal-werte | Dosis nach adäquater hämatologischer Wiederherstellung |
> 1,500 | und | > 50,000 | 21 Tage oder weniger | Vorhergehende Dosis wiederholen |
> 1,500 | und | > 50,000 | > 21 Tage | Wiederherstellung abwarten und dann vorhergehende Dosis wiederholen. |
< 1,500 | oder | < 50,000 | unbestimmt | Vorhergehende Dosis nach Wieder-herstellung um 2 mg/mKO reduzieren. |
< 1,000 | oder | < 25,000 | unbestimmt | Vorhergehende Dosis nach Wieder-herstellung um 4 mg/m KO reduzieren. |
* Blutzellzahlen am Tiefstpunkt nach vorhergehender Dosis
Kombinationstherapie bei metastasierendem Brustkrebs und Lymphom
Mitoxantron wurde in unterschiedlichen Kombinationen mit anderen krebshemmenden Arzneimitteln (Zytostatika) eingesetzt:
Cyclophosphamid, Fluorouracil, Vincristin, Vinblastin, Bleomycin, Methotrexat und Glukokortikoiden.
Informationen über Dosisänderungen und Anwendung sind der publizierten Literatur zu entnehmen.
Als Richtschnur gilt, dass die Initialdosis von Mitoxantron im Vergleich zu den oben für die Monotherapie empfohlenen Dosen um 2 bis 4 mg/m KO reduziert werden sollte, wenn es in Kombination mit einem anderen knochenmarkhemmenden Arzneimittel angewendet wird. Wie bereits erwähnt, richtet sich die darauf folgende Dosis nach dem Ausmaß und der Dauer der Knochenmarksuppression.
Akute nicht lymphatische Leukämie (ANLL) bei Erwachsenen: Monotherapie
Die empfohlene tägliche Initialdosis bei der Monotherapie beträgt 12 mg/m Körperoberfläche und wird an fünf aufeinander folgenden Tagen einmal täglich intravenös angewendet (insgesamt 60 mg/m KO).
In klinischen Studien, in denen mit dieser Dosierung eine vollständige Zurückgehen der Krankheitserscheinungen erzielt wurde, war dies das Ergebnis des ersten Induktionszyklus.
Tritt ein Rückfall auf, kann Mitoxantron wieder mit demselben Dosierungsschema angewendet werden (12 mg/m KO pro Tag für 5 Tage).
Akute nicht lymphatische Leukämie (ANLL) bei Erwachsenen: Kombinationstherapie
Mitoxantron wurde in Kombination mit Cytarabin erfolgreich zur Behandlung einer akuten nicht lymphatischen Leukämie angewendet (Behandlung der 1. und der 2. Wahl).
- Die empfohlene Initialdosis ist 10-12 mg Mitoxantron/m Körperoberfläche für 3 Tage und 100 mg Cytarabin /m Körperoberfläche für 7 Tage (als kontinuierliche
24-Stunden-Infusion).
- Ist ein zweiter Zyklus angezeigt, werden dieselbe Kombination und dieselbe Tagesdosis angewendet, außer, dass Mitoxantron 2 Tage lang und Cytarabin 5 Tage lang gegeben wird.
- Kommt es im ersten Behandlungszyklus zu lebensbedrohlichen, nicht hämatologischen Toxizitäten, darf ein zweiter Zyklus erst dann erfolgen, wenn die Anzeichen für die Toxizität verschwunden sind.
Pädiatrie
Es liegen nur begrenzt Erfahrungen mit der Anwendung von Mitoxantron bei pädiatrischer Leukämie vor, eine Dosierungsempfehlung kann derzeit für diese Patientengruppe nicht gegeben werden.
Behandlung von durch hormonresistenten Prostatakarzinom verursachten Schmerzen (Palliative Behandlung von symptomatischem, hormonrefraktärem Prostatakarzinom)
Die empfohlene Dosis Prednison ist 5 mg zweimal täglich zum Einnehmen. Die empfohlene Dosis von Mitoxantron ist 12 mg/m KO über intravenöse Infusion, einmal in drei Wochen, wobei die folgenden Empfehlungen zu beachten sind:
Blutzellzahlen unmittelbar vor der nächsten Anwendung
Leukozyten | Granulozyten | Thrombo-zyten | Anpassung der Dosierung des nächsten Zyklus |
> 3 x 109/l und | >1,5 x 109/l und | > 150 x 109/l | Keine Anpassung der Dosierung. |
< 3 x 109/l oder | <1,5 x 109/l oder | < 150 x 109/l | Verzögerung des nächsten Zyklus um jeweils ein-wöchige Inter-valle, bis die erforderlichen Zellzahlen er-reicht sind. |
Blutzellzahlen am Tiefstpunkt (10-14 Tage nach der Anwendung):
Granulozyten | Thrombozyten | Anpassung der Dosierung während des nächsten Zyklus |
< 0,5 x 109/l oder | < 50 x 109/l | Dosis um 2 mg/m KO verringern. |
> 1,0 x 109/l und | > 100 x 109/l | Bei minimaler, nicht hämatologischer Toxizität: Dosis um 2 mg/m KO erhöhen. |
Hormonbehandlungen (Orchidektomie, LH-RH-Agonist, Östrogen oder Cyproteronacetat) sollten fortgesetzt werden, im Rahmen eines "Anti-Androgen-Entzugsphänomens" sollte jedoch ein Abbruch der Behandlung mit nicht steroidalen Anti-Androgenen in Erwägung gezogen werden.
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit anomaler Leberfunktion kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.
PW 3.3 Maßnahmen im Falle einer Überdosis von Mitoxantron Kohne Pharma (CKO)
Wurde eine zu hohe Dosis verabreicht, kommt es möglicherweise zu einem verstärkten Auftreten der Nebenwirkungen, die im Abschnitt "Nebenwirkungen" beschrieben sind. Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie glauben, dass Sie eine Überdosis erhalten haben. Es gibt kein spezifisches Gegenmittel gegen Mitoxantron. Ihr Arzt wird Sie überwachen und die entsprechenden unterstützenden Maßnahmen ergreifen.
PC4 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Mitoxantron Kohne Pharma (CKO) Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
1 von 100 Behandelten |
1 von 1000 Behandelten |
1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
PM 4.1 Folgende Nebenwirkungen können auftreten:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
- Sehr häufig: bestimmte vorübergehende Veränderungen des Blutbilds (Mangel an weißen Blutkörperchen, schwer in ca. 5%), was zu einer erhöhten Infektionsanfälligkeit führt.
- Gelegentlich: Veränderung des Blutbilds (Blutarmut, Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten). Thrombozytenmangel zeigt sich durch Auftreten von unerwarteten Blutungen und/oder Prellungen.
Die hier erwähnten Veränderungen des Blutbilds können bei Patienten in schlechter körperlicher Verfassung, bei Patienten nach Chemotherapie oder Strahlentherapie und bei Patienten mit einer Leberfunktionsstörung stärker ausgeprägt sein und länger andauern.
Veränderungen des Blutbilds (Neutropenien) treten sehr häufig und ein Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) tritt häufig auf, wenn Mitoxantron zur Behandlung eines Prostatakarzinoms eingesetzt wird. Infolge der Nebenwirkungen auf das Blut kommt es außerdem sehr häufig zu Fieber (Neutropenie-bedingtes Fieber bei 11% der Patienten).
Erkrankungen des Immunsystems:
- Gelegentlich: Es können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten (z.B. Hautausschlag, Atemnot, Blutdruckabfall).
- Selten: Anaphylaktischer Schock
Erkrankungen des Nervensystems
- Häufig: Unspezifische neurologische Nebenwirkungen (z.B. Benommenheit, Verwirrtheit, Beklemmung, Krämpfe, Nervenentzündung (Neuritis), leichte Missempfindungen wie Kribbeln (Parästhesie)).
Herzerkrankungen
- Es kann zu einer Schädigung des Herzmuskels kommen.
- Häufig: asymptomatisch verringerte linksventrikuläre Ejektionsfraktion, vorübergehende EKG-Veränderungen, akute Herzrhythmusstörung (Arrhythmie)
- Gelegentlich: Herzschwäche, Brustschmerzen
- Sehr selten: Kardiomyopathie (chronische verlaufende Herzerkrankung)
Bei einer Mitoxantron-Gesamtdosis von mehr als 160 mg/m KO kommt es zu schweren Schädigungen des Herzens (schwere Kardiotoxizität). Dieses Risiko ist erhöht bei mit Anthrazyklinen und Strahlentherapie des Mediastinums vorbehandelten Patienten oder bei Patienten mit vorbestehender Herzerkrankung.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
- Gelegentlich: Atemnot
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
- Sehr häufig: Übelkeit und Erbrechen. Diese Nebenwirkungen sind in den meisten Fällen vorübergehend.
- Häufig: Durchfall (bei 5% der Patienten). Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis bei 5% der Patienten) und anderer Schleimhäute (Mukositis).
- Gelegentlich: Appetitlosigkeit, Magen- oder Darmblutungen, Anorexie, Verstopfung, Bauchschmerzen
Erkrankungen der Leber und Gallenblase
- Selten: Erhöhung von Leberenzymen und Bilirubin
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- Sehr häufig: Bei etwa 20% der Patienten kommt es zu einer sehr schwach ausgeprägten Form der Kahlheit (Alopezie). Nach Beendigung der Behandlung wächst das Haar wieder nach. Schwere Alopezie tritt selten auf.
- Gelegentlich: vorübergehende blaue Verfärbung der Haut und der Nägel, Ablösung der Nägel
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
- Häufig: grüne Verfärbung des Urins innerhalb von 24 Stunden nach der Anwendung
- Selten: Erhöhung des Spiegels an Kreatinin und Blut-Stickstoff-Harnstoff im Blut.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
- Häufig: Aussetzen der Menstruation.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- Sehr häufig: Infektionen (bei der Anwendung von Mitoxantron bei hormonrefraktärem Prostatakarzinom)
- Häufig: Erschöpfung und Schwächegefühl.
- Gelegentlich: Fieber, Immunschwäche
- Selten: Gewebeuntergang (Gewebenekrose), wenn Mitoxantron versehentlich außerhalb einer Vene verabreicht wird; Venenentzündung
4.3 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
PC5 5. WIE IST MITOXANTRON KOHNE PHARMA (CKO) AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
PZ Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
P2 Nicht über 25°C lagern.
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
P6 Stand der Information: