Natriumiodid (131I) Hartkapsel zur Therapie darf nicht eingenommen werden, wenn Sie
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überempfindlich (allergisch) gegen Natriumiodid (131I) oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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schwanger sind oder stillen,
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Schluckbeschwerden haben,
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unter Speiseröhrenverengung leiden,
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Magenprobleme haben wie Magenschleimhautentzündung (Gastritis) und Magen – und Zwölffingerdarmgeschwür,
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an Darmträgheit leiden,
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wenn das Arzneimittel ausschließlich zur bildlichen Darstellung der Schilddrüse angewendet werden soll. Normalerweise werden für diese Untersuchungen andere Arzneimittel wie Natriumiodid (123I) oder Technetium (99mTc) verwendet. Eine Ausnahme kann gemacht werden, wenn die genannten Arzneimittel im behandelnden Krankenhaus nicht zur Verfügung stehen oder wenn Sie wegen eines Krebsleidens behandelt werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Besondere Vorsicht mit Natriumiodid (131I) Hartkapsel zur Therapie ist angezeigt,
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wenn Sie eine Schilddrüsenbehandlung erhalten, sollten Sie regelmäßig untersucht werden, um die Schilddrüsenhormone zu bestimmen und mögliche Spätfolgen festzustellen.
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nach der Behandlung sollten Sie viel Flüssigkeit trinken und die Blase häufig entleeren, um eine Anreicherung von Natriumiodid (131I) in der Blase zu verhindern. Falls Sie Blasenentleerungsprobleme haben, sollten Sie nach der Anwendung einer hohen Dosis von Natriumiodid (131I) einen Blasenkatheter erhalten.
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sofort nach dem Schlucken der Kapsel enthält Ihr Körper radioaktives Iod. Darum werden Sie für eine Zeit von Ihrer Umgebung abgeschirmt. Auch Ihr Stuhl, Urin oder eventuell Erbrochenes ist radioaktiv und sollte sorgfältig entsorgt werden, um einen möglichen Kontakt mit anderen zu vermeiden.
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wenn Sie ein Magenleiden haben. Die Kapsel sollte als Ganzes mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt werden, um eine gute Magenpassage sicherzustellen. Eine Begleitmedikation zur Behandlung eines Geschwürs oder einer Entzündung der Magenschleimhaut (H2-Antagonisten oder Protonenpumpenhemmer) ist zu empfehlen.
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wenn Sie unter stark eingeschränkter Nierenfunktion leiden, die eine Dosisanpassung erforderlich macht. Zur Vorbeugung einer Speicheldrüsenentzündung sollten Sie zitronensäurehaltige Süßigkeiten oder Getränke zu sich nehmen, um Ihren Speichelfluss anzuregen. Vor der Behandlung wird geraten, iodarme Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, um die Jodaufnahme in die Schilddrüse zu erhöhen.
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wenn Sie Schilddrüsenhormone einnehmen. Eine Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie sollte vor der Gabe von Natriumiodid (131I)-Kapseln abgesetzt werden, um eine ausreichende Aufnahme von Natriumiodid (131I) in die Schilddrüse zu gewährleisten. Arzneimittel mit dem Wirkstoff Triiodthyronin sollten vierzehn Tage, Arzneimittel mit dem Wirkstoff Thyroxin vier bis fünf Wochen vorher nicht mehr eingenommen werden. Die Einnahme dieser Arzneimittel sollte 2 Wochen nach der Behandlung wieder aufgenommen werden. Entsprechend sollten Arzneimittel mit den Wirkstoffen Carbimazol und Propylthiouracil eine Woche vor der Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) abgesetzt und einige Tage später wieder eingenommen werden.
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falls hervorstehende Augen Bestandteil Ihrer Krankheitssymptome sind (durch Morbus Basedow hervorgerufene Augenerkrankung). In diesem Fall sollten Sie begleitende Arzneimittel erhalten (Kortikosteroide), die eine mögliche Entzündung verringern.
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nach der Behandlung; Frauen sollten 6 - 12 Monate nach der Behandlung verhüten. Männer sollten über einen Zeitraum von 6 Monaten Verhütungsmaßnahmen ergreifen.
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Ihr Arzt wird Sie darüber informieren, welche besonderen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden müssen.
Bei älteren Patienten, denen die Schilddrüse entfernt wurde, wurden niedrige Natriumspiegel im Blut beobachtet. Dies tritt vorwiegend bei Frauen und bei Patienten auf, die Arzneimittel einnehmen, welche die mit dem Urin ausgeschiedene Menge an Wasser und Natrium erhöhen (Diuretika, wie
z. B. Hydrochlorothiazid). Wenn Sie zu einer dieser Gruppen gehören, kann Ihr Arzt regelmäßige Bluttests durchführen, um die Menge an Elektrolyten (z. B. Natrium) in Ihrem Blut zu überprüfen.
Natriumiodid (131I) Hartkapsel zur Therapie wird Ihnen als Einzeldosis nur von dazu berechtigten Personen unter Berücksichtigung der entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen verabreicht werden.
Ihr Arzt wird Sie darüber aufklären, ob besondere Vorsichtsmaßnahmen nach Verabreichung zu beachten sind.
Fragen Sie Ihren Arzt, falls Sie weitere Fragen haben.
Bevor die Natriumiodid (131I) Hartkapsel zur Therapie verabreicht wird, sollten Sie
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vor der Untersuchung viel trinken, um eine verstärkte Ausscheidung der Radioaktivität aus dem Körper durch häufige Blasenentleerung während der ersten Stunden nach Gabe zu bewirken.
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für mindestens 4 Stunden keine Nahrung zu sich nehmen.
Kinder und Jugendliche
Informieren Sie Ihren Nuklearmediziner, wenn Sie unter 18 Jahren sind.
Einnahme von Natriumiodid (131I) Hartkapsel zur Therapie zusammen mit anderen
Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Nuklearmediziner, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, einschließlich nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel.
Bitte sagen Sie Ihrem Arzt, ob Sie einige der folgenden Arzneimittel/ Substanzen eingenommen oder verabreicht bekommen haben, da sie den Erfolg dieser Therapie beeinflussen können.
Ihr Arzt wird Sie gegebenenfalls bitten, die folgenden Medikamente vor der Therapie abzusetzen:
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Medikamente, welche die Schilddrüsenfunktion hemmen, wie z. B.
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Carbimazol, Thiamazol, Propylthiouracil
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Perchlorate
Salicylate: Arzneimittel zur Reduktion des Schmerzes, Fiebers oder Entzündung wie z. B. Acetylsalicylsäure
Kortison: zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen oder auch zur Unterdrückung der Transplantationsabstoßung
Natrium-Nitroprussid: ein starkes blutdrucksenkendes Arzneimittel, auch in der Intensivmedizin verwendet
Natrium-Sulfobromophthalein: Arzneimittel zum Leberfunktionstest
Bestimmte Medikamente
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zur Hemmung der Blutgerinnung
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zur Behandlung von parasitärem Befall
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Antihistaminika: zur Behandlung von Allergien
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Penicillin und Sulfonamide: Antibiotika
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Tolbutamid: zur Behandlung von Diabetes
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Thiopental: dient in der Intensivmedizin zur Senkung des Hirndrucks oder zur Durchbrechung eines epileptischen Anfalls
Phenylbutazon: zur Behandlung akuter Schmerzen bei entzündlichen Erkrankungen
iodhaltige Arzneimittel mit hustenlösenden Wirkstoffen
Vitaminpräparate, die Iod enthalten
Arzneimittel, die Schilddrüsenhormone enthalten, wie z. B. Thyroxin, Triodthyronin (T3), Schilddrüsenextrakt
Benzodiazepine: beruhigend, Schlaf fördernd und muskelentspannend
Lithium: antidepressiv
iodhaltige Arzneimittel zur äußerlichen Anwendung
Amiodaron: zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen
iodhaltige Kontrastmittel
Bevor Natriumiodid (131I) Hartkapsel zur Therapie verabreicht wird, sollten oben genannte Arzneimittel wie folgt abgesetzt werden:
a-f): 1 Woche g): 1-2 Wochen h-i): 2 Wochen j): 2-5 Wochen k-l): 4 Wochen
m):
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1-9 Monate
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n):
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einige Monate
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o):
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1 Jahr
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Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungsfähigkeit
Informieren Sie unbedingt Ihren Nuklearmediziner, wenn die Möglichkeit besteht, dass Sie schwanger sind, wenn Ihre Menstruation ausgeblieben ist oder wenn Sie stillen.
Im Zweifelsfall ist es wichtig, Ihren Nuklearmediziner um Rat zu fragen, der die therapeutische Maßnahme überwacht.
Als Vorsichtsmaßnahme sollten Männer über einen Zeitraum von 6 Monaten nach Radioiodtherapie Verhütungsmaßnahmen ergreifen.
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Wenn Sie schwanger sind
Natriumiodid (131I) Hartkapsel zur Therapie darf nicht eingenommen werden, wenn Sie
schwanger sind. Jegliche Möglichkeit einer potenziellen Schwangerschaft muss ausgeschlossen werden. Frauen sollten nach der Behandlung über einen Zeitraum von mindestens 6 – 12 Monaten verhüten.
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Wenn Sie stillen
Informieren Sie Ihren Arzt, ob Sie stillen, sodass er möglicherweise die Behandlung bis zur Beendigung des Stillens verschieben kann. Ansonsten wird er Sie bitten abzustillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es ist unwahrscheinlich, dass Natriumiodid (131I) Hartkapsel zur Therapie die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflusst.
Natriumiodid (131I) Hartkapsel zur Therapie enthält Saccharose (Zucker) und Natrium.
Wenn Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber Zuckern leiden, fragen Sie Ihren Arzt bevor Sie dieses Präparat einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält 63,5 mg Natrium pro Kapsel. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.