Psycharisp 1 mg/ml Lösung

Psycharisp 1 mg/ml Lösung
Wirkstoff(e)Risperidon
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberSTADA Arzneimittel AG
ATC CodeN05AX08
Pharmakologische GruppeAntipsychotika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

bei chronisch schizophrenen Psychosen (einer Krankheit – einschließlich kurzfristiger Verschlechterungen – mit psychotischen Symptomen wie Hören, Sehen oder Fühlen von Dingen, die nicht wirklich da sind, irrige Überzeugungen, ungewöhnlichem Misstrauen und Rückzug von der Umwelt). Auch zur Erhaltungstherapie, um dem Wiederauftreten der Erkrankung bei stabil eingestellten Patienten vorzubeugen.
bei mäßig schweren bis schweren manischen Episoden (einem Zustand mit übersteigertem Hochgefühl, dem Gefühl ungewöhnliche Energie zu haben, viel weniger Schlaf zu brauchen als gewöhnlich, sehr schnellem Sprechen mit schnell wechselnden Ideen und manchmal starker Reizbarkeit)
bei bestimmten Verhaltensstörungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit selbst- oder fremdaggressivem oder behandlungsbedürftigem störenden Verhalten bei Intelligenzminderung oder Intelligenz im unteren Normbereich.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Psycharisp darf NICHT eingenommen werden
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Risperidon oder einen der sonstigen Bestandteile von Psycharisp sind.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Psycharisp ist erforderlich
Wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden, sagen Sie es bitte Ihrem Arzt, bevor Sie Psycharisp einnehmen:
eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion
Parkinson-Krankheit
bestimmte Form der Demenz (Lewy-Body-Demenz)
Anfallsleiden (Epilepsie)
wenn Sie unter einem nicht durch Arzneimittel verursachtem hohen Prolaktinwert leiden
bestimmte hormonabhängige Tumorleiden (prolaktinabhängige Tumoren)
schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Blutbildveränderungen
Diabetes mellitus oder Vorliegen von Risikofaktoren für das Auftreten eines Diabetes.
Bei der Behandlung mit Psycharisp kann, insbesondere zu Beginn der Behandlung, niedriger Blutdruck auftreten. Psycharisp sollte bei Patienten mit bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. bestimmten erblichen Herzerkrankungen, deutlich verlangsamtem Puls, Herzschwäche, Herzinfarkt, Reizleitungsstörungen), vermindertem Wassergehalt im Körper, verminderter Blutmenge oder Erkrankungen der das Gehirn versorgenden Blutgefäße, familiärer Vorgeschichte einer so genannten QT-Intervall-Verlängerung im EKG, bei nachgewiesenem Kalium- oder Magnesiummangel im Blut sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die Herzrhythmusstörungen auslösen können, nur mit Vorsicht angewendet werden. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
Bei längerer Behandlung mit Psycharisp können unwillkürliche Bewegungen, vorzugsweise des Gesichts, auftreten (tardive Dyskinesien). In diesem Fall suchen Sie bitte Ihren Arzt auf – gegebenenfalls muss die Dosierung verringert oder Psycharisp abgesetzt werden.
Das Auftreten von Fieber, Muskelsteife, beschleunigter Atmung, starkem Schwitzen und vermindertem Bewusstsein (malignes neuroleptisches Syndrom) wurde mit der Anwendung von antipsychotisch wirksamen Arzneimitteln in Verbindung gebracht. Bei Auftreten solcher Anzeichen muss sofort ein Arzt aufgesucht werden – gegebenenfalls muss Psycharisp abgesetzt werden.
Kinder und Jugendliche
Mit Ausnahme des Anwendungsgebietes ?Verhaltensstörungen bei Patienten mit Intelligenzminderung? liegen zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Risperidon bei Kindern und Jugendlichen keine ausreichenden Studien vor. Psycharisp sollte deshalb bei Kindern unter 5 Jahren mit Verhaltensstörungen, und in den übrigen 3 Anwendungsgebieten bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren nur unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verordnet werden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten mit Demenz ist das Risiko für Durchblutungsstörungen des Gehirns einschließlich Schlaganfall (gelegentlich mit tödlichem Ausgang) und vorübergehender Minderdurchblutung unter Psycharisp erhöht. Damit Ihr Arzt Nutzen und Risiko einer Verordnung bei Demenz abwägen kann, bitten wir Sie und gegebenenfalls Ihre Betreuer, Ihrem Arzt mitzuteilen, ob bei Ihnen Faktoren, die das Auftreten eines Schlaganfalls begünstigen, wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Durchblutungsstörungen des Gehirns, bekannt sind. Bei Auftreten von Erscheinungen wie plötzlicher Schwäche, Taubheitsgefühl in Gesicht, Armen oder Beinen (vor allem einseitig) oder undeutlichem Sprechen, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Furosemid-haltige Arzneimittel einnehmen. Furosemid ist ein Arzneimittel gegen Bluthochdruck und zur Behandlung von Schwellungen (Ödemen) aufgrund von Wassereinlagerungen im Körper. Studien an älteren Patienten mit Demenz haben gezeigt, dass die Behandlung mit Risperidon in Kombination mit Furosemid-haltigen Arzneimitteln gesundheitsgefährdend sein kann. Risperidon sollte Patienten mit Demenz, die mit Furosemid behandelt werden, nur unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verschrieben werden.
Schwangerschaft
Es liegen nur sehr wenige Erfahrungen mit einer Anwendung von Psycharisp an Schwangeren vor. Diese Daten lassen jedoch nicht auf Nebenwirkungen von Psycharisp auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des ungeborenen Kindes bzw. Neugeborenen schließen. Daher darf bei Ihnen Risperidon in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn Ihr Arzt dies unter Berücksichtigung des Risikos für Mutter und Kind für zwingend erforderlich hält. Es ist allgemein bekannt, dass die Anwendung von Antipsychotika wie Psycharisp im letzten Drittel der Schwangerschaft zu anormalen Bewegungen (besonders des Gesichts und der Zunge), Zittern und Muskelsteifheit bei Neugeborenen führt und Entzugserscheinungen auslösen kann.
Wenn Sie während der Behandlung mit Psycharisp schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit, damit er über die Notwendigkeit der weiteren Behandlung mit Psycharisp, bzw. der Umstellung auf ein anderes Arzneimittel oder des Abbruchs der Behandlung entscheiden kann.
Stillzeit
Risperidon, die aktive Substanz von Psycharisp, geht in die Muttermilch über. Hält Ihr Arzt eine Behandlung mit Psycharisp in der Stillzeit für erforderlich, sollte ein Abstillen erwogen werden.
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Psycharisp
Dieses Arzneimittel enthält Sorbitol. Bitte nehmen Sie Psycharisp erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Psycharisp einzunehmen?
Nehmen Sie Psycharisp immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Behandlung einer Krankheit –einschließlich kurzfristiger Verschlechterungen- mit psychotischen Symptomen wie Hören, Sehen oder Fühlen von Dingen, die nicht wirklich da sind, irrige Überzeugungen, ungewöhnliches Misstrauen und Rückzug von der Umwelt
Erwachsene
Die Tagesdosis Risperidon kann einmalig oder auf zwei Einzeldosen verteilt eingenommen werden.
Die Behandlung mit Psycharisp sollte mit einer niedrigen Dosis beginnen und bis zu der für Sie am besten geeigneten Dosis erhöht werden. Wann und in welcher Menge die Dosis gesteigert wird, entscheidet Ihr Arzt.
Die übliche Anfangsdosis beträgt 2 ml (2 mg Risperidon) pro Tag. Am zweiten Tag kann die Dosis auf 4 ml (4 mg Risperidon) erhöht werden. Für die meisten Patienten liegt die optimale Erhaltungsdosis zwischen 4 und 6 ml (4 und 6 mg Risperidon) täglich. Bei einigen Patienten kann eine niedrigere Anfangs- und Erhaltungsdosis angemessen sein.
Ältere Patienten
Für ältere Patienten wird eine niedrigere Dosierung empfohlen. Anfangsdosis: 0,5 ml (0,5 mg Risperidon) jeweils morgens und abends. Diese Dosis kann beibehalten oder entsprechend den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Die maximale Erhaltungsdosis beträgt nach Aufdosierung 2 ml (2 mg Risperidon) jeweils morgens und abends.
Behandlung eines Zustandes mit übersteigertem Hochgefühl, dem Gefühl ungewöhnliche Energie zu haben, viel weniger Schlaf zu brauchen als gewöhnlich, sehr schnellem Sprechen mit schnell wechselnden Ideen und manchmal starker Reizbarkeit
Bei dieser Patientengruppe wird eine Anfangsdosis von 1-mal täglich 2 ml (2 mg Risperidon) empfohlen. Diese Dosis kann, sofern notwendig, frühestens nach 24 Stunden um 1 ml (1 mg Risperidon) pro Tag erhöht werden. Der empfohlene Dosisbereich beträgt 3 bis 4 ml (3 bis 4 mg Risperidon) pro Tag.
Behandlung von Verhaltensstörungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Intelligenzminderung
Für Patienten, die weniger als 50 kg wiegen
wird eine Anfangdosis von 0,25 ml (0,25 mg Risperidon) 1-mal täglich empfohlen. Die Dosis kann frühestens jeden 2. Tag um 0,25 ml (0,25 mg Risperidon) gesteigert werden. Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 1-mal täglich 0,5 ml (0,5 mg Risperidon). Bei einigen Patienten ist weniger Risperidon (1-mal tägliche 0,25 ml) ausreichend, andere benötigen 1-mal täglich 0,75 ml Risperidon.
Für Patienten, die 50 kg oder mehr wiegen
wird eine Anfangsdosis von 0,5 ml (0,5 mg Risperidon) 1-mal täglich empfohlen. Die Dosis kann frühestens jeden 2. Tag um 0,5 ml (0,5 mg Risperidon) gesteigert werden. Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 1-mal täglich 1 ml (1 mg). Bei einigen Patienten ist weniger Risperidon (1-mal tägliche 0,5 ml) ausreichend, andere benötigen 1-mal täglich 1,5 ml Risperidon.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion
Unabhängig vom Anwendungsgebiet sollten Anfangs- und Folgedosierungen halbiert und Patienten mit beeinträchtigter Nieren- oder Leberfunktion langsamer aufdosiert werden. Psycharisp sollte bei dieser Patientengruppe mit Vorsicht eingesetzt werden.
Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Insbesondere bei dieser Patientengruppe ist eine vorsichtige einschleichende Dosierung von Bedeutung. Beim Auftreten von erniedrigten Blutdruckwerten sollte eine Dosisreduktion erwogen werden (siehe auch 2. unter: Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Psycharisp ist erforderlich).
Art und Dauer der Anwendung
zum Einnehmen
Psycharisp kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, jedoch nicht zusammen mit schwarzem oder grünem Tee.
Hinweise zur Öffnung der 30-ml-, 60-ml und 100-ml-Flasche und Handhabung der Dosierungspipette
Den Flaschen liegt jeweils eine Dosierungspipette mit einer Pipettenhalterung bei. Die Flaschen haben einen kindersicheren Verschluss.
Abb.1: Zum Öffnen der Flasche den Verschluss kräftig nach unten drücken, gedrückt halten und gegen den Uhrzeigersinn drehen. Den Verschluss drehen, bis dieser sich lockert und abnehmen.
Abb. 2: Die Pipette in die Flasche einführen. Zur Abmessung der Dosis mit der einen Hand den unteren (durchsichtigen) Ring der Pipette festhalten und mit der anderen Hand am oberen (weißen) Pipettenring ziehen, bis auf dem Pipettenkolben die gewünschte Dosis (in ml bzw. mg) ablesbar ist.
Abb. 3: Die Pipette an dem unteren (durchsichtigen) Ring vorsichtig aus der Flasche ziehen. Die entnommene Menge durch Druck auf den oberen (weißen) Ring der Pipette in ein Glas mit etwas Flüssigkeit (kein Alkohol, kein schwarzer oder grüner Tee) entleeren. Die Flasche wieder verschließen, die Pipette mit Wasser ausspülen und anschließend abtrocknen.
Abb. 4: Um die Pipette an der Flasche zu befestigen:
ziehen Sie die Klebefolie von der beiliegenden Halterung ab
kleben Sie nun die Halterung senkrecht an die Flasche, so dass die Standfüßchen der Halterung nach unten zeigen und die Öffnung nach oben gerichtet.
stellen Sie die Pipette in die Halterung, Pipette und Halterung bilden nun eine Einheit.
Die Dosierung und die Dauer der Behandlung werden von Ihrem Arzt festgelegt. Wichtig ist, dass Sie Psycharisp regelmäßig einnehmen und die Dosierungsvorschriften Ihres Arztes einhalten.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Psycharisp zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Psycharisp eingenommen haben als Sie sollten
Im Falle einer Überdosierung oder Vergiftung mit Psycharisp ist unverzüglich ein Arzt zu konsultieren (z.B. Vergiftungsnotruf).
Eine Überdosierung kann sich in der Verstärkung der erwünschten und unerwünschten Arzneimittelwirkungen (Schwindel, Müdigkeit, beschleunigter Herzschlag, verringerter Blutdruck, unwillkürliche Bewegungen) äußern.
Wenn Sie die Einnahme von Psycharisp vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie die Behandlung zum nächsten geplanten Einnahmezeitpunkt in der verordneten Dosis fort.
Wenn Sie die Einnahme von Psycharisp abbrechen
Dies sollte nur nach vorheriger Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen. War dies nicht möglich, sollten Sie Ihren Arzt unverzüglich darüber informieren, damit er mit Ihnen über das weitere Vorgehen entscheiden kann.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Psycharisp mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Grundsätzlich sind Wechselwirkungen mit allen Wirkstoffen möglich, die auf das zentrale Nervensystem einwirken, wie z.B. bestimmte Beruhigungs- und Schlafmittel, starke Schmerzmittel, bestimmte Arzneimittel gegen Allergien, Arzneimittel gegen schwere Depressionen und Alkohol.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Psycharisp?
Bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (Fluoxetin und Paroxetin) können die Wirkung von Psycharisp verstärken.
Bestimmte Arzneimittel gegen Epilepsie (z.B. Carbamazepin) können die Wirkung von Psycharisp vermindern. Diese Wirkung ist auch bei Arzneimitteln möglich, die eine so genannte Enzyminduktion in der Leber verursachen. Bitte fragen Sie dazu Ihren Arzt.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Psycharisp Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten

Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen sie Psycharisp nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
Durchblutungsstörungen des Gehirns
Bei der Behandlung von älteren Patienten mit Demenz mit Risperidon wurden Durchblutungsstörungen des Gehirns einschließlich Schlaganfall (auch mit Todesfolge) und vorübergehende Minderdurchblutung (TIA) beobachtet.
Extrapyramidale Erscheinungen
Gelegentlich treten bei der Behandlung mit Risperidon so genannte extrapyramidale Symptome auf. Dabei handelt es sich um unwillkürliche Körperbewegungen, Zittern, Muskelsteife, übermäßige Speichelsekretion, Sitzunruhe, aber auch verlangsamte Bewegungen bis hin zur Unbeweglichkeit sind möglich. Diese Erscheinungen sind in der Regel gering ausgeprägt und bilden sich bei Dosisverminderung bzw. unter Behandlung mit einem Antiparkinsonmittel zurück.
Diese Nebenwirkungen wurden sehr häufig bei Patienten beobachtet, die aufgrund eines Zustandes (übersteigertes Hochgefühl, das Gefühl ungewöhnliche Energie zu haben, viel weniger Schlaf zu brauchen als gewöhnlich, sehr schnelles Sprechen mit schnell wechselnden Ideen und manchmal starke Reizbarkeit) mit Psycharisp behandelt wurden.
Bei Auftreten dieser Nebenwirkungen sollte so bald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden, der das weitere Vorgehen (z.B. eine Verringerung der Dosis oder das Beenden der Behandlung mit Psycharisp) festlegt.
Tardive Dyskinesien
Nach längerer Behandlungsdauer können rhythmische Bewegungen vor allem von Gesicht und Zunge (tardive Dyskinesien) auftreten. Bitte suchen Sie in diesen Fällen unverzüglich Ihren Arzt auf.
Malignes neuroleptisches Syndrom
Diese lebensgefährliche Kombination aus Fieber, Muskelsteife, schneller Atmung, beschleunigtem Herzschlag, starkem Schwitzen und vermindertem Bewusstsein, eventuell auch Untertemperatur des Körpers, kann sehr selten auftreten. Bitte suchen Sie in diesem Fall sofort Ihren Arzt auf.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Erhöhung des Blutzuckerspiegels und Verstärkung einer bestehenden Zuckerkrankheit und Störung des Wasserhaushaltes (z.B. durch übermäßiges Trinken). Bitte suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Erscheinungen wie übermäßiger Durst oder übermäßiges Wasserlassen auftreten.
Andere mögliche Nebenwirkungen
Häufig:
Kopfschmerzen
Müdigkeit, die im Allgemeinen nur gering ausgeprägt und vorübergehend ist, tritt bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen.
Schlaflosigkeit
Erregtheit
Angstzustände.
Gelegentlich:
Besonders zu Behandlungsbeginn oder beim Wechsel vom Liegen zum Stehen können niedriger Blutdruck mit Schwindel und beschleunigter Herzschlag auftreten; auch Blutdrucksteigerung ist möglich.
Extrapyramidale Erscheinungen (siehe oben)
Besonders bei höherer Dosierung kann Psycharisp zu erhöhten Prolaktinspiegeln im Blut führen. Dadurch können auftreten: Menstruationsstörungen bis hin zu Amenorrhö (Ausbleiben der Monatsblutung), Milchabsonderung aus der Brustdrüse.
Weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass Prolaktin die Entwicklung von Brustkrebs fördert, sollten diesbezüglich gefährdete Frauen Psycharisp nur mit entsprechender Vorsicht erhalten.
Selten:
Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, was zu schweren Herzerkrankungen (Torsades de pointes) führen kann
Wirkung auf den Herzrhythmus
Herzrhythmusstörungen und damit im Zusammenhang stehende EKG Veränderungen
plötzlicher unerklärlicher Tod
Herzstillstand
Schläfrigkeit, Benommenheit
Sehstörungen
verstopfte Nase
Magen-Darm-Beschwerden (Verstopfung, Verdauungsstörungen, Übelkeit/Erbrechen, Bauchschmerzen)
Dauererektion des Penis, Erektionsstörungen, Ejakulationsstörungen, Orgasmusstörungen, unwillkürlicher Urinabgang
Hautrötung und andere allergische Reaktionen
Vergrößerung der männlichen Brustdrüse
Schwäche
Konzentrationsstörungen.
Sehr selten:
Abnahme der weißen Blutkörperchen und/oder der Blutplättchen
Tardive Dyskinesie (siehe oben)
Malignes neuroleptisches Syndrom (siehe oben)
Krampfanfälle.
Juckreiz, Hautausschlag, Lichtempfindlichkeit
Muskelschwäche
Erhöhung des Blutzuckerspiegels (siehe oben), Störungen des Wasserhaushaltes
Regulationsstörungen der Körpertemperatur
Panikreaktionen.
Außerdem wurden bei der Behandlung mit Risperidon Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen im Körper und Erhöhungen der Leberwerte beobachtet.
Aufgrund des Gehaltes an Benzoesäure können bei entsprechend veranlagten Patienten Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten auftreten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist Psycharisp aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr anwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
Nach Anbruch des Behältnisses: 4 Monate
Sie dürfen Psycharisp nicht verwenden, wenn Sie bemerken, dass die Lösung nicht mehr klar ist und/oder Partikel enthält.
Arzneimittel sollten nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

Weitere Informationen

Was Psycharisp enthält
Der Wirkstoff ist: Risperidon
1 ml Lösung zum Einnehmen enthält 1 mg Risperidon
Die sonstigen Bestandteile sind:
Benzoesäure, Weinsäure (Ph.Eur.), Sorbitol-Lösung 70% (kristallisierend) (Ph.Eur.), Natriumhydroxid-Lösung (4%), gereinigtes Wasser.
Wie Psycharisp aussieht und Inhalt der Packung
Psycharisp ist eine klare, geruchslose Flüssigkeit.
Psycharisp ist in braunen Glasflaschen und einem kindersicheren Verschluss mit 30 ml (N1), 60 ml (N2) und 100 ml (N3) Lösung zum Einnehmen mit kindersicheren Verschluss und einer Dosierungspipette (mit ml- und mg-Angaben) und einem Pipettenhalter erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
STADA Arzneimittel AG, Stadastraße 2-18, 61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0, Telefax: 06101 603-259, Internet: www.stada.de
Hersteller
Pharbil Waltrop GmbH, Im Wirringen 25, 45731 Waltrop
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Belgien: Risperidone EG 1mg/ml Drank
Deutschland: Psycharisp 1 mg/ml Lösung
Irland: Perdamel 1 mg/ml Oral Solution
Italien: Risperidone Eurogenerici "1mg/ml gocce orali soluzione"
Luxemburg: Risperidone EG 1mg/ml solution buvable
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2007.

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Medikament
Zulassungsinhaber
Wörwag Pharma GmbH & Co. KG
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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