Amilorid Genericon comp.-Tabletten dürfen nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich gegen Amilorid, Hydrochlorothiazid, gegen einen der sonstigen Bestandteile von Amilorid Genericon comp.-Tabletten oder gegen Sulfonamide sind.
- bei schwerer Leberfunktionsstörung, drohendem Leberversagen
- bei schwerer Nierenfunktionseinschränkung
- bei zu geringer Harnproduktion
- bei akuter Nierenentzündung
- bei Störungen des Elektrolytstoffwechsels wie schwerem Natriummangel, erhöhtem Kaliumspiegel, therapieresistentem Kaliummangel, erhöhtem Calciumspiegel im Blut;
- bei gleichzeitiger Einnahme anderer kaliumsparender Entwässerungsmittel (Spironolacton oder Triamteren) bzw. Kaliumzufuhr
- bei einer Erhöhung der Harnsäure im Blut bzw. Gicht
- bei Schwangerschaft und in der Stillperiode
- von Kindern unter 14 Jahren (mangels klinischer Erfahrung)
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Amilorid Genericon comp.-Tabletten ist erforderlich bei,
- Zusätzlicher Therapie mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten ("ACE- Hemmern")
- Schwerer Verkalkung an Herzkranz- bzw. an Gehirngefäßen
- Eingeschränkter Nierenfunktion
- Eingeschränkter Leberfunktion
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Älteren Patienten/Patientinnen und Patienten/Patientinnen mit geringem Harnvolumen (Gefahr der Kaliumvermehrung im Blut)
- Lupus erythematodes (seltene Haut- bzw. Bindegewebserkrankung)
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
Bei Patienten/Patientinnen die Amilorid alleine oder in Kombination mit anderen Entwässerungsmitteln erhielten, wurde das Auftreten eines erhöhten Blutkalium- spiegels (Serumkalium-Titer über 5,5 mVal/l) beobachtet. Dieser trat insbesondere bei älteren und hospitalisierten Patienten/Patientinnen mit Leberzirrhose oder kardialen Ödemen und bei bekannter Nierenbeteiligung auf. Die Patienten/ Patientinnen waren meist schwerkrank oder wurden mit stark wirksamen Entwässerungsmitteln behandelt. Solche Patienten/Patientinnen sollten daher sorgfältig auf klinische Laboratoriums- und EKG-Anzeichen hinsichtlich eines erhöhten Blutkaliumspiegels überwacht werden.
Ein medikamentöser Kaliumersatz oder kaliumreiche Ernährung sollte während der Behandlung mit Amilorid Genericon nicht durchgeführt werden, ausgenommen bei schweren und/oder refraktären Fällen von verringertem Blutkaliumspiegel. Werden Kaliumsalze verabreicht, so wird eine sorgfältige Überwachung der Serum- Kaliumwerte empfohlen.
Amilorid Genericon comp.-Tabletten
|
Gebrauchsinformation/15.09.2010
|
Bei Auftreten eines erhöhten Blutkaliumspiegels sollte das Medikament sofort abgesetzt und bei Bedarf aktive Maßnahmen zur Senkung des Blutkaliumspiegels getroffen werden.
Fällt die Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min., sind Thiazid-Entwässerungsmittel nicht mehr wirksam. Patienten/Patientinnen mit erhöhten Harnstoff-Stickstoffwerten von über 30 mg/dl, mit Serumkreatininspiegeln von über 1,5 mg/dl oder mit Gesamtharnstoffwerten von über 60 mg/dl oder Diabetes mellitus sollten Amilorid Genericon comp.-Tabletten nur unter sorgfältigen und häufigen Kontrollen der Serumelektrolyte und BUN-Werte erhalten.
Bei einer Nierenfunktionseinschränkung wird eine Kaliumretention durch die Gabe eines Antikaliuretikums noch verstärkt und kann somit zur raschen Entwicklung eines erhöhten Blutkaliumspiegels führen.
Obwohl die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Elektrolytstörungen unter Behandlung mit Amilorid Genericon vermindert ist, sollte auf Anzeichen von Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten sorgfältig geachtet werden. Diese sind: verringerter Blutnatriumspiegel, hypochlorämische Alkalose, Hypokaliämie und Hypomagnesiämie (verringerte Kalium- und Magnesiumwerte im Blut). Es ist besonders wichtig Elektrolytbestimmungen im Serum und Urin durchzuführen, wenn der Patient/die Patientin außergewöhnlich stark erbricht oder wenn Flüssigkeiten parenteral verabreicht werden.
Wie jedes andere wirksame Entwässerungsmittel, kann Hydrochlorothiazid einen verringerten Blutkaliumspiegel hervorrufen, insbesondere bei rascher Entwässerung, Langzeitbehandlung oder bestehender schwerere Leberzirrhose. Ein verringerter Blutkaliumwert kann zur gesteigerten Empfindlichkeit des Herzens auf toxische Wirkungen von Digitalis führen (z.B. gesteigerte ventrikuläre Irritabilität).
Die Symptome eines durch Entwässerungsmittel hervorgerufenen verringerten Blutnatriumwertes sind gewöhnlich leicht und asymptomatisch. Bei einzelnen Patienten/Patientinnen können sie jedoch schwer sein und einen symptomatischen Verlauf nehmen. Diese Patienten/Patientinnen müssen sorgfältig beobachtet werden und eine geeignete Behandlung sollte eingeleitet werden.
Thiazide können die Ca-Ausscheidung über den Urin verringern und ohne eine zugrunde liegende Erkrankung des Ca-Stoffwechsels einen vorübergehenden leichten Anstieg der Serumkalziumspiegel hervorrufen.
Vor der Durchführung von Nebenschilddrüsenfunktionstests sollten Thiazide abgesetzt werden.
Hydrochlorothiazid kann eine Azotämie (erhöhter Reststickstoffwert im Blut) auslösen oder verstärken. Bei Patienten/Patientinnen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine Verstärkung der Medikamentenwirkung eintreten. Tritt während der Behandlung von schweren fortschreitenden Nierenerkrankungen eine Verstärkung der Azotämie und Oligurie (verminderte Harnausscheidung) ein, sollte das Entwässerungsmittel abgesetzt werden.
Thiazide sollten bei Patienten/Patientinnen mit eingeschränkter Leberfunktion oder einer fortschreitenden Lebererkrankung nur mit Vorsicht verabreicht werden, da geringe Veränderungen des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichtes ein Leberkoma auslösen können.
Bei gewissen Patienten/Patientinnen kann durch eine Thiazidbehandlung ein erhöhter Harnsäurewert im Blut auftreten oder ein Gichtanfall ausgelöst werden. Thiazide können die Glukosetoleranz beeinträchtigen. Dosisanpassungen des blutzuckersenkenden Medikamentes, einschließlich Insulin, können erforderlich
Amilorid Genericon comp.-Tabletten
|
Gebrauchsinformation/15.09.2010
|
werden. Erhöhungen der Cholesterin- und Trigliceridspiegel können mit einer Thiazid-Behandlung in Zusammenhang stehen.
Vor Behandlungsbeginn mit Amilorid Genericon sollte bei Diabetikern bzw. vermutlichen Diabetikern die Nierenfunktion überprüft werden, um das Risiko eines erhöhten Blutkaliumwertes zu verringern. Die Behandlung mit Amilorid Genericon"comp.-Tabletten soll mindesten 3 Tage vor Durchführung eines Glukosetoleranztests abgesetzt werden.
Eine antikaliuretische Behandlung sollte bei schwerkranken Patienten/Patientinnen, bei denen eine respiratorische oder metabolische Azidose auftreten kann, nur mit Vorsicht durchgeführt werden, wie z.B. bei Patienten/Patientinnen mit Herz-Lungen- Erkrankungen und bei Patienten/Patientinnen mit schlecht eingestelltem Diabetes. Die Entwicklung einer Azidose kann mit einem raschen Anstieg der Serumkalium- spiegel verbunden sein.
Über eine mögliche Verschlechterung oder Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes wurde im Zusammenhang mit der Verabreichung von Thiaziden berichtet.
Informieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, wenn
- Sie schwanger sind, eine Schwangerschaft eintritt, Sie eine Schwangerschaft planen
- Sie andere Medikamente einnehmen. Teilen Sie Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin mit, welche anderen Medikamente Sie einnehmen, denn Ihr Arzt/Ihre Ärztin muss unbedingt über die vorangegangene Behandlung sowie über alle anderen eingenommenen Arzneimitteln informiert sein.
- Gegenanzeigen oder Anzeichen von Nebenwirkungen während der Behandlung auftreten.
Eine Kombination mit bestimmten blutdrucksenkenden Arzneimitteln ("ACE- Hemmer") sollte nur unter bestimmten Voraussetzungen (bestehender Kaliummangel im Blut) angewendet und schon bei mäßig eingeschränkter Nierenfunktion vermieden werden. Wenn Sie dieses Arzneimittel zusätzlich zu Amilorid Genericon comp.- Tabletten einnehmen müssen, besteht das Risiko eines starken Blutdruckabfalls. Um dieses Risiko zu vermeiden wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin Ihren Blutdruck (je nach Art des "ACE-Hemmers") eine bestimmte Zeit lang überwachen. Bei zu starkem Blutdruck- abfall (Benommenheit, Schwäche, Schwindelgefühl) legen Sie sich nieder und lagern evtl. Ihre Beine hoch. Gegebenenfalls wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin eine physiologische Kochsalzlösung infundieren.
Vor und während der Therapie wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin regelmäßige Kontrollen folgender Laborparameter veranlassen:
Vor allem bei längerer Anwendung, wenn Sie älter sind, zuckerkrank, an einer eingeschränkten Nieren- oder Herzfunktion oder einer Leberschrumpfung (Zirrhose) leiden oder bestimmte Medikamente gegen Rheuma oder "Cortison" einnehmen müssen.
- Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride)
- Harnsäure
- Serumkalium bzw. Serumelektrolyte
- Nierenfunktion
- Flüssigkeitshaushalt
- Körpergewicht
Amilorid Genericon comp.-Tabletten
|
Gebrauchsinformation/15.09.2010
|
- Blutzucker
- Leberfunktion (gegebenenfalls)
- Blutbild (gegebenenfalls)
Gegebenenfalls wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin die Dosis vermindern bzw. das Präparat absetzen.
Meiden Sie Intensive Sonnenbestrahlung während der Einnahme. Sollten Sie sich einer Operation unterziehen müssen, informieren Sie den
Narkosefacharzt/Narkosefachärztin über die Einnahme von Amilorid Genericon comp.-Tabletten.
Doping-Test:
Die Anwendung des Arzneimittels Amilorid Genericon comp.-Tabletten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Bei Einnahme von Amilorid Genericon comp.-Tabletten mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker/Ihre Apothekerin, wenn Sie derzeit andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Die Wirkung jedes einzelnen Arzneimittels kann verstärkt oder abgeschwächt werden, selbst dann, wenn Sie diese Medikamente zu unterschiedlichen Zeiten einnehmen.
Amilorid Genericon comp.-Tabletten und einige andere Arzneimittel können einander in ihrer Wirkung beeinflussen. Im Einzelnen können folgende Wechselwirkungen auftreten.
Bei gleichzeitiger Einnahme:
|
Mögliche Reaktionen
|
Blutdrucksenkende Arzneimittel,
|
verstärkter Blutdruckabfall
|
allgemein
|
|
Bestimmte Blutdruck senkende
|
Erhöhte Kaliumspiegel im Blut sind
|
Arzneimittel ("ACE-Hemmer")
|
besonders bei Patienten/Patientinnen mit
|
|
Nierenfunktionseinschränkungen möglich.
|
Bestimmte Herzmedikamente
|
Wirkung der "Glykoside" verändert,
|
("Herzglykoside")
|
eventuell ist die Glykosid-Verträglichkeit
|
|
verbessert
|
Bestimmte Medikamente gegen Rheuma
|
Wirkung von Amilorid Genericon comp.
|
(z.B."Indometacin")
|
kann vermindert sein. Das Risiko
|
|
erhöhter Kaliumspiegel im Blut, einer
|
|
Nierenfunktionsstörung bzw. eines
|
|
Nierenversagens ist erhöht.
|
Arzneimittel gegen die Gicht
|
Harnsäuresenkende Wirkung vermindert.
|
("Urikosurika","Urikostatika")
|
Bei Patienten/Patientinnen mit Nieren-
|
|
funktionsstörungen und gleichzeitiger
|
|
"Allopurinol"-Einnahme sind schwere
|
|
Überempfindlichkeitsreaktionen möglich.
|
Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit
|
Blutzuckersenkende Wirkung vermindert
|
Amilorid Genericon comp.-Tabletten Gebrauchsinformation/15.09.2010
("Antidiabetika")
|
|
Arzneimittel, die die Blutgerinnung
|
Gerinnungshemmende Wirkung
|
beeinflussen ("Antikoagulantien")
|
herabgesetzt
|
Beruhigende bzw. die Stimmung
|
Blutdrucksenkende Wirkung verstärkt
|
beeinflussende Arzneimittel
|
|
("Psychopharmaka")
|
|
Bestimmte die Stimmung beeinflussende
|
Wirkung bzw. unerwünschte Wirkungen
|
Arzneimittel ("Lithium", Kombination nach
|
auf Herz und Nervensystem verstärkt
|
Möglichkeit meiden!)
|
|
Nebennierenhormone ("Corticoide"),
|
Harntreibende Wirkung abgeschwächt,
|
bestimmte andere Hormone ("ACTH"),
|
verminderte Blut-Kaliumspiegel
|
Abführmittel
|
begünstigt
|
Weibliche Geschlechtshormone
|
Blutdruck senkende Wirkung
|
("Östrogene"), gefäßverengende
|
herabgesetzt
|
Arzneimittel ("Sympathomimetika")
|
|
Arzneimittel, die die Lichtempfindlichkeit
|
Erhöhte Lichtempfindlichkeit
|
verstärken
|
|
Arzneimittel gegen die Parkinson'sche
|
Ausscheidung von "Amantadin"
|
Krankheit ("Amantadin")
|
verlangsamt, Nebenwirkungen dieses
|
|
Wirkstoffes verstärkt
|
"Ionenaustauscher"
|
Flüssigkeitsansammlung
|
Medikamente gegen zu hohen
|
Verminderte Aufnahme von
|
Blutcholesterinwert ("Cholestyramin")
|
Hydrochlorothiazid (zeitversetzte Gabe
|
|
erforderlich: 1 Stunde vor oder 4 Stunden
|
|
nach Cholestyramin)
|
Wechselwirkungen mit Laborparametern:
Bitte beachten Sie die Anweisungen Ihres Arztes/Ihrer Ärztin!
- Bei Nierenfunktionsstörungen im Rahmen der Zuckerkrankheit wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin Amilorid Genericon comp. spätestens drei Tage vor einem Blutzucker- Belastungstest absetzen. Das gleiche gilt bei einem Bauchspeicheldrüsenfunktionstest.
- Bei Überprüfung der Nebenschilddrüsenfunktion sollte Amilorid Genericon comp. ebenfalls durch den Arzt/die Ärztin abgesetzt werden.
Bei Einnahme von Amilorid Genericon comp - Tabletten zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Keine Angaben.
Schwangerschaft und Stillzeit
Amilorid Genericon comp.-Tabletten
|
Gebrauchsinformation/15.09.2010
|
Amilorid "Genericon comp.-Tabletten sollen nicht während der Schwangerschaft und in der Stillzeit eingenommen werden. Wird die Behandlung in der Stillperiode als unumgänglich erachtet, muss abgestillt werden.
Teilen Sie daher bitte Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin mit, falls Sie schwanger sind, stillen oder eine Schwangerschaft planen.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker/Ihre Apothekerin um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
|
!
|
ACHTUNG: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und
|
|
Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
|
|
|
Amilorid Genericon comp.-Tabletten beeinflussen das Reaktionsvermögen und können die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungs- beginn und bei Präparatewechsel sowie im Zusammenhang mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Amilorid Genericon comp.-Tabletten
Amilorid Genericon comp.-Tabletten enthalten Lactose. Patienten/Patientinnen mit seltenen Erbkrankheiten (Lactoseunverträglichkeit, Lactasemangel, Glukose- Galaktose-Malabsorption) sollen Amilorid Genericon comp.-Tabletten daher nicht einnehmen.