Aredia 15 mg darf nicht angewendet werden
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff, anderen Bisphosphonaten oder einem der sonstigen Inhaltsstoffe von Aredia 15 mg,
- in der Schwangerschaft,
- bei stillenden Frauen.
Aredia 15 mg wird bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen ausschließlich zur Anwendung bei Erwachsenen empfohlen.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Aredia 15 mg ist erforderlich
Bei Patienten mit einer Herzkrankheit, besonders bei älteren Menschen, kann die zusätzliche Zufuhr von Natriumchlorid (Kochsalzlösung) eine Herzinsuffizienz auslösen (Linksherzinsuffizienz oder Stauungsinsuffizienz). Fieber (grippeähnliche Symptomatik) könnte bei diesen Patienten ebenfalls zu einer Verschlechterung eines derartigen Zustandes führen.
Eine regelmäßige Bestimmung der für die Hyperkalzämie maßgeblichen Laborwerte, einschließlich des Kalziums und des Phosphats im Blut, sollte nach Beginn der Therapie mit Aredia 15 mg erfolgen. Bei Patienten, bei denen ein chirurgischer Eingriff an der Schilddrüse durchgeführt worden ist, besteht ein erhöhtes Risiko, eine Erniedrigung des Kalziumspiegels im Serum (Hypokalzämie) aufgrund einer Unterfunktion der Nebenschilddrüse (sekundärer Hypoparathyreoidismus) zu entwickeln.
Da bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen keine klinischen Daten vorliegen, können keine speziellen Empfehlungen für diese Patienten gegeben werden.
Sofern keine Hyperkalzämie vorliegt, sollten Patienten mit vorwiegend lytischen Knochenmetastasen oder Multiplem Myelom, bei denen die Gefahr eines Mangels an Kalzium oder Vitamin D besteht, und Patienten mit Paget-Krankheit des Knochens zusätzlich Kalzium und Vitamin D zur Einnahme erhalten, um das Risiko einer Hypokalzämie möglichst gering zu halten.
Vorwiegend bei Tumorpatienten, die mit Bisphosphonaten, einschließlich Aredia 15 mg, behandelt wurden, wurde über Absterben von Knochengewebe (Osteonekrosen) im Kieferbereich berichtet. Viele dieser Patienten erhielten zusätzlich eine Chemotherapie und Kortikosteroide. Die Mehrzahl der berichteten Fälle trat im Zusammenhang mit einer Zahnbehandlung wie z. B. Zahnextraktion auf. Viele Patienten hatten Anzeichen einer lokalen Infektion, einschließlich Knochenmarkentzündung (Osteomyelitis).
Vor der Behandlung mit Bisphosphonaten sollte bei Patienten mit gleichzeitig vorhandenen Risikofaktoren (z. B. Tumoren, Chemotherapie, Kortikosteroide, mangelhafte Mundhygiene) eine zahnärztliche Untersuchung, einschließlich einer geeigneten Beratung zu vorbeugenden Maßnahmen, erwogen werden.
Während der Behandlung sollten bei diesen Patienten Eingriffe an den Zähnen (invasive dentale Eingriffe) möglichst vermieden werden. Bei Patienten, bei denen während der Behandlung mit Bisphosphonaten ein Absterben von Knochengewebe (Osteonekrose) im Kieferbereich aufgetreten ist, kann ein dentaler Eingriff zur Verschlechterung des Zustandes führen.
Im Rahmen der Spontanerfassung wurde über schwere und gelegentlich behindernde Knochen-, Gelenk- und/oder Muskelschmerzen bei Patienten, die Bisphosphonate erhalten haben, berichtet. Jedoch sind solche Berichte selten. Diese Kategorie von Arzneimitteln schließt Aredia (Pamidronsäure, Dinatriumsalz, für die Infusion) ein. Die Zeit bis zum ersten Auftreten der Symptome schwankt zwischen einem Tag und mehreren Monaten nach Behandlungsbeginn. Nach Behandlungsabbruch ließen die Symptome bei den meisten Patienten nach. Die Symptome traten erneut bei der Behandlung mit dem selben Arzneimittel oder anderen Bisphosphonaten auf.
Warnhinweise
Aredia 15 mg darf niemals als Bolusinjektion (Schnellinjektion) verabreicht werden.
Aredia 15 mg muss immer nach Vorschrift verdünnt und in Form einer langsamen intravenösen
Infusion verabreicht werden (siehe Abschnitt „Wie ist Aredia 15 mg anzuwenden?“).
Grundsätzlich muss darauf geachtet werden, dass die Patienten nicht zu wenig Körperflüssigkeit haben. Falls erforderlich, muss den Patienten vor der Infusion von Aredia 15 mg zusätzlich Flüssigkeit zugeführt werden. Dies ist besonders wichtig bei Patienten, die Entwässerungsmittel (Diuretika) erhalten.
Bisphosphonate, zu denen auch Aredia 15 mg gehört, wurden mit einer Schädigung der Nieren in Verbindung gebracht, die mit einer Verschlechterung der Nierenfunktion und möglicherweise einem Nierenversagen einherging. Über eine Verschlechterung der Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen und als Folge davon eine Dialyse wurde bei Patienten nach der ersten Behandlung oder nach einer Einzelanwendung von Aredia berichtet. Eine Verschlechterung der Nierenfunktion (einschließlich Nierenversagen) wurde nach Langzeitbehandlung mit Aredia 15 mg auch bei Patienten mit Multiplem Myelom berichtet.
Aredia 15 mg wird vorwiegend unverändert über die Nieren ausgeschieden. Daher ist das Risiko von Nebenwirkungen an der Niere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion möglicherweise erhöht.
Aredia 15 mg darf bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance
< 30 ml/min) nicht angewendet werden, es sei denn, dass bei einer lebensbedrohlichen tumorinduzierten Hyperkalzämie der Nutzen das mögliche Risiko überwiegt.
Wegen des Risikos einer klinisch signifikanten Verschlechterung der Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen dürfen die Einzeldosen 90 mg nicht überschreiten und die empfohlene Infusionsgeschwindigkeit ist zu beachten (siehe Abschnitt „Wie ist Aredia 15 mg anzuwenden?“).
Wie bei anderen Bisphosphonaten, die intravenös verabreicht werden, wird eine Überwachung der Nierenfunktion empfohlen, z. B. durch Messung von Laborwerten (z. B. Serumkreatinin) vor jeder Gabe von Aredia 15 mg.
Bei Patienten, die wiederholt Infusionen von Aredia 15 mg über einen längeren Zeitraum erhalten, insbesondere bei solchen mit einer vorbestehenden Nierenerkrankung oder einem erhöhten Risiko für eine Nierenfunktionsstörung (z. B. Patienten mit Multiplem Myelom und/oder tumorinduzierter Hyperkalzämie), sollte vor jeder Gabe von Aredia 15 mg eine Bestimmung der Standard-Laborwerte und der klinischen Werte der Nierenfunktion erfolgen.
Bei Patienten, die wegen Knochenmetastasen oder Multiplem Myelom mit Aredia 15 mg behandelt werden, sollte die Behandlung mit Aredia 15 mg abgebrochen werden, wenn sich die Nierenfunktion verschlechtert hat (siehe Abschnitt „Wie ist Aredia 15 mg anzuwenden?“).
Aredia 15 mg darf nicht zusammen mit anderen Bisphosphonaten gegeben werden, da die Effekte einer Kombination von Aredia 15 mg mit anderen Bisphosphonaten nicht geprüft wurden.
Bei Anwendung von Aredia 15 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bisher sind keine Wechselwirkungen zwischen Aredia 15 mg und den üblichen antitumorösen Substanzen beobachtet worden.
Aredia 15 mg wurde zusammen mit Calcitonin bei Patienten mit schwerer Hyperkalzämie angewandt. Hierbei wurde bei einer beschränkten Anzahl von Fällen eine gleichgerichtete (synergistische) Wirkung beobachtet, die sich in einem schnelleren Abfall des Serumkalziums zeigte.
Vorsicht ist geboten, wenn Aredia 15 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln, die möglicherweise die Nieren schädigen können, angewendet wird.
Bei Patienten mit Multiplem Myelom kann das Risiko einer Nierenfunktionsstörung erhöht sein, wenn Aredia 15 mg in Kombination mit Thalidomid gegeben wird.
Die Anwendung des Arzneimittels Aredia kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Aredia 15 mg darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht verwendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
- Achtung: dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Aredia 15 mg kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch durch Schläfrigkeit und/oder Schwindel das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.
Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!