CALCIJEX darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Calcitriol, andere Stoffe aus derselben Substanzklasse (Vitamin D oder dessen Derivate) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- wenn eine Vitamin D-Überdosierung bzw. auch der Verdacht auf diese besteht,
- und wenn Sie an erhöhtem Calciumgehalt des Blutes leiden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor CALCIJEX bei Ihnen angewendet wird.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von CALCIJEX ist erforderlich,
- wenn Sie Allergien haben oder an einer anderen Krankheit leiden,
- noch andere Medikamente einnehmen, auch wenn Sie diese selbst gekauft haben
- schwanger sind oder stillen.
Sollte einer der oben genannten Punkte zutreffen, informieren Sie bitte Ihren Arzt.
Bitte melden Sie darüber hinaus erste Anzeichen von Nebenwirkungen, insbesondere Schwäche, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, trockener Mund, Verstopfung, Muskelschmerzen, Knochenschmerzen und metallischen Geschmack Ihrem behandelnden Arzt.
Allgemein können hohe Dosen von intravenös verabreichten CALCIJEX zu erhöhtem Calciumgehalt im Blut, vermehrter Calciumausscheidung im Harn und erhöhtem Phosphatgehalt im Blut führen. Daher wird Ihr Arzt gewisse Laborparameter regelmäßig untersuchen. Sollte ein erhöhter Kalziumgehalt im Blut festgestellt werden, ist die Behandlung mit Calcijex sofort abzubrechen. Bei längerer Behandlung mit Calcijex sollen Serum-Kalzium, Phosphat, Magnesium, die alkalische Phosphatase und das Serum-Kreatinin sowie Kalzium und Phosphat im 24-Stunden-Harn periodisch bestimmt werden.
Akute Überdosierung bedarf einer sofortigen Notfallmaßnahme (siehe Überdosierung).
Eine Überdosierung jeder Vitamin D-Form kann zu erhöhtem Kalziumgehalt im Blut und damit zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Chronisch erhöhter Kalziumgehalt im Blut kann zu allgemeiner Gefäßverkalkung, Verkalkung der Niere oder Weichteilverkalkungen führen. Röntgenologische Kontrollen können zur Früherkennung von Verkalkungen hilfreich sein.
Eine Erhöhung des Calciumgehaltes im Blut steht auch mit den Ernährungsgewohnheiten in Beziehung (erhöhter Aufnahme von Milchprodukten), beziehungsweise kann auf Grund von übermäßigem Konsum von Calciumpräparaten herrühren.
Im Falle erhöhter Serum-Phosphat-Spiegel wird neben einer phosphatarmen Diät der Phosphatgehalt mit nicht-aluminiumhältigen Phosphatbindern eingestellt werden. Dies kann im Besonderen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion der Fall sein.
Werden die PTH-Spiegel auf abnormal tiefe Werte gesenkt, kann sich eine adynamische Knochenerkrankung entwickeln. Wird aus anderen (diagnostischen) Gründen keine Knochenbiopsie gemacht, können die PTH-Spiegel als Maß für die Knochenumbildung (Indikatoren der Knochen-Turnover-Rate) dienen.
Wenn der PTH-Spiegel unter der Behandlung mit Calcijex unter die empfohlene Zielgröße (1,5 bis 3 mal mehr als der Normalwert) sinkt, sollte die Dosis reduziert oder die Behandlung abgebrochen werden.
Weil der Calcijex Therapieabbruch in einem Rebound Effekt resultieren kann, wird eine entsprechende Dosisreduktion bis zur Erhaltungsdosis empfohlen.
Immobilisierte Patienten, z.B. nach einer Operation, sind dem Risiko einer Hypercalcämie besonders ausgesetzt.
Es ist wichtig, dass Sie sich an die von Ihrem Arzt verordneten Diätvorschriften halten und dass Sie eine ausreichende Menge Calcium, die Ihnen Ihr Arzt verordnet hat, zu sich nehmen.
Kinder und Jugendliche
Über die Anwendung von CALCIJEX bei Kindern und Jugendlichen liegen in geringem Umfang Studiendaten vor, eine Dosierungsempfehlung kann nicht gegeben werden.
Ältere Patienten (>65 Jahre)
Klinische Studien mit CALCIJEX wurden bei einer nicht ausreichenden Anzahl an Patienten im Alter von 65 Jahren und darüber durchgeführt, um Unterschiede zu jüngeren Patienten feststellen zu können. Ihr Arzt wird die Dosis entsprechend Ihrem Alter, zusätzlichen Erkrankungen und gleichzeitig eingenommenen Medikamenten anpassen.
Anwendung von CALCIJEX zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimitteleingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andereArzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Da Calcijex die biologisch aktivste Form von Vitamin D3 ist, dürfen Vitamin D oder andere Vitamin D-Derivate während der Therapie mit CALCIJEX nicht angewendet werden.
CALCIJEX kann die Wirkung bzw. die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente verstärken oder abschwächen bzw. können die Wirkung und die Nebenwirkungen von CALCIJEX durch bestimmte andere Medikamente beeinflusst werden. Deshalb sollten Sie den behandelnden Arzt benachrichtigen, wenn Sie neben CALCIJEX andere Medikamente (auch selbstgekaufte!) einnehmen.
Vorsicht ist geboten:
- bei gleichzeitiger Einnahme von harntreibenden Mitteln (Thiazid-Diuretika) oder Herzmitteln (Digitalis), welche das Risiko einer Hypercalcämie erhöhen. Wenn Sie Vitamin D-Analoga gleichzeitig mit herzwirksamen Glykosiden (Digitalis) einnehmen, kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.
- Bei gleichzeitiger Anwendung von Barbituraten (z.B. in Schlafmitteln) oder Antikonvulsiva (Therapie von Epilepsie) kann die Wirkung von Vitamin D vermindert werden.
- Bestimmte entzündungshemmende Substanzen (Cortisol, Glucocorticoide) können die Wirkung von Vitamin D-Analoga vermindern.
- Magnesiumhaltige Arzneispezialitäten (z.B. Antazida) dürfen nicht gemeinsam mit Vitamin-D-Präparaten verabreicht werden, da es dadurch zu einem erhöhten Magnesiumgehalt im Blut kommen kann.
- Wenn gleichzeitig Enzyminduktoren wie Barbiturate (z.B. Phenobarbital) oder Antikonvulsiva (z.B. Phenytoin) verabreicht werden, können höhere Dosen von CALCIJEX erforderlich werden, da Enzyminduktoren den Abbau von CALCIJEX beschleunigen.
- Bei Arzneimitteln, die zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt werden (Colestyramin). Diese können die Wirkung von CALCIJEX vermindern.
Patienten mit Vitamin-D-resistenter Rachitis (familiäre hypophosphatämische Rachitis) sollen ihre orale Phosphattherapie fortsetzen. Möglicherweise kann aber der Bedarf an einzunehmendem Phosphat reduziert werden, da CALCIJEX die Aufnahme von Phosphat aus dem Darm in das Blut anregt.
Anwendung von CALCIJEX zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten, wie z.B. ein erhöhter Konsum von Milchprodukten oder die unkontrollierte Einnahme von Kalziumpräparaten, kann zu einer Erhöhung des Kalziumgehaltes im Blut führen. Sie sollten die vom Arzt empfohlenen Diätmaßnahmen unbedingt einhalten.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
CALCIJEX geht in die Muttermilch über. Falls CALCIJEX für die Mutter unbedingt erforderlich ist, empfiehlt es sich, nicht zu stillen. Fragen Sie vor der Anwendung Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
CALCIJEX hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
CALCIJEX enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.