Eldisin darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Vindesin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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in Schwangerschaft oder Stillzeit.
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bei Patienten mit durch Arzneimittel hervorgerufener Verminderung bestimmter weißer Blutzellen (Granulozytopenie) und der Blutplättchen (Thrombozytopenie) sowie bei Patienten mit schweren bakteriellen Infektionen.
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bei Patienten mit einer bestimmten neuromuskulären Erkrankung (demyelinisierende Form des Charcot-Marie-Tooth-Syndroms).
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bei Patienten, bei denen nach Verabreichung von Eldisin schwere Atemnot durch Verengung der Atemwege auftrat.
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bei Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten, wenn das Bestrahlungsfeld die Leber einschließt.
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gemeinsam mit einem Lebendvirus-Impfstoff.
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Eldisin darf nicht in den Liquorraum um Gehirn und Rückenmark (intrathekal) verabreicht werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Eldisin darf nicht in den Liquorraum um Gehirn und Rückenmark (intrathekal) verabreicht werden, da diese Anwendungsart üblicherweise tödlich endet.
Injektionsspritzen werden daher mit folgendem Warnhinweis versehen: “Nur zur intravenösen Applikation“, eine intrathekale Applikation kann zum Tode führen!
Therapie bei versehentlicher Gabe in den Liquorraum um Gehirn und Rückenmark:
Eine versehentliche Gabe in den Liquorraum um Gehirn und Rückenmark hat eine aufsteigende Lähmung zur Folge, die zum Tod führt.
Bei einer sehr kleinen Anzahl Patienten konnte eine lebensbedrohliche Lähmung und ein anschließender Tod verhindert werden. Es kam allerdings zu schwerwiegenden neurologischen Folgeerscheinungen und nur begrenzter späterer Erholung.
Basierend auf der veröffentlichten Behandlung dieser überlebenden Fälle, die das verwandte Vinca-Alkaloid Vincristin betrafen, wird Ihr behandelnder Arzt unverzüglich nach einer versehentlichen Gabe von Eldisin in den Liquorraum um Gehirn und Rückenmark eine entsprechende Behandlung einleiten.
Therapie bei versehentlicher intrathekaler Verabreichung:
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Über den initialen lumbalen Zugang so viel Rückenmarkflüssigkeit, wie risikolos möglich, entfernen.
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Einbringen eines Epiduralkatheters in den Subarachnoidalraum über den Intervertebralraum oberhalb des initialen lumbalen Zugangs und Spülung der Cerebrospinalflüssigkeit mit Ringer-Laktat-Lösung. Frischplasma (fresh frozen plasma) sollte angefordert werden. Sobald es zur Verfügung steht, sollte die Ringer-Laktat- Lösung mit 25 ml Frischplasma pro Liter versetzt werden.
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Einbringen eines intraventrikulären Drains oder Katheters durch einen Neurochirurgen und Fortsetzung der Spülung der Cerebrospinalflüssigkeit, wobei Flüssigkeit durch den lumbalen Zugang entfernt wird, der mit einem geschlossenen Drainage-System verbunden ist. Ringer-Laktat-Lösung wird kontinuierlich infundiert, 150 ml/Stunde bzw. 75 ml/Stunde, nachdem Frischplasma hinzugefügt wurde. Die Geschwindigkeit der Infusion sollte so angepasst werden, dass die Protein-Konzentration in der Cerebrospinalflüssigkeit 150 mg/dl beträgt.
Folgende Maßnahmen wurden zusätzlich angewandt, ohne dass ihr Nutzen unmittelbar bewiesen ist:
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Infusion von 10 g Glutaminsäure über 24 Stunden, gefolgt von einer täglichen oralen Gabe von 3 x 500 mg Glutaminsäure für die Dauer von 3 Monaten.
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100 mg Folinsäure als Bolus-Injektion, gefolgt von einer 24-stündigen Infusion von 25 mg Folinsäure/Stunde, anschließend 4 x 25 mg Folinsäure i.v./Tag für eine Woche.
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50 mg Pyridoxin wurden alle 8 Stunden über 30 Minuten intravenös infundiert.
Therapie bei versehentlicher paravenöser Injektion (versehentliche Verabreichung des Arzneimittels in das die Vene umgebende Gewebe):
Es ist von äußerster Wichtigkeit, eine paravenöse Injektion zu vermeiden. Daher wird Ihr behandelnder Arzt nur große, leicht erreichbare Venen benutzen. Zur Vermeidung des Austritts von Injektionslösung in das umgebende Gewebe wird Ihr behandelnder Arzt in den Schlauch einer laufenden Infusion injizieren bzw. einen Venenkatheter oder eine Schmetterlingskanüle benutzen und sich vergewissern, dass die Kanüle oder der Katheter vor der Injektion richtig innerhalb der Vene liegt. Beim Auftreten eines Venenkrampfes und/oder Schmerzen, melden Sie dies bitte unverzüglich Ihrem behandelnden Arzt, welcher die Injektion sofort abbrechen und den Rest der Lösung in eine andere große Vene injizieren wird. Bei Kindern muss eventuell für eine Ruhigstellung des Armes gesorgt werden.
Bei einer versehentlichen paravenösen Injektion (versehentliche Verabreichung des Arzneimittels in das die Vene umgebende Gewebe) wird Ihr behandelnder Arzt eine entsprechende Therapie einleiten.
Lunge:
Wegen der Gefahr einer Atemnot durch Verengung der Atemwege mit möglichem tödlichem Ausgang sollen bronchienerweiternde Medikamente bei Verabreichung von Vinca-Alkaloiden als Monotherapeutikum und speziell in Kombination mit Mitomycin bereitgehalten werden. Diese Reaktionen können Minuten oder Stunden nach der Gabe von Vindesinsulfat auftreten. Symptome wie akut einsetzende fortschreitende Atemnot, trockener Husten, Schmerzen des Brustfells, Atemgeräusche sowie bestimmte Röntgenbefunde können festgestellt werden. Bei Auftreten dieser Symptome wird Ihr behandelnder Arzt sowohl die Vindesin- als auch die Mitomycin-Therapie sofort abbrechen und eine entsprechende Therapie einleiten. Die Kombinationsbehandlung mit Mitomycin wird soweit möglich vermieden werden.
Blutbild:
Vor jeder Dosis soll das Blutbild bestimmt werden. Bei Leukopenie (Verminderung der weißen Blutzellen), Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen), oder jeder infektiösen Komplikationen wird Ihr behandelnder Arzt die nächste Dosis erst nach sorgfältiger Beurteilung des Falles verabreichen.
Je höher die verabreichte Dosis, desto ausgeprägter und länger andauernd ist die Leukopenie (Verminderung der weißen Blutzellen).
Bei der Verabreichung von Eldisin ist der Tiefstand der Zellzahl der weißen Blutzellen 3-5 Tage nach dem letzten Behandlungstag zu erwarten; die Zellzahlen der weißen Blutzellen erholen sich gewöhnlich 7-10 Tage nach einer Dosis. Bei Patienten, deren Knochenmark durch eine kurz vorhergehende Strahlen- oder Zytostatikatherapie (Therapie mit Arzneimitteln zur Krebstherapie) geschädigt wurde, ist das Risiko einer Leukopenie (Verminderung der weißen Blutzellen) (< 2000 Zellen/mm³) sowie Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen) (< 200.000 Zellen/mm3) erhöht. Ihr behandelnder Arzt wird für eine kontinuierliche Überwachung sorgen.
Die Leukopenie (Verminderung der weißen Blutzellen) kann bei Patienten mit Kachexie (Abmagerung) oder hochgradigen Hautulzerationen (Hautgeschwüren) schwerwiegender ausgeprägt sein. V.a. bei älteren Patienten mit diesen Symptomen sollte Eldisin nicht angewendet werden.
Bei durch Eldisin hervorgerufener Granulozytopenie (Verminderung bestimmter weißer Blutzellen) wurde auch ein Anstieg der Thrombozytenzahl (Blutplättchen) beobachtet.
Nervensystem:
Vinca-Alkaloide können zu zentraler und peripherer Neurotoxizität (schädliche Wirkung des Arzneimittels auf das Nervensystem) führen. Die Verabreichung von Eldisin an Patienten mit vorbestehender Erkrankung des Nervensystems wird unter sorgfältiger Kontrolle von Dosierung und Nebenwirkungen erfolgen, besonders wenn gleichzeitig andere Medikamente
mit nervenschädigendem Potential zur Anwendung kommen. Ihr behandelnder Arzt wird bei Notwendigkeit eine Dosisanpassung durchführen.
Neurotoxizität (schädliche Wirkung des Arzneimittels auf das Nervensystem) ist die dosisbegrenzende Toxizität bei längerer Therapie. Diese beinhaltet üblicherweise Missempfindungen, insbesondere Taubheit der Finger- und Zehenspitzen, Verlust der tiefen Sehnenreflexe und Verstopfung, die bei 35-60 % der Patienten auftreten. Andere Symptome von Neurotoxizität (schädliche Wirkung des Arzneimittels auf das Nervensystems), welche seltener auftreten, sind paralytischer Ileus (Darmlähmung), Krämpfe, Schwäche, Kopfschmerzen, Geschmacksverlust, Kieferschmerzen und Gesichtslähmung. Eine Studie an Kindern ergab Neurotoxizität (schädliche Wirkung des Arzneimittels auf das Nervensystem) mit Parästhesien (Missempfindungen), Muskel- und Kieferschmerzen sowie Verlust der tiefen Sehnenreflexe, die zum Therapieabbruch führte. Schmerzen in den Extremitäten und fortschreitende Muskelschwäche blieben bestehen.
Nach Behandlung mit Vinca-Alkaloiden wurde über Schäden des achten Hirnnervs, die sowohl Gleichgewichts- wie auch Hörorgan betrafen, berichtet. Dabei kam es zu teilweiser oder vollständiger Taubheit, die vorübergehend oder bleibend sein kann. Außerdem können Gleichgewichtsstörungen einschließlich Schwindel und Nystagmus (unkontrollierte, rhythmische Bewegungen der Augen) auftreten. Besondere Vorsicht ist angebracht bei der Kombination von Eldisin mit anderen gehör- und gleichgewichtsschädigenden Substanzen wie zum Beispiel platinhältigen Chemotherapeutika (Gruppe bestimmter Arzneimittel zur Krebstherapie).
Herz:
Aufgrund seltener beschriebener Fälle ischämischer Herzkrankheiten (Erkrankung der Herzkranzgefäße, die zu einer Sauerstoff-Unterversorgung führt) werden Patienten unter Eldisin-Therapie diesbezüglich sorgfältig überwacht.
Gefäßsystem:
Eldisin soll nicht in eine Vene einer schlecht zirkulierten Extremität verabreicht werden, da dies zu einer Erhöhung des Thromboserisikos (Risiko einer Gefäßerkrankung mit Bildung eines Blutgerinnsels) führt.
Harntrakt:
Bei Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie (eine bestimmte Form von Blutkrebs, bei dem das Knochenmark zu viele weiße Blutkörperchen produziert) wurde als Folge des Tumorlyse-Syndroms (potentiell lebensbedrohlicher Zustand verursacht durch raschen Zerfall des Tumors) das Auftreten von Harnsäure-Nephropathien (durch Harnsäure- Überproduktion bedingte Erkrankung der Niere) beschrieben. Gegen eine akute Harnsäure- Nephropathie (durch Harnsäure-Überproduktion bedingte Erkrankung der Niere) werden folgende vorbeugende Maßnahmen empfohlen: ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Entsäuerung des Urins, Verabreichung von Allopurinol (bestimmtes Arzneimittel, das die Produktion von Harnsäure unterbindet).
Das Syndrom einer unzureichenden Ausschüttung des Antidiuretischen Hormons wurde selten berichtet. Es führt zu einer erhöhten Ausscheidung von Natrium und Hyponatriämie (Natriummangel im Blut). Verminderte Flüssigkeitsaufnahme verbessert die Hyponatriämie (Natriummangel im Blut) und den Natriumverlust über die Niere. Eine Diuretika-Gabe (Gabe von Arzneimitteln zur Entwässerung) kann notwendig sein.
Leber:
Vindesin wird hauptsächlich über die Galle ausgeschieden. Daher werden Patienten, deren Leberfunktion eingeschränkt ist, mit Vorsicht behandelt werden. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen wird empfohlen, die Dosis für Vinca-Alkaloide entsprechend dem Schweregrad der Leberfunktionsstörung anzupassen, wenn nicht andere Gründe gegen diese Dosisanpassungen sprechen sollten.
Gehirn:
Beim Bestehen von Hirnmetastasen wird Ihr behandelnder Arzt die vorbeugende Gabe eines Antiepileptikums (Arzneimittel gegen spontan auftretende Krampfanfälle (Epilepsie)) in Erwägung ziehen.
Magen-Darmtrakt:
Übelkeit und Erbrechen lassen sich mit Antiemetika (Arzneimittel gegen Übelkeit) gewöhnlich unter Kontrolle bringen. Gegen Verstopfung, die infolge neurotoxisch (nervenschädigend) bedingter verminderter Darmbeweglichkeit auftreten kann, wird Ihr behandelnder Arzt vorbeugende Maßnahmen treffen.
Augen:
Da Vindesin stark reizend ist und sogar Hornhautgeschwüre verursachen kann, wird mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden, um eine versehentliche Kontamination der Augen zu vermeiden. Falls versehentliche Kontamination auftritt, muss das Auge sofort und gründlich mit Wasser gespült und ein Augenarzt kontaktiert werden.
Haut:
Falls versehentliche Kontamination auftritt, muss die kontaminierte Haut sofort und gründlich mit Wasser abgespült werden.
Anwendung von Eldisin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei einer Kombinationsbehandlung mit Mitomycin (bestimmtes Antibiotikum) kann es mit größerer Wahrscheinlichkeit als bei Vindesin-Monotherapie innerhalb von Minuten bis zu mehreren Stunden nach der Injektion von Vindesin zu ausgeprägter Verengung der Atemwege und akuter Atemnot mit möglichem tödlichen Ausgang kommen, auch dann, wenn das Vinca-Alkaloid bis zu 2 Wochen nach der Mitomycin-Dosis injiziert wurde. Die Kombinationsbehandlung mit Mitomycin ist soweit wie möglich zu vermeiden.
Besondere Vorsicht wird bei der gleichzeitigen Anwendung von Vindesin und gehör- und gleichgewichtsschädigenden Medikamenten wie platinhältiger Chemotherapeutika (Gruppe bestimmter Arzneimittel zur Krebstherapie) wie Cisplatin (bestimmte Arzneimittel zur Krebstherapie) geboten, da nach Behandlung mit Vinca-Alkaloiden über Schäden des achten Hirnnervs, die sowohl Gleichgewichts- wie auch Hörorgan betroffen haben, berichtet wurde.
Besondere Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Anwendung von Vindesin und Ciclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus (das Immunsystem unterdrückende Arzneimittel) geboten, da es zu einer schwerwiegenden Immunodepression (Unterdrückung des Immunsystems) kommen und ein erhöhtes Risiko der Lymphoproliferation (überschießende krankhafte Produktion von bestimmten weißen Blutzellen) gegeben sein kann.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Vindesin und Thioguanin (bestimmtes Arzneimittel zur Krebstherapie) können die Blutbildungsstörung und die Neutropenie (Verminderung bestimmter weißer Blutzellen) verstärkt werden. Besondere Vorsicht ist geboten.
Das individuell unterschiedlich erhöhte Thromboserisiko (Risiko der Bildung von Blutgerinnseln) bei Krebserkrankungen bedingt häufig die Notwendigkeit einer antikoagulativen Therapie (Therapie mit Blutgerinnungshemmern). Mögliche Wechselwirkungen zwischen Vindesin und Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmern) können zu einem erhöhten Risiko von Blutungen führen. Ihr behandelnder Arzt wird über die
Notwendigkeit einer Dosisanpassung des Antikoagulans (Blutgerinnungshemmers) entscheiden.
Besondere Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Anwendung von Vindesin und Medikamenten (z.B.: Itraconazol (bestimmtes Arzneimittel gegen Pilzinfektionen), Ciclosporin (das Immunsystem unterdrückendes Arzneimittel), Dalfopristin/Quinupristin (bestimmte Antibiotika-Kombination), Calcium Kanal Blocker speziell Nifedipin (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck, Erkrankungen der Herzkranzgefäße und Herzrhythmusstörungen) und Erythromycin (bestimmtes Antibiotikum)) geboten, die den Cytochrom F (Unterklasse CYP 3A)-Leberstoffwechsel blockieren bzw. bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen, da dies zu einer verstärkten Toxizität von Vinca- Alkaloiden führen kann. Verstärkte Neurotoxizität (schädliche Wirkung des Arzneimittels auf das Nervensystem) wie Missempfindungen, Muskelschwäche, Verstopfung, Bauchschmerzen, Darmlähmung, Bluthochdruck und Natriummangel im Blut wurden beobachtet. Ihr behandelnder Arzt wird über die Notwendigkeit einer Dosisanpassung entscheiden.
Die gleichzeitige Anwendung von Vindesin und Itraconazol (bestimmtes Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) kann eine raschere oder erhöhte neuromuskuläre Schädigung (Rhabdomyolyse) hervorrufen. Zu Monotherapie mit Vinca-Alkaloiden existieren keine Literaturfälle, die das Auftreten von Rhabdomyolyse (neuromuskuläre Schädigung) beschreiben; zu Anwendung in Kombination mit Azol-Antimykotika (Gruppe bestimmter Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) jedoch schon.
Die gleichzeitige Gabe von Itraconazol (bestimmtes Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) mit Vincristin wurde mit einem erhöhten Auftreten einer Neurotoxizität (schädliche Wirkung des Arzneimittels auf das Nervensystem) bei Kindern und Erwachsenen mit akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) (eine bestimmte Form von Blutkrebs, bei dem das Knochenmark zu viele weiße Blutkörperchen produziert) in Zusammenhang gebracht. Es wurde über Todesfälle bei Patienten, welche die Kombination Vinorelbin und Itraconazol (bestimmtes Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) erhielten, berichtet. Vorsicht und eine engmaschige Kontrolle wird bei Patienten angewendet werden, die Itraconazol (bestimmtes Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) oder ein anderes Azol-Antimykotikum (Gruppe bestimmter Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) gemeinsam mit einem Vinca-Alkaloid erhalten. Die Patienten werden sorgfältig hinsichtlich Symptome der Neurotoxizität (schädliche Wirkung des Arzneimittels auf das Nervensystem) wie Missempfindungen, Muskelschwäche, Darmlähmung beobachtet werden. Ihr behandelnder Arzt wird über die Notwendigkeit einer Dosisanpassung entscheiden.
Generell ist Vorsicht bei gleichzeitiger Verabreichung von Vindesin und Medikamenten mit nervenschädigendem Potential geboten.
Wegen möglicher Nebenwirkungen auf die Knochenmarksfunktion und das Nervensystem, wird Vindesin bei gleichzeitiger Gabe mit anderen Medikamenten oder einer Strahlenbehandlung, die zu den gleichen Nebenwirkungen, wie für Vindesin beschrieben, führen können, nur unter sorgfältiger Kontrolle von Dosierung und Nebenwirkungen verabreicht werden.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Vindesin und Interferon-Alpha (bestimmtes Arzneimittel zur Krebstherapie) wurden Fälle schwerer Myelosuppression (Unterdrückung der Funktion des Knochenmarks) beschrieben.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Vindesin und Bleomycin (bestimmtes Antibiotikum) wurden Fälle von vaskulärer Toxizität (Gefäßschädigung) und Raynaud Syndrom (bestimmte Gefäßerkrankung, welche durch Abblassen der Hände oder Füße gekennzeichnet ist) beschrieben.
Wenn Vindesin in Kombination mit L-Asparaginase (bestimmtes Arzneimittel zur Krebstherapie) angewendet wird, wird Vindesin 12-24 Stunden vor der Verabreichung der L- Asparaginase (bestimmtes Arzneimittel zur Krebstherapie) verabreicht werden, da sonst eine erhöhte Toxizität von Vindesin auftreten kann.
Die Verabreichung von Vinca-Alkaloiden kann die Wirkung von Phenytoin (bestimmtes Arzneimittel gegen spontan auftretende Krampfanfälle (Epilepsie)) vermindern, da Vinca- Alkaloide die Blutplasmaspiegel von Phenytoin (bestimmtes Arzneimittel gegen spontan auftretende Krampfanfälle (Epilepsie)) vermindern können. Auch andere Hydantoine (Gruppe bestimmter Arzneimittel gegen spontan auftretende Krampfanfälle (Epilepsie)) können hiervon betroffen sein. Eine Dosisanpassung sollte aufgrund regelmäßiger Blutspiegelbestimmungen erfolgen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Vindesinsulfat und anderen Zytostatika muss mit einer Wirkungsverstärkung sowie mit verstärkten Nebenwirkungen gerechnet werden.
Die Impfungen, die während einer Behandlung mit Vindesin durchgeführt werden, können wirkungslos sein. Eine Impfung mit Lebendvirus-Impfstoffen darf aufgrund der durch die Chemotherapie (medikamentöse Krebstherapie) beeinträchtigten Immunabwehr und möglicher schwerwiegender Konsequenzen (Infektion bis zu tödlichem Ausgang) nicht vorgenommen werden. Der Zeitraum bis zum Auftreten einer adäquaten Immunantwort nach Chemotherapie kann, in Abhängigkeit von der Art der Chemotherapie und der malignen Grunderkrankung, 3 Monate bis 1 Jahr betragen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Erfahrungen am Menschen zeigen, dass eine Anwendung von Vindesin während der Schwangerschaft zu angeborenen Fehlbildungen beim ungeborenen und/oder beim neugeborenen Kind führt. Vindesin darf daher während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und bis zu 12 Monate nach der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Vindesin oder seine Stoffwechselprodukte in die Muttermilch übergehen.
Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden.
Eldisin darf daher während der Stillzeit nicht angewendet werden. Wenn man die Wichtigkeit dieses Arzneimittels für die Mutter in Betracht zieht, muss aufgrund des Risikos von schweren Nebenwirkungen durch Vindesin abgestillt werden.
Fertilität
In Fertilitätsstudien verursachte Vindesin bei männlichen Mäusen eine vorrübergehende verminderte Spermienproduktion. Daher wird Männern empfohlen, während der Behandlung mit Vindesin und bis zu 6 Monate danach, kein Kind zu zeugen und sich wegen der Möglichkeit der Unfruchtbarkeit durch eine Vindesin-Therapie über eine Kryokonservierung von Sperma beraten zu lassen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Die Behandlung mit Eldisin kann manchmal zu Nebenwirkungen am Nervensystem führen, z.B. in Form von verminderten Reflexen, Muskelschwäche und Sehstörungen (siehe Abschnitt 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich?"). Wenn Sie diese Nebenwirkungen bemerken, DÜRFEN SIE SICH NICHT an das Steuer eines Fahrzeugs setzen oder irgendwelche Maschinen bedienen, die Ihre Aufmerksamkeit verlangen.
Eldisin enthält Natrium:
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.