Was Flumazenil Actavis enthält
- Der Wirkstoff ist: Flumazenil. Jeder Milliliter enthält 0,1 mg = 100 Mikrogramm Flumazenil. Jede Ampulle mit 5 ml enthält 0,5 mg = 500 Mikrogramm Flumazenil. Jede Ampulle mit 10 ml enthält 1,0 mg = 1000 Mikrogramm Flumazenil.
- Die sonstigen Bestandteile sind Natriumdedat, Eisessig, Natriumchlorid, Natriumhydroxid zur Einstellung des pH-Wertes, Wasser für Injektionszwecke.
Wie Flumazenil Actavis aussieht und Inhalt der Packung
Flumazenil Actavis ist eine klare und farblose Injektionslösung und ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
Packungsgrößen:
Umkarton mit 5 oder 10 Ampullen mit 5 ml Lösung.
Umkarton mit 5 oder 10 Ampullen mit 10 ml Lösung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
Actavis Group PTC ehf. Reykjavikurvegur 76 - 78 220 Hafnarfjördur
Island
Hersteller:
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG
Willy-Brandt-Allee 2
81829 München
Deutschland
hameln pharmaceuticals GmbH Langes Feld 13
31789 Hameln
Deutschland
Zulassungsnummer: 1-26434
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Österreich: | Flumazenil Actavis 0,1 mg/ml Injektionslösung |
Deutschland: | Flumazenil-Actavis 0,1 mg/ml Injektionslösung und Konzentrat zur |
| Herstellung einer Infusionslösung |
Niederlande: | Fludiazen |
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2014.
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Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Flumazenil Actavis 0,1 mg/ml Injektionslösung
Anwendungshinweise:
Das Arzneimittel muss vor der Anwendung visuell überprüft werden. Es sollten nur klare Lösungen verwendet werden, die praktisch frei von Partikeln sind.
Dieses Arzneimittel ist nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Nicht verbrauchte Lösung muss entsprechend den nationalen Anforderungen entsorgt werden.
Wird Flumazenil in einer Infusion verabreicht, muss es vor der Infusion verdünnt werden. Flumazenil sollte nur mit Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9 %), Glucoselösung 50 mg/ml (5 %) oder Natriumchloridlösung 4,5 mg/ml (0,45 %) + Glucoselösung 25 mg/ml (2,5 %) (10, 20, 50 ml Flumazenil 0,1 mg/ml in 500 ml Lösung) verdünnt werden.
Dieses Arzneimittel darf, außer mit den zuvor aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, da die Kompatibilität nicht nachgewiesen wurde.
Dosierung:
Erwachsene
Anästhesie | Intensivmedizin |
| |
Dosierung: |
| |
Anfangsdosis: | Anfangsdosis: |
0,2 mg intravenös über einen Zeitraum von | 0,3 mg intravenös über einen Zeitraum von |
15 Sekunden verabreicht. | 15 Sekunden verabreicht. |
Wird der gewünschte Bewusstseinsgrad | Wird der gewünschte Bewusstseinsgrad |
nicht innerhalb von 60 Sekunden erreicht, | nicht innerhalb von 60 Sekunden erreicht, |
kann eine weitere Dosis von 0,1 mg | kann eine weitere Dosis von 0,1 mg injiziert |
injiziert und in 60-Sekunden-Abständen | und in 60-Sekunden-Abständen wiederholt |
wiederholt werden, und zwar bis zu einer | werden, und zwar bis zu einer maximalen |
maximalen Dosis von 1,0 mg. | Dosis von 2,0 mg. |
Die üblicherweise erforderliche Dosis liegt | Sofern erneut Benommenheit auftritt, kann |
zwischen 0,3 und 0,6 mg, kann aber je nach | eine intravenöse Infusion von 0,1 bis 0,4 |
Patientenmerkmalen und verwendetem | mg/h hilfreich sein. Die Infusionsrate sollte |
Benzodiazepin abweichen. | individuell angepasst werden, um den |
| gewünschten Bewusstseinsgrad zu |
| erreichen.1) |
1) Intensivmedizin:
Falls nach wiederholter Dosierung keine deutliche Wirkung auf das Bewusstsein und die Atmung beobachtet wird, sollte in Betracht gezogen werden, dass die Intoxikation nicht auf Benzodiazepine zurückzuführen ist.
Die Infusion sollte alle 6 Stunden unterbrochen werden, um zu überprüfen, ob erneut eine Sedierung auftritt.
Um Entzugserscheinungen bei Patienten zu vermeiden, die auf der Intensivstation über längere Zeit und mit hohen Dosen von Benzodiazepinen behandelt wurden, muss die Dosierung von Flumazenil Actavis individuell titriert und die Injektion langsam verabreicht werden.
Kinder und Jugendliche (1 - 17 Jahre)
Aufhebung einer gezielten Sedierung
Dosierung:
Injektion von 0,01 mg/kg Körpergewicht (bis zu 0,2 mg) intravenös über einen Zeitraum von 15 Sekunden verabreicht. Falls nach einer Wartezeit von 45 Sekunden der gewünschte Bewusstseinsgrad nicht erreicht wird, kann eine weitere Injektion von 0,01 mg/kg (bis zu 0,2 mg) verabreicht werden.
Bei Bedarf kann die Injektion in 60-Sekunden-Intervallen (maximal 4-mal) wiederholt werden, und zwar bis zu einer Maximaldosis von 0,05 mg/kg oder 1 mg (je nachdem, welche die niedrigere Dosis ist).
Kinder unter 1 Jahr
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Flumazenil bei Kindern unter 1 Jahr vor. Daher sollte Flumazenil bei Kindern unter 1 Jahr nur dann verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das mögliche Risiko übersteigt.
Ältere Patienten
Ältere Patienten reagieren in der Regel empfindlicher auf die Wirkung von Arzneimitteln, und sollten mit der nötigen Vorsicht behandelt werden.
Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann die Ausscheidung von Flumazenil verzögert sein; daher wird eine vorsichtige Titration der Dosis empfohlen. Unter Umständen ist auch ein längerer Kontrollzeitraum erforderlich.
Eine Anpassung der Dosierung bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist nicht erforderlich.
Lagerung:
Haltbarkeit nach Anbruch:
Nach dem ersten Öffnen sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden.
Dauer der Haltbarkeit nach Verdünnung:
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung wurde für 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden. Wird die Lösung nicht unverzüglich verwendet, liegen Lagerungsdauer und -bedingungen vor dem Gebrauch in der Verantwortung des Anwenders und sollten bei 2 °C bis 8 °C über 24 Stunden nicht hinausgehen, sofern die Verdünnung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen vorgenommen wurde.