Lipofundin 20 % mit MCT - Infusionsflasche

Lipofundin  20 % mit MCT - Infusionsflasche
Wirkstoff(e)Fett-Emulsionen
Zulassungslandat
ZulassungsinhaberB. Braun
ATC CodeB05BA02
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeI.V.-Lösungen

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Lipofundin®20 % mit MCT ist eine Infusionslösung mit essentiellen Fettsäuren zur parenteralen Ernährung.

Zulassungsinhaber und Hersteller:

B. Braun Melsungen AG Carl-Braun-Straße 1 34212 Melsungen Postfach 11 10 + 11 20 34209 Melsungen Telefon: (05661)71-0

Lipofundin®20 % mit MCT dient zur Bereitstellung von Kalorien und vielfach ungesättigten („essentiellen“) Fettsäuren im Rahmen der parenteralen Ernährung. Zu diesem Zweck enthält

Lipofundin®20 % mit MCT mittelkettige Triglyceride, langkettige Triglyceride (Sojabohnenöl), Phospholipide und Glycerol.

Fettemulsionen eignen sich zur periphervenösen Verabreichung und können auch im Rahmen vollständiger parenteraler Ernährung separat über periphere Venen infundiert werden.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Schwere Gerinnungsstörungen, Schock- und Kollapszustände, akute thromboembolische Ereignisse, schwere septische Zustände mit Azidose und Hypoxie, Fettembolie, Akutphase des Herzinfarkts und Schlaganfalls, ketoazidotisches Koma, entgleiste Stoffwechsellage und instabiler Stoffwechsel.

Bei Triglycerid-Akkumulation unter der Infusion zusätzlich:

Fettstoffwechselstörungen, Leberinsuffizienz, RES-Erkrankungen, akute hämorrhagisch nekrotisierende Entzündung der Bauchspeicheldrüse.

Überempfindlichkeitsreaktionen gegen einen der Inhaltstoffe (z. B. Soja- oder Eiproteine) sind extrem selten, können jedoch bei sensibilisierten Patienten generell nicht ausgeschlossen werden. Bei diesen

Patienten ist daher bei der Anwendung von Lipofundin®20 % mit MCT (wie bei Fettemulsionen im allgemeinen) besondere Vorsicht geboten.

Allgemeine Gegenanzeigen einer parenteralen Ernährung:

  • Lungenödem
  • dekompensierte Herzinsuffizienz
  • Oligo-Anurie
  • Acidosen unterschiedlicher Genese
  • unbehandelte Störungen das Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes (hypotone Dehydratation, Hypokaliämie, Überwässerung)
  • intrahepatische Cholestase

Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft soll Lipofundin®20 % mit MCT nicht angewendet werden, in der Stillperiode liegen über den Einsatz von Lipofundin®20 % mit MCT noch keine Erfahrungen vor.

Lipofundin 20% mit MCT_GI

- B. Braun Austria GmbH-

Wie wird es angewendet?

(Dosierung)

Die maximale Tagesmenge soll nur nach stufenweiser Steigerung der Dosis und unter sorgfältiger Kontrolle der Verträglichkeit verabreicht werden.

Je nach Kalorienbedarf erhalten

Erwachsene und Schulkinder

1 - 2 g Fett/kg KG und Tag entsprechend

5 - 10 ml Lipofundin®20 % mit MCT kg KG und Tag.

Neugeborene

2 - 3 g (max. 4g) Fett/kg KG und Tag entsprechend

10 - 15 ml (max 20 ml) Lipofundin®20 % mit MCT kg KG und Tag.

Da, insbesondere bei Frühgeborenen und hypotrophischen Neugeborenen, die Fähigkeit zur Elimination von Triglyceriden und Lipiden nicht in jedem Falle vollständig ausgereift ist, sollten die Dosierungsempfehlungen nur unter strenger Kontrolle der Serumtriglyceride ausgeschöpft werden. Hyperlipämie ist zu vermeiden.

Säuglinge und Kleinkinder

Lipofundin 20% mit MCT_GI

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5 - 15 ml Lipofundin®20 % mit MCT /kg KG und Tag.

Infusions- bzw. Tropfgeschwindigkeit

Grundsätzlich sollen Fettemulsionen langsam und möglichst gleichmäßig infundiert werden. Vor allem während der ersten 15 Minuten einer Fettinfusion soll die Infusionsrate nicht höher sein als

0,05 - 0,1 g Fett/kg KG und Stunde

entsprechend

0,25 - 0,5 ml/kg KG und Stunde

Maximale Infusionsgeschwindigkeit:

bis zu 0,15 g Fett/kg KG und Stunde entsprechend 0,75 ml Lipofundin®20 % mit MCT /kg KG und Stunde.

Maximale Tropfgeschwindigkeit:

bis zu 0,25 Tropfen/kg KG und Minute.

Dies entspricht bei einem 70 kg schweren Patienten einer Infusionsgeschwindigkeit von ca. 50 ml/Stunde bzw. einer Tropfgeschwindigkeit von bis zu 18 Tropfen/ Minute.

Bei Patienten in reduziertem Ernährungszustand und bei Kindern ist die Tropfgeschwindigkeit entsprechend dem Körpergewicht zu verringern.

Es wird empfohlen, die Infusionsrate so zu wählen, daß die geplante Tagesdosis innerhalb von 24 jedoch wenigstens 16 Stunden / Tag verabreicht wird.

Art und Dauer der Anwendung

Im Rahmen vollständiger parenteraler Ernährung beträgt die Anwendungsdauer von Lipofundin®20

% mit MCT im allgemeinen 1 - 2 Wochen. Bei entsprechenden Kontrollen kann Lipofundin®20 % mit MCT auch darüber hinaus angewendet werden, wenn die Indikation zur parenteralen Ernährung mit Fettemulsionen weiterbesteht.

Beim Einsatz von Filtern ist auf deren Fettdurchlässigkeit zu achten.

Bei simultaner Infusion von Fettemulsionen mit Aminosäuren- und Kohlenhydratlösungen sind das Y- Verbindungsstück oder der Bypass-Anschluß patientennah zu plazieren.

Auch bei der simultanen Infusion von Fettemulsionen mit anderen Lösungen über Y- Verbindungsstück oder Bypass-Anschluß ist auf Kompatibilität zu achten, insbesondere dann, wenn Trägerlösungen mit zugesetzten Pharmaka beteiligt sind. Besondere Vorsicht ist bei Anwesenheit von zweiwertigen Elektrolyten (Calcium, Magnesium) in simultan infundierten Lösungen geboten.

Nur zimmerwarme Emulsionen infundieren!

Überdosierung Überladungssyndrom

gekennzeichnet durch (z. B.): Fieber, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Müdigkeit, Hyperlipidämie, Lebervergrößerung mit und ohne Gelbsucht, Milzvergrößerung, pathologische Leberfunktionsproben,

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Blutarmut, Verminderung der Blutplättchen, Verminderung der weißen Blutkörperchen, Blutungsneigung und Blutungen, Veränderungen bzw. Verminderung von Blutgerinnungsfaktoren (Blutungszeit, Gerinnungszeit, Prothrombinzeit u. a.).

Gegenmittel: Sofortiger Infusionsstop. Weitere Therapiemaßnahmen richten sich nach der jeweiligen Symptomatik und deren Schweregrad; u. U. können Transfusionen von Blut bzw. Blutbestandteilen erforderlich sein.

Metabolische Azidose, Ketoazidose (mit Lipofundin®10 % mit MCT und Lipofundin®20 % mit MCT bisher nicht beobachtet). Gegenmittel: Infusion absetzen und nach der Ursache fahnden (fehlende bzw. zu geringe simultane Kohlenhydratzufuhr; diabetische Stoffwechselentgleisung). Azidose ausgleichen bzw. (bei diabetischer Stoffwechselentgleisung) intensivmedizinische Behandlungsmaßnahmen einleiten. Bei Wiederaufnahme der Fettinfusion auf ausreichende simultane Kohlenhydratzufuhr achten!

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei der intravenösen Fettzufuhr können in sehr seltenen Fällen während der Infusion Akutreaktionen wie Dyspnoe, Zyanose, allergische Reaktionen, Hyperlipämie, ausgeprägte Hyperglykämie, Hyperkoagulabilität, Nausea, Vomitus, Kopfschmerzen, Flush, Hyperthermie, Hypertonie, Hypotonie, Schwitzen, Schüttelfrost, Schläfrigkeit, Brust- und Rückenschmerzen auftreten. In diesem Fall ist die Infusion abzusetzen. Nach Abklingen der Symptome bzw. erhöhter Serumtriglyceridkonzentrationen (bzw. der lipämischen Serumtrübung) ist eine Wiederaufnahme der Infusion im allgemeinen unter Reduzierung der Infusionsgeschwindigkeit bzw. Dosis möglich. Dabei ist der Patient vor allem in der Anfangsphase sorgfältig zu überwachen, und die Serumtriglyceridkonzentrationen sind engmaschig zu kontrollieren.

Bei überhöhter Zufuhrgeschwindigkeit und vorbestehenden Fettverwertungsstörungen wurden mit Fettemulsionen älteren Typs Spätreaktionen in Sinne eines Überladungssyndroms beobachtet.

Bei der Anwendung von Lipofundin®20 % mit MCT kann es dosisabhängig zur Ausscheidung von Dicarbonsäuren mit dem Urin kommen.

Bei Neugeborenen und Säuglingen kann es bei der Anwendung von Fettemulsionen, inbesondere durch langkettige Triglyceride, zur Freisetzung von Bilirubin aus der Albuminbindung kommen.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Lipofundin®20 % mit MCT ist 2 Jahre haltbar und soll nach Ablauf des angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Nicht über + 25 °C lagern. Lichtschutz erforderlich.Vor Einfrieren schützen.

Stand der Information

10/ 2010

Bei Unklarheiten fachliche Beratung einholen.

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Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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