Rulide 50 mg darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff oder verwandte Wirkstoffe (Gruppe der sog. Makrolide) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- wenn Sie gleichzeitig mit Arzneimitteln, die zur Gruppe der sog. Mutterkornalkaloide gehören, behandelt werden (z. B. zur Behandlung von Migräneanfällen)
- wenn Sie unter einer schweren Leberfunktionsstörung leiden;
- bei gleichzeitiger Behandlung mit
- Terfenadin oder Astemizol (zur Behandlung von allergischen Erkrankungen),
- Cisaprid (Arzneimittel zur Förderung der Magen-Darm-Bewegung);
- Pimozid (Arzneimittel gegen bestimmte psychische Erkrankungen);
- wenn Sie an bestimmten Herzerkrankungen bzw. Störungen des Salzhaushaltes leiden (vor allem bei Kalium- und Magnesium-Mangel).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Rulide einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Rulide 50 mg ist erforderlich,
- wenn Sie während oder nach einer Behandlung mit Rulide starken, anhaltenden, u. U. blutigen Durchfall haben: Dies kann ein Hinweis auf eine schwere, mit der Einnahme von Antibiotika im Zusammenhang stehende Darmentzündung sein. In diesen Fällen muss die Einnahme von Rulide sofort abgebrochen und entsprechende ärztliche Maßnahmen ergriffen werden. Sollte Durchfall auftreten, so informieren Sie bitte umgehend einen Arzt.
In bestimmten Fällen kann Rulide zu Veränderungen in EKG (QT-Verlängerung) führen und zwar:
- wenn Sie an einer erblichen oder erworbenen EKG-Veränderung (sog. „QT-Verlängerung“) leiden,
- wenn Sie unter unbehandelten Herzrhythmusstörungen oder schwerer Herzschwäche leiden,
- wenn Sie einen unbehandelten zu niedrigen Kalium und/oder Magnesiumspiegel im Blut haben,
- wenn Sie bereits mit bestimmten Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen behandelt werden (sogenannte Klasse IA- und Klasse III-Antiarrhythmika).
Wenn einer dieser Gründe auf Sie zutrifft, informieren Sie bitte vor Beginn der Behandlung mit Rulide Ihren Arzt.
Während der Behandlung mit Rulide, dürfen Sie keine Arzneimittel verwenden die sog. „Mutterkornalkaloide“ enthalten. Bei gemeinsamer Verwendung kann es zu Blutgefäßkrämpfen mit möglichen Folgeschäden für betroffene Körperbereiche (z.B. Arme, Beine) kommen.
Wenn Sie an einer bestimmten, seltenen Form der Muskelschwäche („Myasthenia gravis“) leiden: Rulide kann, wie auch die anderen sogenannten „Makrolid-Antibiotika“ diese Muskelschwäche verschlechtern.
Insbesondere bei längerer Behandlung (bei einer Behandlungsdauer von mehr als 2 Wochen) mit Rulide wird Ihr Arzt Kontrollen der Leber- und Nierenfunktion sowie des Blutbildes verordnen.
Jede Behandlung mit Antibiotika kann zu Störungen der Vermehrung jener Bakterien und Pilze führen, die auch beim gesunden Menschen immer vorhanden sind.
Dadurch kann in seltenen Fällen eine entsprechende Behandlung erforderlich werden. Ihr Arzt wird in diesem Fall geeignete Maßnahmen treffen.
Informieren Sie sofort einen Arzt und brechen Sie die Behandlung ab,
- wenn während der Behandlung Schwellungen im Gesicht, Hals oder Kehlkopf auftreten,
- wenn andere Anzeichen eines Schocks auftreten (Kreislaufkollaps, Atmungs- bzw. Herzstillstand). Es müssen unter Umständen rasch entsprechende Notfallmaßnahmen ergriffen werden,
- wenn während der Behandlung Anzeichen eines starken Hautausschlages (Stevens-Johnson- Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse) auftreten
- wenn Sie schwerwiegenden, anhaltenden und/oder blutigen Durchfall haben.
Wenn Sie während der Einnahme von Rulide schwanger werden, oder vermuten schwanger zu sein, informieren Sie bitte umgehend einen Arzt.
Einnahme von Rulide 50 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Rulide und andere Arzneimittel können einander in ihrer Wirkung beeinflussen. Dazu zählen:
Arzneimittel die nicht gemeinsam mit Rulide eingenommen werden dürfen:
- Mutterkornalkaloide
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von
- Allergien (Wirkstoffe: z.B. Astemizol, Terfenadin),
- Magen-Darm-Erkrankungen (Wirkstoff: Cisaprid).
- psychischen Störungen (Wirkstoff: Pimozid).
Arzneimittel deren Einnahme in Kombination mit Rulide nicht empfohlen wird:
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von
- psychischen Störungen (Wirkstoffe: trizyklische Antidepressiva, Lithiumsalze, Citalopram, Phenothiazin),
- Infektionen durch bestimmte einzellige Krankheitserreger, sog. „Protozoen“ (z.B. Mefloquin, Artemether, Lumefantrin),
- Herzrhythmusstörungen (Wirkstoffe: Klasse IA- und Klasse III-Antiarrhythmika, Disopyramid),
- Suchterkrankungen (Wirkstoff: Methadon),
- bakteriellen Infektionen (Wirkstoff: Fluorochinolone,z.B. Moxifloxacin),
- Pilzinfektionen (Wirkstoffe: z.B. Fluconazol, Pentamidin),
- Blutgerinnungsstörungen (Wirkstoffe: Warfarin, Vitamin-K Antagonisten oder Antikoagulantien),
Arzneimittel bei deren Einnahme mit Rulide Vorsicht geboten ist:
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von
- Herzerkrankungen (Wirkstoffe: Digoxin und andere Herzglykoside),
- Psychische Störungen (Wirkstoff: Midazolam),
- Atembeschwerden (Wirkstoff: Theophyllin),
- Morbus Parkinson, Wachstumsstörungen und zum Abstillen (Wirkstoff: Bromocriptin),
- zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr (Wirkstoff: Ciclosporin),
- Tuberkulose (Wirkstoff: Rifabutin),
- erhöhten Blutfetten (HMG-CoA Reduktasehemmer/Statine)
Ihr Arzt oder Apotheker verfügt über eine genaue Auflistung jener Medikamente, bei denen während der gleichzeitigen Einnahme von Rulide 50 mg eine gegenseitige Beeinflussung möglich ist.
Einnahme von Rulide 50 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nahrungsmittel und Getränke beeinflussen nicht die Wirksamkeit von Rulide, jedoch wird bei einer Einnahme mindestens 15 Minuten vor dem Essen die Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper verbessert.
Schwangerschaft und Stillzeit
Rulide 50 mg wird vor allem zur Behandlung von Infektionen bei Kindern eingesetzt.
Sollte dennoch eine Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter erforderlich sein, ist zu beachten, dass aufgrund fehlender Untersuchungen am Menschen Rulide 50 mg nicht während einer Schwangerschaft eingenommen werden darf.
Rulide 50 mg tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über. Daher sollten stillende Frauen vor Behandlungsbeginn abstillen.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Durch möglicherweise auftretende Nebenwirkungen (z. B. Schwindel) kann die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt werden.