WIE IST SERVAZOLIN ANZUWENDEN?
Servazolin wird üblicherweise durch einen Arzt verabreicht.
Es wird verabreicht:
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als langsame Injektion (über 3- 5 Minuten) oder durch einen Tropf (über bis zu 30 Minuten) in eine Ihrer Venen (intravenös) oder
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durch eine tiefe Injektion in den Gesäßmuskel (intramuskulär)
Die notwendige Dosis Servazolin wird von Ihrem Arzt entsprechend Ihrem Gewicht, der Schwere der Infektion und Ihrer Nierenfunktion festgelegt. Ihr Arzt wird mit Ihnen darüber sprechen.
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Die übliche Erwachsenen-Dosis beträgt 1,5 g – 6 g täglich. Bei schweren Infektionen kann die Dosis bis zu 12 g täglich erhöht werden.
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Niedrigere Dosierungen können für Kinder oder Patienten mit Nierenproblemen notwendig sein. Ihr Arzt wird darüber entscheiden.
In besonderen Fällen wird Servazolin direkt in einen großen Muskel injiziert. In diesem Fall wird Servazolin in einem Arzneimittel, genannt Lidocain, gelöst, welches die Injektion weniger schmerzhaft macht.
Wenn Sie eine größere Menge von Servazolin erhalten haben als Sie sollten
Da Sie Servazolin durch einen Arzt verabreicht bekommen, ist es unwahrscheinlich, dass Sie eine falsche Dosis bekommen. Wenn jedoch schwere Nebenwirkungen auftreten oder Sie glauben, dass Sie zuviel erhalten haben, sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt.
Wenn eine Anwendung von Servazolin vergessen wurde
Wenn Sie glauben, eine Dosis Servazolin nicht bekommen zu haben, informieren Sie Ihren Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
ART DER ANWENDUNG
Die zubereitete Lösung wird tief intramuskulär oder intravenös verabreicht.
• Intramuskuläre Anwendung
Intramuskuläre Dosen (maximal 1 g) sollten in eine große Muskelmasse injiziert werden. Zur in- tramuskulären Anwendung sollte das Arzneimittel in 0,5%-iger Lidocainlösung gelöst werden.
1 g des Pulvers wird in 4 ml Lösungsmittel gelöst.
• Intravenöse Anwendung
Zur Herstellung von i.v. Injektionslösungen wird das Pulver in Wasser für Injektionszwecke oder in 0,9%-iger Kochsalzlösung gelöst.
Für jedes Gramm Pulver müssen mindestens 4 ml des Lösungsmittels eingesetzt werden.
Direkte intravenöse Injektion
Bis zu einer Dosis von 1 g kann Cefazolin durch langsame i.v. Injektion (über 3 – 5 Minuten) direkt in eine Vene oder durch die Kanüle verabreicht werden.
Lösungen von Cefazolin in Lidocain dürfen nicht intravenös verabreicht werden.
DOSIERUNG
Erwachsene
Die empfohlene Dosierung für Erwachsene gibt die folgende Tabelle wieder:
Art der Infektion |
Dosis |
Dosierungsintervall |
Gesamt-Tagesdosis |
Leichte Infektionen (verur- sacht durch gram-positive Er- reger) | 500 mg 1 g | alle 8 Stunden alle 12 Stunden | 1,5g 2g |
Unkomplizierte Harnwegsin- fektionen | 1 g | alle 12 Stunden | 2g |
Mäßig schwere bis schwere Infektionen (verursacht durch gram-negative Erreger) | 1 g | alle 6 - 8 Stunden | 3g-4g |
Lebensbedrohende Infektio- nen | 1 g - 1,5 g | alle 6 Stunden | 4g-6g - |
In einzelnen Fällen wurden Dosierungen von bis zu 12 g gegeben.
Bei erwachsenen Patienten mit Nierenfunktionsstörungen sollte das nachfolgende Dosierungs- schema beachtet werden:
Kreatininclearance (ml/min X 1,73 m²) | Serum-Kreatinin (mg/100 ml) | Tagesdosis | Dosisintervall |
55 | <1,5 | normale Dosis | unverändert |
35-54 | 1,6-3,0 | normale Dosis | 12-stündiges Intervall |
11-34 | 3,1-4,5 | Hälfte der normalen Dosis | 12-stündiges Intervall |
< 10 | 4,6 | ein Viertel der norma- len Dosis | 24-stündiges Intervall |
Bei Patienten, die sich einer Hämodialyse unterziehen, hängt die Dosierung von den Bedingungen der Dialyse ab.
Bei perioperativer Anwendung zur Infektionsprophylaxe hängt die Dosis von Art und Dauer des operativen Eingriffs ab. Es werden die nachfolgenden Dosierungen empfohlen:
30 Minuten bis eine Stunde vor dem operativen Eingriff wird eine Anfangsdosis von 1 g bis 2 g i.v. oder i.m. verabreicht.
Bei längerer Operationsdauer (2 Stunden oder mehr) werden während der Operation nochmals 500 mg bis 1 g i.v. oder i.m. verabreicht. Dosishöhe und Anwendungszeitpunkt sind abhängig von Art und Dauer des operativen Eingriffs.
Postoperativ werden über 24 Stunden 500 mg bis 1 g i.v. oder i.m. in Abständen von 6 bis 8 Stun- den gegeben.
Wenn mögliche Infektionen für den Patienten besonders gefährlich sein könnten (z.B. nach Herz- chirurgie oder größeren orthopädischen Eingriffen wie Gelenkersatz), ist es ratsam, die postope- rative Gabe von Cefazolin über 24 bis 48 Stunden nach der Operation fortzusetzen.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten mit normaler Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung nicht notwendig.
Kinder und Jugendliche
Eine Gesamttagesdosis von 25 - 50 mg/kg KG, auf 3 - 4 Einzelgaben verteilt, ist gegen die meisten leichten bis mäßig schweren Infektionen wirksam.
Bei schweren Infektionen kann die Gesamtdosis auf die empfohlene Maximaldosis von 100 mg/kg KG erhöht werden
Reife Neugeborene: Die Sicherheit der Anwendung bei reifen Neugeborenen wurde nicht belegt.
Kinder mit Nierenfunktionsstörungen
Kreatininclearance (ml/min X 1,73 m²) | Serum-Kreatinin (mg/100 ml) | Tagesdosis | Dosisintervall |
55 | <1,5 | normale Dosis | unverändert |
35-54 | 1,6-3,0 | normale Dosis | 12-stündiges Intervall |
11-34 | 3,1-4,5 | Hälfte der normalen Dosis | 12-stündiges Intervall |
< 10 | 4,6 | ein Viertel der norma- len Dosis | 24-stündiges Intervall |
Kinder unter Hämodialyse erhalten zu Beginn der Therapie 7 mg/kg KG. Da sich während der Dialyse der Cefazolin-Serumspiegel um 35 % bis 65 % vermindert, wird im anschließenden dialy- sefreien Intervall eine Dosis von 3 bis 4 mg Cefazolin/kg KG verabreicht (Dialyseintervall = 72 Stunden).
DAUER DER BEHANDLUNG
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Wie bei der Antibiotikathera- pie üblich, soll Cefazolin mindestens noch weitere 2 - 3 Tage gegeben werden, nachdem der Pa- tient fieberfrei geworden ist oder die Erreger nachweislich eliminiert worden sind.