Spasmolyt darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Trospiumchlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Eine allergische Reaktion kann sich als Hautausschlag, Juckreiz oder Atemnot bemerkbar machen.
- bei Harnverhalt (Unfähigkeit zur Blasenentleerung)
- bei erhöhtem Augeninnendruck durch Verengung des Augenkammerwinkels (Engwinkelglaukom,sog. Grüner Star)
- bei beschleunigtem und dabei unregelmäßigem Herzschlag
- bei Myasthenia gravis (eine Erkrankung mit vorzeitiger Ermüdung und Schwäche der Muskeln bei Belastung) - bei schwerer chronisch entzündlicher Darmerkrankung (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn)
- bei toxischem Megacolon (schwere Erkrankung mit Erweiterung des Dickdarmes mit Verstopfung),
- bei dialysepflichtiger Nierenfunktionseinschränkung.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Spasmolyt einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Spasmolyt ist erforderlich, wenn Sie an Folgendem leiden:
- jeder Art von Behinderung der Magen- Darmpassage (z.B. Verengung des Magenpförtners [Pylorusstenose]))
- Abflussbehinderungen des Harns aus der Blase mit dem Risiko der Restharnbildung (Unvermögen die Blase vollständig zu entleeren, z.B. bei einer gutartigen Prostatavergrößerung oder Nierensteinen)
- einer autonomen Neuropathie (einer Erkrankung des unwillkürlichen Nervensystems, d.h. eine bestimmte Nervenschädigung)
- einer Hiatushernie (Zwerchfellbruch) mit Refluxösophagitis (Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensäure). Diese ist normalerweise mit Sodbrennen verbunden, das sich beim Bücken oder Hinlegen verstärkt.
- einer Schilddrüsenüberfunktion
- Herzerkrankungen wie der koronaren Herzerkrankung (Verengung der Herzkrankgefäße) oder Herzinsuffizienz (Herzschwäche).
Patienten mit Lebererkrankungen
Wenn Sie an einer schwerwiegenden Lebererkrankung leiden, sollten Sie Spasmolyt nicht einnehmen. Wenn Sie an einer leichten bis mittelschweren Lebererkrankung leiden, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt fragen, ob Sie dieses Arzneimittel einnehmen dürfen.
Patienten mit Nierenerkrankungen
Wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden, sprechen Sie vor Einnahme dieses Arzneimittels bitte mit Ihrem Arzt. Er wird, falls erforderlich, eine geringere Dosis verordnen (siehe Abschnitt 3. Wie ist Spasmolyt einzunehmen „Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion“).
Kinder unter 12 Jahren
Da keine ausreichenden Daten vorliegen, kann die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen werden.
Einnahme von Spasmolyt zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Die Wirkung der nachfolgend genannten Arzneistoffe kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Spasmolyt beeinflusst werden.
Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko:
Verstärkung der anticholinergen Wirkung (siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) von Amantadin (Arzneistoff zur Behandlung der Parkinson-Krankheit), trizyklischen Antidepressiva (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung krankhaft-trauriger Verstimmungen), Chinidin und Disopyramid (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen),
Antihistaminika (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Allergien) sowie Verstärkung der tachykarden Wirkung (Beschleunigung des Herzschlags) von Beta- Sympathomimetika (u.a. verwendet als Herzmittel, Asthmamittel und als Wehenhemmer). Abschwächung der Wirkung:
Abschwächung der Wirkung von Prokinetika (z.B. Metoclopramid, Cisaprid; werden meist zur Behandlung von Magenentleerungsstörungen oder der Refluxkrankheit verwendet).
Sonstige mögliche Wechselwirkungen:
Da Trospiumchlorid die Beweglichkeit und die Sekretion (z.B. Absonderung von Verdauungssäften) des Magen-Darm-Traktes beeinflussen kann, ist nicht auszuschließen, dass die Aufnahme gleichzeitig eingenommener Arzneimittel verändert wird. Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die Stoffe wie Guar (zur Behandlung erhöhter Blutzucker oder Blutfettwerte), Colestyramin und Colestipol (zur Behandlung erhöhter Blutfettwerte) enthalten, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Aufnahme (Resorption) von Trospiumchlorid verringert wird. Deshalb wird die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die diese Stoffe enthalten, nicht empfohlen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Einnahme von Spasmolyt zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Da Nahrungsmittel mit hohem Fettanteil die Wirkung von Spasmolyt beeinflussen können, sollte das Arzneimittel vor einer Mahlzeit auf nüchternen Magen eingenommen werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es liegen unzureichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Es ist nicht bekannt ob der Wirkstoff Trospiumchlorid in die Placenta und Muttermilch übergeht. Ihr Arzt wird entscheiden, ob während der Behandlung mit Trospiumchlorid eine Unterbrechung des Stillens erforderlich ist.
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
! Spasmolyt kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen. Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Scharfsehen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Daher dürfen Sie keine Kraftfahrzeuge führen, Maschinen bedienen oder andere gefahrvolle Tätigkeiten ausführen, wenn Sie bei der Einnahme von Spasmolyt unter Verschwommensehen leiden. Spasmolyt enthält Laktose, Saccharose und Weizenstärke
Dieses Arzneimittel enthält Lactose (Milchzucker) und Saccharose (Zucker). Bitte nehmen Sie Spasmolyt erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Dieses Arzneimittel enthält außerdem Weizenstärke. Patienten mit einer Weizen-Allergie (nicht Zöliakie) sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Spasmolyt ist für Patienten mit Zöliakie geeignet.