Suprefact darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Buserelinacetat, andere verwandte Wirkstoffe (z. B. Goserelin, Leuprorelin, Triptorelin) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses
Arzneimittels sind,
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wenn Ihre Tumorerkrankung hormonunempfindlich ist,
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wenn bei Ihnen beide Hoden entfernt werden mussten,
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bei Kindern unter 3 Jahren.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Suprefact anwenden.
Dies gilt insbesondere, wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden:
Jede Art von Erkrankung der Herz-oder Blutgefäße, einschließlich Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) oder wenn Sie mit Medikamenten gegen diese Erkrankungen behandelt werden. Das Risiko für Herz-Rhythmus-Störungen kann bei der Anwendung von Suprefact erhöht sein.
Am Beginn der Behandlung kann es zum kurzfristigen Anstieg des Sexualhormons Testosteron kommen. Dadurch kann vorübergehend der Tumor aktiviert werden. Dies kann sich beispielsweise in folgenden Beschwerden äußern:
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Auftreten oder Verstärkung von Knochenschmerzen (bei Patienten mit Knochenmetastasen),
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Muskelschwäche in den Beinen,
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Probleme beim Harnlassen, Harnrückstau,
Bildung von Blutgerinnseln mit dem Risiko einer Lungenembolie.
Um diese Beschwerden weitestgehend zu vermeiden, kann Ihr Arzt ca. 5 Tage vor Beginn der Suprefact-Behandlung eine zusätzliche Behandlung mit einem sog. „Antiandrogen“ verordnen. Es dient dazu, natürliche Tumorreaktionen am Beginn der Suprefact-Behandlung so weit als möglich zu verhindern.
Führen Sie diese zusätzliche Behandlung 3 - 4 Wochen lang, parallel zur Behandlung mit Suprefact, durch. Danach sollten die anfänglichen Tumorreaktionen nicht mehr auftreten. Nach dieser Zeit sind die Testosteronspiegel üblicherweise aufgrund der Therapie in den gewünschten Bereichen abgefallen.
Wenn Sie bereits Metastasen z. B. in der Wirbelsäule haben, muss eine derartige zusätzliche Behandlung mit „Antiandrogenen“ durchgeführt werden. Es kann sonst durch die anfängliche Aktivierung des Tumors und seiner Metastasen zu schweren Komplikationen (inkl. Lähmungen) kommen.
Kontrollen während der Behandlung mit Suprefact:
Ihr Arzt wird die Wirksamkeit der Suprefact-Behandlung durch die Überwachung folgender Laborwerte im Blut kontrollieren:
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PSA (Prostata-spezifisches Antigen),
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Testosteron (zuerst 5 - 6 Wochen nach Behandlungsbeginn, danach alle 3 Monate).
Am Beginn der Behandlung steigt die Testosteronkonzentration an, um danach auf einen sehr niedrigen Wert abzusinken.
Wenn trotz niedrigem Testosteronspiegel keine klinische Verbesserung auftritt, oder der PSA-Wert hoch bleibt, deutet das auf einen hormonunabhängigen Tumor hin. In diesem Fall wird der Arzt die Behandlung ändern.
Wenn Sie am Beginn der Suprefact-Behandlung keine zusätzlichen „Antiandrogene“ einnehmen können, wird Sie der Arzt während der ersten Behandlungswochen besonders streng überwachen, wenn:
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Sie Metastasen in der Wirbelsäule haben,
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bei Ihnen ein Risiko für Komplikationen am Nervensystem besteht,
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bei Ihnen das Risiko einer Harnsperre besteht.
Spezielle Kontrollen während der Behandlung sind bei folgenden Patienten erforderlich
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Patienten mit Bluthochdruck: Der Blutdruck muss regelmäßig kontrolliert werden, um eine Verschlechterung sofort zu erkennen und ggf. zu behandeln.
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Diabetiker: Der Blutzuckerspiegel muss regelmäßig kontrolliert werden, um eine Verschlechterung sofort zu erkennen und zu behandeln.
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Unter Behandlung kann es bei nicht-diabetischen Patienten zu einer Änderung der Glukosetoleranz kommen.
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Patienten die an Depressionen leiden oder früher gelitten haben: Bei Patienten, die mit Suprefact behandelt werden, gab es Berichte von Depressionen, die schwerwiegend sein können. Wenn Sie mit Suprefact behandelt werden und eine depressive Stimmung entwickeln, informieren Sie Ihren Arzt.
Ihr Arzt wird Sie zu Beginn und ggf. während der Behandlung auf das Risiko einer sich entwickelnden
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Herz-Kreislauf-Erkrankung,
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Zuckerkrankheit,
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Blutarmut (verminderte Anzahl roter Blutkörperchen) untersuchen.
Bitte sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt, sobald Sie unter Blässe, Schwäche und Kurzatmigkeit leiden.
Ihr Arzt wird während der Suprefact-Behandlung periodisch die Knochendichte (BMD) messen lassen, um der Entwicklung einer Osteoporose oder eines ansteigenden Risikos für Knochenbrüche rechtzeitig entgegenwirken zu können.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie ein zusätzliches Osteoproroserisiko tragen, wie z. B. chronischer Alkoholmissbrauch, Raucher, Langzeittherapie mit krampflösenden oder kortisonhaltigen Medikamenten oder Osteoporose in der Familie.
Kinder und Jugendliche
Suprefact soll nicht bei Kindern ab 3 Jahren und Jugendlichen bis 18 Jahren angewendet werden, da die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht wurden.
Anwendung von Suprefact zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Suprefact kann bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit einigen Arzneimitteln zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (z. B. Chinidin, Procainamid, Amiodaron und Sotalol) zu Wechselwirkungen führen. Suprefact kann bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln [z. B. Methadon (Arzneimittel zur Schmerzlinderung und ein Teil der Drogenersatztherapie), Moxifloxacin (ein Antibiotikum), Antipsychotika für schwere psychische Erkrankungen] das Risiko für Herzrhythmusstörungen erhöhen.
Suprefact kann die Wirksamkeit von Arzneimitteln gegen Diabetes verringern (daher sind regelmäßige Kontrollen des Blutzuckerspiegels wichtig).
Schwangerschaft und Stillzeit
Suprefact ist nicht zur Behandlung bei Frauen vorgesehen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Wenn bei Ihnen während der Behandlung Schwindel auftritt, könnten die Konzentrationsfähigkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigt sein. Das müssen Sie bei der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen und Geräten ggf. berücksichtigen.
Anti-Doping-Hinweis
Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosiereinheit, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Enthält Benzylalkohol
Dieses Arzneimittel enthält 5 mg Benzylalkohol pro Dosiereinheit, entsprechend 10 mg/ml.
Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Benzylalkohol wurde mit dem Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen, einschließlich Atemproblemen (so genanntes "Gasping-Syndrom") bei Kleinkindern in Verbindung gebracht.
Wenden Sie dieses Arzneimittel nicht bei Ihrem neugeborenen Baby (jünger als 4 Wochen) an, es sei denn, Ihr Arzt hat es empfohlen.
Wenden Sie dieses Arzneimittel bei Kleinkindern (unter 3 Jahren) nicht länger als eine Woche an, außer auf Anraten Ihres Arztes oder Apothekers.
Wenn Sie an einer Leber- oder Nierenerkrankung leiden, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, da große Mengen Benzylalkohol sich in Ihrem Körper anreichern und Nebenwirkungen verursachen können (so genannte "metabolische Azidose").