Distigmin

ATC CodeN07AA03
CAS-Nummer17299-00-2
PUB-Nummer3116
Drugbank IDDB13694
SummenformelC22H32N4O4
Molare Masse (g·mol−1)416,513
Aggregatzustandfest
Schmelzpunkt (°C)185,37
Siedepunkt (°C)476,76
PKS Wert19,23
Löslichkeit0,000462 mg/mL

Grundlagen

Distigmin ist ein Wirkstoff zur Behandlung von neurogenen Blasenentleerungsstörungen, von chronischer Verstopfung und der Myasthenia gravis. Er ist ein indirekt parasympathomimetischer Wirkstoff und gehört zur Gruppe der Cholinesterasehemmer. Es ist ein Carbaminsäure Derivat und liegt meist als Distigminbromid vor.

Grafik Strukturformel des Wirkstoffs Distigmin

Wirkung

Distigmin wirkt, indem es das Enzym Acetylcholinesterase hemmt. Dieses Enzym ist für die Spaltung von Acetylcholin zu Acetat und Cholin verantwortlich. Distigmin unterbindet diese Spaltung. Dadurch erhöht sich die Konzentration von Acetylcholin im synaptischen Spalt und die Wahrscheinlichkeit einer Muskelkontraktion nimmt zu. Dies wirkt sich vor allem positiv auf die Schließmuskel der Harnblase und des After aus, wodurch man die therapeutischen Effekte bei Harninkontinenz sowie bei chronischer Verstopfung erklären kann. Bei der Myasthenia gravis wird ebenfalls die Wahrscheinlichkeit einer Muskelkontraktion erhöht. 

Die Bioverfügbarkeit, also zu wie viel Prozent der Wirkstoff im Blut verfügbar ist, liegt bei weniger als 5%. Die Halbwertszeit, also die Zeit, die der Körper benötigt, um die Hälfte des Wirkstoffes auszuscheiden, liegt bei ca. 69 Stunden. Distigmin gelangt nicht über die Blut-Hirn-Schranke. 

Dosierung

Nehmen Sie Distigmin immer genau wie in der Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.

Die übliche empfohlene Dosis bei Erwachsenen beträgt 5 mg pro Tag.

Da Distigmin jedoch sehr individuell einzunehmen ist, ist das nur ein Richtwert.

Nebenwirkungen

Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

Sehr häufig:

Häufig:

  • Pupillenverengung
  • verstärkter Tränenfluss
  • vermehrter Speichelfluss

Gelegentlich:

Selten:

Sehr selten:

  • Vorhofflimmern
  • Schmerzen im Brustraum
  • Herzstillstand
  • Atemschwierigkeiten bei Menschen, die an Muskeldystrophie leiden
  • allergische Reaktionen
  • Angstgefühle
  • Depressionen
  • Reizbarkeit
  • Halluzinationen
  • Unruhe 
  • Krampfanfälle
  • Lähmungen

Wechselwirkungen

Keine Wechselwirkungen bekannt.

Gegenanzeigen

Distigmin darf in folgenden Fällen NICHT eingenommen werden:

Schwangerschaft & Stillzeit

In der Schwangerschaft sollte Distigmin nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt eingenommen werden, da keine systematischen Untersuchungen vorgenommen wurden und der Erfahrungsumfang sehr gering ist. Bei der Myasthenia gravis kann Pyridostigmin als Alternative angewendet werden. 

In der Stillzeit sollte Distigmin ebenfalls nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt angewendet werden, da auch hier keine systematischen Untersuchungen vorgenommen wurden und der Erfahrungsumfang ebenfalls gering ist. Pyridostigmin ist auch in der Stillzeit eine Alternative zur Behandlung der Myasthenia gravis. 

Thomas Hofko

Thomas Hofko

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