Die Behandlung mit Fostimon darf nur unter Kontrolle eines mit Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von Fertilitätsstörungen vertrauten Facharztes/Fachärztin begonnen werden.
Es wird empfohlen, sich genau an die Anweisungen Ihres Facharztes/Ihrer Fachärztin zu halten, weil er/sie Ihnen die Therapie individuell anpasst und dessen Wirkung genau nachprüft.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem/r Facharzt/Fachärztin.
Therapieschema
Es gibt zwei Behandlungsmethoden, die sich in der Anzahl der Follikel, die mit Hilfe von Fostimon zur Reifung gebracht werden, unterscheiden.
1) Behandlung bei Monatsblutungsbeschwerden
Das Ziel der Behandlung ist es, einen einzigen Graafschen Follikel in wenigen Tagen mit Hilfe von individuell angepasster FSH-Dosierung (Fostimon) zur Reife zu bringen und danach den Eisprung mit einer hCG-Injektion (Choriongonadotropin) auszulösen. Wenn Sie regelmässige Blutungen haben, sollten Sie mit der Behandlung im Laufe der ersten sieben Tage des Menstruationszyklus beginnen. In der Follikelreifungsphase (erste Phase), wird normalerweise täglich der Inhalt von ein bis zwei Fläschchen Fostimon zu 75 I.E. (Internationale Einheiten) intramuskulär oder subkutan injiziert und das Wachstum der Follikel mit Hilfe von hormonellen und klinischen Prüfungen verfolgt (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Fostimon Vorsicht geboten?»). Die Verabreichung von Fostimon wird mit einer Dosierung weitergeführt, die jeden Tag den Untersuchungsergebnissen angepasst wird, bis diese zeigen, dass Sie sich kurz vor dem Eisprung befinden.
Im allgemeinen genügt eine Behandlung von 7–12 Tagen, um ein Follikel zur Reifung zu bringen. Bei ungenügender Reaktion der Eierstöcke, kann der Arzt/die Ärztin die Dosis erhöhen. Falls aber keine angemessene Antwort nach 4 Behandlungswochen erreicht wird, soll der Behandlungszyklus abgesetzt werden.
Wenn hingegen der Follikel die gewünschte Reifung erreicht hat, wird der Eisprung einen Tag nach der letzten Verabreichung von Fostimon durch intramuskuläre Verabreichung einer einzigen Dosis von hCG ausgelöst. Der Eisprung erfolgt im allgemeinen nach 32–48 Stunden.
In dieser Behandlungsphase ist die Empfängnis möglich. Es wird Ihnen empfohlen, ab dem Tag vor der hCG-Injektion täglich Geschlechtsverkehr zu haben, bis der Eisprung nachgewiesen wird. Wenn trotz des Eisprunges keine Schwangerschaft erreicht wird, darf die Behandlung während mindestens zwei Zyklen wiederholt werden.
Wenn hingegen Anzeichen einer Überstimulation der Eierstöcke auftreten sollten, muss die Behandlung abgebrochen werden und kein eisprungsauslösendes Hormon (hCG) injiziert werden. Das wird von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin entschieden.
In diesen Fällen darf die Behandlung beim darauffolgenden Zyklus mit einer niedrigeren Dosis als diejenige, die im vorherigen Zyklus verabreicht wurde, wiederholt werden.
2) Behandlung im Rahmen eines reproduktionsmedizinischen Programms
Das Ziel dieser Methode, die auch in vitro Befruchtung (IVF) genannt wird, ist es mehrere Follikel gleichzeitig heranreifen zu lassen. Die Behandlung beginnt am zweiten oder dritten Tag der Menstruationsperiode und die injizierten Dosierungen sind höher als diejenigen, die bei der ersten Methode angewendet werden, ohne jedoch 450 I.E. pro Tag zu überschreiten.
Die Fortsetzung der Behandlung hängt von dem vom Arzt/Ärztin gewählten reproduktionsmedizinischen Programm ab. Der Arzt/die Ärztin wird Ihnen die notwendigen Informationen mitteilen.
Halten Sie sich an die vom Arzt/Ärztin verschriebene Dosierung.
Spezielle Hinweise zur Zubereitung und Anwendung von Fostimon
Fostimon ist nur nach Injektion, sei es in den Muskel (d.h. intramuskulärer Injektion ins Gesäss, in den Oberschenkel oder Oberarm) als auch unter die Haut (d.h. subkutaner Injektion in die Bauchhautfalte) wirksam. Die intramuskuläre Verabreichung sollte ausschliesslich von einem Arzt/einer Ärztin oder von Pflegepersonal vorgenommen werden, während die subkutane Injektion auch von Ihnen selbst oder Ihrem Partner durchgeführt werden kann.
Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Ihnen alle notwendigen Informationen übermitteln, um die Wirksamkeit zu gewährleisten und jegliche Infektion zu vermeiden. Er/sie, bzw. das Pflegepersonal wird Ihnen zeigen, wie Sie die Injektionslösung vorbereiten und subkutan injizieren sollen.
Bevor Sie die Fostimon-Injektion selbst durchführen, beachten Sie bitte sorgfältig folgende Anweisungen
Die Lösung sollte unmittelbar vor der Injektion mit Hilfe der in jeder Packung von Fostimon enthaltenen und mit Lösungsmittel (physiologische Lösung) vorgefüllten Spritze aufbereitet werden.
Jede Durchstechflasche ist nur für einen einmaligen Gebrauch vorgesehen und darf nur einmal verwendet werden. Restmengen sind zu verwerfen.
Bereiten Sie eine saubere Arbeitsfläche vor und waschen Sie sich die Hände.
Es ist wichtig, dass Ihre Hände sowie alle Utensilien die Sie anwenden so sauber wie möglich sind.
Legen Sie folgende Utensilien auf die saubere Arbeitsfläche:
2 alkoholgetränkte Wattetupfer (sind nicht mitgeliefert)
1 Durstechflasche Fostimon (Pulver)
1 mit Lösungsmittel vorgefüllte Spritze (der mitgelieferte Halter ist so auf den Spritzenanschlussring anzubringen, dass er festsitzt)
1 lange Nadel zur Herstellung der Injektionslösung
1 für die subkutane Injektion geeignete feinere, kürzere Nadel
a) Vorbereitung der Injektionslösung mit der mit Lösungsmittel vorgefüllten Spritze
Entfernen Sie die Verschlusskappe der vorgefüllten Spritze und setzen Sie die Zubereitungsnadel (längere Nadel) auf. Legen Sie die Spritze vorsichtig ohne die Nadel zu berühren auf die zuvor bereitete und gereinigte Arbeitsfläche.
Entfernen Sie den Aluminiumdeckel der Durchstechflasche mit dem Pulver und desinfizieren Sie den darunterliegenden Gummistopfen mit einem Alkoholtupfer.
Nehmen Sie die vorgefüllte Spritze und injizieren Sie das Lösungsmittel langsam durch den Gummistopfen in die Durchstechflasche mit dem Pulver.
Sobald die Trockensubstanz vollständig aufgelöst ist (meistens sofort), ziehen Sie die zubereitete Lösung langsam in die Spritze zurück. Die Lösung muss klar und farblos erscheinen.
Wenn Ihr Arzt/Ihre Ärztin Ihnen mehrere Fläschchen Fostimon verschrieben hat, sollten Sie die subkutane Injektionslösung so vorbereiten, dass Sie die durch Auflösung des Inhaltes der ersten Durstechflasche erhaltene Lösung in eine neue Durchstechflasche injizieren. Diese Handlung sollten Sie wiederholen, bis die verschriebene Anzahl Fläschchen aufgelöst ist. Es ist möglich, den Inhalt von maximal 3 Durchstechflaschen Fostimon in 1 ml Lösungsmittel aufzulösen.
b) Subkutane Injektion
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin werden Ihnen bereits eine Empfehlung gegeben haben, wo Sie die Injektion vorzunehmen haben (Bauch oder Vorderseite der Oberschenkel).
Werfen Sie die Nadel weg, die Sie zur Vorbereitung der Injektionslösung angewendet haben, und ersetzen Sie diese durch die feinere, kürzere Injektionsnadel.
Sicherheitskontrolle: jede Luftblase muss entfernt werden; hierzu mit gegen oben gerichteter Nadel und leichtem Antippen der Spritze (sodass die Luftblasen aufsteigen) den Spritzenkolben sehr leicht hinaufdrücken, bis an der Nadelspitze ein Tropfen austritt.
Reinigen Sie die Haut ca. 4–5 cm um die Stelle, wo die Injektion vorgenommen wird, und desinfizieren Sie diese mit Hilfe eines Alkoholtupfers.
Drücken Sie die Haut stark zusammen, heben Sie sie leicht an, und führen Sie die Nadel langsam, in einem 45° Winkel unter die Haut ein.
Um die richtige Einführung der Nadel zu überprüfen, versuchen Sie den Spritzenkolben langsam zurückzuziehen. Wenn die Nadel in der richtigen Stellung ist, kann der Kolben nur mit Mühe zurückgezogen werden. Wenn hingegen Blut in die Spritze aufgesaugt wird, bedeutet es, dass die Nadel ein kleines Blutgefäss angestossen hat. In diesem letzten Fall sollten Sie die Nadel herausziehen, die Einstichstelle mit einem Alkoholtupfer desinfizieren, die Nadel wegwerfen und die Handlung mit einem neuen Fläschchen Fostimon und einer neuen sterilen Spritze wiederholen.
Wenn die Nadel in der richtigen Stellung ist, injizieren Sie den Inhalt der Spritze, indem Sie leicht und regelmässig Druck auf den Kolben ausüben.
Nehmen Sie sich soviel Zeit wie Sie benötigen um die gesamte vorgeschriebene Lösung zu injizieren.
Ziehen Sie dann die Nadel in einem einzigen Zug heraus und desinfizieren Sie die Injektionsstelle. Eine leichte, kreisende Reibung der Injektionsstelle kann das Eindringen des Arzneimittels in das subkutane Gewebe fördern.
Ein ständiger Wechsel der Injektionszone wird nicht empfohlen. In derselben Zone sollte hingegen die Injektionsstelle gewechselt werden, damit die selbe Einstichstelle nicht mehr als einmal im Monat verwendet wird.
Entsorgung aller gebrauchten Teile
Werfen Sie alle Nadeln, Durchstechflaschen und Spritzen unmittelbar nachdem die Injektion beendet ist, in einen dafür vorgesehenen Behälter. Nicht verwendete Lösungsreste müssen entsorgt werden.
Falls Sie eine grössere Menge von Fostimon angewendet haben als Sie sollten
Die Wirkung einer Überdosis von Fostimon ist unbekannt. Jedoch kann in gewissen Fällen ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom auftreten (siehe «Wann ist bei der Anwendung von Fostimon Vorsicht geboten?»).
Informieren Sie Ihren Arzt/Ärztin oder Apotheker, wenn Sie eine grössere Menge von Fostimon angewendet haben, als Sie sollten.
Wenn Sie die Anwendung von Fostimon vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben. Setzen Sie die Behandlung zum nächsten, für eine Injektion üblichen Zeitpunkt fort.
Abbrechen der Behandlung
Bitte brechen Sie nicht von sich aus die Behandlung mit Fostimon ab, sondern beraten Sie sich vorher mit Ihrem Arzt/IhrerÄrztin, da das Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann.