Grundlagen
Coffein (Koffein) ist ein Stoff, der natürlich in vielen Genussmitteln wie Kaffee und Tee und als Zusatzstoff in Produkten wie Energy-Drinks oder auch Arzneistoffen vorkommt. Koffein hat eine wach machende und konzentrationsfördernde Wirkung und ist weltweit die am meisten konsumierte psychoaktive Substanz.
Anwendungen und Indikationen
Coffein wird in der Medizin für mehrere Zwecke verwendet.
- In Form von Tabletten und als Monopräparat kann es verwendet werden um kurzzeitig Ermüdungsserscheinungen zu unterdrücken. In dieser Form ist es ohne ärztliche Verschreibung als "Over-The-Counter"-Produkt erhältlich.
- Coffein kann in Kombination mit bestimmten Schmerzmitteln, wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure, den schmerzstillenden Effekt etwa um den Faktor 1,5 verstärken.
- Coffein in Form des Salzes Coffeincitrat kann als Infusionslösung zur Behandlung des Atemstillstandes von Neugeborenen eingesetzt werden. Zusätzlich wird es in dieser Form zur Vorbeugung der bronchopulmonalen Dysplasie, welche hauptsächlich bei Frühgeborenen auftritt, eingesetzt.
Geschichte
In seiner natürlichen Form als Inhaltsstoff von Teeblättern und Kaffeebohnen wurde Coffein schon vor mehreren tausend Jahren aufgrund seiner stimulierenden und weckenden Wirkung eingenommen. Bereits 3000 vor Christus sollen in China Schwarzteeblätter zur Zubereitung von aufputschenden Getränken verwendet worden sein. Auch andere Pflanzen, wie die Kaffeebohne oder die Kolanuss wurden in verschiedenen Kulturen aufgrund ihrer Wirkung weiterverarbeitet und verzehrt.
Coffein in seiner Reinform wurde als erstes im Jahr 1820 vom deutschen Apotheker Friedlieb Ferdinand Runge aus Kaffeebohnen isoliert. Etwa 15 Jahre später gelang die Bestimmung der Summenformel des Stoffes. Die vollständige Aufklärung der chemischen Strukur und die Vollsynthese gelangen dem deutschen Chemiker Emil Fischer Ende des 19. Jahrhunderts.
Ursprünglich wurde angenommen, dass es sich beim im Schwarztee vorkommenden Koffein, früher Teein genannt, um eine gänzlich andere Substanz handelt, da sich die Wirkungsweisen des Kaffees und des Tees leicht unterscheiden. Dies liegt daran, dass Koffein im Schwarztee an gewisse Stoffe (Polyphenole) gebunden vorliegt, wodurch die Freisetzung etwas verzögert wird und die Wirkung wesentlich länger anhält, als nach dem Konsum von Kaffee.
Erstmals medizinisch verwendet, wurde es im frühen 20. Jahrhundert, als entdeckt wurde, dass Koffein eine leicht bronchienerweiternde Wirkung hat, weshalb es bei der Behandlung von Asthma zum Einsatz kam.