Afonilum Bio-R

Afonilum Bio-R
Wirkstoff(e)Theophyllin
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberMylan Healthcare GmbH
ATC CodeR03DA04
Pharmakologische GruppeAndere Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen zur systemischen Anwendung

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Afonilum Bio-R ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Asthma (Bronchospasmolyti- kum).

Afonilum Bio-R wird angewendet

zur Behandlung und Verhütung von Atemnotzuständen aufgrund von Einengung der Atemwege (Bronchokonstriktion) bei Patienten mit persistierendem (anhaltendem) Asthma bronchiale oder mittel- bis schwergradiger obstruktiver (einengender) Atem- wegserkrankung (z. B. chronische Bronchitis und Lungenemphysem).

Hinweis: Es wird empfohlen, die Dauertherapie dieser Erkrankungen mit Theophyllin in Kombination mit anderen, die Bronchien erweiternden und entzündungshemmenden Arzneimitteln (z. B. lang wirksamen Beta-Sympathomimetika und Glukocortikoiden) durchzuführen.

Arzneimittel mit verzögerter Theophyllinfreisetzung, wie Afonilum Bio-R, sind nicht zur Akutbehandlung des Status asthmaticus (schwerer Anfall von Asthma bronchiale), des Asthmaanfalls oder der akuten Bronchospastik (Anfall von Atemnot infolge Bronchial- verengung) bestimmt.

Theophyllin sollte nicht als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung von Asthma bei Kin- dern angewendet werden.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

  • wenn Sie allergisch gegen Theophyllin oder einen der sonstigen Bestandteile die- ses Arzneimittels sind,
  • wenn Sie einen frischen Herzinfarkt haben,
  • wenn Sie an akuten Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge (ta- chykarden Arrhythmien) leiden,
  • bei Kindern unter 6 Monaten (siehe Abschnitt 3).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Afonilum retard einneh- men.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Afonilum Bio-R ist erforderlich

  • wenn Sie an einer instabilen Angina pectoris (Erkrankung der Herzkranzgefäße) leiden,
  • wenn Sie eine Neigung zu Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge (tachykarden Arrhythmien) haben,
  • wenn Sie an schwerem Bluthochdruck leiden,
  • wenn Sie an einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (chronische Herz- muskelerkrankung) leiden,
  • wenn Sie eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) haben,
  • wenn Sie ein epileptisches Anfallsleiden haben oder hatten,
  • wenn Sie ein Magen- und/oder Zwölffingerdarmgeschwür haben,
  • wenn Sie an Porphyrie (bestimmte Stoffwechselstörung) leiden,
  • wenn Sie Leber- oder Nierenfunktionsstörungen haben,
  • wenn bei Ihnen eine Elektrokrampftherapie durchgeführt wird, da Theophyllin die Krampfanfälle verlängern kann.

Falls diese Angaben auf Sie zutreffen oder früher einmal zutrafen, befragen Sie vor der Einnahme von Afonilum Bio-R bitte Ihren Arzt.

Sollte die empfohlene Dosierung keine ausreichende Wirkung zeigen und falls Ne- benwirkungen auftreten, sollte die Serumkonzentration von Theophyllin überwacht werden.

Akute fiebrige Erkrankungen:

Fieber vermindert die Clearance von Theophyllin. Um Überdosierungen zu vermeiden, kann es notwendig sein, die Dosis zu verringern.

• Bei Kindern

Theophyllin wird im Körper von Kindern je nach Lebensalter unterschiedlich schnell abgebaut. Besonders für zu früh geborene Kinder und Säuglinge unter 6 Monaten be- steht eine erhöhte Gefahr der Überdosierung.

Afonilum Bio-R ist aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet für Kinder un- ter 12 Jahren. Hierfür stehen Arzneimittel in anderen Zubereitungsformen zur Verfü- gung.

  • Bei älteren Menschen

Die Anwendung von Afonilum Bio-R bei alten und/oder schwerkranken Patienten ist mit einer erhöhten Gefahr der Überdosierung verbunden und soll daher durch Blut- spiegelkontrollen überwacht werden (siehe auch Abschnitt 3).

Einnahme von Afonilum Bio-R zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einneh- men/anwenden, kürzlich eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen an- dere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneimittel bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Afonilum Bio-R beeinflusst werden.

Afonilum Bio-R wirkt gleichgerichtet verstärkend mit anderen xanthinhaltigen Medika- menten, Betasympathomimetika, Coffein und ähnlichen Stoffen.

Ein beschleunigter Theophyllinabbau und/oder eine verminderte Bioverfügbarkeit so- wie eine verminderte Wirksamkeit finden sich:

  • bei Rauchern
  • bei gleichzeitiger Behandlung mit Barbituraten (besonders Pheno- oder Pentobar- bital), Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin, Primidon, Sulfinpyrazon, Ritonavir, Jo- hanniskraut (Hypericum perforatum) und Aminoglutethimid.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit einem dieser Arzneimittel sollte der Theophyllin- Spiegel kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung durchgeführt werden. Dies gilt auch nach dem Absetzen eines dieser Medikamente.

Ein verzögerter Abbau und/oder eine Erhöhung des Theophyllin-Blutspiegels mit einer erhöhten Überdosierungsgefahr und vermehrtem Nebenwirkungsrisiko können bei gleichzeitiger Behandlung mit folgenden Arzneimitteln auftreten: oralen Kontrazeptiva („Pille“) aufgrund des Östrogenanteils, Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin, Cla- rithromycin, Josamycin, Spiramycin, Troleandomycin), Imipenem, Chinolone (Gyrase- Hemmstoffe, s. u.), Isonikotinsäurehydrazid, Tiabendazol, Calcium-Antagonisten (z. B. Verapamil, Diltiazem), Propranolol, Propafenon, Mexiletin, Ticlopidin, Cimetidin, Allopu- rinol, alpha-Interferon, Rofecoxib, Pentoxifyllin, Fluvoxamin, Viloxazin, Disulfiram, Zileuton, Phenylpropanolamin, Influenza- und BCG-Vakzinen. Außerdem ist eine Wir- kungsverstärkung von Theophyllin durch Alkohol, Methotrexat oder Tacrin möglich. Hierbei kann eine Dosisverminderung von Theophyllin angezeigt sein.

Einzelnen Berichten zufolge sind auch bei gleichzeitiger Behandlung mit Ranitidin, Aci- clovir oder Zafirlukast Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet wor- den. Da eine Wechselwirkung nicht hinreichend sicher ausgeschlossen werden kann, sollte bei gleichzeitiger Behandlung die individuell erforderliche Theophyllin-Dosis be- sonders sorgfältig ermittelt werden.

Bei paralleler Behandlung mit Ciprofloxacin ist die Theophyllin-Dosis auf maximal 60 %, bei Anwendung von Enoxacin auf maximal 30 % und bei Anwendung von Gre- pafloxacin oder Clinafloxacin auf 50 % der empfohlenen Dosis zu reduzieren. Auch andere Chinolone (z. B. Pefloxacin, Pipemidsäure) können die Wirkung von Theophyl- lin-Arzneimitteln verstärken. Es wird daher dringend empfohlen, bei gleichzeitiger Be- handlung mit Chinolonen therapiebegleitende engmaschige Theophyllin- Konzentrationsbestimmungen durchzuführen.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Isoniazid kann der Theophyllin-Spiegel steigen oder auch abfallen. Theophyllinspiegelkontrollen sind angezeigt.

Die Wirkung von Lithiumcarbonat, Beta-Rezeptorenblockern, Adenosin, und Benzodia- zepinen kann durch gleichzeitige Gabe von Afonilum Bio-R abgeschwächt werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Theophyllin und Diazepam können höhere Diazepamdo- sen erforderlich sein, um den gewünschten Beruhigungseffekt zu erzielen. Der Ab- bruch der Behandlung mit Theophyllin kann zu Atemdepression führen, wenn nicht pa- rallel die Diazepamdosis gesenkt wird.

Theophyllin verstärkt die harntreibende Wirkung von Diuretika.

Eine Verminderung der Theophyllin-Wirkung ist bei gleichzeitiger Gabe von Digoxin, Isoproterenol (i.v.) oder Moricizin möglich.

Bei gleichzeitiger Gabe von Theophyllin und Formoterol sind Eosinopenie und Hypoka- liämie möglich.

Es liegen Hinweise vor, dass eine Senkung der Krampfschwelle des Gehirns bei gleichzeitiger Gabe von bestimmten Fluorochinolonen oder Imipenem auftreten kann.

Die Anwendung von Halothan kann bei Patienten, die Afonilum Bio-R erhalten, zu schweren Herzrhythmusstörungen führen.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor Kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Aufgrund der vielfältigen Wechselwirkungen von Theophyllin sind Serumspiegelkon- trollen bei längerfristiger Einnahme von Afonilum Bio-R mit anderen Medikamenten all- gemein ratsam.

Einnahme von Afonilum Bio-R zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Kaffee wirkt verstärkend auf die Wirkung von Theophyllin. Rauchen steigert den Theo- phyllinabbau und schwächt somit die Wirkung ab. Die Einnahme zusammen mit Alko- hol kann das Reaktionsvermögen zusätzlich beeinträchtigen (s. Hinweise zur Ver- kehrstüchtigkeit und ähigkeit zum Bedienen von Maschinen).

Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit

Schwangerschaft

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arz- neimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Zu einer Anwendung von Theophyllin während der ersten drei Schwangerschaftsmo- nate liegen bislang keine ausreichenden Erfahrungen vor, daher sollte eine Einnahme von Theophyllin während dieser Zeit vermieden werden.

Während des zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittels sollte Theophyllin nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden, da es in den Blutkreislauf des Ungeborenen übergeht und dort Arzneimittelwirkungen zeigen kann.

Wird eine Patientin am Ende der Schwangerschaft mit Theophyllin behandelt, kann es zur Wehenhemmung kommen. Neugeborene, deren Mütter vor der Geburt mit Theo- phyllin behandelt wurden, müssen sorgfältig auf Arzneimittelwirkungen überwacht wer- den.

Stillzeit

Theophyllin geht in die Muttermilch über. Aus diesem Grund ist die therapeutische Theophyllin-Dosis bei einer stillenden Frau so niedrig wie möglich zu halten. Das Stil- len sollte möglichst unmittelbar vor der Gabe des Arzneimittels erfolgen. Das gestillte Kind muss sorgfältig auf ein mögliches Auftreten von Theophyllin-Wirkungen hin über- wacht werden. Sollten höhere therapeutische Dosen notwendig sein, muss abgestillt werden.

Zeugungs-/Gebärfähigkeit

Es liegen keine klinischen Daten zum Einfluss von Theophyllin auf die Zeugungs- /Gebärfähigkeit in Menschen vor. In Tierversuchen hatte Theophyllin negative Auswir- kungen auf die weibliche und männliche Zeugungs-/Gebärfähigkeit.

Verkehrstüchtigkeit und ähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Afonilum Bio-R kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsver- mögen so weit verändern, dass z. B. die ähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen- verkehr oder zum Bedienen von Maschinen sowie zum Arbeiten in größerer Höhe oder ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße, wenn Afonilum Bio-R zusammen mit Alkohol oder Medikamenten, die ihrerseits das Reaktionsvermö- gen beeinträchtigen können, eingenommen wird.

Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht si- cher sind.

Afonilum Bio-R ist individuell nach Wirkung und Verträglichkeit zu dosieren. Die Dosie- rung sollte möglichst anhand des Theophyllin-Serumspiegels (Theophyllinmenge im Blut) ermittelt werden (anzustrebender Bereich: 8 – 20 Mikrogramm/ml). Kontrollen des Theophyllin-Serumspiegels sind insbesondere auch bei mangelhafter Wirksamkeit o- der dem Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt.

Zur Bestimmung der Anfangsdosis ist eine eventuelle Vorbehandlung mit Theophyllin oder seinen Verbindungen hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen.

ür die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Normalgewicht einzusetzen, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird.

ür Erwachsene beträgt die tägliche Erhaltungsdosis von Theophyllin ca. 11 – 13 mg je kg Körpergewicht.

Kinder sowie Raucher benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge eines vermehrten Abbaus von Theophyllin.

Afonilum darf bei Kindern unter 6 Monaten nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 2).

Afonilum Bio-R sollte bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden. Es ste- hen andere Dosisstärken und Darreichungsformen zur Verfügung, die bei Kindern un- ter 12 Jahren besser geeignet sind.

Raucher benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere kör- pergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge einer erhöhten Eliminationsrate.

Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theophyllin- Blutspiegels vorsichtig dosiert werden.

Bei Patienten mit Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), schwerem Sauerstoff- mangel, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, akutem Lungenödem, Virusinfektionen (insbesondere Influenza [Grippe]), bei anhaltendem Fieber, im höheren Lebensalter sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe auch Abschnitt " Einnahme von Afoni- lum Bio-R zusammen mit anderen Arzneimitteln") und nach erhöhtem Alkoholgenuss ist die Theophyllinausscheidung sehr häufig verlangsamt. Bei höhergradigen Nieren- funktionsstörungen kann es zu einer Anhäufung (Kumulation) von Theophyllin- Stoffwechselprodukten kommen. Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen, und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen. Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllinausscheidung nach Tuberkulose- und Grippeschutzimpfung be- richtet worden, so dass bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisminderung erforderlich sein könnte.

Empfohlenes Dosierungsschema:

Soweit nicht anders verordnet, sind je nach Lebensalter folgende Erhaltungs- Dosierungen zu empfehlen:

Alter in Jahren Körpergewicht tägliche Dosis tägliche tägliche Anzahl der
  in kg* in mg Theo- Dosis in Retardkapseln
    phyllin je kg mg Theo-  
    Körperge- phyllin  
    wicht*    
Jugendliche, 40 – 60 720 - 1080 siehe Erläuterung
12 – 16 Jahre       unten „Wie viel von
        Afonilum Bio-R und
        wie oft sollten Sie
        Afonilum Bio-R ein-
        nehmen?“
Erwachsene 60 – 70 11 – 13 6670 – siehe Erläuterung
und Jugendli-     7810 unten „Wie viel von
che ab 16 Jah-       Afonilum Bio-R und
ren       wie oft sollten Sie
(Nichtraucher)       Afonilum Bio-R ein-
        nehmen?“
Raucher 60 – 70 1080 – nach Anweisung des
      Arztes

* Bei adipösen Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.

Wird von einem nicht retardierten auf ein retardiertes (verzögerte Wirkstofffreisetzung) Theophyllin-Präparat gewechselt, so ist zu beachten, dass die angegebene Tagesdo- sis eventuell reduziert werden kann. Wenn von einem Präparat mit verzögerter Theo- phyllinfreisetzung (retardiertes Theophyllin) auf ein anderes, z. B. von einem anderen Hersteller gewechselt wird, sollte der Theophyllinserumspiegel (Theophyllinmenge im Blut) kontrolliert werden. Dies ist ebenfalls bei der Verabreichung von hohen Dosen empfehlenswert.

Sollte es zu Überdosierungserscheinungen kommen, so sollte nach Anordnung des Arztes je nach Schweregrad die nächste Dosis ausgelassen oder um 50 % vermindert werden. In jedem Falle sollten Sie den behandelnden Arzt zur Überprüfung der Be- handlung aufsuchen.

Wie viel von Afonilum Bio-R und wie oft sollten Sie Afonilum Bio-R einnehmen?

Afonilum Bio-R ist für die Erhaltungstherapie bei Patienten ab 12 Jahren bestimmt, die einen nachgewiesenen Tagesbedarf von 625 mg Theophyllin haben.

Nehmen Sie 2 Hartkapseln, retardiert Afonilum Bio-R pro Tag ein. 1 grüne Retardkap- sel Afonilum Bio-R wird morgens und 1 blaue Retardkapsel Afonilum Bio-R wird abends eingenommen.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Wie und wann sollten Sie Afonilum Bio-R einnehmen?

Die Behandlung sollte möglichst am Abend kurz vor dem Schlafengehen beginnen und langsam über 2 – 3 Tage gesteigert werden.

Sowohl eine Erhöhung als auch eine Verminderung der Dosis soll stets nur auf Anra- ten des Arztes erfolgen.

Nehmen Sie Afonilum Bio-R nach den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit ein.

Afonilum Bio-R eignet sich für Patienten, die eine ausgeprägte tageszeitliche Schwan- kung ihrer Atemnotbeschwerden mit Schwerpunkt in den frühen Morgenstunden auf- weisen.

Afonilum Bio-R enthält grüne Hartkapseln, retardiert mit einer Tagesdosierung von 250 mg Theophyllin und blaue Hartkapseln, retardiert mit einer Nachtdosierung von 375 mg Theophyllin. Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, sollen die Patienten 1 grüne Retardkapsel für den Tag nach dem Frühstück und 1 blaue Retardkapsel für die Nacht vor dem Schlafengehen unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit einnehmen.

Im Bedarfsfall, z. B. bei Schluckbeschwerden, können die Steckkapseln durch gleich- zeitiges Drehen und Ziehen geöffnet und der Inhalt unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden, ohne dass die Retardwirkung (verzögerte Wirkstofffreisetzung) verloren geht.

Wie lange sollten Sie Afonilum Bio-R einnehmen?

Nehmen Sie Afonilum Bio-R stets nur in Absprache und auf Anraten des Arztes ein.

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Afonilum Bio-R zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge Afonilum Bio-R eingenommen haben, als Sie soll- ten:

Bei Überdosierung mit Afonilum Bio-R können bei therapeutischen Theophyllin- Serumspiegeln (Theophyllinuntersuchung im Blut) bis 20 Mikrogramm/ml Nebenwir- kungen wie Magen-Darm-Beschwerden [Übelkeit, Magenschmerzen, Erbrechen, Durchfall (Diarrhö)], zentralnervöse Erregbarkeit (Unruhegefühl, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwindel) und kardiale Störungen (Herzrhythmusstörungen), je nach individueller Empfindlichkeit, auftreten.

Bei Theophyllin-Blutspiegeln über 20 Mikrogramm/ml finden sich in der Regel die glei- chen Symptome mit gesteigerter Intensität.

Übersteigt der Theophyllin-Blutspiegel 25 Mikrogramm/ml, können schwerwiegende Funktionsstörungen des Herzens oder des Gehirns, z. B. zentralnervöse und kardiale Reaktionen bis hin zu Krampfanfällen oder schweren Herzrhythmusstörungen sowie Herz-Kreislauf-Versagen, Rhabdomyolyse und schwere Magen-Darm-Erkrankungen (u. a. gastrointestinale Blutungen) auftreten. Solche Reaktionen können auch ohne die

Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten. Bei einer Vergiftung mit einem Theo- phyllinpräparat mit verzögerter Wirkstofffreisetzung können die Zeichen einer Vergif- tung verzögert auftreten.

Bei erhöhter individueller Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwerere Überdosierungs- erscheinungen auch schon unterhalb der genannten Blutspiegel-Konzentrationen mög- lich.

Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Afonilum Bio-R ist sofort ein Arzt zu benach- richtigen. Dieser sollte, je nachdem, wie lange die Einnahme zurückliegt, folgende Maßnahmen ergreifen:

Bei leichten Überdosierungserscheinungen:

Afonilum Bio-R sollte abgesetzt und der Theophyllin-Serumspiegel bestimmt werden. Bei Wiederaufnahme der Behandlung sollte die Dosis entsprechend vermindert wer- den.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Nebenwirkungen

Stoffwechsel und Elektrolyte

Gestörtes Gleichgewicht der Blutsalze (Serumelektrolyte), verminderter Ge- halt des Blutes an Kalium (Hypokaliämie), Anstieg von Calcium, Kreatinin, Harnsäure (Hyperurikämie) sowie des Blutzuckers (Hyperglykämie), Störun- gen des Säure-Basen-Haushaltes.

Immunsystem

Überempfindlichkeit (u. a. Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Broncho- spasmen) einschließlich schwerer allergischer (anaphylaktischer) Reaktionen.

Nervensystem

Kopfschmerzen, Erregungszustände, Gliederzittern, Unruhe, Schlaflosigkeit,

Krampfanfälle, Schwindel.

Psychiatrische Erkrankungen

Beunruhigung, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Nervosität.

Herz-Kreislauf-System

Beschleunigter bzw. unregelmäßiger Herzschlag, Rhythmusstörungen, Kam- merarrhythmien, Tachykardie, Sinustachykardie, supraventrikuläre Tachykar- die, multifokale Vorhoftachykardie und Vorhofflattern, „ventrikuläre Extrasysto- len“, Herzklopfen (Palpitationen), Vorhofflimmern, Vorhofflattern, Blutdruckab- fall.

Gefäßerkrankungen

Niedriger Blutdruck (Hypotonie), Schock.

Verdauungstrakt

Magen-Darm-Beschwerden, einschließlich Blutung, Übelkeit, Erbrechen,

Durchfall.

Anregung der Magensäureausschüttung, Bauchschmerzen, blutiges Erbre- chen.

Infolge einer verringerten Spannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (Tonusverminderung im unteren Ösophagussphinkter) kann ein bestehender Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux, Sod- brennen) in der Nacht verstärkt werden; durch Aspiration (Einatmen von flüssi- gen oder festen Stoffen) kann Asthma provoziert werden.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mittelfells (Mediasti- nums)

Beschleunigtes Atmen.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Muskelzellzerfall (Rhabdomyolyse).

Niere und ableitende Harnwege

Akutes Nierenversagen, verstärkte Harnausscheidung (Diurese).

Ausgeprägtere Nebenwirkungen können bei Überempfindlichkeit oder einer Überdo- sierung (Theophyllin-Blutspiegel über 20 Mikrogramm/ml) auftreten.

Vor allem bei erhöhten Theophyllin-Blutspiegeln (Theophyllinmenge im Blut) von mehr als 25 Mikrogramm/ml können Zeichen einer Vergiftung wie Krampfanfälle, plötzlicher Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien), Herz- Kreislaufversagen, Zerfall der Skelettmuskulatur (Rhabdomyolyse) und schwere Ma- gen-Darm-Erscheinungen (u. a. gastrointestinale Blutungen) auftreten.

Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Afonilum Bio-R nicht nochmals eingenommen werden.

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger

Allee 3, D-53175 Bonn,

Website: www.bfarm.de

(http://www.bfarm.de/DE/Pharmakovigilanz/form/functions/formpv-node.html) anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informati- onen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf Faltschachtel und Durchdrückpackung nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.

Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Aufbewahrungsbedingungen Keine.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Der Wirkstoff ist Theophyllin.

Afonilum Bio-R besteht aus einer jeweils gleichen Anzahl grüner und blauer Hartkap- seln, retardiert.

1 grüne Hartkapsel, retardiert Afonilum Bio-R für den Tag enthält 250 mg Theophyllin. 1 blaue Hartkapsel, retardiert Afonilum Bio-R für die Nacht enthält 375 mg Theophyllin.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Chinolingelb, Ethylcellulose, gefälltes Siliciumdioxid, Gelatine, Indigocarmin, Natrium- dodecylsulfat, Talkum, Titandioxid.

Wie Afonilum Bio-R aussieht und Inhalt der Packung:

Hartgelatine-Steckkapsel mit grünem Ober- und weißem Unterteil sowie Hartgelatine- Steckkapsel mit blauem Ober- und weißem Unterteil. Die Hartkapseln, retardiert sind in Durchdrückpackungen verpackt.

Afonilum Bio-R ist in Packungen mit 20 Hartkapseln, retardiert,

50 Hartkapseln, retardiert,

100 Hartkapseln, retardiert erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

Mylan Healthcare GmbH Freundallee 9A

30173 Hannover

Telefon: 0511 / 6750-2400 Telefax: 0511 / 6750-3120

E-Mail: mylan.healthcare@mylan.com

Hersteller

Famar Italia, S..A Via Zambeletti 25

20021 Baranzate (Milano) Italien

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt im April 2015 überarbeitet.

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Entnahmehinweis

Die Abbildung zeigt die richtige Entnahme, um Kapselbruch vorzubeugen.

Zuletzt aktualisiert am 22.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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