Afonilum retard 500

Afonilum retard 500
Wirkstoff(e)Theophyllin
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberAbbott GmbH & Co. KG
ATC CodeR03DA04
Pharmakologische GruppeAndere Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen zur systemischen Anwendung

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Die Behandlung sollte möglichst am Abend kurz vor dem Schlafengehen beginnen. Sowohl eine Erhöhung als auch eine Verminderung der Dosis soll stets nur auf Anraten des Arztes erfolgen.
Nehmen Sie Afonilum retard 500 nach den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit ein.
Die Einzeldosen sollen in gleichmäßigen Abständen über 24 Stunden verteilt eingenommen werden, bei 2-mal täglicher Gabe üblicherweise morgens und abends.
Im Bedarfsfall, z. B. bei Schluckbeschwerden, können die Steckkapseln durch gleichzeitiges Drehen und Ziehen geöffnet und der Inhalt unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden, ohne dass die Retardwirkung (verzögerte Wirkstofffreisetzung) verloren geht.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Afonilum retard 500 darf nicht eingenommen werden
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Theophyllin oder einen der sonstigen Bestandteile von Afonilum retard 500 sind,
wenn Sie einen frischen Herzinfarkt haben,
wenn Sie an akuten Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge (tachykarden Arrhythmien) leiden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Afonilum retard 500 ist erforderlich
_ wenn Sie an einer instabilen Angina pectoris (Erkrankung der Herzkranzgefäße) leiden,
wenn Sie eine Neigung zu Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge (tachykarden Arrhythmien) haben,
- wenn Sie an schwerem Bluthochdruck leiden,
wenn Sie an einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (chronische Herzmuskelerkrankung) leiden,
wenn Sie eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) haben,
wenn Sie ein epileptisches Anfallsleiden haben oder hatten,
wenn Sie ein Magen- und/oder Zwölffingerdarmgeschwür haben,
wenn Sie an Porphyrie (bestimmte Stoffwechselstörung) leiden,
wenn Sie Leber- oder Nierenfunktionsstörungen haben.
Falls diese Angaben bei Ihnen zutreffen oder früher einmal zutrafen, befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt.
a.) Kinder
Theophyllin wird im Körper von Kindern je nach Lebensalter unterschiedlich schnell abgebaut. Besonders für frühgeborene Kinder und Säuglinge unter 6 Monate besteht eine erhöhte Gefahr der Überdosierung.
Afonilum retard 500 ist aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet für Jugendliche unter 16 Jahren. Hierfür stehen Arzneimittel in anderen Zubereitungsformen zur Verfügung.
b.) Ältere Menschen
Die Anwendung von Afonilum retard 500 bei alten und/oder schwerkranken Patienten ist mit einer erhöhten Gefahr der Überdosierung verbunden und soll daher durch Blutspiegelkontrollen überwacht werden (siehe auch Abschnitt 3).
c.) Schwangerschaft
Zu einer Anwendung von Theophyllin während der ersten drei Schwangerschaftsmonate liegen bislang keine ausreichenden Erfahrungen vor, daher sollte eine Einnahme von Theophyllin während dieser Zeit vermieden werden. Während des zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittels sollte Theophyllin nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden, da es in den Blutkreislauf des Ungeborenen übergeht und dort Arzneimittelwirkungen zeigen kann.
Wird eine Patientin am Ende der Schwangerschaft mit Theophyllin behandelt, kann es zur Wehenhemmung kommen. Neugeborene, deren Mütter vor der Geburt mit Theophyllin behandelt wurden, müssen sorgfältig auf Arzneimittelwirkungen überwacht werden.
d.) Stillzeit
Theophyllin geht in die Muttermilch über. Aus diesem Grund ist die therapeutische Theophyllin-Dosis bei einer stillenden Frau so niedrig wie möglich zu halten. Das Stillen sollte möglichst unmittelbar vor der Gabe des Arzneimittels erfolgen. Das gestillte Kind muss sorgfältig auf ein mögliches Auftreten von Theophyllin-Wirkungen hin überwacht werden. Sollten höhere therapeutische Dosen notwendig sein, muss abgestillt werden.
e.) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Afonilum retard 500 kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol oder Medikamenten, die ihrerseits das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Afonilum retard 500 einzunehmen?
Nehmen Sie Afonilum retard 500 immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
3.2 Afonilum retard 500 ist individuell nach Wirkung und Verträglichkeit zu dosieren. Die Dosierung sollte möglichst nach Bestimmung des Theophyllin-Serumspiegels (Theophyllinuntersuchung im Blut) ermittelt werden (anzustrebender Bereich: 8 – 20 Mikrogramm/ml). Kontrollen des Theophyllin-Serumspiegels (Theophyllinuntersuchung im Blut) sind insbesondere auch bei mangelhafter Wirksamkeit oder dem Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt.
Zur Bestimmung der Anfangsdosisdosis ist eine eventuelle Vorbehandlung mit Theophyllin oder seinen Verbindungen hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen.
Für die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Normalgewicht einzusetzen, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird.
Für Erwachsene beträgt die tägliche Erhaltungsdosis von Theophyllin ca. 11 – 13 mg je kg Körpergewicht.
Kinder ab 6 Monate sowie Raucher benötigen im Vergleich zu nicht rauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge eines vermehrten Abbaus von Theophyllin. Im Gegensatz hierzu ist bei Säuglingen unter 6 Monaten, frühgeborenen Kindern und bei älteren Patienten (ab 60. Lebensjahr) die Theophyllinausscheidung verlangsamt.
Raucher benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge einer erhöhten Eliminationsrate.
Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theophyllin-Blutspiegels vorsichtig dosiert werden.
Bei Patienten mit Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), schwerem Sauerstoffmangel, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, akutem Lungenödem, Virusinfektionen (insbesondere Influenza), bei anhaltendem Fieber, im höheren Lebensalter sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe auch Abschnitt "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln") und nach erhöhtem Alkoholgenuss ist die Theophyllinausscheidung sehr häufig verlangsamt. Bei höhergradigen Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Anhäufung (Kumulation) von Theophyllin-Stoffwechselprodukten kommen. Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen, und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen. Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllinausscheidung nach Tuberkulose- und Grippeschutzimpfung berichtet worden, so dass bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisminderung erforderlich sein könnte.
Empfohlenes Dosierungsschema:
Soweit nicht anders verordnet, sind je nach Lebensalter folgende Erhaltungs-Dosierungen zu empfehlen:
Körpergewicht

Alter in Jahrenin kgtägliche Dosis in mg Theophyllin je kg Körpergewicht*
Erwachsene60–7011–13

*: Bei adipösen Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.
Wird von einem nicht retardierten auf ein retardiertes (verzögerte Wirkstofffreisetzung) Theophyllin-Präparat gewechselt, so ist zu beachten, dass die angegebene Tagesdosis eventuell reduziert werden kann.
Sollte es zu Überdosierungserscheinungen kommen, so sollte je nach Schweregrad die nächste Dosis ausgelassen oder um 50 % vermindert werden. In jedem Falle sollte der behandelnde Arzt zur Überprüfung der Behandlung aufgesucht werden.
Wie viel von Afonilum retard 500 und wie oft sollten Sie Afonilum retard 500 einnehmen?
Afonilum retard 500 ist nur für Patienten bestimmt, die einen nachgewiesenen Tagesbedarf von 1000 mg Theophyllin haben. Afonilum retard 500 ist nicht zur Initialtherapie (Beginn der Behandlung mit Theophyllin), sondern zur Erhaltungstherapie bestimmt.
Nehmen Sie über drei Tage morgens und abends im Abstand von 12 Stunden jeweils 1 Hartkapsel, retardiert Afonilum retard 500 ein. Am dritten Behandlungstag sind im Allgemeinen die Wirksamkeit und die Verträglichkeit dieser Dosierung beurteilbar. Bei ausreichender Wirkung und guter Verträglichkeit kann als Erhaltungsdosis weiterhin alle 12 Stunden 1 Hartkapsel, retardiert Afonilum retard 500 eingenommen werden. Andernfalls wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt/Ihre behandelnde Ärztin.
Wie lange sollten Sie Afonilum retard 500 einnehmen?
Nehmen Sie Afonilum retard 500 stets nur in Absprache und auf Anraten des Arztes ein.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Afonilum retard 500 zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Afonilum retard 500 eingenommen haben, als Sie sollten
Bei Überdosierung mit Afonilum retard 500 können bei therapeutischen Theophyllin-Serumspiegeln (Theophyllinuntersuchung im Blut) bis 20 Mikrogramm/ml Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden [Übelkeit, Magenschmerzen, Erbrechen, Durchfall (Diarrhöe), zentralnervöse Erregbarkeit (Unruhegefühl, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwindel) und kardiale Störungen (Herzrhythmusstörungen), je nach individueller Empfindlichkeit, auftreten.
Bei Theophyllin-Blutspiegeln über 20 Mikrogramm/ml finden sich in der Regel die gleichen Symptome mit gesteigerter Intensität. Übersteigt der Theophyllin-Blutspiegel 25 Mikrogramm/ml, können zentralnervöse und kardiale Reaktionen bis hin zu Krampfanfällen bzw. schweren Herzrhythmusstörungen sowie Herz-Kreislauf-Versagen, Rhabdomyolyse und schwere Magen-Darm-Erkrankungen (u. a. gastrointestinale Blutungen) auftreten. Solche Reaktionen können auch ohne die Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten.
Bei erhöhter individueller Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwerere Überdosierungserscheinungen auch schon unterhalb der genannten Blutspiegel-Konzentrationen möglich.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Afonilum retard 500 ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen. Dieser sollte, je nachdem, wie lange die Einnahme zurückliegt, folgende Maßnahmen ergreifen:
Afonilum retard 500 sollte abgesetzt und der Theophyllin-Serumspiegel bestimmt werden. Bei Wiederaufnahme der Behandlung sollte die Dosis entsprechend vermindert werden.
Bei besonders schweren Vergiftungen kann eine Entgiftung durch Hämoperfusion/Hämodialyse (Blutwäsche) erreicht werden.
Die weiteren Möglichkeiten zur Behandlung einer Vergiftung mit Afonilum retard 500 richten sich nach dem Ausmaß und Verlauf sowie den Krankheitszeichen.
Aufgrund der hohen Morbidität und Mortalität Theophyllin-induzierter Anfälle sollte die Behandlung schnell und zielgerichtet erfolgen. Außerordentlich effektiv ist die orale Behandlung mit Aktivkohle (0,5 g/kg bis zu 20 g/kg). Die Dosis sollte mindestens einmal 1 bis 2 Stunden nach der 1. Verabreichung wiederholt werden. Sie blockiert auch noch mehrere Stunden nach der Aufnahme die Absorption von Theophyllin im Gastrointestinaltrakt. Die einmalige Verabreichung von Sorbitol kann den Stuhlgang fördern, so dass die Ausscheidung des an die Aktivkohle gebundenen Theophyllins erleichtert wird. Emetika fördern zwar das Erbrechen, aber sie vermindern nicht die Theophyllinabsorption, außer diese werden innerhalb von 5 Minuten nach der Aufnahme des Theophyllins verabreicht. Selbst dann sind Emetika weniger wirksam als Aktivkohle.
Elektrokardiographisches Monitoring sollte von Beginn an erfolgen und solange fortgesetzt werden, bis die Serumtheophyllin-Spiegel wieder im Normbereich liegen. Gleiches gilt für die Kontrolle der Serumelektrolyte und der Glucose. Monitoring und Therapie sollten fortgeführt werden, bis die Serumkonzentration unter 20 µg/ml liegt.
Spezielle Empfehlungen
Serumkonzentration > 20 < 30 µg/ml
1. Verabreichung einer Einzeldosis Aktivkohle
2. Überwachung des Patienten auch in Hinblick auf die Serum-Theophyllinkonzentration im Abstand von 2 bis 4 Stunden, um einen Konzentrationsanstieg ausschließen zu können.
Serumkonzentration > 30 < 100 µg/ml
1. Mehrfache Verabreichung von Aktivkohle und Maßnahmen zur Beherrschung des Erbrechens
2. Überwachung des Patienten und alle 2 bis 4 Stunden regelmäßige Kontrolle der Theophyllinkonzentrationen zur Kontrolle der Therapie und ggf. als Entscheidungsgrundlage für weitere Maßnahmen.
3. Durchführung von Hämoperfusion, falls Erbrechen, Anfälle oder Arrhythmien nicht adäquat behandelt werden können.
Serumkonzentration > 100 µg/ml
1. Prophylaktische antikonvulsive Therapie sollte in Betracht gezogen werden.
2. Mehrfache Verabreichung von Aktivkohle und Maßnahmen zur Beherrschung des Erbrechens.
Wenn Sie die Einnahme von Afonilum retard 500 vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt und führen Sie die Einnahme, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, fort.
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Afonilum retard 500 abgebrochen wird
Bei Unterbrechen oder plötzlicher Beendigung der Einnahme (Absetzen) informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, da die Gefahr einer unzureichenden Behandlung besteht.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneimittel bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Afonilum retard 500 beeinflusst werden.
Von Afonilum retard 500 wurden Wechselwirkungen mit anderen xanthinhaltigen Medikamenten, Betasympathomimetika, Coffein und ähnlichen Stoffen berichtet.
Beschleunigter Theophyllinabbau und/oder verminderte Bioverfügbarkeit und verminderte Wirksamkeit können sich finden bei Rauchern und gleichzeitiger Behandlung mit Barbituraten (besonders Pentobarbital), Ritonavir und Johanniskraut (Hypericum perforatum). Eine Anhebung der Theophyllin-Dosis ist eventuell angezeigt.
Verzögerter Abbau und/oder Erhöhung des Theophyllin-Blutspiegels mit einer erhöhten Überdosierungsgefahr und vermehrtem Nebenwirkungsrisiko können bei gleichzeitiger Behandlung mit folgenden Arzneimitteln auftreten: Viloxazin und BCG-Vakzinen. Hierbei kann eine Dosisverminderung von Theophyllin angezeigt sein.
Einzelnen Berichten zufolge sind auch bei gleichzeitiger Behandlung mit Ranitidin, Aciclovir oder Zafirlukast Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet worden. Da eine Wechselwirkung nicht hinreichend sicher ausgeschlossen werden kann, sollte bei gleichzeitiger Behandlung die individuell erforderliche Theophyllin-Dosis besonders sorgfältig ermittelt werden.
Bei paralleler Behandlung mit Grepafloxacin oder Clinafloxacin ist die Theophyllin-Dosis auf 50 % der empfohlenen Dosis zu reduzieren. Auch andere Chinolone (z. B. Pefloxacin, Pipemidsäure) können die Wirkung von Theophyllin-Arzneimitteln verstärken. Es wird daher dringend empfohlen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Chinolonen therapiebegleitende engmaschige Theophyllin-Konzentrationsbestimmungen durchzuführen.
Die Wirkung von Adenosin und Pancuronium kann durch gleichzeitige Gabe von Afonilum retard 500 abgeschwächt werden.
Es liegen Hinweise vor, dass eine Senkung der Krampfschwelle des Gehirns bei gleichzeitiger Gabe von bestimmten Fluorochinolonen, Imipenem oder Ketamin auftreten kann.

WIRKSTOFFWIRKUNG*
AlkoholWirkungsverstärkung um 30 %
AllopurinolWirkungsverstärkung um 25 %
AminoglutethimidWirkungsabschwächung um 25 %
Barbiturate (insbesondere Pentobarbital)Verringerte Wirksamkeit von Theophyllin
CarbamazepinWirkungsabschwächung um 30 %
Cimetidin****Wirkungsverstärkung um 70 %
Ciprofloxazin**Wirkungsverstärkung um 40 %
ClarithromycinWirkungsverstärkung um 25 %
DiazepamEs können höhere Diazepamdosen erforderlich sein, um den gewünschten Beruhigungseffekt zu erzielen. Der Abbruch der Behandlung mit Theophyllin kann zu Atemdepression führen, wenn nicht parallel die Diazepamdosis gesenkt wird.
Diltiazem und andere CalciumkanalblockerVerminderung des Theophyllin-Abbaus und Anstieg der Theophyllin-Plasmaspiegel.
DigoxinWirkungsabschwächung 27,5 %
DisulfiramWirkungsverstärkung um 50 %
DiuretikaTheophyllin verstärkt die Wirkung von Diuretika
Enoxazin**Wirkungsverstärkung um 300 %
ErythromycinWirkungsverstärkung um 35 %, entsprechend sinkt die Erythromycin-Serumkonzentration im Steady state.
Östrogen (orale Kontrazeptiva)Wirkungsverstärkung um 30 %
FluvoxaminVergleichbar mit Cimetidin
FormoterolEosinopenie und Hypokaliämie möglich.
HalothanErhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien
ImipenemKann zu einer Verringerung der Theophyllin-Clearance führen und somit zu einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen
Influenza-VakzineKann zu einer Verringerung der Theophyllin-Clearance führen und somit zu einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen
IsoniazidKann zu einer Verringerung der Theophyllin-Clearance führen und somit zu einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen
Interferon, humanes rekombinantes alpha-AWirkungsverstärkung um 100 %
Isoproterenol (IV)Wirkungsabschwächung um 20 %
LithiumErhöhung der Lithiumdosis um 60 %, um eine therapeutische Serumkonzentration zu erreichen.
Makrolide (Josamycin, Spiramycin)Kann zu einer Verringerung der Theophyllin-Clearance führen und somit zu einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen
MethotrexatBei niedrigen MTX-Dosen 20%iger Anstieg, höhere Dosen können stärkere Wirkung haben.
MexiletinWirkungsanstieg um 80 %
MoricizinWirkungsabschwächung um 25 %
PentoxyphyllinWirkungsverstärkung um 30 %
Phenobarbitalbei gleichzeitiger Behandlung mit Phenobarbital Wirkungsabschwächung um 25 % nach 2 Wochen.
PhenytoinSerum-Theophyllin- und Phenytoinkonzentration sinken um ca. 40 %
PrimidonVerminderte Wirksamkeit von Theophyllin
PropafenonWirkungsverstärkung um 40 %. Beta-2-Blockade kann die Wirksamkeit von Theophyllin vermindern.
Propranolol***Wirkungsverstärkung um 100 %. Beta-2-Blockade kann die Wirksamkeit von Theophyllin vermindern.
RifampicinWirkungsverminderung um 20 bis 40 %
SulfinpyrazonWirkungsverminderung um 20 %
TacrinWirkungsverstärkung um 90 %
TiabendazolWirkungsverstärkung um 190 %
TiclopidinWirkungsverstärkung um 60 %
TroleandomycinWirkungsverstärkung um 33 bis 100 %, abhängig von der Troleandomycin-Dosis
VerapamilWirkungsverstärkung um 20 %
ZileutonAnstieg um 73 % (Cmax von Theophyllin) bzw. 24 % (Halbwertszeit).

* Durchschnittlicher Effekt auf die Steady-State-Theophyllin-Konzentration bzw. andere klinische Effekte bei pharmakologischen Wechselwirkungen. Die individuellen Werte für die Serum-Theophyllin-Konzentration können von Patient zu Patient gegenüber den angegebenen Werten nach oben oder unten abweichen.
** Andere Chinolone (z. B. Pefloxacin, Pipemidinsäure) können die Wirkung von theophyllinhaltigen Arzneimitteln verstärken.
***Die gleichzeitige Verabreichung von Theophyllin kann die Wirkung anderer Betablocker abschwächen.
****Bei gleichzeitiger Gabe mit Ranitidin wurde auch über eine Theophyllin-Toxizität berichtet.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor Kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Afonilum retard 500 Nebenwirkungen haben.
Nebenwirkungen
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Veränderungen der Blutsalze (Serumelektrolyte), insbesondere verminderter Gehalt des Blutes an Kalium (Hypokaliämie), Anstieg von Calcium,
Kreatinin, Harnsäure (Hyperurikämie) sowie des Blutzuckers (Hyperglykämie).
Ein verminderter Gehalt des Blutes an Natrium (Hyponatriämie) als Folge eines inadäquaten ADH-Syndroms wurde beobachtet.
Erkrankungen des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Theophyllin (u.a. Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Bronchospasmen) einschließlich schwerer allergischer (anaphylaktischer) Reaktionen.
Erkrankungen des Nervensystems
Kopfschmerzen, Erregungszustände, Gliederzittern, Unruhe, Schlaflosigkeit.
Krampfanfälle, Schwindel, gesteigerte Reflexe, Muskelzucken.
Psychiatrische Erkrankungen
Erregbarkeit, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Nervosität.
Herzerkrankungen
Beschleunigter bzw. unregelmäßiger Herzschlag, Herzrhythmusstörungen, Kammerarrhythmien, Tachykardie, Sinustachykardie, supraventrikuläre Tachykardie, multifokale Vorhoftachykardie und Vorhofflattern, ?ventricular premature beats?, Herzklopfen (Palpitationen), Blutdruckabfall.
Gefäßerkrankungen
Niedriger Blutdruck (Hypotonie), Schock.
Erkrankungen des Verdauungstraktes
Magen-Darm-Beschwerden, einschließlich Blutung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.
Anregung der Magensäuresekretion, Bauchschmerzen, blutiges Erbrechen wurden beschrieben.
Infolge einer verringerten Spannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (Tonusverminderung im unteren Ösophagussphinkter) kann ein bestehender Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux, Sodbrennen) in der Nacht verstärkt werden, mögliche nächtliche Asthma-Provokationen durch Aspiration (Einatmen von flüssigen oder festen Stoffen) können auftreten.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums (Mittelfell)
Beschleunigtes Atmen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Muskelzellzerfall (Rhabdomyolyse).
Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Akutes Nierenversagen, verstärkte Harnausscheidung (Diurese), Ausscheiden von Eiweißstoffen (Albuminurie) und roten Blutkörperchen (Hämaturie) im Urin.
Laborwerte
Serumkalzium erhöht, Kreatinin erhöht, Störungen des Säure-Basen-Haushalts
Andere
Haarausfall.
Ausgeprägtere Nebenwirkungen können bei Überempfindlichkeit oder einer Überdosierung (Theophyllin-Blutspiegel über 20 Mikrogramm/ml) auftreten.
Vor allem bei erhöhten Theophyllin-Blutspiegeln (Theophyllinmenge im Blut) von mehr als 25 Mikrogramm/ml können Zeichen einer Vergiftung wie Krampfanfälle, plötzlicher Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien), Herz-Kreislaufversagen, Zerfall der Skelettmuskulatur (Rhabdomyolyse) und schwere Magen-Darm-Erscheinungen (u.a. gastrointestinale Blutungen) auftreten.
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf
Afonilum retard 500 nicht nochmals eingenommen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Gegenmaßnahmen
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Afonilum retard 500 nicht nochmals eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf Faltschachtel und Durchdrückpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Aufbewahrungsbedingungen
Keine.
Stand der Information:
Dezember 2008Entnahmehinweis
Die Abbildung zeigt die richtige Entnahme, um Kapselbruch vorzubeugen.
((Bild gespeichert unter: palde-gi-afonret-500-09-07-1-clean.pdf))
((Abbott List number))

Weitere Informationen

Abbott GmbH & Co. KG,
Max-Planck-Ring 2
65205 Wiesbaden
Tel.: 06128-0
Fax: 06128-1244
1.3.1 Afonilum retard 500 wird angewendet
zur Behandlung und Verhütung von Atemnotzuständen aufgrund von Einengung der Atemwege (Bronchokonstriktion) bei Patienten mit persistierendem (anhaltendem) Asthma bronchiale oder mittel- bis schwergradiger obstruktiver (einengender) Atemwegserkrankung (z. B. chronische Bronchitis und Lungenemphysem).
Hinweis: Es wird empfohlen, die Dauertherapie dieser Erkrankungen mit Theophyllin in Kombination mit anderen die Bronchien-erweiternden und entzündungshemmenden Arzneimitteln (z. B. langwirksamen Beta-Sympathomimetika und Glukocortikoiden) durchzuführen.
Arzneimittel mit verzögerter Theophyllinfreisetzung, wie Afonilum retard 500, sind nicht zur Akutbehandlung des Status asthmaticus (schwerer Anfall von Asthma bronchiale), des Asthmaanfalls oder der akuten Bronchospastik (Anfall von Atemnot infolge Bronchialverengung) bestimmt.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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