Wie ist Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg einzunehmen?
Nehmen Sie Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Art der Anwendung
Retardkapseln zum Einnehmen
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg ist individuell nach Wirkung zu dosieren. Die Dosierung sollte möglichst nach Bestimmung des Theophyllin-Serumspiegels (Theophyllin-Untersuchung im Blut) ermittelt werden (anzustrebender Bereich: 8-20 µg/ml). Kontrollen des Theophyllin-Serumspiegels (Theophyllin-Untersuchung im Blut) sind insbesondere auch bei mangelhafter Wirksamkeit oder dem Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt.
Zur Bestimmung der Anfangsdosis ist eine eventuelle Vorbehandlung mit Theophyllin oder seinen Verbindungen hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen.
Für die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Normalgewicht einzusetzen, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird.
Für Erwachsene beträgt die tägliche Erhaltungsdosis von Theophyllin ca. 11-13 mg je kg Körpergewicht.
Kinder ab 6 Monate sowie Raucher benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge eines vermehrten Abbaus von Theophyllin. Im Gegensatz hierzu ist bei Säuglingen unter 6 Monaten und bei älteren Patienten (ab dem 60. Lebensjahr) die Theophyllin-Ausscheidung verlangsamt.
Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theophyllin-Blutspiegels vorsichtig dosiert werden.
Bei Patienten mit Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Influenza) im höheren Lebensalter sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe auch 2. unter ?Bei Einnahme von Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg mit anderen Arzneimitteln?) ist die Theophyllin-Ausscheidung sehr häufig verlangsamt. Bei höhergradigen Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Anhäufung (Kumulation) von Theophyllin-Stoffwechselprodukten kommen. Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen. Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllin-Ausscheidung nach Tuberkulose- und Grippe-Impfung berichtet worden, so dass bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisminderung erforderlich sein könnte.
Empfohlenes Dosierungsschema:
Soweit nicht anders verordnet, sind folgende Erhaltungsdosierungen zu empfehlen:
Alter in Jahren | Körpergewicht in kg | tägliche Dosis in mg Theophyllin je kg Körpergewicht1) | Anzahl Retardkapseln täglich |
Jugendliche über 16 Jahre Und Erwachsene | 60-70 | 11-13 | 2 |
1) Bei übergewichtigen (adipösen) Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.
Wird von einem nicht-retardierten auf ein retardiertes Theophyllin-Präparat gewechselt, so ist zu beachten, dass die angegebene Tagesdosis evtl. reduziert werden kann.
Sollte es zu Überdosierungserscheinungen kommen, sollte je nach Schweregrad die nächste Dosis ausgelassen oder um 50 % vermindert werden. In jedem Falle sollte der behandelnde Arzt zur Überprüfung der Behandlung aufgesucht werden.
Wie viel von Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg und wie oft sollten Sie Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg einnehmen?Erwachsene und Jugendliche mit einem Körpergewicht von 60-70 kg (Normalgewicht) benötigen im allgemeinen Tagesdosen von 11-13 mg Theophyllin je kg Körpergewicht. Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg ist für Patienten mit einem höherem Tagesbedarf bestimmt. Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg eignet sich nicht zur Initialtherapie, sondern ist für die Erhaltungstherapie bei Patienten bestimmt, die einen nachgewiesenen Tagesbedarf von 1000 mg Theophyllin pro Tag haben.
Sofern vom Arzt nicht anders verordnet, erhalten Jugendliche über 16 Jahren und Erwachsene (6070 kg), bei denen ein erhöhter Theophyllin-Bedarf festgestellt wurde, über 3 Tage im Abstand von 12 Stunden jeweils morgens und abends 1 Retardkapsel Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg.
Am 3. Behandlungstag sind im allgemeinen Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser Dosierung beurteilbar. Bei ausreichender Wirkung und guter Verträglichkeit kann als Erhaltungsdosis weiterhin alle 12 Stunden 1 Retardkapsel Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg eingenommen werden.
Wie lange sollten Sie Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg anwenden?Nehmen Sie Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg stets nur in Absprache und auf Anraten des Arztes ein.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg eingenommen haben, als Sie solltenBei Überdosierung mit Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg können bei therapeutischen Theophyllin-Serumspiegeln (Theophyllin-Untersuchung im Blut) bis 20 µg/ml Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Magenschmerzen, Erbrechen,
Durchfall), zentralnervöse Erregbarkeit (Unruhegefühl,
Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit,
Schwindel) und kardiale Störungen (
Herzrhythmusstörungen) - je nach individueller Empfindlichkeit - meist nur leicht bis mittelgradig auftreten.
Bei Theophyllin-Blutspiegeln über 20 µg/ml finden sich in der Regel die gleichen Symptome mit gesteigerter Intensität. Übersteigt der Theophyllin-Blutspiegel 25 µg/ml, können zentralnervöse und kardiale Reaktionen bis hin zu Krampfanfällen bzw. schweren
Herzrhythmusstörungen sowie
Herz-Kreislauf-Versagen auftreten. Solche Reaktionen können auch ohne die Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten.
Bei erhöhter individueller Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwere Überdosierungserscheinungen auch schon unterhalb der genannten Blutspiegel-Konzentration möglich.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen.
Dieser sollte, je nachdem, wie lange die Einnahme zurückliegt, folgende Maßnahmen ergreifen:
Bei leichten Überdosierungserscheinungen:Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg sollte abgesetzt und der Theophyllin-Serumspiegel bestimmt werden. Bei Wiederaufnahme der Behandlung sollte die Dosis entsprechend vermindert werden.
Bei zentralnervösen Reaktionen (z. B. Unruhe und Krämpfen):Diazepam i.v., 0,1-0,3 mg/kg KG, bis zu 15 mg
Bei vitaler Bedrohung:- Überwachung lebenswichtiger Funktionen
- Freihalten der Atemwege (Intubation)
- Zufuhr von Sauerstoff
- bei Bedarf i.v. Volumensubstitution mit Plasmaexpandern
- Kontrolle und evtl. Korrektur des Wasser- und Elektrolythaushalts
- Hämoperfusion (s.u.)
Bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen:- i.v. abe von Propranolol bei Nicht-Asthmatikern (1 mg bei Erwachsenen, 0,02 mg/kg KG bei Kindern), diese Dosis kann alle 5-10 Minuten bis zur Rhythmus-Normalisierung oder bis zur Höchstdosis von 0,1 mg/kg wiederholt werden.
Vorsicht:Propranolol kann bei Asthmatikern schwere Bronchospasmen auslösen. Bei
Asthma-Patienten Gabe von Verapamil.
Bei besonders schweren Vergiftungen kann eine Entgiftung durch Hämoperfusion/Hämodialyse (Blutwäsche) erreicht werden.
Die weiteren Möglichkeiten zur Behandlung einer Vergiftung mit Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg richten sich nach dem Ausmaß und Verlauf sowie den Krankheitszeichen.
Wenn Sie die Einnahme von Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg vergessen habenNehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt und führen Sie die Einnahme, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, fort.
Wenn Sie die Einnahme von Theophyllin retard-ratiopharm® 500 mg abbrechen
Bei Unterbrechen oder plötzlicher Beendigung der Einnahme (Absetzen) informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, da die Gefahr einer unzureichenden Behandlung besteht.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.