Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
• Andere Antibiotika bzw. Chemotherapeutika:
Amoclan 500 mg/125 mg sollte nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln die das Bakterienwachstum hemmen (z.B. Tetrazyclinen, Makroliden oder Chloramphenicol) angewendet werden.
• Ausscheidung von Amoxicillin:
Eine Reihe von Arzneimitteln (Probenecid und Sulfinpyrazon [Arzneimittel gegen Gicht], Phenylbutazon und Oxyphenylbutazon, Indometacin [Arzneimittel gegen Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen] sowie zu einem geringen Teil Acetylsalicylsäure [ein allgemeines Schmerzmittel] hemmt die Ausscheidung von Amoxicillin und führt zu höheren und zu länger anhaltenden Amoxicillin.Konzentrationen im Blut.
• Probenecid (Arzneimittel gegen Gicht):
Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid wird nicht empfohlen (siehe "Ausscheidung von Amoxicillin").
• Allopurino/ (Arzneimittel gegen Gicht):
Die gleichzeitige Anwendung von Allopurinol begünstigt das Auftreten von Hautrötungen.
• Digoxin (Herzarzneimittel):
Bei gleichzeitiger Anwendung von Digoxin wurden erhöhte Konzentrationen von Digoxin im Blut beobachtet.
• Disulfiram (Arzneimitte/ zur Alkoholentwöhnung):
Amoclan 500 mg/125 mg sollte nicht gleichzeitig mit Disulfiram angewendet werden.
• Antokoagulanzien (blutgerinnungshemmende Arzneimittel):
Bei gleichzeitiger Anwendung spezieller Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung kann die Blutungsneigung verstärkt werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von Amoclan 500 mg/125 mg sollte Ihr Arzt Sie sorgfältig überwachen.
• Methotrexat (Arzneimittel u. a. zur Krebsbehandlung):
Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Methotrexat kann es zu einer erhöhten Giftwirkung (Toxizität) von Methotrexat kommen.
• Hormonale Kontrazeptiva (“PiIle“):
Amoclan 500 mg/125 mg kann selten die Wirksamkeit hormonaler Kontrazeptiva ("Pille") nachteilig beeinflussen und zu Durchbruchsblutungen fahren. Es sollten zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet werden.
• Einfluss auf Laboruntersuchungen:
Bestimmte (nichtenzymatische) Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein falsch-positives Resultat ergeben. Ebenso kann der Urobilinogen-Nachweis (bestimmter Messwert im Urin) gestört sein.
Die Blutungs- bzw. Blutgerinnungszeiten können verlängert sein.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Amoclan 500 mg/125 mg Nebenwirkungen haben.
Die Nebenwirkungen werden nach der Häufigkeit ihres Auftretens in verschiedene Kategorien eingeteilt.
sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten
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häufig:
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
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gelegentlich:
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
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selten:
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
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sehr selten:
1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle
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Nebenwirkungen
Erkrankungen des Magen-Darm- Trakts:
Häufig
Es werden Durchfall, flüssiger Stuhlgang, Magenverstimmungen, Übelkeit, Erbrechen sowie Hefepilzinfektionen der Haut und Schleimhäute berichtet.
Übelkeit tritt nur gelegentlich und eher bei höherer Dosierung auf. Diese Symptome treten meist nur in milder Form auf und verbessern sich während oder kurz nach Ende der Behandlung. Sie können das Auftreten und die Heftigkeit der Symptome verringern, indem Sie Amoclan 500 mg/125 mg zu Beginn ihrer Mahlzeiten einnehmen.
Treten während oder in den ersten Wochen nach der Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine schwere Erkrankung des Dickdarms (pseudomembranöse Kolitis) zu denken.
Gelegentlich
Oberbauchbeschwerden (Dyspesie).
Selten
Verstärkte Besiedelung des Darmes mit Hefepilzen (intestinale Candidiasis), blutige Darmentzündungen (hämorrhagische Kolitis).
Es wurden oberflächliche Verfärbungen an den Zähnen beobachtet (vor allem
nach der Einnahme von Amoxicillin/Clavulansäure in Form einer Suspension), die normalerweise beim Zähneputzen wieder verschwinden.
Wie bei anderen Antibiotika ist auch bei Amoclan 500 mg/125 mg die Häufigkeit von gastrointestinalen Nebenwirkungen bei Kindern unter 2 Jahren erhöht. In klinischen Studien wurde die Behandlung jedoch nur in 4 % der älle dieser Altersgruppe abgebrochen.
In einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde berichtet, dass die vorbeugende Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure mit einem höheren Risiko einer schweren Form der Darmentzündung (nekrotisierende Enterokolitis) bei Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden kann.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Gelegentlich
Es können Scheidenjuckreiz, Scheidenentzündungen und Ausfluss auftreten.
Selten
Nierenentzündung (interstitielle Nephiritis).
Sehr selten
Kristallauscheidung im Urin (Kristalle wurden im Urin gefunden, wenn ein Urintest durchgeführt wurde) kann zu Nierenproblemen führen.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Häufig
Mäßiger Anstieg der Leberwerte.
Selten
Es wurden Gelbsucht und eine durch Stauung der Gallenflüssigkeit verursachte (cholestatische) Gelbsucht beobachtet. Diese Leberreaktionen wurden nach der Anwendung von Amoxicillin häufiger beobachtet als nach Anwendung anderer Penicilline.
Leberreaktionen wurden nach Anwendung von Amoxicillin bei Männern und bei Patienten, die älter als 65 Jahre alt sind, häufiger beobachtet. Das Risiko steigt, wenn die Behandlungsdauer 14 Tage überschreitet. Bei Kindern wurden diese Nebenwirkungen nur sehr selten beobachtet. Die Zeichen einer Leberfunktionsstörung können während, kurz nach der Behandlung, oder sogar erst einige Wochen nach Beendigung der Behandlung auftreten. Diese Leberreaktionen bilden sich normalerweise wieder zurück. In sehr seltenen ällen wurden tödliche Verläufe beobachtet, die aber fast immer damit in Verbindung standen, dass die Patienten an schweren Grunderkrankungen litten oder gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln behandelt wurden.
Überempfindlichkeitsreaktionen:
Bei Einnahme von Penicillinen wurden Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade bis hin zum allergischen (anaphylaktischen) Schock beobachtet.
Bei schweren allergischen Reaktionen muss sofort ein Arzt informiert werden (siehe "Andere Nebenwirkungen“).
Häufig
Es kann zu Hautreaktionen kommen, die durch Hautausschläge (Exantheme) und Juckreiz gekennzeichnet sind.
Der typische, masernähnliche Hautausschlag tritt 5 bis 11 Tage nach Behandlungsbeginn auf.
Ein sofort auftretender Juckreiz deutet meist auf eine Penicillinallergie hin. Die Antibiotikabehandlung muss dann sofort abgebrochen werden, und die erforderlichen Notfallmaßnahmen müssen unverzüglich durch einen Arzt eingeleitet werden (die Behandlung mit allen verwandten Antibiotika muss abgebrochen werden). Beraten Sie sich mit Ihrem Arzt über den zukünftigen Gebrauch von Arzneimitteln dieser Antibiotikaklasse.
Bei Patienten mit Pfeiffer'schem Drüsenfieber und Patienten mit einer bestimmten Form von Blutkrebs (lymphatischer Leukämie) ist die Neigung zu Hautausschlägen größer. Es kann zu trockenem Mund und zu Geschmacksveränderungen kommen.
Selten
In seltenen ällen wurden blasenbildende (bullöse oder exfoliative) Hautreaktionen bis hin zu lebensbedrohlichen großflächigen Hautablösungen (z.B. Erytherna exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) und anaphylaktischer Schock beobachtet.
Schwerwiegende allergische Reaktionen, z.B. in Form von Arzneimittelfieber, Vermehrung spezieller Blutkörperchen (Eosinophilie), schmerzhafter Schwellung von Haut und Schleimhaut (Quincke-Ödem). Innerer Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege und Atemnot (Larynxödem).
Serumkrankheit, Blutarmut (hämolytlsche Anämie). allergischer Gefäß- oder Nierenerkrankung (allergische Vaskulitis oder interstitielle Nephritis).
Beim Auftreten dieser Erscheinungen benötigen Sie sofort ärztliche Hilfe.
Bei Patienten. die an einer Pilzinfektion erkrankt sind oder waren, sind auch bei erstmaliger Penicillingabe Überempfindlichkeitsreaktionen (durch Antigengemeinschaft zwischen Pilzen und Penicillin) nicht auszuschließen.
Sehr selten
Schwarzfärbung der Zunge.
Erkrankungen des Blutes:
Selten
Anstieg der Blutplättchenzahl (Thrombozytose), Blutarmut (hämolytische Anämie).
Sehr selten
Vorübergehende Blutbildveränderungen wie Verminderung der Zahl der weißen
Blutkörperchen (Leukopenie, Granulozytopenie), Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie), Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie), Blutarmut (Anämie oder Myelosuppression) wurden beobachtet. Außerdem wurde eine Verlängerung der Blutungs- und Gerinnungszeit beobachtet.
Erkrankungen des zentralen Nervensystems:
Selten
Schwindel, Kopfschmerzen und Krampfanfälle. Krampfanfälle können bei Patienten vorkommen, die eine Nierenfunktionsstörung haben, oder bei Patienten, die mit hohen Dosen behandelt werden.
Sehr selten
Hyperaktivität. Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit und Aggressionen.
Sonstige Nebenwirkungen:
Häufig
Länger andauernde oder wiederholte Behandlung mit diesem Arzneimittel kann Infektionen durch resistente Erreger einschließlich Pilzen fördern.
Sehr selten
Die folgenden Nebenwirkungen kommen äußerst selten vor (ausführliche Informationen über diese Nebenwirkungen siehe oben), können jedoch unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum sollten Sie sofort einen Arzt informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Kolitis (entzündliche Darmerkrankung):
Abhängig von Ihrer bakteriellen Erkrankung muss Ihr Arzt entscheiden, ob die Behandlung mit Amoclan 500 mg/125 mg abgebrochen werden muss und eine andere Behandlung (z.B. die Gabe von Vancomycin zum Einnehmen [ein anderer Typ von Antibiotikum]) begonnen werden muss. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen/gegeben werden.
Schwere, akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie):
Hier besteht eine Notfallsituation, in der die Behandlung mit Amoclan 500 mg/125 mg sofort abgebrochen werden muss und die erforderlichen Notfallmaßnahmen durch einen Arzt oder Notarzt eingeleitet werden müssen.
(Epileptische) Krampfanfälle:
Hier besteht eine Notfallsituation, in der die erforderlichen Notfallmaßnahmen unverzüglich durch einen Arzt oder Notarzt eingeleitet werden müssen.
(Freihalten der Atemwege, Gabe von Antikonvulsiva wie Diazepam oder Barbiturate).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.