Wie ist Amoxypen 250 mg/5 ml Saft einzunehmen?
Nehmen Sie Amoxypen 250 mg/5 ml Saft immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Die Einzelgaben sind möglichst gleichmäßig über den Tag zu verteilen: bei 3-mal täglicher Einnahme sind die Einzeldosen in 8-stündigen Abständen einzunehmen; bei 2-mal täglicher Einnahme in 12-stündigen Abständen.
Bei Kindern bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahren) wird normalerweise die Aufteilung der gesamten Tagesdosis auf 3 Einzelgaben (alle 8 Stunden eine Gabe) empfohlen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Amoxypen 250 mg/5 ml Saft zu stark oder zu schwach ist.
Der Packung liegt ein Messlöffel mit folgender Einteilung bei:
1,25 ml ( Messlöffel);
2,5 ml ( Messlöffel);
5 ml ( 1 Messlöffel).
1 Messlöffel mit 5 ml gebrauchsfertiger Suspension entspricht 250 mg Amoxicillin.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)
Falls Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren) die Suspension einnehmen müssen, wird eine Tagesdosis von 1500 bis 3000 mg Amoxicillin empfohlen, d. h. 3-mal täglich 2 bis 4 Messlöffel Amoxypen 250 mg/5 ml Saft. Eine Aufteilung der gesamten Tagesdosis in zwei Einzelgaben (Dosierungsintervall alle 12 Stunden) ist ebenfalls möglich. In diesen Fällen sollte jedoch die Tagesdosis im höheren Bereich gewählt werden, um stetig einen ausreichenden Wirkspiegel zu gewährleisten Bei schweren Infektionen ist eine Steigerung auf 4000 mg bis 6000 mg Amoxicillin/Tag möglich.
Kinder bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahren)
Kinder bis 40 kg Körpergewicht erhalten 50 bis 100 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht pro Tag in 3 bis 4 Einzelgaben bis zu einer Tageshöchstdosis von 2000 mg Amoxicillin.
Einen Anhaltspunkt für die Dosierung der gebrauchsfertigen Suspension gibt folgende Tabelle:
Der entscheidende Messwert für die Dosierung ist das Gewicht des Kindes, auch wenn dieses im Einzelfall nicht mit dem angegebenen Lebensalter übereinstimmt.
Gewicht des Kindes | Ungefähres Alter | Tagesdosis Amoxicillin bei 50 bis 100 mg/kg Körpergewicht | Anzahl Messlöffel pro Tag |
Bis 5 kg | bis 3 Monate | 250 bis 500 mg | 4-mal bis½ Messlöffel |
Bis 7 kg | 3 bis 6 Monate | 350 bis 700 mg | 3-mal ½ bis 1 Messlöffel |
Bis 10 kg | 6 bis 12 Monate | 500 bis 1000 mg | 4-mal ½ bis 1 Messlöffel |
Bis 15 kg | 1 bis 3 Jahre | 750 bis 1500 mg | 3-mal 1 bis 2 Messlöffel |
Bis 20 kg | 3 bis 6 Jahre | 1000 bis 2000 mg | 4-mal 1 bis 2 Messlöffel |
Bis 25 kg | 6 bis8 Jahre | 1250 bis 2000 mg | 3-mal 1 bis 4-mal 2 Messlöffel |
Bis 30 kg | 8 bis10 Jahre | 1500 bis 2000 mg | 3-mal 2 bis 3 Messlöffel |
Bis 40 kg | 10 bis12 Jahre | 2000 mg | 4-mal 2 Messlöffel |
Besondere Dosierungen
Dosierung zur Behandlung der gesicherten Helicobacter-pylori-Infektion:
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren) erhalten zur Behandlung der gesicherten Infektion durch das Bakterium Helicobacter pylori eine Dreifach-Behandlung. 1000 mg Amoxicillin wird hierfür 2-mal täglich über einen Zeitraum von 7 Tagen in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (in der Regel Clarithromycin oder Metronidazol) und einem Magensäureblocker (Protonenpumpenhemmer, wie beispielsweise Omeprazol) verabreicht.
Kinder bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahren) erhalten zur Behandlung der gesicherten Infektion durch das Bakterium Helicobacter pylori eine Dreifach-Behandlung mit 50 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht (Tageshöchstdosis 2000 mg). Die Dosis wird aufgeteilt in 2 Einzelgaben (alle 12 Stunden) über einen Zeitraum von 7 Tagen in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (in der Regel Clarithromycin oder Metronidazol) und einem Magensäureblocker (Protonenpumpenhemmer, wie beispielsweise Omeprazol).
Die erfolgreiche Behandlung der Helicobacter-pylori-Infektion ist 4 bis 6 Wochen nach Beendigung der Behandlung durch geeignete Untersuchungen zu sichern.
Bei erfolgloser Behandlung ist vor einem weiteren Behandlungszyklus die Gewinnung einer Magenschleimhautprobe zur Bestimmung der Wirksamkeit verschiedener Antibiotika auf überlebende Erreger (Helicobacter-pylori-Isolate) in der Magenschleimhaut erforderlich.
Dosierung bei unkomplizierter Harnwegsinfektion bei Frauen
Bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen bei Frauen ist die einmalige Einnahme von 3000 mg Amoxicillin möglich.
Bei unkomplizierter Gonorrhö (Tripper) hat sich die einmalige Verabreichung von 3000 mg Amoxicillin, gegebenenfalls zusammen mit Probenecid, bewährt.
Vorbeugende Behandlung gegen Entzündungen der Herzinnenhaut einschließlich der Herzklappen (Endokarditis-Prophylaxe)
Bei manchen Erkrankungen oder medizinisch erforderlichen Eingriffen besteht das Risiko, dass bestimmte Erreger von anderen Körperstellen verschleppt werden und in die Blutbahn gelangen. Auf diese Weise können sie in das Herz gelangen und dort Entzündungen verursachen, die vorwiegend die Herzinnenhaut, aber auch die Herzklappen langfristig schädigen. Um diese Schäden zu vermeiden, kann eine vorbeugende (prophylaktische) Antibiotikagabe sinnvoll sein, die solche eventuell vorhandenen Erreger rechtzeitig bekämpft.
Über die Notwendigkeit sowie Art und Umfang einer solchen vorbeugenden Behandlung entscheidet der Arzt.
Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern über 40 kg Körpergewicht ab ca. 12 Jahren
sollten zur Endokarditisprophylaxe in Abhängigkeit vom Körpergewicht und vom Endokarditisrisiko 1 Stunde vor dem Eingriff 2000 bis 3000 mg Amoxicillin verabreicht werden. Bei besonders hohem Endokarditisrisiko sollten zusätzlich 6 Stunden nach dem Eingriff 1000 mg (bis maximal 3000 mg) Amoxicillin oral verabreicht werden.
Kindern unter 40 kg Körpergewicht bis ca. 12 Jahren
sollte zur Endokarditisprophylaxe 1 Stunde vor dem Eingriff oral 50 mg/kg Körpergewicht (maximal 100 mg/kg Körpergewicht) Amoxicillin gegeben werden. Bei besonders hohem Endokarditisrisiko sollten zusätzlich 6 Stunden nach dem Eingriff oral 15 mg/kg (maximal 100 mg/kg Körpergewicht) Amoxicillin verabreicht werden.
Bei hospitalisierten Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ist eine parenterale Gabe von Antibiotika (z.B. Amoxicillin) indiziert.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion, bei der die entsprechenden Laboruntersuchungen zum Ausmaß der Nierenfunktionsstörung (glomeruläre Filtrationsrate/Kreatinin-Clearance) Werte unter 30 ml/min ergeben, ist eine Reduzierung der Folgedosen und damit der Tagesgesamtdosis zu empfehlen. Bei einer Kreatinin-Clearance von 20 bis 30 ml/min sollte die Normdosis auf , bei einer Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min auf reduziert werden. Gegebenenfalls ist auch eine Verlängerung des Dosierungsintervalls unter Kontrolle der Wirkspiegel im Blut möglich.
Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich, sofern die Nierenfunktion nicht beeinträchtigt ist.
Art der Anwendung
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Bereiten Sie jede Flasche erst unmittelbar vor Bedarf frisch zu. Füllen Sie den beigefügten Messbecher bis zur Markierungslinie mit Trinkwasser (entspricht 47 ml in der 80 ml-Flasche bzw. 58 ml in der 100 ml-Flasche) und geben dieses dann in die Flasche. Schütteln Sie die Flasche kräftig, bis eine gleichmäßige Vermischung des Inhalts erzielt ist. Es ergeben sich so 80 ml bzw. 100 ml der gebrauchsfertigen Suspension.
Vor jedem Gebrauch ist die Flasche kräftig zu schütteln und etwas stehen zu lassen, bis sich der auftretende Schaum abgesetzt hat.
Amoxypen 250 mg/5 ml Saft sollte mit einer Mahlzeit eingenommen werden, da hierdurch die Verträglichkeit von Amoxypen 250 mg/5 ml Saft verbessert wird; die Wirksamkeit von Amoxypen 250 mg/5 ml Saft wird nicht beeinträchtigt.
Die Höhe der Dosierung von Amoxypen 250 mg/5 ml Saft ist abhängig von Alter, Gewicht und Nierenfunktion, vom Schweregrad und Ort der Infektion sowie von den vermuteten oder nachgewiesenen Erregern.
Hinweis:
Amoxypen 250 mg/5 ml Saft besitzt einen wirkstoffspezifischen Eigengeruch, der unterschiedlich stark in Erscheinung treten kann und keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hat.
Amoxicillinpräparate können einen produktspezifischen Eigengeschmack besitzen, der unterschiedlich in Erscheinung treten kann und keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hat.
Dauer der Einnahme
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Amoxypen 250 mg/5 ml Saft soll in der Regel 7 (bis 10) Tage lang eingenommen werden, mindestens bis 2 bis 3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen (siehe auch Abschnitt 3. ?Besondere Dosierungen?).
Bei der Behandlung von Infektionen durch Streptococcus pyogenes (Bakterien, die beispielsweise auch Scharlach verursachen können) ist eine Behandlung von mindestens 10 Tagen notwendig, um Spätkomplikationen vorzubeugen, die bevorzugt an Nieren oder Gelenken vorkommen können (z. B. rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).
Wenn Sie eine größere Menge von Amoxypen 250 mg/5 ml Saft eingenommen haben, als Sie sollten
Symptome einer Überdosierung
Typische Vergiftungszeichen durch die Einnahme oder Gabe größerer Mengen Amoxpyen 250 mg/5 ml Saft wurden bisher nicht beobachtet. Auch unter Langzeitbehandlung kommt es zu keinen spezifischen toxischen Nebenwirkungen. Die Symptome bei Überdosierung entsprechen im Wesentlichen dem Nebenwirkungsprofil (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??); Magen-Darm-Störungen in Form von Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfälle stehen hierbei zumeist im Vordergrund.
Die einmalige Einnahme einer größeren Menge von Amoxpyen 250 mg/5 ml Saft ist nicht akut giftig (toxisch).
Bei Gabe sehr hoher Dosen kann es zur Beeinflussung von Nervenzellen kommen (mit z. B. zentralnervösen Erregungszuständen, Muskelfunktionsstörungen und Krampfanfällen).
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion, Neigung zu Krampfanfällen (Epilepsie) und Hirnhautentzündung ist das Risiko des Auftretens dieser unerwünschten Wirkungen erhöht.
Diese Effekte wurden in Einzelfällen nur nach Gabe als Infusion über die Venen (intravenöser Gabe) beobachtet.
Behandlungsmaßnahmen bei Überdosierung
Bei Überdosierung gibt es kein spezifisches Gegenmittel. Die Behandlung besteht aus symptomatischen Maßnahmen unter besonderer Beachtung des Wasser- und Elektrolytgleichgewichts.
Im Notfall sind durch Ihren Arzt die jeweiligen Notfallmaßnahmen zur Behandlung der Krankheitszeichen bei Überdosierung durchzuführen.
Amoxicillin kann mittels Blutwäsche (Hämodialyse) aus dem Körper entfernt werden.
Beim Auftreten von Krampfanfällen sind aktuelle empfohlene Behandlungsmaßnahmen zu ergreifen.
Verständigen Sie sofort einen Arzt, der gegebenenfalls die unter Abschnitt 4. ?Besondere Hinweise? genannten Maßnahmen ergreifen kann.
Wenn Sie die Einnahme von Amoxypen 250 mg/5 ml Saft vergessen haben
Wenn Sie zu wenig Amoxypen 250 mg/5 ml Saft eingenommen haben, verständigen Sie ebenfalls in jedem Fall den die Behandlung begleitenden Arzt.
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Amoxypen 250 mg/5 ml Saft abbrechen
Bitte brechen Sie die Behandlung mit Amoxypen 250 mg/5 ml Saft nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab. Ihre Krankheit könnte sich hierdurch verschlechtern.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.