Bei Einnahme von Bromocriptin beta 5 mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Obwohl Wechselwirkungen mit anderen Ergotalkaloid-haltigen Arzneimitteln, z. B. Methylergometrin, nicht nachgewiesen wurden, wird von der gemeinsamen Einnahme mit Bromocriptin beta 5 nach der Geburt und im Wochenbett abgeraten.
Bei vorausgegangener oder gleichzeitiger Behandlung mit auf den Blutdruck einwirkenden Arzneimitteln ist besondere Vorsicht geboten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Levodopa-Präparaten sollte nach der Dosissteigerung von Bromocriptin die Levodopa-Dosis verringert werden, um das Auftreten von Levodopa-typischen Nebenwirkungen zu verringern.
Die Wirkung von Bromocriptin kann bei gleichzeitiger Einnahme mit Dopamin-Antagonisten (z. B. Neuroleptika aus der Phenothiazin- oder Butyrophenongruppe) abgeschwächt bzw. aufgehoben werden. Eine Dosisanpassung ist entsprechend vom Arzt vorzunehmen.
Durch gleichzeitige Verabreichung von Makrolid-Antibiotika (wie z. B. Erythromycin oder Josamycin) kann der Blutspiegel von Bromocriptin erhöht und seine Wirkung damit verlängert oder verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Griseofulvin (ein Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) kann die Wirkung von Bromocriptin aufgehoben werden.
Octreotid (ein ähnlich der körpereigenen Substanz Somatostatin wirkendes, synthetisch hergestelltes Peptid, das der Behandlung von bestimmten endokrinen Tumoren oder Akromegalie dient) kann die Bioverfügbarkeit von Bromocriptin erhöhen und dadurch die Wirkung von Bromocriptin beta 5 verstärken.
Bei Einnahme von Bromocriptin beta 5 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Verträglichkeit von Bromocriptin beta 5 wird durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol vermindert (Alkoholintoleranz). Daher sollten Sie auf gleichzeitigen Alkoholgenuss während der Behandlung verzichten.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Bromocriptin beta 5 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Die Nebenwirkungen treten dosisabhängig und besonders zu Beginn der Behandlung mit Bromocriptin beta 5 sowie bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln zur Behandlung des Bluthochdrucks (Antihypertensiva) oder der Parkinson-Krankheit (Levodopa-Präparate) auf.
Untersuchungen
Nicht bekannt: Anstieg von Harnstoff im Blut und von Harnsäure, deren klinische Bedeutung nicht bekannt ist.
Herz
Selten: Angina-pectoris-Anfälle. Ein Angina-pectoris-Anfall äußert sich in anfallsweisem Auftreten von starken Schmerzen im Brustraum, die auch in den linken Arm ausstrahlen können, verbunden mit Engegefühl und Angstzuständen.
Sehr selten: Störungen des Herzrhythmus oder Pulsschlages (Arrhythmien, ventrikuläre Tachykardie)
Nervensystem
Sehr häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit
Gelegentlich: Psychomotorische Unruhe, Schlafstörungen, schmerzhafte Störungen von Bewegungsabläufen der Gesichtsmuskeln (Dyskinesie)/Gang- und Bewegungsstörungen (Ataxien)
Selten: Empfindungsstörungen (Parästhesien)
Sehr selten: Sprechstörungen (Dysarthrie)
Augen
Gelegentlich: Sehstörungen
Ohren
Selten: Ohrenklingeln
Atemwege und Brustraum
Selten: Kurzatmigkeit*
Während der Langzeitbehandlung der Parkinson-Krankheit in hohen Dosen wurden in einigen Fällen Flüssigkeitsansammlungen im Brustfellraum (Pleuraergüsse) und Verwachsungen im Brustfellraum (pleuropulmonale Fibrosen) beobachtet. Der Zusammenhang zwischen der Einnahme von Bromocriptin und dem Auftreten dieser Erscheinungen ist nicht gesichert. Daher sollten Patienten bei unklaren Anzeichen wie Hustenreiz und Kurzatmigkeit sofort den Arzt aufsuchen. Dieser entscheidet über die Fortsetzung oder Unterbrechung der Behandlung.
Nach mehrjähriger Behandlung mit Tagesdosen von mehr als 30 mg Bromocriptin wurde bei einigen Patienten vermehrtes Wachstum von Bindegewebe im Bauchraum (retroperitoneale Fibrose) beobachtet. Damit diese Erkrankung möglichst frühzeitig festgestellt werden kann, sollten Patienten bei hochdosierter Langzeitbehandlung auf Anzeichen, wie z. B. Rückenschmerzen, insbesondere im Bereich der Nierenlage, Nierenfunktionsstörungen, Wasseransammlung in Beinen (Ödeme) achten und sofort dem behandelnden Arzt mitteilen. Dieser entscheidet über das Beenden der Behandlung mit Bromocriptin beta 5.
Magen-Darm-Trakt:
Sehr häufig: leichte Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Durchfall, Oberbauchbeschwerden/-krämpfe, Blähungen), Appetitlosigkeit, Verstopfung
Gelegentlich: Mundtrockenheit*
Sehr selten: Blutungen im Magen-Darm-Trakt
Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Beschwerden beim Wasserlassen z. B. Harnverhalten oder unkontrollierter Harnabgang bzw. häufiges Wasserlassen (Harnretention, Inkontinenz)
Haut und Unterhautzellgewebe
Gelegentlich: allergische Hautreaktionen, schmerzhafte Schwellungen (Ödeme) und Rötung der Gliedmaßen (Erythromelalgie), insbesondere der Füße und Knöchel; Haarausfall*.
Skelettmuskulatur, Bindegewebe und Knochen
Gelegentlich: Muskelkrämpfe in den Beinen und Füßen
Kreislauf und Blutgefäße
Sehr häufig: Ohnmachts- und Schwächegefühl (Synkope)
Gelegentlich: Bei einer Langzeittherapie mit dem Wirkstoff Bromocriptin in hohen Dosen durch Kälte ausgelöste Durchblutungsstörungen der Finger und Zehen, die durch Zusammenziehen der Gefäße bedingt sind, insbesondere bei Patienten mit Morbus Raynaud (Form von Durchblutungsstörung in Fingern und Zehen) in der Vorgeschichte. Diese Durchblutungsstörungen verschwinden bei Umstellung der Behandlung; sie bilden sich selten unter der Therapie mit Bromocriptin beta 5 zurück.
Selten: Blutdruckabfall, insbesondere bei Lagewechsel (Orthostase), bis hin zum Kollaps, der mit einer verlangsamten Herzschlagfolge einhergehen kann und entsprechend behandelt werden muss (siehe Abschnitt 2. ?Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen).
Allgemeine Erkrankungen
Gelegentlich: Gefühl der verstopften Nase*
Selten: Gesichtsblässe*
Sehr selten: Schwitzen*
Schwangerschaft und Wochenbett
Selten: Nach der Geburt bzw. im Wochenbett Bluthochdruck, Herzinfarkt, Krampfanfälle, Schlaganfall oder psychische Störungen. Bei einigen Patientinnen gingen dabei einem Krampf- oder Schlaganfall starke Kopfschmerzen mit oder ohne Sehstörungen voraus. Ein Zusammenhang zwischen der Bromocriptin-Einnahme und diesen Befunden ist nicht gesichert. Trotzdem sollte der Blutdruck - vor allem in den ersten Behandlungstagen - regelmäßig kontrolliert werden. Bei Bluthochdruck sowie bei schweren, sich verstärkenden oder langanhaltenden Kopfschmerzen oder sonstigen Zeichen einer Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.
Leber und Galle
Nicht bekannt: Unspezifische und vorübergehende Veränderungen der Leberenzymwerte (Transaminasenanstieg), deren klinische Bedeutung nicht bekannt ist.
Geschlechtsorgane und Brustdrüse
Gelegentlich: Milchabsonderung (Galaktorrhö) nach Absetzen einer Bromocriptin-Behandlung.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: depressive Verstimmung
Gelegentlich: Sinnestäuschungen (visuelle Halluzinationen), Psychosen, Verwirrtheit, Benommenheit, Angst, Nervosität
Selten: Sinnestäuschungen (Halluzinationen) über einige Wochen hinweg bei Gabe hoher Dosen Bromocriptin allein oder bei gleichzeitiger Gabe von Levodopa-Präparaten nach dem Absetzen der Behandlung.
Es wurde berichtet, dass Patienten, die Arzneimittel dieser Wirkstoffgruppe (Dopamin-Agonisten) zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung angewendet haben, krankhaftes triebhaftes Spielen oder zwanghaft gesteigertes sexuelles Verlangen zeigten. Diese Nebenwirkungen gingen allgemein bei Verringerung der Dosis oder mit Beendigung der Behandlung zurück.
* Diese Nebenwirkungen treten überwiegend nur bei hohen Dosen auf und sind in der Regel durch Dosisreduktion beherrschbar.
Gegenmaßnahmen
Klinische Erfahrungen zeigen, dass einige Nebenwirkungen von Bromocriptin beta 2,5, wie z. B. Brechreiz oder Erbrechen durch Verabreichung von Domperidon, einem Mittel, das die Wirkung der körpereigenen Substanz Dopamin hemmt, gelindert bzw. aufgehoben werden können. Der therapeutische Nutzen einer solchen Zusatztherapie ist vom Dosisverhältnis zwischen Bromocriptin und Domperidon abhängig. Daher muss sowohl die Zweckmäßigkeit der Anwendung wie die Dosis von Domperidon vom behandelnden Arzt individuell bestimmt werden.
Die oben beschriebenen Herz-Kreislaufstörungen müssen vom Arzt symptomatisch behandelt werden.
Blutdruckmessungen sind in den ersten Tagen der Behandlung ratsam.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.