Bei Einnahme von Bromocriptin HEXAL® 10 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Obwohl Wechselwirkungen mit anderen Ergotalkaloid-haltigen Arzneimitteln, z. B. Methylergometrin, nicht nachgewiesen wurden, wird von der gemeinsamen Einnahme mit Bromocriptin HEXAL® 10 mg nach der Geburt und im Wochenbett abgeraten.
Bei vorausgegangener oder gleichzeitiger Behandlung mit auf den Blutdruck einwirkenden Arzneimitteln ist besondere Vorsicht geboten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Levodopa-Präparaten sollte nach der Dosissteigerung von Bromocriptin die Levodopa-Dosis verringert werden, um das Auftreten von Levodopa-typischen Nebenwirkungen zu verringern.
Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneistoffen wie z. B. Azolantimykotika oder HIV-Protease-Hemmer, die im Körper ein bestimmtes Enzym hemmen (Cytochrom CYP3A4 Inhibitoren) sollte mit Vorsicht erfolgen.
Die Wirkung von Bromocriptin kann bei gleichzeitiger Einnahme mit Dopaminantagonisten (z. B. Neuroleptika aus der Gruppe der Phenothiazine, Butyrophenone oder Thioxanthene) aber auch durch Metoclopramid oder Domperidon abgeschwächt bzw. aufgehoben werden. Eine Dosisanpassung ist entsprechend vom Arzt vorzunehmen.
Es wurde gezeigt, dass bei gleichzeitiger Anwendung von Makrolid-Antibiotika, wie z. B. Erythromycin oder Josamycin, der Blutspiegel von Bromocriptin erhöht und seine Wirkung damit verlängert oder verstärkt werden kann.
Octreotid (ein ähnlich der körpereigenen Substanz Somatostatin wirkendes, synthetisch hergestelltes Peptid, das zur Behandlung von bestimmten endokrinen Tumoren oder Akromegalie dient) kann die Bioverfügbarkeit von Bromocriptin erhöhen und dadurch die Wirkung von Bromocriptin HEXAL® 10 mg verstärken.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Griseofulvin (ein Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) kann die Wirkung von Bromocriptin aufgehoben werden.
Tamoxifen (Antiöstrogen) kann die Wirkung von Bromocriptin aufheben.
Bromocriptin vermindert die Alkohlverträglichkeit (erhöht die Alkoholintoleranz). Die Verträglichkeit von Bromocriptin kann durch Alkohol verringert werden. Daher sollten Sie während der Behandlung mit Bromocriptin HEXAL® 10 mg auf Alkoholgenuss verzichten.
Bei Einnahme von Bromocriptin HEXAL® 10 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Verträglichkeit von Bromocriptin HEXAL® 10 mg wird durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol vermindert (Alkoholintoleranz wird verstärkt). Daher sollten Sie auf gleichzeitigen Alkoholgenuss während der Behandlung verzichten.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Bromocriptin HEXAL® 10 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeiten zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Die Nebenwirkungen treten dosisabhängig und besonders zu Beginn der Behandlung mit Bromocriptin HEXAL® 10 mg sowie bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln zur Behandlung des Bluthochdrucks (Antihypertensiva) oder der Parkinson-Krankheit (Levodopa-Präparate) auf.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Sehr häufig: Übelkeit, Verstopfung, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Durchfall, Oberbauchbeschwerden/-krämpfe, Blähungen), Appetitlosigkeit
Selten: vermehrtes Wachstum von Bindegewebe im Bauchraum (retroperitoneale Fibrose), Magen-Geschwür, Blutungen im Magen-Darm-Trakt (gastrointestinale Blutungen)
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit
Häufig: Benommenheit, Angst, Nervosität, schmerzhafte Störungen von Bewegungsabläufen der Gesichtsmuskeln (Dyskinesie), Gang- und Bewegungsstörungen (Ataxien)
Gelegentlich: Empfindungsstörungen (Parästhesien), Ohrenklingeln
Selten: Schläfrigkeit (Somnolenz), Sprechstörungen (Dysarthrie)
Sehr selten: starke Tagesmüdigkeit, plötzliche Schlafanfälle
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: depressive Verstimmung
Häufig: Verwirrtheit, psychomotorische Unruhe, Psychosen, Halluzinationen, Schlafstörungen
Selten: Schlaflosigkeit
Augenerkrankungen
Häufig: Sehstörungen
Selten: Verschwommensehen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten: Ohrenklingeln (Tinnitus)
Herz- und Gefäßerkrankungen
Sehr häufig: Ohnmacht- und Schwächegefühl (Synkope)
Gelegentlich: Blutdruckabfall, insbesondere bei Lagewechsel (Orthostase), bis hin zum Kollaps, der mit einer verlangsamten Herzschlagfolge einhergehen kann und entsprechend behandelt werden muss (siehe Abschnitt 2. ?Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen?). Das Auslösen von Angina-pectoris-Anfällen wurde ebenfalls beobachtet. Ein Angina-pectoris-Anfall äußert sich in anfallsweisem Auftreten von starken Schmerzen im Brustraum, die auch in den linken Arm ausstrahlen können, verbunden mit Engegefühl und Angstzuständen.
Selten: Herzbeutelerguss, Perikarderguss, Herzbeutelentzündung (konstruktive Perikarditis), Störungen des Herzrhythmus oder Pulsschlages (Tachykardie, Bradykardie, Arrhythmien)
Sehr selten: vorübergehende durch Kälte ausgelöste Blässe der Finger und Zehen (vor allem bei Patienten mit Raynaudscher Erkrankung in der Vorgeschichte), Herzklappenveränderungen und andere kardiale Erkrankungen, z. B. Herzbeutelentzündung (Perikarditis) oder Erguss von Flüssigkeit im Herzbeutel (Perikarderguss). Folgende Beschwerden können frühe Anzeichen für Letzteres sein: Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Brust- oder Rückenschmerzen und geschwollene Beine. Wenn eine dieser Beschwerden bei Ihnen auftritt, müssen Sie dieses sofort dem Arzt mitteilen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Gefühl der verstopften Nase
Gelegentlich: Kurzatmigkeit
Selten: Flüssigkeitsansammlungen im Brustfellraum (Pleuraerguss) und Verwachsungen im Brustfellraum (Pleurafibrose), Brustfellentzündung (Pleuritis), Lungenfibrose
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: allergische Hautreaktionen, schmerzhafte Schwellungen (Ödeme) und Rötung der Gliedmaßen (Erythromelalgie), insbesondere der Füße und Knöchel, Haarausfall
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskelkrämpfe in den Beinen und Füßen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Beschwerden beim Wasserlassen (Harnretention, Inkontinenz, häufiges Wasserlassen)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Mundtrockenheit
Gelegentlich: Ermüdung, Gesichtsblässe
Selten: Wasseransammlungen in den Armen oder Beinen (periphere Ödeme), Schwitzen
Sehr selten: Beim abrupten Absetzen kann es zum Auftreten von Symptomen kommen, die einem malignen neuroleptischen Syndrom ähneln.
Es wurde berichtet, dass Patienten, die Arzneimittel dieser Wirkstoffgruppe (Dopaminagonisten) zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung angewendet haben, krankhaftes triebhaftes Spielen oder zwanghaft gesteigertes sexuelles Verlangen zeigten. Diese Nebenwirkungen gingen allgemein bei Verringerung der Dosis oder mit Beendigung der Behandlung zurück.
Nebenwirkungen bei der Anwendung im Wochenbett
Nach der Geburt bzw. im Wochenbett wurde in gelegentlichen Fällen über Bluthochdruck, Herzinfarkt, Krampfanfälle, Schlaganfall oder psychische Störungen berichtet. Bei einigen Patientinnen gingen dabei einem Krampf- oder Schlaganfall starke Kopfschmerzen mit oder ohne Sehstörungen voraus. Ein Zusammenhang zwischen der Bromocriptin-Einnahme und diesen Befunden ist nicht gesichert. Trotzdem sollte der Blutdruck - vor allem in den ersten Behandlungstagen - regelmäßig kontrolliert werden. Bei Bluthochdruck sowie bei schweren, sich verstärkenden oder langanhaltenden Kopfschmerzen oder sonstigen Zeichen einer Beeinträchtigung der Funktionen des zentralen Nervensystems muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.
Nebenwirkungen bei hochdosierter Langzeitbehandlung
Bei einer Langzeittherapie mit Bromocriptin HEXAL® 10 mg in hohen Dosen wurde häufig über durch Kälte ausgelöste Durchblutungsstörungen der Finger und Zehen berichtet, die durch Zusammenziehen der Gefäße bedingt sind, insbesondere bei Patienten mit Morbus Raynaud (Form von Durchblutungsstörung in Fingern und Zehen) in der Vorgeschichte. Diese Durchblutungsstörungen verschwinden bei Umstellung der Behandlung. Sie bilden sich im Einzelfall unter der Therapie mit Bromocriptin HEXAL® 10 mg zurück.
Vor allem unter hochdosierter Langzeittherapie wurden gelegentlich sowohl Flüssigkeitsansammlungen im Brustfellraum (Pleuraergüsse) und Herzbeutel (Perikardergüsse) als auch Verwachsungen im Brustfellraum (pleuropulmonale Fibrosen) und eine Herzbeutelentzündung (konstruktive Perikarditis) beobachtet. Daher sollten Patienten bei unklaren Anzeichen wie Hustenreiz und Kurzatmigkeit sofort den Arzt aufsuchen. Dieser entscheidet über die Fortsetzung oder Unterbrechung der Behandlung.
Nach mehrjähriger Behandlung mit Tagsdosen von mehr als 30 mg Bromocriptin wurde bei einigen Patienten vermehrtes Wachstum von Bindegewebe im Bauchraum (retroperitoneale Fibrose) beobachtet. Damit diese Erkrankung möglichst frühzeitig festgestellt werden kann, sollten Patienten bei hochdosierter Langzeittherapie auf Anzeichen, wie z. B. Rückenschmerzen, insbesondere im Bereich der Nieren, Nierenfunktionsstörungen, Wasseransammlungen in den Beinen (Beinödeme) achten und sofort dem behandelnden Arzt mitteilen. Dieser entscheidet über das Beenden der Behandlung mit Bromocriptin HEXAL® 10 mg.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.