Wie wird Clinimix angewendet?
Das Arzneimittel erst verabreichen, wenn die Trenn-Naht zwischen den beiden Kammern geöffnet ist und der Inhalt der beiden Kammern gemischt wurde.
Clinimix kann Erwachsenen und Kindern verabreicht werden.
Es handelt sich dabei um eine Infusionslösung, die Ihnen mittels eines Infusionssets in eine Armvene oder eine große Vene im Brustbereich verabreicht wird.
Bei der Verabreichung an Neugeborene und Kinder unter 2 Jahren sollte die Lösung (in Beuteln und Systemen zur Verabreichung) bis zum Abschluss der Verabreichung vor Lichtexposition geschützt werden (siehe Abschnitt 2).
Dosierung – Erwachsene und Kinder
Ihr Arzt entscheidet, welche Dosis Sie benötigen und wie lange Sie das Arzneimittel erhalten sollen. Dies hängt ab von Alter, Gewicht, Körpergröße, klinischem Zustand, täglichem Flüssigkeitsbedarf sowie dem Energie- und Stickstoffbedarf.
Wenden Sie Clinimix immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Das Arzneimittel kann so lange angewendet werden, wie es Ihr klinischer Zustand erfordert.
Die Infusion eines Beutels dauert normalerweise zwischen 8 und 24 Stunden.
Wenn eine größere Menge von Clinimix angewendet wurde, als beabsichtigt
Falls Sie eine zu hohe Dosis erhielten oder die Infusion zu schnell verabreicht wurde, ist das Volumen in Ihrem Blutkreislauf möglicherweise zu hoch bzw. der Säuregehalt Ihres Blutes kann zu sehr ansteigen. Die Glucose aus der Lösung erhöht möglicherweise die Glucosekonzentration Ihres Blutes und Ihres Urins. Wurde ein zu großes Volumen verabreicht, kann dies zu Übelkeit, Erbrechen, Zittern und einem gestörten Elektrolythaushalt führen. In diesen Fällen muss die Infusion sofort abgebrochen werden.
In besonders schweren Einzelfällen kann Ihr Arzt vorübergehend eine Dialyse verordnen, um Ihre Nieren dabei zu unterstützen, das überschüssige Arzneimittel auszuscheiden.
Um solche Vorkommnisse zu verhindern, überprüft Ihr Arzt in regelmäßigen Abständen Ihren Gesundheitszustand und bestimmt Ihre Blutwerte.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt.
Das Arzneimittel erst verabreichen, wenn die Trenn-Naht zwischen den beiden Kammern geöffnet ist und der Inhalt der beiden Kammern gemischt wurde.
Dosierung und Infusionsrate
Die Dosierung sollte individuell an den Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf, den Energieverbrauch, den klinischen Zustand, das Körpergewicht und die Fähigkeit des Patienten Bestandteile von Clinimix zu metabolisieren, sowie der zusätzlichen oralen/enteralen Energie- oder Proteinzufuhr angepasst werden. Zusätzlich nimmt der tägliche Bedarf an Flüssigkeit, Stickstoff und Energie mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab.
Bei Erwachsenen beträgt der Stickstoffbedarf zwischen 0,16 und 0,32 g Stickstoff/kg KG und Tag (entsprechend ca. 1 –2 g Aminosäuren/kg KG und Tag). Bei Kleinkindern beträgt der Stickstoffbedarf zwischen 0,16 und 0,40 g Stickstoff/kg KG und Tag (entsprechend ca. 1,0-2,5 g Aminosäuren/kg KG und Tag).
Bei Erwachsenen und Patienten zwischen 12 und 18 Jahren liegt der Energiebedarf zwischen 25 kcal/kg KG und Tag und 40 kcal/kg KG und Tag, abhängig vom Ernährungszustand des Patienten sowie dem Grad der Katabolie. Patienten unter 12 Jahren können einen höheren Bedarf haben.
Es können klinische Situationen vorliegen, bei denen der Nährstoffbedarf des Patienten von der Zusammensetzung von Clinimix abweicht. In diesem Fall muss bei einer Anpassung des Volumens (der Dosierung) berücksichtigt werden, welche Auswirkung dies auf die Dosierung aller Nährstoffkomponenten von Clinimix haben wird. Die Infusionsrate und das Volumen sollten vom behandelnden Arzt mit Erfahrung mit pädiatrischer intravenöser Flüssigkeitstherapie bestimmt werden.
Dieses Produkt enthält nicht die Aminosäuren Cystein und Taurin, die als bedingt essentiell für Neugeborene und Kleinkinder angesehen werden.
Dieses Arzneimittel wird nicht für Früh- und Neugeborene sowie Kinder unter 2 Jahren empfohlen.
Die Infusionsgeschwindigkeit richtet sich nach der Dosierung, den Eigenschaften der zu infundierenden Lösung, der Gesamtflüssigkeitszufuhr in 24 Stunden und der Infusionsdauer.
Die Infusion muss über einen Zeitraum von mindestens 8 Stunden verabreicht werden. Normalerweise wird die Flussrate während der ersten Stunde schrittweise erhöht bis zu einem maximalen Wert von 2,5 ml pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde. Die Maximaldosis beträgt 40 ml/kg Körpergewicht/Tag.
Bei der Verabreichung an Neugeborene und Kinder unter 2 Jahren sollte die Lösung (in Beuteln und Systemen zur Verabreichung) bis zum Abschluss der Verabreichung vor Lichtexposition geschützt werden.
Art der Anwendung
Die Entscheidung über eine periphervenöse oder zentralvenöse Verabreichung hängt von der Osmolarität der gebrauchsfertigen Mischlösung ab. Im Allgemeinen liegt die Obergrenze für die Infusion über eine periphere Vene bei einem Osmolaritätswert von 800 mOsm/l. Dieser Grenzwert hängt jedoch stark vom Alter und vom Allgemeinzustand des Patienten ab sowie vom Zustand der peripheren Venen.
Achtung!
Erst die Trenn-Naht öffnen und den Inhalt beider Kammern mischen, dann den Inhalt verabreichen.
Die Umverpackung vom oberen
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Vorderseite des Umbeutels
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Rand her aufreißen.
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aufziehen und den Clinimix-
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Beutel entnehmen.
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Umverpackung und Beutel mit
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Sauerstoff-Absorber entsorgen.
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Den Beutel flach auf eine ebene, saubere Fläche legen, so dass die Aufhängung zu Ihnen zeigt.
CLINIMIX 3,5 % G-E (N12G20E)
Beutel an der Seite mit der Aufhängung anheben, damit die Lösung nach unten fließt. Den Beutel vom oberen Beutelrand her fest zusammenrollen, bis die Trenn-Naht vollständig geöffnet ist (etwa bis zur Beutelhälfte).
Den Beutel mindestens 3 Mal umdrehen, um die Kammerinhalte zu mischen.
Den Beutel aufhängen. Die Schutzkappe vom Infusionsanschluss abnehmen. Den Anstechdorn fest einführen.
Nur verwenden, wenn die Lösung klar und farblos bis hellgelb ist und der Beutel unversehrt ist.
Clinimix muss vor der Anwendung auf Raumtemperatur gebracht werden.
Die Trenn-Naht des Clinimix-Beutels entweder noch im Umbeutel oder nach dessen Entnahme aus dem Umbeutel öffnen.
Nur zum Einmalgebrauch.
Restmengen verwerfen und sämtliches Zubehör nach Gebrauch sachgerecht entsorgen. Angebrochene Beutel nicht wieder anschließen.
Nicht mehrere Beutel miteinander verbinden.
Bei der Verabreichung an Neugeborene und Kinder unter 2 Jahren bis zum Abschluss der Verabreichung vor Lichteinwirkung schützen. Die Exposition von Clinimix 3,5 % G-E gegenüber dem Umgebungslicht erzeugt, insbesondere nach Zugabe von Spurenelementen und/oder Vitaminen, Peroxide und andere Abbauprodukte, was durch Schutz vor Lichtexposition reduziert werden kann.
Zusätze
Den Patienten, die über einen längeren Zeitraum hinweg parenteral ernährt werden, müssen Fette, Vitamine und Spurenelemente verabreicht werden.
Falls Zusätze erforderlich sind, deren Verträglichkeit mit der Lösung sowie die Stabilität der Mischlösung prüfen.
Nach dem Öffnen der Trenn-Naht und Mischen der beiden Lösungen können dem Clinimix-Präparat alle Zusätze zugesetzt werden. Folgende Zusätze können zu Clinimix hinzugefügt werden:
Fettemulsionen (z. B. ClinOleic), im Verhältnis von 50 – 250 ml zu einem Liter Clinimix
| Clinimix 3,5 % G-E - 1 1 + 100 ml Fett 20 % | Clinimix 3,5 % G-E- - 1,5 1 + 250 ml Fett 20 % | Clinimix 3,5 % G-E - 2 + 250 ml Fett 20 % |
Stickstoff (g) | 5,8 | 8,7 | 11,6 |
Aminosäuren (g) | 35 | 53 | 70 |
Glucose (g) | 100 | 150 | 200 |
Lipide (g) | 20 | 50 | 50 |
CLINIMIX 3,5 % G-E (N12G20E)
Gesamtkalorien (kcal) | 740 | 1310 | 1580 |
Glucosekalorien (kcal) | 400 | 600 | 800 |
Fettkalorien (kcal) Verhältnis Glucose / | 200 | 500 | 500 |
Lipide |
Natrium (mmol) | 35 | 53 | 70 |
Kalium (mmol) | 30 | 45 | 60 |
Magnesium (mmol) | 2,5 | 3,8 | 5,0 |
Calcium (mmol) | 2,3 | 3,4 | 4,5 |
Acetat (mmol) | 60 | 90 | 120 |
Chlorid (mmol) | 40 | 60 | 80 |
Phosphat als | 15 | 23 | 30 |
Hydrogenphosphat (mmol) | | | |
pH Osmolarität (mOsm/l) | 6 990 | 6 950 | 6 975 |
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Elektrolyte: pro Liter Clinimix
| Natrium | Kalium | Magnesium | Calcium |
Bis zu einer Endkonzentration von | 80 mmol | 60 mmol | 5,6 mmol | 3,0 mmol |
Spurenelemente: pro Liter Clinimix
| Kupfer | 10 umol | Zink | 77 umol |
| Chrom | 0,14 umol | Mangan | 2,5 umol |
Bis zu einer Endkonzentration | Fluor | 38 umol | Kobalt | 0,0125 umol |
von | Selen | 0,44 umol | Molybdän | 0,13 umol |
| Iod | 0,5 umol | Eisen | 10 mol |
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Vitamine: pro Liter Clinimix
| | Vitamin A | 1750 I.E. | Biotin | 35 g |
| | Vitamin B6 | 2,27 mg | Vitamin B1 | 1,76 mg |
| | Vitamin D | 110 I.E. | Folsäure | 207 g |
| | Vitamin B12 | 3,0 g | Vitamin B2 | 2,07 mg |
von | | Vitamin E | 5,1 mg | Vitamin C | 63 mg |
| | Vitamin PP | 23 mg | Vitamin B5 | 8,63 mg |
| | Vitamin K | 75 g | | |
Stabilitätsdaten über Zusätze von sonstigen marktüblichen Fettemulsionen und anderen Additiven oder Nährstoffen zu Clinimix stellen wir Ihnen auf Anfrage gerne zur Verfügung.
Bei Schlierenbildung durch leichtes Schütteln des Beutels eine homogene Emulsion herstellen. Nur homogene Mischungen verabreichen.
Beim Hinzufügen von Zusätzen unbedingt auf aseptische Arbeitsweise achten. Zusätze unter Verwendung einer Spritze oder eines Transfersets hinzufügen.
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Hinzufügen von Zusätzen mit einer Spritze oder einem Transferset mit Nadel
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Zuspritzanschluss vorbereiten (einzelner Anschluss, siehe Abbildung 1 in der Fachinformation).
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Anschluss punktieren und Zusatz injizieren.
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Lösung mit den Zusätzen mischen.
CLINIMIX 3,5 % G-E (N12G20E)
Hinzufügen von Zusätzen mit einem Transferset mit Anstechdorn
Bitte beachten Sie die Gebrauchsanweisung des jeweiligen Lipid-Transfersets.
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Anstechdorn in den Infusionsanschluss (längerer Anschluss) einführen.
Inkompatibilitäten
Zusätze können inkompatibel sein, für weitere Einzelheiten bitte an den Hersteller wenden.
Wenn Zusätze notwendig sind, die Kompatibilität prüfen und die Stabilität der Mischung kontrollieren.
Die Lösung darf nicht zusammen mit, vor oder nach der Gabe von Blut über dasselbe Infusionssystem verabreicht werden, da dies zu einer Pseudoagglutination führen kann.
Clinimix 3,5 % G-E enthält Calciumionen, die ein zusätzliches Risiko für die Präzipitatbildung bei mit Citrat antikoaguliertem Blut oder Blutbestandteilen darstellen.
Wie für jede parenterale Nährlösung muss die Calcium-Phosphat-Ratio bedacht werden. Übermäßige Zugabe von Calcium und Phosphat, insbesondere in Form von Mineralsalzen, kann zur Bildung von Calcium-Phosphat-Präzipitaten führen.
Wie für andere calciumhaltige Infusionslösungen ist die gleichzeitige Verabreichung von Ceftriaxon und Clinimix 3,5 % G-E bei Neugeborenen (≤ 28 Tage) kontraindiziert. Dies gilt sogar bei
Verwendung verschiedener venöser Zugänge (Risiko einer fatalen Präzipitatbildung von Ceftriaxon- Calciumsalzen im Blutkreislauf des Neugeborenen).
Bei Patienten über 28 Tage (einschließlich Erwachsenen) darf Ceftriaxon nicht gleichzeitig mit calciumhaltigen Infusionslösungen, einschließlich Clinimix 3,5 % G-E durch dasselbe Infusionsbesteck verabreicht werden.
Wird dasselbe Infusionsbesteck für eine sequentielle Verabreichung verwendet, muss dieses zwischen den Infusionen sorgfältig mit einer kompatiblen Flüssigkeit gespült werden.