Glucosteril 70 % ist eine kohlenhydrathaltige Infusionslösung zur Energiezufuhr.
Glucosteril 70 % wird angewendet,
zur hochkalorischen Energiezufuhr bei Indikation zur Flüssigkeitsbeschränkung.
Wirkstoff(e) | Kohlenhydrate |
Zulassungsland | DE |
Zulassungsinhaber | Fresenius Kabi Deutschland GmbH |
Zulassungsdatum | 09.09.1985 |
ATC Code | B05BA03 |
Pharmakologische Gruppe | I.V.-Lösungen |
Glucosteril 70 % wird angewendet,
zur hochkalorischen Energiezufuhr bei Indikation zur Flüssigkeitsbeschränkung.
Die Gabe von Glucose ist mit der Zufuhr von Flüssigkeit verbunden. Insbesondere, wenn keine begleitende Elektrolytgabe erfolgt, können sich zusätzlich folgende Gegenanzeigen ergeben:
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Glucosteril 70% bei Ihnen angewendet wird.
Ihr Blutzuckerspiegel muss regelmäßig kontrolliert werden. Bei starkem Anstieg der Blutglucose sollte die Infusion unterbrochen und Blutzuckerspitzen eventuell mit Insulin therapiert werden.
Die Zufuhr von Kohlenhydraten kann zu Veränderungen des Kaliumspiegels im Blut führen. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle des Kaliumspiegels bei Anwendung dieser Infusionslösung angezeigt. Vorsicht mit der Zufuhr von Kohlenhydraten bei bestehender Laktatacidose.
Im Körper kann der Wasseranteil glucosehaltiger Flüssigkeiten aufgrund des schnellen Transportes der Glucose in die Zellen einen Verdünnungseffekt erzeugen. Daher kann die Infusion von glucosehaltigen Lösungen zu Elektrolytungleichgewichten führen, vor allem zu einem verringerten Natriumspiegel im Blut (Hyponatriämie).
Bei der Anwendung von Glucosteril 70 % ist die Überwachung des Salz-, Wasser- und Säure-Basen- Haushalts erforderlich (Kontrollen des Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Status).
Die Serumglucose, das Serumnatrium und andere Elektrolyte müssen eventuell vor und während der Infusion von Glucosteril 70 % überwacht werden. Bei folgenden Patienten ist aufgrund des Risikos einer akuten Hyponatriämie eine besonders sorgfältige Überwachung erforderlich:
−bei Patienten mit gestörter Regulation des Wasserhaushaltes durch erhöhte Sekretion des antidiuretischen Hormons (ADH), z. B. bei akuten Krankheitszuständen, Schmerzen, postoperativem Stress, Infektionen, Verbrennungen und Erkrankungen des ZNS.
−bei Patienten, die gleichzeitig mit Vasopressin-Agonisten behandelt werden −Patienten mit Herz-, Leber und Nierenerkrankungen
Eine akute Hyponatriämie kann zu einer Ansammlung von Wasser im Gehirn (Hirnödem) führen, die durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Lethargie und Erbrechen gekennzeichnet ist. Patienten mit Hirnödem unterliegen einem besonderen Risiko für schwere, irreversible und lebensbedrohliche Hirnschädigungen.
Frauen im gebärfähigen Alter und Patienten mit gestörter cerebraler Volumen-Druck-Regulation (Compliance) (z. B. bei Hirnhautentzündung, Hirnblutungen und Schädelprellung) unterliegen einem besonderen Risiko für eine schwere und lebensbedrohliche Schwellung des Gehirns aufgrund einer akuten Hyponatriämie.
Insbesondere kann eine zu schnelle Zufuhr von freiem Wasser zu Bewusstseinsstörungen und bleibenden neurologischen Defiziten infolge eines Hirnödems führen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Überwachung des Serumnatriums ist bei Infusion von Flüssigkeiten mit geringer Natriumkonzentration besonders wichtig.
Die Dosierung richtet sich nach dem Glucosebedarf sowie dem Alter, Gewicht, klinischen Zustand und der Begleittherapie des Patienten (siehe Abschnitt 2).
Zur intravenösen Infusion (Anwendung über die Venen). Nur zur zentralvenösen Anwendung (über große Venen) via Cava-Katheter mittels Infusionspumpe.
Glucosteril 70 % kann solange angewendet werden, wie es Ihr Arzt für erforderlich hält. Glucosteril 70 % stellt nur einen Baustein für die parenterale Ernährung dar. Für eine vollständige parenterale Ernährung ist die Zufuhr von Proteinbausteinen, Elektrolyten, Vitaminen, essentiellen Fettsäuren und Spurenelementen erforderlich.
Überdosierung kann zu Überzuckerung (Hyperglykämie), Harnzucker (Glucosurie), Bewusstlosigkeit (hyperglykämischem/hyperosmolarem Koma), Überwässerung und Störungen des Salzhaushaltes
Bei zu rascher Infusion kann es zur Auslösung eines hyperosmolaren Komas kommen.
Therapie
Die genannten Störungen können durch Verminderung der Glucosezufuhr, Insulingabe und Elektrolytzufuhr behandelt werden.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
Während der Glucosezufuhr können folgende Nebenwirkungen auftreten:
erhöhte Urinausscheidung (Polyurie)
Trotz zentralvenöser Infusion kann die Osmolarität der Lösung zu Intimaschäden an den großkalibrigen Venen führen. Zur Prophylaxe des Auftretens von Intimaschäden der zentralen Venen ist die Dosierungsanleitung
genau zu beachten, damit eine ausreichende Verdünnung stattfinden kann. Beim Auftreten von Intimaschäden sollte die Infusionsgeschwindigkeit reduziert oder eine weniger hyperosmolare Lösung verabreicht werden. Beim Auftreten von zentraler Thrombophlebitis sollte der zentrale Venenkatheter gezogen und, sofern erforderlich, Maßnahmen zur Vermeidung einer Sepsis oder Thrombose ergriffen werden.
** Im Krankenhaus erworbene Hyponatriämie kann aufgrund der Entwicklung einer akuten hyponatriämischen Enzephalopathie zu irreversiblen Hirnschädigungen und zum Tod führen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Sie dürfen Glucosteril 70 % nur verwenden
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über 25 °C lagern.
Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
Die konservierungsmittelfreie Lösung ist nur zum einmaligen Gebrauch vorgesehen. Die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung des Behältnisses erfolgen.
Nicht verwendete Reste sind zu verwerfen (siehe auch "Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt").
- Der Wirkstoff ist: Glucose-Monohydrat (Ph.Eur.)
1000 ml Infusionslösung enthalten:
Glucose-Monohydrat (Ph.Eur.) 770,0 g ≙ wasserfreie Glucose 700,0 g
Gesamtenergie | 12000 kJ/l 2800 kcal/l |
theor. Osmolarität | 3885 mosm/l |
pH-Wert | 3,2 - 6,5 (gemessen bei Verdünnung der Lösung auf 5 %) |
Titrationsacidität | < 0,4 mmol/l |
Die sonstigen Bestandteile sind:
Salzsäure 25 % (zur pH-Wert-Einstellung)
Salzsäure 1 M (zur pH-Wert-Einstellung)
Wie Glucosteril 70 % aussieht und Inhalt der Packung
Glucosteril 70 % ist eine klare, farblose bis leicht gelbliche Infusionslösung
Glucosteril 70 % ist in folgenden Packungen erhältlich:
Durchstechflaschen (Glas) mit 250 ml und 500 ml Inhalt
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
D-61346 Bad Homburg
Tel.: +49 6172/686-8200
Fax: +49 6172/686-8239
E-Mail: Kundenberatung@fresenius-kabi.de
D-61346 Bad Homburg
Fresenius Kabi Austria GmbH
Hafnerstraße 36
8055 Graz, Austria
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2020.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise:
Intravenöse 70%ige Glucose-Infusionslösungen sind hypertone Lösungen. Im Körper können glucosehaltige Flüssigkeiten jedoch aufgrund des schnellen aktiven Transportes der Glucose in die Körperzellen einen Effekt erzeugen, der der Zufuhr freien Wassers entspricht und zu einer schweren Hyponatriämie führen kann.
Je nach Natriumgehalt der Lösung, Volumen und Infusionsrate sowie dem vorbestehenden klinischen Zustand des Patienten und seiner Fähigkeit, Glucose zu verstoffwechseln, kann eine intravenöse Gabe von Glucose zu Elektrolytungleichgewichten führen, vor allem zu einem verringerten Natriumspiegel im Blut (Hyponatriämie).
Die Serumglucose, das Serumnatrium und andere Elektrolyte müssen eventuell vor und während der Infusion hypotoner Lösungen überwacht werden. Bei folgenden Patienten ist aufgrund des Risikos für akute Hyponatriämie eine besonders sorgfältige Überwachung erforderlich:
−Frauen im gebärfähigen Alter und Patienten mit verringerter cerebraler Compliance.
−bei Patienten mit gestörter Regulation des Wasserhaushaltes durch erhöhte Konzentration des antidiuretischen Hormons (ADH), z. B. bei akuter Krankheit, Schmerzen, postoperativem Stress, Infektionen, Verbrennungen und Erkrankungen des ZNS,
−bei Patienten, die gleichzeitig mit Vasopressin-Agonisten behandelt werden, wegen des Risikos einer verringerten Natrium-Konzentration (Hyponatriämie).
−Patienten mit Herz-, Leber und Nierenerkrankungen
Eine akute Hyponatriämie kann zu einer akuten hyponatriämischen Enzephalopathie (Hirnödem) führen, die durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Lethargie und Erbrechen gekennzeichnet ist. Patienten mit Hirnödem unterliegen einem besonderen Risiko für schwere, irreversible und lebensbedrohliche Hirnschädigungen.
Frauen im gebärfähigen Alter und Patienten mit reduzierter cerebraler Compliance (z. B. Meningitis, intrakranielle Blutung und Hirnkontusion) unterliegen einem besonderen Risiko für eine schwere und lebensbedrohliche Schwellung des Gehirns aufgrund einer akuten Hyponatriämie.
Die Zufuhr von Kohlenhydraten kann zu Veränderungen des Kaliumspiegels im Blut führen. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle des Kaliumspiegels bei Anwendung dieser Infusionslösung angezeigt.
Eine Glucoseintoleranz (Diabetes mellitus, Postaggressionsstoffwechsel) kann unter Glucoseinfusion zu Überzuckerung (Hyperglykämien) bis hin zum hyperosmolaren Koma führen, das eine hohe Letalität aufweist. Je älter der Patient ist und je schwerer die Erkrankung bzw. ein Trauma sind, desto häufiger kommt es im Rahmen des Postaggressionsstoffwechsels (spezielle Stoffwechsellage insbesondere nach Verletzungen oder Operationen) zu einer Glucoseintoleranz, besonders dann, wenn zusätzlich ein bis dahin nicht erkannter Diabetes mellitus vorliegt. Bei bereits bekanntem Diabetes mellitus ist darüber hinaus eine sorgfältige Abstimmung mit der meist erforderlichen Insulintherapie vorzunehmen. Der Einsatz einer Insulintherapie, insbesondere während des Postaggressionsstoffwechsels, beinhaltet die Gefahr schwerwiegender Unterzuckerung (Hypoglykämie), da wegen der bestehenden Regulationsstörung häufig schnell wechselnde Blutglucosekonzentrationen auftreten können. Eine engmaschige Kontrolle der Blutglucosekonzentration ist daher erforderlich.
Zuletzt aktualisiert am 24.08.2023
Folgende Medikamente enthalten auch den Wirksstoff Kohlenhydrate. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, über ein mögliches Subsitut zu Glucosteril 70%
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden
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