Bei Einnahme von Clozapin dura 200 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Clozapin dura 200 mg darf nicht zusammen mit folgenden Arzneimitteln eingenommen werden:
- Arzneimittel, die die Knochenmarkfunktion schädigen und möglicherweise einen Verlust der weißen Blutkörperchen (Agranulozytose) hervorrufen können (z.B. Carbamazepin, Chloramphenicol, Sulfonamide (z.B. Cotrimoxazol)),
- Bestimmte Schmerzmittel (z.B. Pyrazolon-Derivate wie Phenylbutazon),
Penicillamin
Zellschädigende Substanzen
Bestimmte langwirkende Arzneimittel gegen seelische Störungen (Depot-Neuroleptika).
Clozapin dura 200 mg kann bei gleichzeitiger Behandlung die Wirkung von nachfolgend genannten Arzneistoffen bzw. Arzneimittelgruppen beeinflussen:
- Zentralwirksame Arzneimittel (z. B. MAO-Hemmer, Arzneimittel gegen Depressionen).
Die Wirkung dieser Arzneimittel auf das Zentralnervensystem kann verstärkt werden. Dazu gehören insbesondere Arzneimittel, die eine dämpfende Wirkung auf das Zentralnervensystem haben wie z.B. Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Antihistiminika), Narkosemittel oder bestimmte Psychopharmaka (Benzodiazepine).
! Benzodiazepine
Wenn Sie Benzodiazepine oder andere Psychopharmaka erhalten, ist das Risiko für einen Kreislaufkollaps erhöht, der in seltenen Fällen zu Herzstillstand und Atemstillstand führen kann. Es ist nicht sicher, ob der Kollaps des Kreislauf- oder Atmungssystems durch eine Anpassung der Dosis verhindert werden kann.
- Lithium (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter seelischer Störungen) oder andere Substanzen, die auf das zentrale Nervensystem wirken.
! Lithium
Bei gleichzeitiger Anwendung von Clozapin dura 200 mg können lebensbedrohliche Bewusstseins- und Kreislaufstörungen, hohes Fieber und Muskelstarre (malignes neuroleptisches Syndrom) auftreten. (siehe 4." WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? unter "Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind")
- Arzneimittel zur Kontrolle von übermäßigem Speichelfluss (Anticholinergika), blutdrucksenkende Arzneimittel oder Substanzen, die die Atmung dämpfen.
Die Wirkung dieser Arzneimittel kann verstärkt werden.
- Noradrenalin, Adrenalin und verwandten Substanzen.
Die blutdrucksteigernde Wirkung dieser Arzneimittel kann vermindert sein.
- Wirkstoffe, die die Aktivität spezieller Leberenzyme hemmen, wie z.B. Koffein, Fluvoxamin, Paroxetin.
Die Konzentration von Clozapin dura 200 mg im Blut kann ansteigen. Die Dosis von Clozapin dura 200 mg muss möglicherweise verringert werden, um unerwünschte Wirkungen zu verhindern.
- Fluoxetin, Sertralin (Antidepressiva).
Wechselwirkungen mit diesen Arzneimitteln sind weniger wahrscheinlich.
- Azol-Antimykotika (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen), Cimetidin (Arzneimittel gegen Übersäuerung des Magens), Erythromycin (Antibiotikum), Protease-Hemmer (, die z.B. zur Behandlung von -Infektionen eingesetzt werden).
Wechselwirkungen mit diesen Arzneimitteln sind unwahrscheinlich, obwohl einige Berichte über Wechselwirkungen vorliegen.
- Arzneimittel die die Aktivität spezieller Leberenzyme steigern können (Enzyminduktoren) wie z.B. Phenytoin, Omeprazol, Rifampicin.
Die Wirksamkeit von Clozapin dura 200 mg kann herabgesetzt werden.
- Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie).
Wenn Sie dieses Arzneimittel einnehmen, müssen Sie engmaschig ärztlich überwacht werden.
- Valproinsäure (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie).
Bei Kombination mit Clozapin dura 200 mg können in seltenen Fällen schwere Krampfanfälle bzw. erstmalige Krampfanfälle bei Nicht-Epileptikern ausgelöst werden. In Einzelfällen können Delirien auftreten.
- Arzneimitteln mit sehr hoher Plasma-Eiweißbindung (z. B. Warfarin und Digoxin).
Die Konzentration dieser Arzneimittel im Blut kann ansteigen, wenn Sie gleichzeitig Clozapin dura 200 mg einnehmen. Dadurch können Nebenwirkungen dieser Arzneimittel auftreten, so dass Ihr Arzt die Dosis gegebenenfalls anpassen muss.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Clozapin dura 200 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: | weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: | weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind: Grippe-ähnliche Symptome wie z.B. Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen sowie Mundschleimhautentzündungen und gestörte Wundheilung oder andere Anzeichen einer Infektion. (Verlust der weißen Blutkörperchen –Agranulozytose-) ? Lebensbedrohliche Bewusstseins- und Kreislaufstörungen mit hohem Fieber und Muskelstarre. (Malignes neuroleptisches Syndrom) ? Herzbeschwerden: Schneller Herzschlag im Ruhezustand, Herzklopfen oder Herzrhythmusstörungen. Dies gilt auch, wenn andere Anzeichen einer Herzschwäche wie Schmerzen in der Brust, unerklärliche Müdigkeit, Atembeschwerden und Kurzatmigkeit oder Herzinfarkt-ähnliche Symptome oder Grippe-ähnliche Symptome auftreten. Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen Sie Clozapin dura 200 mg nicht weiter ein und suchen Sie sofort einen Arzt auf. Bitte beachten Sie auch die Hinweise in 2. " WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CLOZAPIN DURA 200 MG BEACHTEN" unter "Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich".) |
Sonstige Mögliche Nebenwirkungen:
? Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Häufig: | Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie/Neutropenie), Vermehrung bestimmter Blutkörperchen (Eosinophilie), Vermehrung der Leukozytenzahl (Leukozytose). |
Gelegentlich: | Verlust der weißen Blutkörperchen (Agranulozytose). Die durch Clozapin dura 200 mg verursachte Agranulozytose ist im Allgemeinen durch Abbruch der Behandlung wieder rückgängig zu machen. Sie kann jedoch zu einer Blutvergiftung und zum Tode führen. Da das sofortige Absetzen des Arzneimittels notwendig ist, um die Entwicklung einer lebensbedrohenden Agranulozytose zu vermeiden, ist die Kontrolle der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) zwingend erforderlich. |
Sehr selten: | Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Erhöhung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozythämie). |
? Stoffwechselstörungen und ernährungsbedingte Erkrankungen |
Häufig: | Gewichtszunahme. |
Selten: | Verminderte Kontrolle des Blutzuckerspiegels und Auftreten oder Verschlechterung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). |
Sehr selten: | Starke Erhöhung des Blutzuckerspiegels, die zu Störung des Säurehaushaltes des Körpers (Ketoazidose) und Bewusstlosigkeit infolge einer Störung des Flüssigkeitshaushaltes des Körpers (hyperosmolarem Koma) führten. Bei den meisten Patienten normalisierte sich der Blutzuckerspiegel nach Absetzen von Clozapin dura 200 mg. Erhöhung bestimmter Blutfettwerte (Hypertriglyzeridämie). Erhöhung des Cholesterinspiegels im Blut (Hypercholesterolämie). |
? Psychiatrische Erkrankungen |
Selten: | Unruhe, Erregtheit. |
? Erkrankungen des Nervensystems |
Sehr häufig: | Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindel. |
Häufig: | Verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen, Muskelzittern, Muskelsteifigkeit, Unvermögen, ruhig zu sitzen (Akathisie), Störungen der unwillkürlichen Bewegungen (extrapyramidale Symptome), Krampfanfälle, Muskelzuckungen. |
Selten: | Zustand von Verwirrung, Zerstreutheit (Konfusion), Delirium. |
Sehr selten: | Störungen der Muskeltätigkeit nach vorheriger Behandlung mit anderen Neuroleptika (Spätdyskinesie). |
Clozapin dura 200 mg kann zu einer Erhöhung der epileptischen Krampfbereitschaft führen. Wenn Sie an Epilepsie leiden oder die Dosis des Arzneimittels schnell gesteigert wird, können anfallsweise auftretende, kurze Muskelzuckungen (Myoklonien) oder generalisierte Krampfanfälle häufiger auftreten. Dann ist die Dosis zu reduzieren und gegebenenfalls eine Behandlung mit einem Antikonvulsivum (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen) einzuleiten. Die Gabe von Carbamazepin muss vermieden werden, da es die Funktion des Knochenmarks unterdrückt. Bei anderen Antikonvulsiva muss die Möglichkeit von Wechselwirkungen berücksichtigt werden.
? Herz-Kreislauf-System |
Sehr häufig: | Beschleunigter Herzschlag. |
Häufig: | Veränderungen im EKG. |
Selten: | Kreislaufkollaps, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelentzündung (Myokarditis), Herzbeutelentzündung (Perikarditis), Herzbeutelerguss (Perikarderguss). |
Sehr selten: | Erkrankung des Herzmuskels (Kardiomyopathie), Herzstillstand. |
Besonders in den ersten Wochen der Behandlung kann es zu beschleunigtem Herzschlag und zu Blutdruckabfall bei Lagewechsel (orthostatischer Hypotonie), mit oder ohne Bewusstlosigkeit, kommen. Je größer die Dosissteigerung, desto häufiger und schwerer sind die Symptome.
Es gab vereinzelte Fälle von Herzrhythmusstörungen, Herzbeutelentzündung/ Herzbeutelerguss und Herzmuskelentzündung, von denen einige tödlich verliefen. Meistens tritt die Herzmuskelentzündung innerhalb der ersten 2 Monate nach Behandlungsbeginn mit Clozapin dura 200 mg auf, andere Erkrankungen des Herzmuskels im Allgemeinen zu einem späteren Zeitpunkt der Behandlung.
Gefäßsystem |
Häufig: | erhöhter Blutdruck, Blutdruckabfall bei Lagewechsel, Bewusstlosigkeit. |
Selten: | Verschluss von Blutgefäßen (Thromboembolie). |
? Erkrankungen der Atemwege |
Selten: | Einatmen von aufgenommener Nahrung. |
Sehr selten: | Atemstörungen oder Atemstillstand mit und ohne Kreislaufkollaps (siehe auch Abschnitt 2). |
? Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts |
Sehr häufig: | Verstopfung, übermäßiger Speichelfluss. |
Häufig: | Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, trockener Mund. |
Selten: | Schluckstörungen. |
Sehr selten: | Vergrößerung der Ohrspeicheldrüse, Darmverschluss, Darmlähmung, Stuhlverhalt. |
? Leber- und Gallensystem |
Häufig: | Erhöhte Leberenzymwerte. |
Selten: | Leberentzündung, Gelbsucht, Entzündung der Bauchspeicheldrüse. |
Sehr selten: | Plötzlicher Zerfall von Leberzellen (fulminante Lebernekrose). |
? Haut |
Sehr selten: | Hautreaktionen. |
? Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Häufig: | Unfreiwilliger Abgang von Urin, Harnverhalten. |
Sehr selten: | Nierenentzündung. |
? Erkrankungen der Geschlechtsorgane |
Sehr selten: | Schmerzhafte Dauererektion. |
? Allgemeine Erkrankungen |
Häufig: | Müdigkeit, Fieber, Störung der Schweiß- und Temperaturregulation. |
Selten: | Erhöhte Kreatinphosphokinase-Werte. |
Sehr selten: | Unerklärlicher plötzlicher Tod. |
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.