Fentadolon Matrixpflaster darf nicht angewendet werden,
wenn Sie oder Ihr Kind überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Fentanyl oder einen der sonstigen Bestandteile von Fentadolon Matrixpflaster (Silikonbasis) sind,
bei kurzfristigen Schmerzzuständen, z.B. nach operativen Eingriffen,
bei krankhaft verlangsamtem Herzschlag (bradykarde Rhythmusstörungen),
bei schwerer Beeinträchtigung der Funktion des zentralen Nervensystems,
während der Geburt (wegen möglicher Atemdepression des Neugeborenen).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Fentadolon Matrixpflaster ist erforderlich, wenn
bei Ihnen oder Ihrem Kind eine Beeinträchtigung der Atemfunktion (z.B. durch andere medizinische Behandlungen, Harnvergiftung oder ernste Infektionen) vorliegt,
Sie oder Ihr Kind unter einer Lungenerkrankung (z.B. chronisch obstruktive Bronchitis, Bronchialasthma, stark begrenzte Atemreserve) leiden,
bei Ihnen oder Ihrem Kind eine eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion besteht,
Sie oder Ihr Kind geschwächt sind oder ein geringes Körpergewicht haben,
bei Ihnen oder Ihrem Kind eine Kopfverletzung, ein Hirntumor oder Anzeichen von erhöhtem Hirndruck, Bewusstseinsstörungen oder Bewusstlosigkeit besteht,
bei Ihnen oder Ihrem Kind eine Arzneimittel- oder Alkoholsucht besteht.
Da stark wirksame Schmerzmittel eine Beeinträchtigung der Atmung hervorrufen können, sollte Fentadolon Matrixpflaster in diesen Situationen nur vorsichtig und geringer dosiert eingesetzt werden.
Grundsätzlich sollte die Behandlung mit Fentadolon Matrixpflaster nur durch einen erfahrenen Arzt eingeleitet werden, dem die Art der Wirkstofffreisetzung und das Risiko einer Verminderung der Atemfrequenz bekannt sind.
Bei dem Wechsel zwischen verschiedenen Fentanyl-haltigen Systemen ist zur Sicherstellung der kontinuierlichen Schmerzstillung eine zusätzliche ärztliche Überwachung und Aufklärung der Patienten über die Anwendung (eventuell wie bei der Neueinstellung) angeraten.
Fentadolon Matrixpflaster soll vor und nach Gebrauch für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Fieber / äußere Wärmeanwendung
Fieber und äußerliche Wärmeanwendung können die Hautdurchlässigkeit steigern, wodurch der Wirkstoff Fentanyl in größeren Mengen ins Blut gelangt. Ebenfalls kann eine äußere Wärmeanwendung eventuell dazu führen, dass das Pflaster nicht mehr ausreichend klebt. Sie sollten deshalb darauf achten, die Stelle, an der das Pflaster angebracht ist, keiner direkten äußeren Wärmequelle auszusetzen (z.B. Heizkissen, Wärmflaschen, Heizdecken, Wärmestrahler, heiße (Whirlpool-)Bäder oder intensive Sonnenbestrahlung).
Vor einem Saunabad müssen Sie das Pflaster grundsätzlich entfernen. Ein Saunabad ist nur möglich, wenn das Pflaster gewechselt wird (im Abstand von 72 Stunden). Kleben Sie das neue Pflaster an einer kühlen und vollständig trockenen Hautstelle auf.
Kinder
Fentadolon Matrixpflaster sollte bei Kindern ab 2 Jahren nur angewendet werden, wenn sie bereits vorher mit anderen Opioiden (z.B. Morphin) behandelt wurden. Bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren sollte Fentadolon Matrixpflaster nicht angewendet werden.
Ältere Menschen
Bei älteren Menschen kann durch eine Einschränkung der Nierenfunktion die Ausscheidung verlangsamt sein. Dadurch kann es zu Überdosierungen kommen.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Fentadolon Matrixpflaster kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Fentadolon Matrixpflaster als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Bei Anwendung von Fentadolon Matrixpflaster mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie oder Ihr Kind andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fentanyl und anderen zentral, d.h. auf die Gehirnfunktion dämpfend wirkenden Arzneimitteln [wie Arzneimittel gegen Angststörungen (Tranquilizer), gegen Depressionen (Antidepressiva), gegen psychische Störungen (Neuroleptika), zur Narkose (Anästhetika), gegen Schlafstörungen (Hypnotika, Sedativa, Barbiturate), gegen Allergien oder Reisekrankheit (Antihistaminika/Antiemetika) oder andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide)] oder Alkohol kann es zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Fentanyl, insbesondere zur Beeinträchtigung der Atemfunktion, kommen.
Fentanyl wird hauptsächlich über das körpereigene Enzym CYP3A4 in der Leber abgebaut. Bei gleichzeitiger Anwendung von Fentadolon Matrixpflaster und starken Hemmstoffen dieses Enzyms, wie z.B. Ritonavir (Wirkstoff gegen AIDS), Ketoconazol, Itraconazol (Wirkstoffe gegen Pilzerkrankungen), Diltiazem (Wirkstoff bei Herzerkrankungen), Cimetidin (Wirkstoff bei Magen-Darmerkrankungen) und einigen Makrolid-Antibiotika, können erhöhte Fentanylkonzentrationen im Blut auftreten.
Diese Wechselwirkung von transdermal angewendetem Fentanyl und starken Hemmstoffen des Enzyms CYP3A4 könnte zu einer Verlängerung der therapeutischen Wirkung und zu Nebenwirkungen einschließlich eingeschränkter Atemtätigkeit führen. Daher sollte die gleichzeitige Behandlung nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen.
Fentadolon Matrixpflaster sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirken) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe eines anderen Opioids (Pethidin) sind lebensbedrohende Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei Fentadolon Matrixpflaster nicht auszuschließen.
Obgleich Pentazocin bzw. Buprenorphin schmerzlinderne Wirkstoffe sind, können sie teilweise einigen Wirkungen des Fentanyls (z.B. der Schmerzstillung) entgegenwirken und bei opioidabhängigen Entzugserscheinungen auslösen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Die Sicherheit der Anwendung von Fentadolon Matrixpflaster während der Schwangerschaft ist nicht belegt. Deshalb sollten Sie Fentadolon Matrixpflaster während der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn Ihr Arzt hält die Behandlung für unbedingt erforderlich.
Eine Langzeitbehandlung während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen.
Fentadolon Matrixpflaster darf während der Geburt (inklusive Kaiserschnitt) nicht angewendet werden, weil Fentanyl die Plazenta passiert und eine Einschränkung der Atmung beim Neugeborenen verursachen kann (siehe unter Abschnitt 2. "Fentadolon Matrixpflaster darf nicht angewendet werden,").
Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann beim Säugling Müdigkeit und Einschränkung der Atemfunktion verursachen. Daher sollten Sie nicht stillen. Frühestens 72 Stunden nach der letzten Anwendung von Fentadolon Matrixpflaster kann das Stillen wieder aufgenommen werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Fentadolon Matrixpflaster kann die Fähigkeit zum Führen eines Fahrzeugs und zum Bedienen von Maschinen wesentlich beeinflussen. Dies muss insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungsmitteln erwartet werden. Bei einem stabil auf eine spezifische Dosis eingestellten Patienten muss nicht unbedingt eine Einschränkung auftreten. Daher sollten Sie Ihren Arzt fragen, ob Sie ein Fahrzeug führen oder eine Maschine bedienen dürfen.