Art und Dauer der Anwendung
Fluorosachs wird intravenös als Injektion oder
(Dauer)-Infusion angewendet.
Die Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung des Krankheitsbildes, des angewendeten Therapieprotokolls (Therapieplans) und der individuellen Therapiesituation.
Die Anwendung von Fluorosachs erfolgt in sogenannten Therapiekursen. Zwischen dem letzen Tag eines Therapiekurses und dem ersten eines neuen Therapiekurses, sollten je nach Therapieschema behandlungsfreie Intervalle eingeschoben werden, deren Dauer der behandelnde Arzt bestimmt.
Falls Sie ambulant behandelt werden, sollten Sie die von Ihrem Arzt vorgegebenen Behandlungstermine unbedingt einhalten.
Dosierung
Fortgeschrittenes Prankreaskarzinom
Als Monochemotherapie in Tageseinzeldosen von 400-500 mg/m2 Körperoberfläche (KOF) als i.v.-Bolusinjektion bzw. von 1000 mg/m2 KOF als i.v.-Dauerinfusion.
Fortgeschrittenes Magenkarzinom
Als Monochemotherapie oder im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 500-600 mg/m2 KOF als i.v. Bolusinjektion.
Fortgeschrittenes kolorektales Karzinom
Als Monochemothrapie oder im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 370-600 mg/m2 KOF als i.v.-Bolusinjektionbzw. von 200-750 mg/m2 KOF als i.v.-Dauerinfusion.
Metastasiertes Mammakarzinom
Im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 500-600 mg/m2 KOF i.v. angewendet (z. B. CMF, FAC).
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Fluorosachs zu stark oder zu schwach ist.
Zeichen der Überdosierung sind z.B. schwere MagenDarmBeschwerden mit Durchfällen sowie schwere Schleimhautentzündungen in der Mundhöhle. Beim Auftreten von schweren Nebenwirkungen sollte die Anwendung von Fluorosachs sofort abgebrochen und der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
PM 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Fuorosachs Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
Sehr häufig | Häufig |
Mehr als 1 von 10 Behandelten | |
| Weniger als 1 von 10 Behandelten, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich | Selten |
Weniger als 1 von 100 Behandelten, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten | |
| Weniger als 1 von 1000 Behandelten, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten |
1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle |
Erkrankungen des Blutes und des Lvmphsvstems:
Sehr häufig: Knochenmarksschädigung (Myelosuppression),
Verminderung aller oder einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie oder Neutropenie), Abfall der Blutplättchen Thrombozytopenie)
Häufig: Agranulozytose (starke Verminderung oder völliges Fehlen einer Untergruppe der
weißen Blutkörperchen [Granulozyten]), Panzytopenie (gleichzeitiges Vorliegen
einer normochromen Anämie, Leukozytopenie und Thrombozytopenie),
Blutarmut (Anämie)
Die Myelosuppression ist eine der Dosis limitierenden Nebenwirkungen. Das Ausmaß der Myelosuppression ist abhängig von der Applikationsart und der Dosierung. Nach i.v.-Bolusinjektion ist die Myelosuppression stärker ausgeprägt als nach i.v.-Dauerinfusion. Eine Neutropenie tritt nach jedem Behandlungskurs mit i.v.-Bolusinjektionen bei adäquater Dosierung auf (Nadir: 9. - 14. [-20.] Behandlungstag; Normalwerte: i.d.R. nach dem 30. Tag).
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr häufig: Krämpfe der Bronchien (Bronchospasmus), Abwehrschwäche (Immunsuppression) mit erhöhter Infektionsrate.
Gelegentlich: Generalisierte allergische Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock.
Endokrine Erkrankungen:
Selten: Beeinflussung des Schilddrüsenstoffwechsels Anstieg des Gesamt-Thyroxins [T4] und Gesamt-Trijodthyronins [T3] im Serum ohne Anstieg des freien T4 und des TSH und ohne klinische Zeichen einer Hyperthyreose).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Sehr häufig: erhöhter Harnsäuregehalt des Blutes Hyperurikämie).
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Nach Infusion hoher 5-Fluorouracil-Dosen bzw. bei Patienten mit Dihydropyrimidindehydrogenase-Mangel Beeinträchtigung des Gehirns ([Leuko]-Enzephalopathien) mit Symptomen wie Gangstörungen (Ataxie), Verwirrtheit, Orientierungsstörungen, Muskelschwäche, Sprachstörungen (Aphasie), Krampfanfällen oder Koma.
Gelegentlich: Augenzittern (Nystagmus), Kopfschmerzen, Schwindel, Parkinson-Symptome, Beeinträchtigung bestimmter Nervenbahnen (Pyramidenbahnzeichen) und Euphorie.
Selten: Periphere Neuropathien (bei Kombination mit einer Radiotherapie)
Augenerkrankungen:
Gelegentlich: Übermäßiger Tränenfluss, verschwommenes Sehen, Störungen der Augenmotilität, Sehnervenentzündung (Optikusneuritis), Doppeltsehen (Diplopie), Minderung der Sehkraft (Visusminderung), Lichtempfindlichkeit oder - unverträglichkeit (Photophobie), Bindehautentzündung (Konjunktivitis),Augenlidrandentzündung (Blepharitis), narbenbedingte Augenlidfehlstellung (Ektropium) und Fibrosen des Tränenkanals.
Die vorgenannten Nebenwirkungen am Auge sind teilweise irreversibel.
Herzerkrankungen:
Sehr häufig: Ischämie- oder Kardiomyopathie-typische
EKG-Veränderungen.
Häufig: Angina pectoris-ähnliche Brustschmerzen.
Gelegentlich: Myokardinfarkt (in Einzelfällen tödliche Verläufe), Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche Herzinsuffizienz), Herzmuskelentzündung Myokarditis; in Einzelfällen tödliche Verläufe), Herzmuskelschädigung (dilative Kardiomyopathie) und kardiogener Schock (in Einzelfällen tödliche Verläufe).
Sehr selten: Herzstillstand und plötzlicher Herztod.
Herzschädigende (kardiotoxische) Nebenwirkungen treten meist während oder wenige Stunden nach dem ersten Anwendungszyklus auf. Für Patienten mit vorbestehender koronarer Herzkrankheit oder Kardiomyopathie besteht ein erhöhtes Risiko, kardiotoxische Nebenwirkungen zu entwickeln.
Gefäßerkrankungen:
Gelegentlich: Oberflächliche Venenentzündungen Thrombophlebitiden).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Schleimhautentzündungen Mukositis) an der Mundschleimhaut (Stomatitis), der Speiseröhre (Osophagitis [mit retrosternalem Brennen]), der Rachenwand (Pharyngitis [mit Dysphagie]) und der Mastdarmwand (Proktitis [mit wässriger Diarrhoe]).
Gelegentlich: Schwere Schädigungen der Darmwand mit blutigem Durchfall, Geschwürbildung (Ulzerationen), "Austrocknung" (Dehydratation), Blutvergiftung (Sepsis).
Der Schweregrad gastrointestinaler Nebenwirkungen ist abhängig von der Dosierung und der Applikationsart. Bei i.v.-Dauerinfusion erweist sich eher die Stomatitis als die Myelosuppression als dosislimitierend. Gastrointestinale Nebenwirkungen können lebensbedrohend sein.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Gelegentlich: Leberzellschädigungen, steinlose Cholezystitis.
Sehr selten: Lebernekrosen (teilweise mit letalem Verlauf).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Sehr häufig: Haarausfall (Alopezie); das sogenannte "Hand-Fuß-Syndrom" mit Sensibilitätsstörungen (Dysästhesien) sowie Rötung, Schwellung, Schmerzen und Abschuppung der Haut an Handflächen und Fußsohlen.
Gelegentlich: Hautausschläge (Exantheme), trockene Haut mit Rissen (Fissuren),
Hautentzündung (Dermatitis), Nesselausschlag Urtikaria) und Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität), Dunkelfärbung (Hyperpigmentierung) der Haut und streifenförmige Hyperpigmentierung oder Abblassung der Hautfarbe
Pigmentverlust) im Bereich des Venenverlaufs.
Nagelveränderungen (z.B. diffuse oberflächliche blaue Pigmentierung, Hyperpigmentierung, Nagelverformung [Nageldystrophie], Schmerzen und Verdickung des Nagelbetts, Nagelfalzentzündung [Paronychie]) und Nagelablösung (Onycholyse).
Das "Hand-Fuß-Syndrom" tritt nach i.v.-Dauerinfusion häufiger als nach i.v.-Bolusinjektionen auf.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Sehr häufig: Verzögerte Wundheilung, Nasenbluten Epistaxis), Abgeschlagenheit, allgemeine Schwäche, Müdigkeit und Antriebslosigkeit.
PX 5. Wie ist FluoroSACHS aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
PZ Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton / Behältnis angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
P2 Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung:
Die chemische und physikalische Stabilität nach Zumischung zu 5 %iger Glukoselösung oder 0,9 %iger Natriumchloridlösung wurde bei Lagerung unter Raumtemperatur für 24 Stunden nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus. Wenn die Infusionslösung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Das Behältnis vor Licht geschützt im Umkarton zwischen +15 °C und +25 °C aufbewahren. Nicht im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren.
Fluorosachs muss gehandhabt und entsorgt werden, wie dies bei Zytostatika üblich ist. Geben Sie angebrochene oder leere Behältnisse bei Ihrem Apotheker ab.
P6 Stand der Information:
August 2008