Neofluor 50mg/ml

Neofluor 50mg/ml
Wirkstoff(e)Fluorouracil
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberNeocorp AG
ATC CodeL01BC02
Pharmakologische GruppeAntimetaboliten

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was ist neofluor 50 mg/ml und wofür wird es angewendet?
Antitumormittel aus der Gruppe der Antimetabolite
Anwendungsgebiete
- Fortgeschrittenes oder metastasiertes kolorektales Karzinom,
- Adjuvante Chemotherapie des Kolonkarzinoms Stadium III (T1-4 N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors,
- Adjuvante Chemotherapie des Rektumkarzinoms Stadium II (T3-4) und III (T1-4 N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors,
- Fortgeschrittenes Magenkarzinom,
- Fortgeschrittenes Pankreaskarzinom,
- Fortgeschrittenes Ösophaguskarzinom,
- Fortgeschrittenes und/oder metastasiertes Mammakarzinom,
- Adjuvante Therapie des primären invasiven Mammakarzinoms,
- Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereiches:
- bei unvorbehandelten Patienten mit inoperablen lokal fortgeschrittenen Tumo ren;
- bei Lokalrezidiven und Fernmetastasierung.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Neofluor® 50 mg/ml darf nicht angewendet werden,
- wenn eine Überempfindlichkeit gegen 5-Fluorouracil bekannt ist oder eine Knochenmarkdepression (z. B. nach erfolgter Vorbehandlung mit Chemo- und/oder Strahlentherapie) vorliegt.
- bei Blutungen, Stomatitis, Ulzerationen im Mund und Gastrointestinaltrakt, schwerem Durchfall, schweren renalen Funktionsstörungen, Plasmabilirubinwerten > 85 µmol/l.
- bei schweren Blutbildveränderungen, schweren Leberfunktionsstörungen, akuten Infektionen und bei Patienten in schlechtem Ernährungszustand ist die Anwendung von 5-Fluorouracil ebenfalls kontraindiziert
- wenn Sie unter einer Windpocken- bzw. Gürtelrosentherapie (Herpes zoster) stehen. Sie dürfen Neofluor® (5-FU) nicht im Rahmen einer Krebs-Chemotherapie einnehmen, wenn Sie jetzt oder in den letzten 4 Wochen eine Therapie mit Brivudin, Sorivudin oder ähnlichen Substanzen im Rahmen einer Herpes zoster-Therapie erhalten haben.
5-FU zusammen mit Brivudin, Sorivudin und deren Abkömmlingen verstärkt die Nebenwirkungen von Neofluor® (5-FU) möglicherweise erheblich.
Diese Wechselwirkung kann tödlich sein.
Daher dürfen Sie diese Arzneimittel nicht zusammen mit einer 5-Fluorouracil-Chemotherapie anwenden. Frühestens 4 Wochen nach Abschluß der Herpes zoster-Therapie mit Brivudin, Sorivudin und Analoga können Sie eine Chemotherapie mit 5-FU beginnen.
- wenn Sie wegen einer Herpes Zoster-Infektion behandelt werden oder vor kurzem behandelt worden sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt über die eingenommen Arzneimittel.
Hinweis
- Bei Patienten mit Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD)-Mangel verursachen übliche 5-Fluorouracil-Dosen verstärkte Nebenwirkungen. Patienten mit DPD-Mangel sollten nicht mit 5-Fluorouracil behandelt werden. Treten unter der Behandlung mit 5-Fluorouracil schwere unerwünschte Wirkungen auf, kann eine Kontrolle der DPD - Aktivität angezeigt sein.
- Aktive Impfungen sollten im zeitlichen Zusammenhang mit einer 5-Fluorouracil-Therapie nicht durchgeführt werden. Der Kontakt des Patienten mit Polioimpflingen sollte vermieden werden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Neofluor® 50 mg/ml ist erforderlich,
- Vor Therapiebeginn und während der Therapie mit 5-Fluorouracil werden die folgenden Verlaufsuntersuchungen empfohlen (Häufigkeit dieser Untersuchungen in Abhängigkeit von Allgemeinzustand, Dosis und Begleitmedikation)
- Tägliche Inspektion der Mundhöhle und des Rachens auf Schleimhautveränderungen; vor jeder 5-Fluorouracil-Gabe: Blutbild einschl. Differentialblutbild und Thrombozyten; Retentionswerte; Leberwerte.
- Beim Umgang mit Neofluor® 50 mg/ml sollten - wie bei allen zytotoxisch wirksamen Substanzen - entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Das Merkblatt "Sichere Handhabung von Zytostatika" der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege ist zu beachten.
- Es muss sichergestellt sein, dass eine schwere Infektion und/oder Blutungsepisode rasch und wirksam behandelt werden kann.
- Bestehende Infektionen sollten vor Beginn einer Therapie mit Neofluor® 50 mg/ml behandelt werden.
- Wenn Sie Phenytoin gegen epileptische Anfälle einnehmen. Die gleichzeitige Einnahme von Phenytoin mit Neofluor® (5-FU), kann zu erhöhten Blutspiegeln von Phenytoin führen. Daher sollten Sie regelmäßig auf einen erhöhten Phenytoin-Blutspiegel untersucht werden.
- Neofluor 50 mg/ml sollte nur von Ärzten, die in der Tumortherapie erfahren sind, angewendet werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
- Bei Auftreten folgender toxischer Erscheinungen ist die Medikation unbedingt sofort abzubrechen:
- rascher Abfall der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) während der Behandlung oder Auftreten einer Leukozytopenie (Leukozytenzahl < 3000/l), Thrombozytopenie (Thrombozytenzahl < 80.000/l), Mundschleimhautentzündungen, Entzündungen der Speiseröhre oder des Rachens, Schleimhautentzündungen, Diarrhoe, Geschwürsbildung und Blutungen der Magen-Darm-Schleimhaut, Blutungen jeglicher Lokalisation, unstillbares Erbrechen sowie beim Auftreten anderer schwerer Nebenwirkungen (z. B. Störungen am Nervensystem, Schädigungen des Herzens). Nach Abklingen der Blutbildveränderungen (Wiederansteigen der Leukozyten auf mindestens 3.000 - 5.000/l, der Thrombozyten auf 80.000 - 100.000/l) kann die Behandlung mit einer um ein Drittel bis die Hälfte reduzierten Dosis wieder aufgenommen werden, sofern nicht andere bestehende Nebenwirkungen (s. o.) einer Wiederaufnahme der Behandlung entgegenstehen.
- Schädigungen der Darmwand erfordern eine dem Schweregrad entsprechende, symptomatische Behandlung, z.B. Flüssigkeitsersatz. Leichte Diarrhoe kann auf Antidiarrhoika ansprechen. Bei mäßiger bis schwerer Diarrhoe reichen sie jedoch nicht aus.
Fluorouracil/Calciumfolinat
Calciumfolinat kann das Toxizitätsrisiko von 5-Fluorouracil, besonders bei älteren oder geschwächten Patienten, verstärken. Die häufigsten Anzeichen, die dosislimitierend sein können, sind Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrhöe. Wenn Calciumfolinat und 5-Fluorouracil in Kombination angewandt werden, muss die 5-Fluorouracil-Dosierung beim Auftreten von Toxizität stärker reduziert werden, als bei alleiniger Gabe von 5-Fluorouracil.
Die Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil und Calciumfolinat sollte bei Patienten mit Symptomen einer gastrointestinalen Toxizität, unabhängig vom Schweregrad, weder eingeleitet noch aufrechterhalten werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt.
Da Diarrhoe ein Zeichen gastrointestinaler Toxizität sein kann, müssen Patienten, die sich mit einer Diarrhöe vorstellen, sorgfältig überwacht werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt, da eine rasche klinische zum Tod führende Verschlechterung, auftreten kann. Wenn Diarrhöe und/oder Stomatitis auftritt, ist es ratsam, die Dosis von 5-FU zu reduzieren, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind. Besonders Ältere und Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in einem schlechten Allgemeinzustand sind, unterliegen einem erhöhten Risiko für das Auftreten dieser Toxizitäten. Daher ist bei der Behandlung dieser Patienten besondere Vorsicht geboten.
Bei älteren Patienten und Patienten, die sich einer vorgehenden Strahlentherapie unterzogen haben, wird empfohlen, mit einer reduzierten Dosierung von 5-Fluorouracil zu beginnen.
Bei Patienten, die eine kombinierte 5-Fluorouracil/Calciumfolinat-Behandlung erhalten, sollte der Calciumspiegel kontrolliert und zusätzlich Calcium gegeben werden, falls der Calciumspiegel niedrig ist.
Bei Patienten, die mit oralen Antikoagulantien behandelt werden und zusätzlich 5-Fluorouracil (allein oder in Kombination mit Levamisol) erhalten, ist der Quick-Wert engmaschig zu kontrollieren.
Bei Anwendung von Neofluor® 50 mg/ml mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Dies ist besonders wichtig, denn bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Arzneimittel kann die Wirkung der einzelnen Arzneimittel verstärkt oder abgeschwächt werden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Sie müssen besonders vorsichtig sein, wenn Sie bestimmte antivirale (gegen Viren gerichtete) Arzneimittel (Sorivudin und Brivudin oder deren Abkömmlinge) oder Mittel gegen epileptische Anfälle (Phenytoin) einnehmen.
Alle Behandlungsmaßnahmen, die den Allgemeinzustand des Patienten verschlechtern oder die Knochenmarkfunktionen beeinträchtigen, können die unerwünschten Wirkungen von 5-Fluorouracil erhöhen. 5-Fluorouracil kann an der Haut die unerwünschten Wirkungen von Strahlentherapien verstärken.
Calciumfolinat verstärkt die Wirkung von 5-Fluorouracil. Als klinische Folge dieser Wechselwirkung treten verstärkte gastrointestinale Toxizität (unerwünschte Wirkungen am Magen-Darm-Trakt) mit schwerwiegenden, z.T. tödlich verlaufenden Diarrhoen(Durchfällen), aber auch einer Verstärkung der Knochenmarktoxizität mit Beeinträchtigung der Blutbildung auf. Von einer Häufung derartiger Todesfälle wurde insbesondere bei einem Applikationsschema von wöchentlich einmal 600 mg/m Körperoberfläche 5-Fluorouracil als Bolus i.v. in Kombination mit Calciumfolinat berichtet.
Cimetidin kann, ebenso wie Interferone, den Plasmaspiegel von 5-Fluorouracil erhöhen.
Unter gleichzeitiger Behandlung mit 5-Fluorouracil und Levamisol werden häufig hepatotoxische Wirkungen (leberschädigende Wirkungen) beobachtet. Diese äußern sich meist in einem Anstieg der entsprechenden Blutwerte (alkalische Phosphatase, Transaminasen oder Bilirubin).
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Metronidazol wurde eine Erhöhung der 5-Fluorouracil-Serumspiegel und verstärkte Toxizität beobachtet. Die gleichzeitige Gabe beider Substanzen sollte vermieden werden.
In einer Studie wurde das thrombembolische Risiko für Patientinnen mit Mammakarzinom (bösartige Geschwulst der Brust) bei einer Kombinationsbehandlung von Cyclophosphamid, Methotrexat, 5-Fluorouracil und Tamoxifen erhöht.
Entwässerungsmittel vom Thiazidtyp können bei gleichzeitiger Gabe mit Antitumormitteln deren toxische Wirkungen auf das Knochenmark verstärken.
Bei gleichzeitiger Gabe von Vinorelbin und 5-Fluorouracil/Folinsäure kann es zu schweren Mukositiden (Schleimhautentzündungen) mit Todesfolge kommen.
In Einzelfällen wurde bei Patienten, die zur Herabsetzung der Blutgerinnung mit Warfarin behandelt wurden, ein Abfall des Quick-Wertes beobachtet, wenn sie zusätzlich 5-Fluorouracil (allein oder in Kombination mit Levamisol) erhielten.
Unter der Behandlung mit 5-Fluorouracil können bestimmte Laboruntersuchungen (Nachweismethoden für Bilirubin und für 5-Hydroxyindolessigsäure im Harn) erhöhte oder falsch positive Werte ergeben.
Gemcitabin kann die systemische 5-Fu-Belastung erhöhen.
Sowohl Wirksamkeit als auch Toxizität von 5-Fluorouracil können sich bei gleichzeitiger Gabe von 5-Fluorouracil mit anderen zytotoxischen Arzneimitteln (z.B. Cyclophosphamid, Vincristin, Methotrexat, Cisplatin, Doxorubicin) , Interferon oder Folinsäure erhöhen
In Kombination mit anderen myelosuppressiven Substanzen ist eine Dosisanpassung notwendig; vorausgehende oder gleichzeitige Strahlenbehandlung kann eine Dosisreduktion notwendig machen. Die Kardiotoxizität von Anthrazyklinen kann sich erhöhen.
Aminophenazon, Phenylbutazon und Sulfonamide sollten nicht vor oder während der Behandlung verabreicht werden.
Gleichzeitige Gabe von Allopurinol kann die Toxizität und Wirksamkeit von 5-Fluorouracil herabsetzen.
Die Wirksamkeit von 5-Fluorouracil kann herabgesetzt werden durch die Gabe von Chlordiazepoxid, Disulfiram, Grisefulvin und Isoniazid.
Impfstoffe: Die normalen Abwehrkräfte werden durch 5-Fluorouracil herabgesetzt, hierbei vermindert sich die Immunantwort. Lebendimpfstoffe können zu einer erhöhten Virusreplikation führen.
Das Auftreten vom hämolytisch-urämischen Syndrom wurde bei der Behandlung von 5-Fluorouracil in Kombination mit Mytomycin berichtet.
Wichtigste Inkompatibilitäten (chemische Unverträglichkeit):
Neofluor 50 mg/ml darf bei der Verabreichung nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Neofluor 50 mg/ml darf nur mit physiologischer Kochsalzlösung oder 5%iger Glukoselösung verdünnt werden.
Über Inkompatibilitäten mit folgenden Substanzen wurde berichtet: Cisplatin, Cytarabin, Diazepam, Doxorubicin, Droperidol, Filgrastim, Galliumnitrat, Leucovorin, Methotrexat, Metoclopramid, Morphin, Ondansetron, parenterale Ernährungslösungen, Vinorelbin.
Schwangerschaft und Stillzeit
5-Fluorouracil, der Wirkstoff von Neofluor 50 mg/ml, kann erbgutschädigend wirken und darf während Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewandt werden. Weiblichen Patienten im geschlechtsreifen Alter wird empfohlen, während der Chemotherapie und bis zu 6 Monate danach nicht schwanger zu werden.
Männern, die mit Neofluor 50 mg/ml behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen.
Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Während der Behandlung darf nicht gestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Bei der Behandlung mit Neofluor® 50 mg/ml kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Überempfindlichkeitsreaktionen mit Blutdruckabfall kommen und damit indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit und bei der Anwendung von
Neofluor 50 mg/ml:
Beim Umgang mit Neofluor 50 mg/ml ist jeder Kontakt mit der Haut und den Schleimhäuten zu vermeiden. Wegen der potentiell mutagenen und karzinogenen Wirkung gelten für das Pflegepersonal und die Ärzte erhöhte Sicherheitsvorschriften. Die Zubereitung muss mit Hilfe eines absolut aseptischen Arbeitsverfahrens erfolgen; weitere Schutzmaßnahmen sind Handschuhe, Schutzmasken, Sicherheitsbrillen und Schutzkleidung. Auch wird die Verwendung einer Werkbank mir vertikaler Luftströmung (LAF) empfohlen. Schwangeres Personal ist vom Umgang mit Neofluor 50 mg/ml auszuschließen. Die Entsorgung muss nach den Bestimmungen für die Entsorgung von Zytostatika in Kliniken erfolgen.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Neofluor® 50 mg/ml einzunehmen/ANZUWENDEN?
Die Behandlung mit 5-Fluorouracil sollte nur von Ärzten, die in der Tumortherapie erfahren sind, in einer Klinik oder in Kooperation mit einer Klinik erfolgen. Da die Applikationsweisen und Dosierungsempfehlungen für 5-Fluorouracil stark variieren und eine optimale Dosierung bislang nicht bekannt ist, können nur allgemeine Richtwerte angegeben werden. Einzelheiten müssen der aktuellen Fachliteratur entnommen werden.
Monotherapie
In der 5-Fluorouracil Monotherapie werden in der Regel 370 - 400 mg/m2 Körperoberfläche (z. T. aber auch deutlich höhere Dosen) in unterschiedlichen Zeitabständen und Anwendungsarten appliziert.
Polychemotherapie
In Kombination mit anderen Zytostatika wird 5-Fluorouracil in unterschiedlichen Dosierungen und Applikationsweisen angewandt. Überwiegend liegt der berichtete Dosierungsbereich zwischen 500 - 600 mg/m2 Körperoberfläche i.v., appliziert zu bestimmten Zeitpunkten des jeweiligen Kombinationschemotherapieprotokolls.
Die exakte Dosierung im Rahmen einer Polychemotherapie ist Behandlungsprotokollen zu entnehmen, die sich in der Therapie der jeweiligen Erkrankung als wirksam erwiesen haben.
ERWACHSENE
5-Fluorouracil wird in der Monochemotherapie sowie als Bestandteil einer Polychemotherapie angewendet.
Fortgeschrittenes oder metastasiertes kolorektales Karzinom:
Verschiedene Therapieprotokolle und Dosierungen werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale Dosierung nachgewiesen wurde.
Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt. Es liegen keine Daten über die Anwendung dieser Kombinationen bei Kindern vor:
Zweimonatiges Therapieprotokoll:
Alle zwei Wochen wird an 2 aufeinanderfolgenden Tagen (Tage 1 und 2 des Zyklus) im Anschluss an eine intravenöse Infusion von 200 mg/m Calciumfolinat über 2 Stunden 5-Fluorouracil als Bolus mit 400 mg/m mit nachfolgender Infusion von 600 mg/m 5-Fluorouracil über 22 Stunden verabreicht.
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Einmal wöchentlich wird im Anschluss an eine intravenöse Infusion von 500 mg/m Calciumfolinat über 2 Stunden 5-Fluorouracil 500 mg/m als i.v. Bolusinjektion eine Stunde nach Beginn der Calciumfolinat-Infusion verabreicht. Ein Zyklus besteht aus 6 wöchentlichen Therapien mit anschließend 2 Wochen Pause.
Monatliche Therapieprotokolle:
An 5 aufeinanderfolgenden Tagen wird nach einer Bolusinjektion von Calciumfolinat (20 mg/m) 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 425 mg/m als i.v. Bolusinjektion verabreicht; Wiederholung alle 4-5 Wochen.
An 5 aufeinanderfolgenden Tagen wird nach einer Bolusinjektion von Calciumfolinat (200 mg/m) 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 370 mg/m als i.v. Bolusinjektion verabreicht; Wiederholung alle 4 Wochen.
Die Anzahl der Wiederholungszyklen liegt im Ermessen des behandelnden Arztes und ist abhängig vom Ansprechen der Therapie und/oder dem Auftreten inakzeptabler Nebenwirkungen. Beim wöchentlichen bzw. monatlichen Therapieprotokoll wird die Kombinationstherapie üblicherweise für 6 Zyklen angewendet.
Dosismodifikation bei Kombinationstherapie mit Calciumfolinat
Unter der Kombinationstherapie mit Calciumfolinat kann eine Modifizierung der5-Fluorouracil-Dosen und der Behandlungsintervalle in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten, des klinischen Ansprechens und der dosislimitierenden Toxizitätnotwendig werden. Eine Reduzierung der Calciumfolinat-Dosierung ist nicht notwendig.
Adjuvante Chemotherapie des Kolonkarzinoms Stadium III (T1-4 N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors:
Die nachfolgenden Dosierungsschemata können derzeit empfohlen werden:
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Einmal wöchentlich über 6 Wochen wird im Anschluss an eine intravenöse Infusion von Calciumfolinat (500 mg/m KOF) über 2 Stunden 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 500 mg/m KOF intravenös als Bolus 1 Stunde nach Beginn der Calciumfolinat-Infusion verabreicht. Es werden 6 Zyklen mit 2 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen empfohlen. Unabhängig von Dosisanpassungen oder Therapieunterbrechungen sollte die Therapie nicht länger als ein Jahr dauern.
Therapieprotokoll mit ?low-dose-Folinsäure
An 5 aufeinanderfolgenden Tagen wird unmittelbar nach einer Bolusinjektion von Calciumfolinat (20 mg/m) 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 425 mg/m intravenös als Bolus für insgesamt 6 Therapiezyklen verabreicht. Die Therapiezyklen werden nach 4 und 8 Wochen sowie anschließend alle 5 Wochen wiederholt.
Dosisanpassungen können in Abhängigkeit vom Auftreten toxischer Nebenwirkungen notwendig werden.
Therapieunterbrechung bei Auftreten hämatologischer Toxizität:

Leukozyten <3.500 oder
Thrombozyten <100.000
Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (?3.500) und Thrombozyten (?100.000)
Leukozyten <2.500 oder
Thrombozyten <75.000
Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (?3.500) und Thrombozyten (?100.000) jedoch für mindestens 3 Wochen

Therapieunterbrechung bei Auftreten gastrointestinaler (GI) Toxizität:

Leichte bis mittelschwere Stomatitis u./o. leichte Diarrhöe (2 Stühle/Tag)Therapie unterbrechen bis Normalisierung eintritt
Schwere Stomatitis u./o. mittelschwere bis schwere Diarrhöe (3-6 Stühle/Tag)Therapie unterbrechen bis Normalisierung eintritt jedoch für mindestens 3 Wochen
Gastrointestinale Blutungen, behindernde Diarrhöe (?7 Stühle/Tag) exfoliative DermatitisTherapie absetzen !

Adjuvante Chemotherapie des Rektumkarzinoms Stadium II (T3-4) und III
(T1-4 N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors:
Im Rahmen einer Radiochemotherapie wird 5-Fluorouracil vor Beginn der Radiotherapie in einer Dosierung von 500 mg/m2 KOF intravenös als Bolus an den Tagen 1 bis 5 der ersten und 5. Behandlungswoche angewendet. Während der nachfolgenden Radiotherapie wird 5-Fluorouracil bei gleicher Dosierung an den Tagen 1 bis 3 der 9. und 13. Behandlungswoche und anschließend (Woche 4 und 8 nach Beendigung der Radiotherapie) in einer Dosierung von 450 mg/m2 KOF intravenös als Bolus an den Tagen 1 bis 5 angewendet.
Fortgeschrittenes Pankreaskarzinom:
Als Monochemotherapie in Tageseinzeldosen von 400 – 500 mg/m Körperoberfläche (KOF) als i.v.-Bolusinjektion bzw. von 1000 mg/m KOF als i.v.-Dauerinfusion.
Fortgeschrittenes Magenkarzinom:
Als Monochemotherapie oder im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 500 – 600 mg/m KOF als i.v.-Bolusinjektion.
Fortgeschrittenes Ösophaguskarzinom:
In Kombination mit Cisplatin wird 5Fluorouracil als 24-h-Dauerinfusion in einer Dosierung von 1000 mg/m2 KOF an den Tagen 1 bis 5 eines Therapiezyklus' angewendet; Wiederholung alle 3 (4) Wochen.
Bezüglich der Anwendung von 5Fluorouracil/Cisplatin im Rahmen einer kombinierten Radio-Chemotherapie wird auf die Fachliteratur verwiesen.
Metastasierendes Mammakarzinom:
Im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 500 – 600 mg/m KOF i.v. angewendet (z.B. CMF, FAC).
Adjuvante Therapie des primären invasiven Mammakarzinoms
Im Rahmen einer Polychemotherapie wird Neofluor in Tageseinzeldosen von 500 – 600 mg/m KOF i.v. angewendet (z.B. CMF, FEC, FAC).
Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereiches:
• bei unvorbehandelten Patienten mit inoperablen lokal fortgeschrittenen Tumoren:
Im Rahmen einer kombinierten Radiochemotherapie (Radiotherapie plus Cisplatin/5Fluorouracil) wird 5Fluorouracil in einer Dosierung von 1000 mg/m2 KOF als Dauerinfusion über 24 Stunden an den Tagen 1 bis 5 eines Therapiezyklus' (Wiederholung alle 3 bis 4 Wochen) angewendet.
• bei Lokalrezidiven und Fernmetastasierung:
In Abhängigkeit vom Allgemeinzustand und eventuell vorhandenen Komorbiditäten wird 5Fluorouracil in einer Dosierung von 1000 mg/m2 KOF als Dauerinfusion über 24 Stunden an den Tagen 1 bis 5 eines Therapiezyklus' in Kombination mit Cisplatin (Wiederholung alle 3 Wochen) bzw. an den Tagen 1 bis 4 eines Therapiezyklus' in Kombination mit Carboplatin (Wiederholung alle 3 Wochen) angewendet.
Absetzen der Therapie, Dosisreduktion:
Bei Auftreten folgender toxischer Symptome ist die Behandlung mit 5-Fluorouracil sofort abzubrechen:
- Leukozytopenie (< 2.500/µl),
- Thrombozytopenie (< 75.000/µl),
- Stomatitis, Ösophagitis,
- Erbrechen, das durch die Gabe eines Antiemetikums nicht zu beherrschen ist,
- Diarrhoe,
- Ulzerationen und Blutungen im Magen-Darm-Bereich,
- sonstige Hämorrhagien,
- neurotoxische Störungen,
- kardiotoxische Störungen.
Nach Wiederansteigen der Leukozyten (> 3.500/µl) bzw. der Thrombozyten (> 100.000) kann die Behandlung mit einer ggf. reduzierten Dosis wieder aufgenommen werden, sofern nicht alle Nebenwirkungen (s.o.) einer Wiederaufnahme der Behandlung entgegenstehen.
KINDER
Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von 5-Fluorouracil bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
PATIENTEN MIT EINGESCHRÄNKTER LEBER- ODER NIERENFUNKTION
Bei gestörter Leber- oder Nierenfunktion sind keine Dosisreduktionen erforderlich. Nur im Fall einer gleichzeitig gestörten Leber- und Nierenfunktion sollten Dosisreduktionen erwogen werden, in schwereren Fällen um ein Drittel bis um die Hälfte.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach dem Behandlungsprotokoll. Die Therapie sollte abgesetzt werden bei Nichtansprechen des Tumors, progressiver Erkrankung sowie beim Auftreten einer Weiterführung der Therapie entgegenstehender unerwünschter Wirkungen.
Hinweis
Nur klare, farblose bis schwach gelbliche Lösungen verwenden!. Bei Temperaturen unterhalb 15°C kann die Lösung auskristallisieren. Trübe Lösungen oder solche, die einen Niederschlag zeigen, sind von der Anwendung auszuschließen. Nur frisch zubereitete Lösungen verwenden.
Wenn Sie eine größere Menge Neofluor® 50 mg/ml/ angewendet haben als Sie sollten
Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) für 5-Fluorouracil ist nicht bekannt.
Zeichen der Überdosierung sind z.B. schwere Magen-Darm-Beschwerden mit Diarrhoen, ausgeprägte Schädigung des Knochenmarks (Myelosuppression), die im Allgemeinen 10 - 14 Tage nach Therapiebeginn auftritt (z. T. aber auch akut einsetzt) sowie schwere Schleimhautentzündungen. Die Therapie einer ausgeprägten Toxizität muss unter stationären Bedingungen erfolgen. Sie besteht bei schwerer Myelosuppression unter Umständen im Ersatz der fehlenden Blutbestandteile und antibiotischer Therapie. Die Verlegung des Patienten in einen keimfreien Raum kann notwendig werden. Beim Auftreten von Intoxikationserscheinungen sollte die Applikation von 5-Fluorouracil sofort abgebrochen werden.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Neolfuor® 50 mg/ml Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt
Unbekannt Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Sehr häufig: herabgesetzte bluitbildende Funktion des Knochenmarks, Verminderung bestimmter Zellen im Blut (Leukopenie, Neutropenie, und Thrombozytopenie.)
Häufig: Agranulozytose, starke Verminderung der Blutzellen aller Systeme (Panzytopenie), Blutarmut (Anämie).
Das Ausmaß der Myelosuppression ist abhängig von der Applikationsart (i.v.-Bolusinjektion oder i.v.-Dauerinfusion) und der Dosierung.
Eine Neutropenie tritt nach jedem Behandlungskurs mit i.v.-Bolusinjektionen bei adäquater Dosierung auf. Der Nadir wird im Allgemeinen zwischen dem 9. und 14. Behandlungstag erreicht, teilweise auch erst am 20. Tag. Nach dem 30. Tag befinden sich die Leukozyten meist wieder im Normbereich. Die oben beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen sollten befolgt werden.
Durch den supprimierenden Effekt auf das Knochenmark können unter 5-Fluorouracil-Therapie eine erhöhte Infektionsrate und verzögerte Wundheilung auftreten.
Erkrankungen des Immunsystems:
Gelegentlich: allergische Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock.
Fieber
Endokrine Erkrankungen:
Sehr selten: Während einer Behandlung mit 5-Fluorouracil wurden beobachtet: Anstieg des Gesamt-Thyroxins (T4) und Gesamt-Trijodthyronins (T3) im Serum ohne Anstieg des freien T4 und des TSH und ohne klinische Zeichen einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose).
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr häufig: Abgeschlagenheit, allgemeine Schwäche, Müdigkeit und Antriebslosigkeit.
Häufig: Nichtentzündliche Erkrankungen oder Schädigungen des Gehirns (Enzephalopathien) mit den entsprechenden Symptomen (zerebelläre Ataxie, Muskelschwäche, Orientierungsstörungen, Verwirrtheit und Koma) treten insbesondere nach Infusion hoher 5-Fluorouracil-Dosen auf.
Gelegentlich: Augenzittern (Nystagmus), Schwindel, Parkinson-Symptome, Pyramidenbahnzeichen, Kopfschmerzen und Euphorie.
Sehr selten: Hirninfarkt wurde berichtet bei kombinierter Chemotherapie (z.B. 5- Fluorouracil in Kombination mit Mitomycin C oder Cisplatin)
Entmarkungskrankheit (Leukoencephalopatie), reversibel nach sofortiger Absetzung, wurde berichtet Patienten mit Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-Mangel haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko. DWI (Diffusion-Weighte Imaging) kann aber der Diagnose der Leukobencephalopathie hilfreich sein.
Augenerkrankungen:
Über folgende, z.T. irreversible Nebenwirkungen am Auge wurde im Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von 5-Fluorouracil berichtet:
Gelegentlich: Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis), Doppelsehen ( Diplopie), Visusminderung, Photophobie, Bindehautentzündung (Konjunktivitis) (z.T. mit Ulcerationen), Entzündung der Lidränder (Blepharitis), verschwommenes Sehen, Fibrosen des Tränenkanals, Störungen der Augenmotilität, übermäßiger Tränenfluss.
Herzerkrankungen:
Sehr häufig: Ischämie- oder Kardiomyopathie-typische EKG-Veränderungen,
Angina pectoris.
Gelegentlich: Herzinfarkt ((Myokardinfarkt) in Einzelfällen tödliche Verläufe), Rhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), entzündliche Erkrankung des Herzmuskels ((Myokarditis) in Einzelfällen tödliche Verläufe), Brustschmerzen, linksventrikuläre Dysfunktion, kardiogener Schock.
Die kardialen Ereignisse treten meist im ersten Anwendungsyklus und erneut bei Reexposition auf. Für Patienten mit vorbestehender koronarer Herzkrankheit ist das Risiko, Angina pectoris oder einen Myokardinfarkt zu erleiden, erhöht. Bei Angina pectoris, Myokardinfarkt und Herzinsuffizienz sind die üblichen Therapien einzuleiten.
Gefäßerkrankungen:
Gelegentlich: Venenentzündung (Thrombophlebitis)
Sehr selten: Nasnebluten (Epistaxis), niedriger Blutdruck (Hypotension)
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit (Anorexie), Entzündungen im Bereich der Mundschleimhaut, der Speiseröhre,des Rachens, des Mastdarms (Stomatitis, Ösophagitis (mit retrosternalem Brennen), Pharyngitis (mit Dysphagie), Proktitis (mit wässrige Durchfall))
Gelegentlich: Schwere Schädigungen der Darmwand mit blutigem Durchfall, Austrocknung und Blutvergiftung (Dehydratation und Sepsis (z.T. akut einsetzend und lebensbedrohlich)), Leberzellschädigungen.
Sehr selten: Einzelfälle von Lebernekrosen (z.T. mit tödlichem Ausgang).
Die unter der Behandlung mit 5-Fluorouracil auftretenden Nebenwirkungen betreffen häufig den Verdauungstrakt und können z.T. lebensbedrohlich sein. Beim Auftreten schwerer gastrointestinaler Toxizität ist die Behandlung abzubrechen. Durch 5-Fluorouracil verursachte Läsionen können alle Abschnitte des Verdauungstraktes betreffen und z.B. zu Dysphagie, retrosternalem Brennen, wässriger Diarrhoe und Proktitis führen. Bei intravenöser Dauerinfusion erweist sich eher die Stomatitis als die Myelosuppression als dosislimitierend. Ab Dosierungen von 350 mg/m Körperoberfläche ist nach 1 bis 3 Wochen häufig (in bis zu 50% der Fälle) mit dem Auftreten von Stomatitiden zu rechnen.
Übelkeit und Erbrechen treten häufig und insbesondere in der Anfangsphase der Therapie auf. Sofern sie mit Antiemetika nicht beherrscht werden können, ist die Behandlung abzubrechen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Haarausfall bis zur vollständigen Alopezie.
Hautentzündungen (Dermatitis).
"Hand-Fuß-Syndrom" (hand-foot-syndrome) mit Dysästhesien sowie Rötung, Schwellung, Schmerzen und Abschuppung der Haut an Handflächen und Fußsohlen.
Das ?Hand-Fuß-Syndrom? tritt nach i.v.-Dauerinfusion häufiger als nach i.v.-Bolusinjektion von 5-Fluorouracil auf.
Häufig: trockene Haut mit Rissen (Fissuren).
Selten: Nesselsucht (Urtikaria), Photosensibilität, Hyperpigmentierung oder Pigmentverlust der Haut sowie diffuse Nagelveränderungen (einschließlich Pigmentveränderungen, Onycholyse, Nageldystrophie, Schmerzen und Verdickung des Nagelbetts sowie Paronychie).
Sehr selten (in Einzelfällen): Exantheme (meist juckende makulopapulöse Hautausschläge an Stamm und Extremitäten).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Nasenknochennekrose
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Nierenversagen
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Störungen der Spermatogenese oder Ovulation
Untersuchungen
Sehr Selten: Vereinzelte Berichte zeigen eine verlängerte Prothrombinzeit, wenn 5-Fluorouracil zusammen mit Warfarin verabreicht wurde. Gemcitabin könnte die systemische 5-Fluoruracil-Verfügbarkeit erhöhen.
Kombinationstherapie mit Calciumfolinat
Im Allgemeinen hängt das Sicherheitsprofil von dem für 5-Fluorouracil angewendeten Therapieschema ab, bedingt durch die Verstärkung der durch 5-Fluorouracil induzierten Toxizitäten
Monatliches Therapieprotokoll:
Gastrointestinale Störungen:
Sehr häufig: Erbrechen und Übelkeit
Allgemeine Störungen und Veränderungen an der Applikationsstelle:
Sehr häufig:(schwere) muköse Toxizität
Keine Verstärkung der anderen durch 5-Fluorouracil induzierten Toxizitäten (z.B. Neurotoxizität).
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Gastrointestinale Störungen:
Sehr häufig: Durchfall höheren Schweregrades und Dehydrierung, die eine stationäre Einweisung für die Behandlung erforderlich machen und sogar zum Tod führen können.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem /Umkarton/ nach angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung: 24 Stunden.
Eine Mischung von 1000 mg Neofolin (100 ml Calciumfolinat 10 mg/ml) mit 5000 mg Neofluor (100 mg zu 50 mg/ml) und 40 ml physiologischer Kochsalzlösung erwies sich in Infusionspumpen (z.B. Typ "Easy Pump") unter Raumbedingungne über 48 Stunden stabil. Zu anderen Mischungen liegen derzeit keine Werte vor. Die Neofolin Lösung zur Injektion/Infusion darf daher nicht mit anderen Arzneimitteln, auch nicht mit Oxaliplatin oder Irinotecan, gemischt werden.
Aufbewahrungsbedingungen :
Nicht über 25C lagern
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren
Das Behältnis im Umkarton aufbewahren,um den Inhalt vor Licht zu schützen
Sollten sich auf Grund von Lagerung bei niedrigen Temperaturen Präzipitate bilden, können diese durch Erhitzen auf 60°C und heftiges Schütteln aufgelöst werden. Vor der Anwendung auf Körpertemperatur abkühlen lassen.
Nur klare, farblose bis schwach gelbliche Lösungen verwenden!

Weitere Informationen

Was Neofluor® 50 mg/ml enthält
Der Wirkstoff ist :5-Fluorouracil
1 ml Injektionslösung enthält 50 mg 5-Fluorouracil
Die sonstigen Bestandteilesind: Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke
Wie Neofluor® 50 mg/ml aussieht und Inhalt der Packung:
1 Durchstechflasche mit 20 ml Injektionskonzentrat enthält 1000 mg 5-Fluorouracil.
1 Durchstechflasche mit 100 ml Injektionskonzentrat enthält 5000 mg 5-Fluorouracil
Pharmazeutischer Unternehmer
NeoCorp AG, Am Weidenbach 6, 82362 Weilheim
Tel.: 0881-909596 0 FAX 0881- 9095969 99, Email: info@neocorp.de
Hersteller
EBEWE Pharma, Mondseestraße 11, Unterach, Österreich
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2009
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Beim Umgang mit 5-Fluorouracil ist jeder Kontakt mit der Haut und den Schleimhäuten zu vermeiden. Wegen der potentiell mutagenen und karzinogenen Wirkung gelten für das Pflegepersonal und die Ärzte erhöhte Sicherheitsvorschriften. Die Zubereitung muß mit Hilfe eines absolut aseptischen Arbeitsverfahrens erfolgen; weitere Schutzmaßnahmen sind Handschuhe, Schutzmasken, Sicherheitsbrillen und Schutzkleidung. Auch wird die Verwendung einer Werkbank mit vertikaler Luftströmung (LAF) empfohlen. Schwangeres Personal ist vom Umgang mit 5-Fluorouracil auszuschließen. Die Entsorgung muß nach den Bestimmungen für die Entsorgung von Zytostatika in Kliniken erfolgen.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2023

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Medikament
Zulassungsinhaber
Hospira Deutschland GmbH
Lapharm GmbH Pharmazeutische Produkte
PGD Profusio Leipzig GesundHeits GmbH Deutschland
PGD Profusio Leipzig GesundHeits GmbH Deutschland
Bhardwaj Pharma GmbH
Lapharm GmbH Pharmazeutische Produkte
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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