Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Dosierungsanleitung
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
In Abhängigkeit von den vorliegenden klinischen und hämodynamischen Ausgangswerten richtet sich die Dosierung nach dem Bedarf des Patienten und nach dem Ansprechen der zu kontrollierenden Messwerte. Im klinischen Gebrauch wird mit einer Dosis von 0,5 - 1,0 mg/h Glyceroltrinitrat begonnen, die anschließende Dosis wird dem individuellen Bedarf angepasst, Maximaldosen betragen in der Regel 8 mg Glyceroltrinitrat pro Stunde, selten 10 mg pro Stunde.
Bei akutem Myokardinfarkt soll möglichst früh mit der intravenösen Dauerinfusion begonnen werden. Bei systolischem Druck über 100 mmHg können 2 - 8 mg pro Stunde (33 - 133 µg pro Minute), in Ausnahmefällen bis zu 10 mg pro Stunde (166 µg pro Minute) infundiert werden bis zum Nachlassen der Angina pectoris Symptomatik.
Bei akuter Linksherzinsuffizienz (Lungenödem):
2 - 8 mg pro Stunde (33 - 133 µg pro Minute), über 1 - 2 Tage.
Bei schwerer Angina pectoris soll unter stationären Bedingungen (Intensiv-Station) mit einer Dosis von 2 bis 8 mg pro Stunde (33 - 133 µg pro Minute) behandelt werden. Während der Infusion muss die Hämodynamik kontinuierlich überwacht werden. Eine laufende Kontrolle des systolischen und diastolischen Blutdruckes, der Herzfrequenz und der hämodynamischen Größen (Rechtsherzkatheter) wie systolischer Pulmonalarteriendruck (PASP), pulmonal-kapillärer Verschlussdruck (PCP), diastolischer Pulmonalarteriendruck (PADP), Herzminutenvolumen (CO) und EKG (ST- Streckenmessung) ist erforderlich.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sollte die Dosis entsprechend der Schwere der Funktionsstörungen verringert werden.
Zur Vermeidung einer Wirkungsabschwächung oder eines Wirkverlustes sollte die niedrigst mögliche, klinisch effektive Dosierung gewählt werden und ggf. eine intermittierende Verabreichung bzw. eine alternierende Gabe von anderen Vasodilatantien erwogen werden.
Art und Dauer der Anwendung
Die intravenöse Infusion von Glyceroltrinitrat sollte unter stationären Bedingungen und bei ständiger Herzkreislaufüberwachung erfolgen.
Glyceroltrinitrat-Carinopharm kann unverdünnt mit entsprechenden Vorrichtungen oder verdünnt mittels Infusionsgeräten langsam intravenös infundiert werden (Verdünnung z.B. mit physiologischer Kochsalzlösung, Glucose 5 %, Glucose 10 %). Bei Kombination mit Infusionslösungen sind die Informationen der jeweiligen Hersteller über ihre Infusionslösungen, so auch zur Verträglichkeit und Vereinbarkeit, zu Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen zu beachten.
Verdünnungstabelle
Wirkstoffmenge (Glyceroltrinitrat) | | 10 mg | 20 mg | 30 mg | 40 mg | 50 mg |
Glyceroltrinitrat- Carinopharm | | 10 ml | 20 ml | 30 ml | 40 ml | 50 ml |
bei | 1 + 10 | 100 ml | 200 ml | 300 ml | 400 ml | 500 ml |
Infusionslösung | 1 + 20 | 200 ml | 400 ml | 600 ml | 800 ml | 1000 ml |
Verdünnung | 1 + 40 | 400 ml | 800 ml | 1200 ml | 1600 ml | 2000 ml |
| 1 + 10 | 110 ml | 220 ml | 330 ml | 440 ml | 550 ml |
Fertige Infusionslösung | 1 + 20 | 210 ml | 420 ml | 630 ml | 840 ml | 1050 ml |
| 1 + 40 | 410 ml | 820 ml | 1230 ml | 1640 ml | 2050 ml |
Infusionstabelle
Verdünnung | 1 + 10 | 1 + 20 | 1 + 40 |
Gewünschte Glyceroltrinitrat- Dosis/Std. | Infusion ml/Std. | Infusion ml/Std. | Infusion ml/Std. |
0,50 mg | 5,5 | 10,5 | 20,5 |
0,75 mg | 8,25 | 15,75 | 30,75 |
1,0 mg | 11,0 | 21,0 | 41,0 |
1,25 mg | 13,75 | 26,25 | 51,25 |
1,5 mg | 16,5 | 31,5 | 61,5 |
2,0 mg | 22,0 | 42,0 | 82,0 |
2,5 mg | 27,5 | 52,5 | 102,5 |
3,0 mg | 33,0 | 63,0 | 123,0 |
3,5 mg | 38,5 | 73,5 | 143,5 |
4,0 mg | 44,0 | 84,0 | 164,0 |
4,5 mg | 49,5 | 94,5 | 184,5 |
5,0 mg | 55,0 | 105,0 | 205,0 |
5,5 mg | 60,5 | 115,5 | 225,5 |
6,0 mg | 66,0 | 126,0 | 246,0 |
7,0 mg | 77,0 | 147,0 | 287,0 |
8,0 mg | 88,0 | 168,0 | 328,0 |
9,0 mg | 99,0 | 189,0 | 369,0 |
10,0 mg | 110,0 | 210,0 | |
Je nach klinischem Bild, Hämodynamik und EKG kann die Behandlung bis zu 3 Tagen oder länger fortgesetzt werden.
Hinweis:
Nicht zur Mehrfachentnahme bestimmt!
Glyceroltrinitrat-Carinopharm wird in einer Durchstechflasche auf den Markt gebracht. Der Gummistopfen darf zur Entnahme der Lösung nur mit einer Kanüle (bis 21 G) durchstochen werden. Spike-Entnahmekanülen sind nicht zur Penetration des Gummistopfens / Entnahme der Lösung geeignet!
Bei der Infusion von Glyceroltrinitrat-Carinopharm bewähren sich Infusionsschläuche aus Polyethylen oder Polytetrafluorethylen.
Infusionsschläuche aus PVC (Polyvinylchlorid) führen zu erheblichen Wirkstoffverlusten durch Adsorption.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Ein Absetzen der Therapie mit Glyceroltrinitrat-Carinopharm sollte nicht abrupt, sondern ausschleichend erfolgen, da Absetzungsphänomene („rebound“-Phänomene) nicht auszuschließen sind.
Wenn Sie eine größere Menge von Glyceroltrinitrat-Carinopharm angewendet haben, als Sie sollten
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit größeren Mengen von Glyceroltrinitrat-Carinopharm ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen.
In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung können starker Blutdruckabfall (Hypotonie) mit reflektorischer Erhöhung der Pulsfrequenz, Schwächegefühl, Schwindel und Benommenheit sowie Kopfschmerzen, Hautrötung, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.
Wenn Sie die Anwendung von Glyceroltrinitrat-Carinopharm vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Wenn Sie die Anwendung von Glyceroltrinitrat-Carinopharm abbrechen wird der Behandlungserfolg gefährdet.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.