Hydergin forte 2 mg Tabletten darf nicht eingenommen werden,
-
wenn Sie allergisch gegen Dihydroergotoxinmethansulfonat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
-
wenn Sie schwanger sind oder stillen,
-
wenn Sie über längere Zeit hinweg mit Hydergin behandelt werden und fibrotische Reaktionen (Narbengewebe) vorhanden waren oder sind, die Ihr Herz betrafen bzw. betreffen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Hydergin einnehmen.
Die Anwendung von Hydergin bei akuten Manifestationen von Schlaganfällen, zerebrovaskulären Störungen und Subarachnoidalblutungen wurde nicht untersucht. Daher ist das Nutzen-Risiko- Verhältnis von Hydergin bei diesen Patienten nicht bekannt, und die Anwendung von Hydergin wird nicht empfohlen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Hydergin forte 2 mg Tabletten ist erforderlich,
-
bei nicht körperlich begründbaren seelisch-geistigen Erkrankungen (Psychosen),
-
bei krankhaft niederigem Blutdruck (Hypotonie),
-
bei starker Verlangsamung der Herzschlagfolge (schwere Bradykardie),
-
bei mäßig bis stark eingeschränkter Leberfunktion,
-
wenn bei Ihnen fibrotische Reaktionen (Narbengewebe) vorhanden waren oder sind, die Ihr Herz, Ihre Lunge oder Ihren Bauchraum betrafen bzw. betreffen.
Falls Sie Hydergin über längere Zeit erhalten, prüft Ihr Arzt vor Beginn der Behandlung, ob Ihr Herz, Ihre Lunge und Ihre Nieren in gutem Zustand sind. Er erstellt außerdem ein Echokardiogramm (Durchführung einer Ultraschalluntersuchung des Herzens), bevor die Behandlung begonnen wird. Während der Behandlung achtet Ihr Arzt besonders auf alle Anzeichen, die mit fibrotischen Reaktionen in Verbindung stehen könnten und erstellt gegebenenfalls ein Echokardiogramm. Sollten fibrotische Reaktionen auftreten, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Falls Sie an Leberfunktionsstörungen leiden, wird Sie Ihr Arzt genau überwachen. Eventuell erhalten Sie eine geringere Initialdosis und/oder Erhaltungsdosis.
Falls Sie an schwerwiegenden Nierenfunktionsstörungen leiden, wird Sie Ihr Arzt engmaschig überwachen. Eventuell erhalten Sie eine geringere Initialdosis und/oder Erhaltungsdosis.
Kinder und Jugendliche
Zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Hydergin bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Deshalb soll Hydergin bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nur unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verordnet werden.
Einnahme von Hydergin forte 2 mg Tabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Da Hydergin das Zusammenballen (Aggregation) der Blutplättchen hemmt und das Fließverhalten des Blutes beeinflusst, sollten bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen bzw. Patienten, die gleichzeitig die Blutgerinnung beeinflussende Arzneimittel erhalten, häufigere Kontrollen der Gerinnungswerte vorgenommen werden.
Hydergin soll nicht gleichzeitig mit anderen Mutterkornalkaloiden verordnet werden (Gefahr der unkontrollierten Wirkungsverstärkung / Ergotismus).
Die Wirkung von Medikamenten, die den Blutdruck senken, kann abgeschwächt, die von Präparaten, die den Blutdruck steigern, kann verstärkt werden.
Vorsicht ist geboten, wenn Hydergin zusammen mit anderen Arzneimitteln eingenommen wird, die den Abbau des Wirkstoffs beeinflussen, insbesondere z. B. bestimmte Antibiotika (z. B. Troleandomycin, Erythromycin, Clarithromycin), bestimmte Mittel gegen AIDS (z. B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir, Delavirdin) oder bestimmte Mittel gegen Pilzinfektionen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol).Vorsicht ist ebenfalls bei der gleichzeitigen Einnahme von Hydergin mit Cimetidin, Clotrimazol, Fluconazol, Grapefruitsaft, Quinupristin/Dalfopristin und Zileuton geboten.
Die gleichzeitige Einnahme von z. B. Nevirapin und Rifampicin können die pharmakologische Wirkung von Hydergin abschwächen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Sie dürfen Hydergin während der Schwangerschaft nicht einnehmen, da das Arzneimittel ein Zusammenziehen der Gebärmutter bewirken und eine Gefäß verengende Wirkung haben kann und damit die Gefahr einer verminderten Plazentadurchblutung und der Auslösung vorzeitiger Wehen besteht.
Es liegen keine ausreichenden Untersuchungen zur Sicherheit in der Schwangerschaft beim Menschen vor. Es wurde aber vereinzelt von Fällen einer Missbildung des Fetus berichtet.
Stillzeit
Mutterkornalkaloide hemmen die Milchproduktion.
Da Dihydroergotoxin, der Wirkstoff von Hydergin, mit der Muttermilch ausgeschieden wird und beim Säugling unerwünschte Wirkungen verursachen kann, dürfen Sie Hydergin während der Stillzeit nicht einnehmen.
Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Zu den Auswirkungen von Hydergin auf die Zeugungsfähigkeit beim Menschen liegen keine Erkenntnisse vor. In klinisch relevanten Dosierungen beeinflusste Dihydroergotamin die Zeugungsfähigkeit von männlichen und weiblichen Tieren nicht.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Durch von Patient zu Patient unterschiedlich auftretende Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Die gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatwechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Hydergin forte 2 mg Tabletten enthält Lactose-Monohydrat
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Hydergin forte 2 mg Tabletten daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.