Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth darf nicht eingenommen werden,
-
wenn Sie allergisch gegen Hydroxychloroquinsulfat, 4-Aminochinoline oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
-
bei vorbestehender Augennetzhauterkrankung (Retinopathie), insbesondere im Bereich des schärfsten Sehens (Makulopathie),
-
bei Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (hämolytische Anämie, Favismus),
-
bei Erkrankungen des blutbildenden Systems,
-
bei krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis),
-
während der Schwangerschaft (Ausnahme: unter Abwägung der Risiken in der Malariavorbeugung und -behandlung),
-
in der Stillzeit,
-
bei Kindern unter 6 Jahren (unter 35 kg).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth einnehmen
-
bei Vorerkrankungen des Magen-Darm-Traktes, des Blut- oder Nervensystems,
-
bei Überempfindlichkeit gegen Chinin,
-
bei vorbestehender Schuppenflechte (Psoriasis),
-
bei bestimmten Stoffwechselstörungen (Porphyrien),
-
bei Krampfleiden (Epilepsie),
-
bei Nieren- und Lebererkrankungen,
-
bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die die Nieren oder Leber schädigen können,
-
während der Schwangerschaft (Indikation: Malaria).
Im Hinblick auf die möglichen unerwünschten Wirkungen am Auge sollten augenärztliche Untersuchungen beider Augen (z. B. auf Sehschärfe, Farbsehen, Gesichtsfeld), einschließlich Augen- und Augenhintergrundkontrolle, vor Beginn einer längerfristigen Therapie und während dieser Therapie mindestens alle 3 Monate durchgeführt werden. Eine solche Untersuchung ist individuell angepasst insbesondere bei solchen Patienten vorzunehmen, die eine Dosis von über 6,5 mg/kg Körpergewicht einnehmen (für die Berechnung der Dosis sollte bei Übergewichtigen das Idealgewicht zu Grunde gelegt werden, siehe auch unter „Hinweis“ im Abschnitt 3. „Wie ist Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth einzunehmen?“), bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, bei Patienten, deren aufsummierte (kumulative) Dosis mehr als 200 g beträgt, bei älteren Patienten oder Patienten, deren Sehschärfe eingeschränkt ist. Bei ersten Anzeichen einer Netzhauterkrankung (Minderung der Sehschärfe, Ausfall des Rotsehens) ist sofort der behandelnde Arzt zu informieren und die Behandlung abzubrechen. In diesem Fall sollten die Patienten auch nach Therapieabbruch engmaschig auf ein mögliches Fortschreiten der Störung hin untersucht werden, da sich die bestehenden Netzhautveränderungen bzw. Sehstörungen auch nach Absetzen weiter
verschlechtern können (siehe auch Abschnitt 4).
Das Risiko von Netzhauterkrankungen ist weitgehend abhängig von der Dosis. Es ist gering bei Tagesdosen unterhalb von 6,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Überschreitung der empfohlenen Tagesdosis erhöht sich das Risiko von Netzhautschädigungen deutlich.
Unter der Behandlung mit Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth wurde über Erkrankungen des Herzmuskels berichtet, die zu Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen können, einschließlich Fällen mit tödlichem Ausgang. Ihr Arzt wird Sie in Hinblick auf entsprechende Anzeichen und Symptome überwachen und bei Auftreten einer Herzmuskelerkrankung die Behandlung mit Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth abbrechen.
Bei Erregungsleitungsstörungen (Schenkelblock / AV-Block) oder bei einer Vergrößerung des Herzens (biventrikuläre Hypertrophie) besteht Verdacht auf eine chronische Toxizität.
Vor Beginn einer Dauertherapie und in Abständen von 2 Monaten ist eine vollständige Kontrolle des Blutbildes durchzuführen. Beim Auftreten von Blutbildveränderungen wird Ihr Arzt entscheiden, ob die Therapie mit Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth weitergeführt wird.
Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth kann Ihren Blutzuckerspiegel senken. Bitten Sie Ihren Arzt, Sie über Anzeichen und Symptome eines niedrigen Blutzuckerspiegels aufzuklären. Es kann erforderlich sein, Ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
Patienten mit Krampfleiden müssen während der Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth-Therapie konsequent ärztlich überwacht werden.
Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth kann und sollte in bestimmten geographischen Bereichen bekannter Chloroquin-Resistenz mit anderen Malariamitteln kombiniert werden.
Bei der Langzeittherapie sollten die Patienten regelmäßig auf die Funktion der Skelettmuskulatur und der Sehnenreflexe untersucht werden. Bei Schwächen sollte die Behandlung abgebrochen werden.
Bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis bzw. des systemischen Lupus erythematodes dauert es mehrere Wochen, bis sich die therapeutischen Wirkungen einstellen, wobei leichte Nebenwirkungen schon relativ früh auftreten können. Der Behandlungserfolg kann frühestens nach 4 bis 12 Wochen beurteilt werden. Sollte eine objektive Verbesserung des Krankheitsbildes innerhalb von 6 Monaten nicht eintreten, so ist das Präparat abzusetzen.
Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth ist gegen manche Formen von Malaria-Erregern nicht wirksam. Deshalb muss Ihr Arzt entscheiden, ob es für Sie geeignet ist.
Einige mit Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth behandelte Personen können psychische Probleme entwickeln, wie etwa vernunftswidrige Gedanken, Angstzustände, Halluzinationen, Gefühl der Verwirrtheit oder Depressionen, einschließlich Gedanken an Selbstverletzung oder Suizid. Dies kann auch Personen betreffen, die niemals zuvor derartige Probleme hatten. Wenn Sie selbst oder andere bei Ihnen eine dieser Nebenwirkungen feststellen (siehe Abschnitt 4), holen Sie unverzüglich medizinischen Rat ein.
Unter der Behandlung mit Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth kann es zu Bewegungsstörungen kommen (extrapyramidale Störungen) (siehe Abschnitt 4.).
Da kleine Kinder besonders empfindlich auf die schädlichen Wirkungen von 4-Aminochinolinen wie Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth reagieren, müssen Sie dieses Arzneimittel immer für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Einnahme von Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere
Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth mit den folgenden Arzneistoffen besteht ein größeres Risiko von Nebenwirkungen:
Wegen der Möglichkeit einer erhöhten Nebenwirkungsrate sollte während der Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth-Therapie möglichst auf andere so genannte Basistherapeutika (Arzneimittel zur Rheuma-Behandlung) verzichtet werden.
Mit der zusätzlichen Gabe von Phenylbutazon (Schmerz- und Fiebermittel) erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer exfoliativen Dermatitis (entzündliche Hauterkrankung mit Hautschuppung).
Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth darf nicht zusammen mit leberschädigenden Stoffen (Vorsicht auch bei Alkohol in größeren Mengen) oder MAO-Hemmern (Mittel gegen Depressionen) eingenommen werden.
Eine Kombination mit Probenecid (Mittel gegen erhöhte Harnsäurewerte) und Indometacin (Entzündungshemmer) erhöht das Risiko der Sensibilisierung (Allergie) und von Netzhautveränderungen.
Durch gleichzeitige Gabe von Kortikosteroidderivaten (Mittel, die u. a. entzündungshemmend wirken) können Muskelerkrankungen (Myopathien) oder Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien) verstärkt werden.
Eine Kombination mit Aminoglykosiden (Mittel gegen Infektionen) kann zu einer Schwächung der Skelettmuskulatur (verstärkte neuromuskuläre Blockade) führen.
Eine Kombination mit Pyrimethamin / Sulfadoxin (Mittel gegen Malaria) erhöht deutlich das Risiko von Hautreaktionen.
Hydroxychloroquin kann Herzrhythmusstörungen auslösen und sollte daher nicht mit anderen Arzneimitteln eingesetzt werden, die bestimmte EKG-Veränderungen (QT-Verlängerung) bewirken oder ebenfalls Herzrhythmusstörungen auslösen können (z. B. Halofantrin, Amiodaron oder Moxifloxacin).
Hydroxychloroquin kann das Risiko für Krampfanfälle erhöhen. Dieses Risiko kann bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel, wie beispielsweise Mefloquin oder Bupropion, die ebenfalls die Krampfschwelle erniedrigen, weiter erhöht werden. Außerdem kann die Wirkung antiepileptischer Arzneimittel vermindert werden.
Der Blutspiegel von Ciclosporin (Mittel nach Organtransplantation) kann erhöht werden.
Bei gleichzeitiger Gabe kann die Wirkung von Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth oder des anderen Arzneimittels beeinflusst werden:
Folsäureantagonisten, wie z. B. Methotrexat (Krebsmittel), werden in ihrer Wirkung durch Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth verstärkt.
Eine Kombination mit Digoxin (gegen Herzschwäche) kann den Digoxin-Blutspiegel erhöhen und somit zur Digoxin-Überdosierung führen. Bei Kombinationstherapie ist daher der Blutspiegel von Digoxin eng zu überwachen.
Da Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth die Wirkung einer blutzuckersenkenden Therapie verstärken kann, ist gegebenenfalls eine Dosiserniedrigung von Insulin oder anderen Antidiabetika (Mittel zur Senkung des Blutzuckers) erforderlich.
Die Aufnahme von Ampicillin (Mittel gegen Infektionen) in den Körper kann durch eine gleichzeitige Gabe von Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth vermindert werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Neostigmin oder Pyridostigmin (Mittel gegen unerwünschte Muskelerschlaffung) kann deren Wirkung abgeschwächt werden.
Antazida (Mittel gegen erhöhte Magensäure) können die Aufnahme von Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth ins Blut vermindern, weshalb zwischen der Antazida- und der Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth-Gabe ein Abstand von 4 Stunden eingehalten werden sollte.
Cimetidin (Magensäurehemmer) kann die Ausscheidung von Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth verzögern.
Möglicherweise kann die Wirkung von Agalsidase (eingesetzt bei Alpha-Galaktosidase-Mangel) vermindert werden.
Folgende Wechselwirkungen wurden unter der Therapie mit der strukturell verwandten Substanz Chloroquinphosphat beobachtet und sind daher auch bei Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth nicht auszuschließen:
Nach Metronidazol (Mittel gegen Infektionen) wurde eine akute dystone Reaktion (Veränderung der Muskelspannung mit Bewegungsstörungen) beobachtet.
Penicillamin (Antirheumatikum) kann das Risiko schwerer Nebenwirkungen, die das Blut und / oder die Nieren betreffen, sowie von Hautreaktionen erhöhen.
Die Blut-Konzentration von Praziquantel (Wurmmittel) kann verringert werden.
Bei der Tollwutimpfung mit HDC-Impfstoff kann die Antikörperbildung vermindert werden (die intramuskuläre Gabe bei der Tollwutprophylaxe wird empfohlen). Ein Einfluss auf Routineimpfungen (Tetanus, Diphtherie, Masern, Poliomyelitis, Typhus und Tuberkulose) wurde nicht beobachtet.
Einnahme von Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Vermeiden Sie den Genuss von Alkohol in größeren Mengen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Vor einer geplanten Schwangerschaft sollte auf eine geeignete alternative Behandlung umgestellt werden. Falls Sie während der Behandlung mit Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth schwanger werden, teilen Sie dies unverzüglich Ihrem Arzt mit.
Hydroxychloroquin passiert die Plazentaschranke und kann beim Ungeborenen zu Organschäden führen. Die Erfahrungen zur Anwendung von Hydroxychloroquin in der Schwangerschaft sind begrenzt. Daher darf Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth während der gesamten Schwangerschaft nicht eingesetzt werden (Ausnahme Malaria).
Vor Beginn einer Therapie mit Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth ist eine Schwangerschaft auszuschließen (Ausnahme: Malaria). Für die Dauer der Einnahme und mindestens 3 Monate nach Beendigung muss ein wirksamer Empfängnisschutz eingehalten werden.
Ausnahme Malaria:
Zur Vorbeugung oder Therapie der Malaria ist eine Behandlung mit Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth möglich, falls nach dem Urteil des Arztes die möglichen Vorteile gegenüber möglichen Gefahren überwiegen, da die Malariainfektion selbst Schäden beim Ungeborenen verursacht.
Stillzeit
Hydroxychloroquin geht in die Muttermilch über. Bisher sind jedoch keine Schädigungen des Säuglings bekannt geworden.
Rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes:
Es werden täglich hohe Dosen von Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth eingenommen. Hydroxychloroquin, der Wirkstoff aus Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth, wird im Körper nur langsam abgebaut, daher ist mit einer Anreicherung im Säugling zu rechnen. Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth darf deshalb nicht in der Stillzeit eingenommen werden.
Malariaprophylaxe und Malaria
Der Arzt muss eine Entscheidung treffen, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder auf die Behandlung mit Hydroxychloroquinsulfat Dr. Eberth verzichtet werden soll. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch auf Grund zentralnervöser Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel, Verwirrtheitszustände, Sehstörungen) das Reaktionsvermögen und die Sehleistung so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Die Beeinträchtigung kann insbesondere bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder Beruhigungsmitteln auftreten.