Irinotecan Kabi darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie eine chronische Darmentzündung und/oder Darmverschluss haben.
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Irinotecanhydrochlorid 3 H2O oder einen der sonstigen Bestandteile von Irinotecan Kabi sind.
- wenn Sie stillen.
- wenn Sie erhöhte Bilirubinwerte im Blut haben (mehr als das 3-Fache des oberen Normalwertes).
- wenn Ihre Knochenmarkfunktion extrem schlecht ist.
- wenn Sie in sehr schlechtem Allgemeinzustand sind (bewertet anhand einer internationalen Richtgröße).
- wenn Sie das Naturheilmittel Johanniskraut (Hypericum perforatum) anwenden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Irinotecan Kabi ist erforderlich
Dieses Arzneimittel ist nur für Erwachsene bestimmt. Besprechen Sie es mit Ihrem Arzt, wenn dieses Arzneimittel zur Anwendung bei einem Kind verschrieben wurde.
Bei älteren Patienten ist ebenfalls besondere Vorsicht geboten.
Da Irinotecan Kabi ein Arzneimittel gegen Krebs ist, wird es Ihnen in einer spezialisierten Abteilung und unter Aufsicht eines Arztes verabreicht werden, der für die Anwendung von Arzneimitteln gegen Krebs qualifiziert ist. Das Personal der Abteilung wird Ihnen erklären, worauf Sie während und nach der Behandlung besonders achten müssen. Diese Packungsbeilage hilft Ihnen dabei sich daran zu erinnern.
1) Die ersten 24 Stunden nach Verabreichung von Irinotecan Kabi
Während der Verabreichung von Irinotecan Kabi (30 - 90 min.) und kurz nach der Verabreichung werden Sie möglicherweise die folgenden Beschwerden feststellen:
- Durchfall
- Schwitzen
- Bauchschmerzen
- tränende Augen
- Sehstörungen
- vermehrter Speichelfluss
Der medizinische Ausdruck für diese Beschwerden ist akutes cholinerges Syndrom, das behandelt werden kann (mit Atropin). Wenn Sie eine dieser Beschwerden feststellen, teilen Sie dies unverzüglich Ihrem Arzt mit, der Sie gegebenenfalls behandeln wird.
2) Vom Tag nach der Behandlung mit Irinotecan Kabi bis zur nächsten Behandlung
Während dieser Zeit werden Sie möglicherweise verschiedene Beschwerden feststellen, die schwer sein und sofortige Behandlung sowie genaue Überwachung erfordern können.
- Durchfall
Wenn Ihr Durchfall mehr als 24 Stunden nach der Verabreichung von Irinotecan Kabi auftritt (?verzögert einsetzender Durchfall?), kann er schwerwiegend sein. Dies wird häufig etwa 5 Tage nach der Verabreichung gesehen. Der Durchfall muss sofort behandelt und genau überwacht werden. Unmittelbar nach dem ersten wässrigen Stuhl gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Nehmen Sie die Durchfallbehandlung, die Ihr Arzt Ihnen gegeben hat, genau so ein, wie er/sie es Ihnen erklärt hat. Die Behandlung darf ohne Rücksprache mit dem Arzt nicht geändert werden. Die empfohlene Durchfallbehandlung ist Loperamid (4 mg bei der ersten Einnahme und danach 2 mg alle 2 Stunden, auch nachts). Dies muss bis mindestens 12 Stunden nach den letzten wässrigen Stuhlgängen fortgesetzt werden. Loperamid darf in der empfohlenen Dosierung keinesfalls länger als 48 Stunden eingenommen werden.
2. Trinken Sie sofort große Mengen Wasser und Rehydratationsflüssigkeiten (d. h. Wasser, Mineralwasser, Brausegetränke, Brühe oder orale Rehydratationstherapie).
3. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, der die Behandlung betreut, und berichten ihm/ihr von dem Durchfall. Wenn Sie den Arzt nicht erreichen können, setzen Sie sich mit der Krankenhausabteilung, die die Behandlung mit Irinotecan Kabi betreut, in Verbindung. Es ist äußerst wichtig, dass diese Kenntnis von Ihrem Durchfall haben.
Sie müssen den Arzt oder die Abteilung, die Ihre Behandlung betreut, unverzüglich informieren,
- wenn Sie sowohl Übelkeit und Erbrechen als auch Durchfall haben,
- wenn Sie sowohl Fieber als auch Durchfall haben,
- wenn Sie 48 Stunden nach Beginn der Durchfallbehandlung immer noch Durchfall haben.
Hinweis! Nehmen Sie kein anderes Mittel gegen Durchfall als das, das Sie von Ihrem Arzt bekommen haben, und die oben beschriebenen Flüssigkeiten ein. Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes. Die Durchfallbehandlung darf nicht angewendet werden, um einer weiteren Episode von Durchfall vorzubeugen, auch dann nicht, wenn Sie in früheren Behandlungszyklen verzögert einsetzenden Durchfall hatten.
- Fieber
Wenn die Körpertemperatur über 38°C ansteigt, kann das ein Anzeichen einer Infektion sein, insbesondere wenn Sie auch Durchfall haben. Wenn Sie Fieber haben (über 38°C), wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder die Abteilung, damit eine notwendige Behandlung eingeleitet werden kann.
- Übelkeit und Erbrechen
Wenn Sie unter Übelkeit und/oder Erbrechen leiden, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder die Abteilung.
- Neutropenie
Irinotecan Kabi kann eine Verringerung der Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen, die eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen spielen, verursachen. Dies wird als Neutropenie bezeichnet. Eine Neutropenie wird während der Behandlung mit Irinotecan Kabi häufig beobachtet und ist umkehrbar. Ihr Arzt muss regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen, um diese weißen Blutkörperchen zu überwachen. Eine Neutropenie ist ernst zu nehmen und muss sofort behandelt und genau überwacht werden.
- Atembeschwerden
Wenn Sie Atembeschwerden haben, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
- Beeinträchtigte Leberfunktion
Vor Beginn einer Behandlung mit Irinotecan Kabi und vor jedem nachfolgenden Behandlungzyklus muss die Leberfunktion kontrolliert werden (durch Blutuntersuchungen).
Wenn Sie eine oder mehrere der aufgeführten Beschwerden haben, nachdem Sie aus dem Krankenhaus nach Hause entlassen wurden, müssen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt oder der Abteilung, die die Behandlung mit Irinotecan Kabi betreut, in Verbindung setzen.
- Beeinträchtigte Nierenfunktion
Da dieses Arzneimittel nicht bei Patienten mit Nierenproblemen getestet wurde, wenden Sie sich an Ihren Arzt, falls Sie Nierenprobleme haben.
Bei Anwendung von Irinotecan Kabi mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Irinotecan Kabi und andere Arzneimittel können sich möglicherweise gegenseitig beeinflussen.
Die folgenden Arzneimittel oder Substanzen können die Wirkung von Irinotecan Kabi beeinflussen:
- Ketoconazol; Sie dürfen dieses Arzneimittel nicht zur selben Zeit einnehmen, da es den Abbau von Irinotecan blockiert.
- Arzneimittel wie Rifampicin, Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin fördern den Abbau von Irinotecan. Dies gilt auch für Präparate, die Johanniskraut enthalten. Als Folge davon könnte die Behandlung keine ausreichende Wirkung haben. Sie dürfen diese Arzneimittel nicht zugleich mit Irinotecan Kabi anwenden.
Die Wirkung der folgenden Arzneimittel kann durch Irinotecan Kabi beeinflusst werden:
- Muskelrelaxanzien. Eine Wechselwirkung zwischen Irinotecan und bestimmten Muskelrelaxanzien (neuromuskulär blockierenden Muskelrelaxanzien) kann nicht ausgeschlossen werden.
Schwangerschaft
Sie dürfen Irinotecan nicht anwenden, wenn Sie schwanger sind, es sei denn, dies wird durch Ihren Arzt ausdrücklich vorgeschrieben.
Frauen im gebärfähigen Alter müssen eine Schwangerschaft vermeiden. Männliche und weibliche Patienten müssen während und mindestens drei Monate lang nach Ende der Behandlung empfängnisverhütende Maßnahmen anwenden. Wenn Sie dennoch schwanger werden, denken schwanger zu sein oder in dieser Periode schwanger werden könnten, müssen Sie sofort Ihren Arzt informieren.
Stillzeit
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Sie dürfen Irinotecan Kabi während der Stillzeit nicht anwenden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Schwindelgefühl oder Sehstörungen können innerhalb von 24 Stunden nach der Verabreichung von Irinotecan Kabi auftreten. Wenn solche Symptome auftreten, vermeiden Sie, ein Fahrzeug zu führen und Maschinen zu bedienen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Irinotecan Kabi
Dieses Arzneimittel enthält Sorbitol. Bitte wenden Sie Irinotecan Kabi erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt an, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.