Meaverin ist ein Arzneimittel zur örtlichen Betäubung.
Es wird angewendet zur vorübergehenden örtlichen Ausschaltung des Schmerzempfindens (lokale und regionale Nervenblockade).
Wirkstoff(e) | Mepivacain |
Zulassungsland | DE |
Zulassungsinhaber | PUREN Pharma GmbH & Co. KG |
Zulassungsdatum | 07.12.2004 |
ATC Code | N01BB03 |
Abgabestatus | Apothekenpflichtig |
Verschreibungsstatus | verschreibungspflichtig |
Pharmakologische Gruppe | Lokalanästhetika |
Meaverin ist ein Arzneimittel zur örtlichen Betäubung.
Es wird angewendet zur vorübergehenden örtlichen Ausschaltung des Schmerzempfindens (lokale und regionale Nervenblockade).
zur Betäubung des Gebärmutterhalses in der Geburtshilfe (Parazervikalanästhesie).
Hinweis:
Meaverin ist aufgrund der niedrigen Wirkstoffkonzentration nicht zur Betäubung durch Einsprit- zung eines Betäubungsmittels in den Rückenmarkskanal (Spinalanästhesie) und bei zahnmedi- zinischen Eingriffen geeignet.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Meaverin anwenden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Meaverin ist erforderlich bei
Besondere Vorsicht ist ebenfalls erforderlich bei einer Injektion in ein entzündetes (infiziertes) Gebiet (verstärkte Resorption bei herabgesetzter Wirksamkeit).
Wenn Sie an einer Störung des blutbildenden Systems (Porphyrie) leiden, darf Meaverin nur unter ärztlicher Überwachung angewendet werden. Möglicherweise kann Meaverin auch eine Porphyrie auslösen.
Es wurde bei Patienten, die nach Operationen Dauerinfusionen von Lokalanästhetika in ein Gelenk erhalten haben, über die Auflösung von Knorpelgewebe berichtet. Bei der Mehrheit der berichteten Fälle war das Schultergelenk betroffen. Meaverin ist nicht für Dauerinfusionen in ein Gelenk zugelassen.
Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden: (siehe auch Abschnitt 3. „Wie ist Meaverin anzuwenden?“):
Vor der Anwendung des Lokalanästhetikums ist darauf zu achten, dass das Instrumentarium zur Wiederbelebung (z. B. zur Freihaltung der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) und die Notfallmedikation zur Behandlung von Vergiftungserscheinungen sofort verfügbar sind.
Es ist zu beachten, dass unter der Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanzien, wie z. B. Heparin), bestimmten Mitteln gegen Fieber und Schmerzen (nichtsteroidale Antirheu- matika) oder Mitteln zur Auffüllung des Blutes (Plasmaersatzmittel) allgemein mit einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden muss. Außerdem kann eine versehentliche Gefäßverlet- zung im Rahmen der Schmerzbehandlung zu ernsthaften Blutungen führen. Gegebenenfalls sollten die Blutungszeit und die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) bestimmt, ein Quick-Test durchgeführt und die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytenzahl) überprüft wer- den. Diese Untersuchungen sollten bei Risikopatienten auch im Falle einer Low-dose- Heparinprophylaxe (vorsorgliche Behandlung mit dem Blutgerinnungshemmer Heparin in nied- riger Dosis) vor der Anwendung von Meaverin durchgeführt werden.
Eine Anästhesie bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Vermeidung von Blutgerinnseln (Thromboseprophylaxe) mit niedermolekularem Heparin sollte nur mit besonderer Vorsicht durchgeführt werden.
Manche Patienten bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, auch wenn bei diesen Patienten eine rückenmarksnahe Betäubung häufig indiziert ist:
Bei Anwendung im Hals-Kopf-Bereich besteht ein höherer Gefährdungsgrad, weil das Risiko für zentralnervöse Vergiftungserscheinungen erhöht ist.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwen- den, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen, ande- re Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Meaverin?
Die gleichzeitige Gabe gefäßverengender Arzneimittel führt zu einer längeren Wirkdauer von Meaverin.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Meaverin und bestimmten Mitteln gegen Schmerzen, die auf das Gehirn wirken (zentral wirksame Analgetika) kann es zur gegenseitigen Verstärkung der Wirkung kommen. Dies kann zu Vergiftungserscheinungen führen.
Die Kombination mit anderen Mitteln zur örtlichen Betäubung führt zur Verstärkung der Neben- wirkungen, die das Herz-Kreislauf-System und das Gehirn betreffen.
Bei Patienten, die gleichzeitig andere Lokalanästhetika oder strukturverwandte Substanzen
(z. B. Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen wie Mexiletin) erhalten, muss Meaverin be- sonders vorsichtig angewendet werden, da sich in diesen Fällen die unerwünschten Wirkungen addieren.
Es wurden keine Untersuchungen zu Wechselwirkungen zwischen Mepivacain und Medikamen- ten gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klasse III, z. B. Amiodaron) durchge- führt, jedoch ist auch hier Vorsicht geboten. Patienten, die mit diesen Arzneimitteln behandelt werden, sollten unter strenger Beobachtung und EKG-Überwachung stehen, weil sich die Wir- kungen auf das Herz addieren können.
Welche anderen Arzneimittel werden in ihrer Wirkung durch Meaverin beeinflusst?
Die Wirkung von Mitteln zur Muskelerschlaffung (nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien) wird durch Meaverin verlängert.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beab- sichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es liegen keine klinischen Studien zu einer Anwendung von Mepivacainhydrochlorid in der Schwangerschaft vor. In tierexperimentellen Studien wurde Mepivacainhydrochlorid nur unzu- reichend auf mögliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, embryofetale Entwicklung, Ge- burt und Entwicklung nach der Geburt untersucht.
Da für Mepivacain ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen im Vergleich zu anderen zur örtlichen Betäubung eingesetzten Arzneimitteln bei einer Anwendung im ersten Schwangerschaftsdrittel nicht ausgeschlossen werden kann, darf Mepivacain bei Ihnen in der Frühschwangerschaft nur angewendet werden, wenn keine anderen zur örtlichen Betäubung eingesetzten Arzneimittel zur Verfügung stehen.
Als mögliche Komplikation des Einsatzes von Mepivacainhydrochlorid in der Geburtshilfe ist das Auftreten eines arteriellen Blutdruckabfalls bei der Mutter anzusehen.
Hinweise für bestimmte Anästhesie- (Betäubungs-) Verfahren
- Parazervikalblockade:
Nach Parazervikalblockade mit Mepivacainhydrochlorid unter der Geburt wurden Vergiftungs- symptome bei den Neugeborenen beobachtet: gehäuft Bradykardien (20 bis 30 % bei Feten ohne Risikofaktoren, 60 % bei Feten mit Risikofaktoren), bei einigen Zwischenfällen tonisch- klonische Krämpfe, Atemstillstand, Hypotonie, Mydriasis mit fehlender Lichtreaktion. Die ge- burtshilfliche Anwendung der Parazervikalblockade ist daher kontraindiziert.
Periduralanästhesie: Für die geburtshilfliche Periduralanästhesie stellt Mepivacainhydrochlorid aus pharmakokine- tischen Gründen (Gefahr der Anreicherung im Körper) nicht das Mittel der Wahl dar.
Mepivacainhydrochlorid passiert die Plazenta. Die Konzentration im embryo-fetalen Blut erreicht im Verhältnis zur maternalen Konzentration Werte von 0,46 – 2,9.
Es ist nicht bekannt, in welchen Mengen Mepivacainhydrochlorid in die Muttermilch übergeht.
Sollte bei Ihnen eine Anwendung während der Stillzeit erforderlich sein, dürfen Sie das Stillen ca. 24 Stunden nach Ende der Behandlung wieder aufnehmen.
Bei Anwendung von Meaverin muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.
Dieses Arzneimittel enthält maximal 121,8 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz / Spei- sesalz) pro Dosiereinheit. Dies entspricht 6,09% der für einen Erwachsenen empfohlenen ma- ximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Meaverin ist zur Injektion in die Haut (intrakutanen), unter die Haut bzw. in das unter der Haut liegende Fettgewebe (subkutanen) oder zur spezifischen örtlichen Anwendung bestimmt.
Anwendung bei Jugendlichen über 15 Jahren und Erwachsenen
Grundsätzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird. Die Dosierung ist entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles individuell vorzunehmen.
Die Angaben für die empfohlenen Dosen (Tabelle 1) gelten für Jugendliche über 15 Jahre und Erwachsene mit einer durchschnittlichen Körpergröße bei einmaliger (einzeitiger) Anwendung.
Für die Festlegung der Dosis sind die Erfahrungen des Narkosearztes sowie die Kenntnisse vom Allgemeinzustand des Patienten ausschlaggebend.
1 ml Meaverin enthält 10 mg Mepivacainhydrochlorid.
Tabelle 1: Dosierungsempfehlungen für Jugendliche über 15 Jahren und Erwachsene
Indikationen | Dosierung |
Frakturreposition | 5 - 20 ml |
Grenzstrang-Blockade | 5 - 10 ml |
Hautquaddeln | 0,1 - 2 ml |
Nervus-cutan.-femoralis-lateralis-Blockade | 10 ml |
Nervus-femoralis-Blockade | 10 - 20 ml |
Nervus-medianus-Blockade | 3 - 5 ml |
Nervus-obturatorius-Blockade | 10 - 15 ml |
Nervus-phrenicus-Blockade | 10 - 15 ml |
Nervus-radialis-Blockade | 10 - 20 ml |
Nervus-ulnaris-Blockade | 5 - 10 ml |
Oberst'sche-Anästhesie pro Nerv | 1 - 2 ml |
Parazervikal-Blockade, pro Seite | 6 - 10 ml |
Paravertebral-Blockade | 5 - 10 ml |
Pudendus-Blockade, pro Seite | 7 - 10 ml |
Tonsillektomie, pro Tonsille | 5 - 10 ml |
Wundversorgung | bis zu 30 ml |
intravenöse Regionalanästhesie | bis zu 40 ml |
Soweit die anzuwendende Menge von Meaverin das Volumen von 15 ml voraussichtlich überschreitet, ist eine konservierungsmittelfreie Lösung vorzuziehen, um die Applikation großer Mengen des Konservierungsmittels zu vermeiden. Da Meaverin Konservierungsmittel (Methyl-4- und Propyl-4-hydroxybenzoat) enthält, darf es bei einer intrathekalen, epiduralen, intracisterna- len oder einer intra- oder retrobulbären Injektion nicht angewendet werden.
Die empfohlene Maximaldosis bei einzeitiger Anwendung beträgt:
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die möglichen Nebenwirkungen nach Anwendung von Meaverin entsprechen weitgehend de- nen anderer Lokalanästhetika vom Amidtyp. Nebenwirkungen, die vom Arzneimittel selbst ver- ursacht werden, sind schwer von den physiologischen Effekten der Nervenblockade zu unter- scheiden (z. B. Blutdrucksenkung, verlangsamter Herzschlag). Sie sind auch schwer von den
Folgen, die direkt (z. B. Nervenverletzung) oder indirekt (z. B. Abszess an der Applikationsstel- le) durch die Punktion verursacht werden, zu unterscheiden.
Als mögliche Ursache für Nebenwirkungen müssen auch eventuelle abnorme Resorptionsver- hältnisse oder Störungen beim Abbau in der Leber oder bei der Ausscheidung durch die Niere in Betracht gezogen werden.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Anzeichen und Symptome von ZNS-Toxizität, z. B. Krämpfe, Kribbeln im Mundbereich, Taubheit der Zunge, Hör- und Sehstörungen, Bewusstlosigkeit, Zittern, Ohrgeräusche (Tin- nitus), Sprachstörungen, Unterdrückung der Funktionen des ZNS
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
* Diese Nebenwirkungen treten häufiger nach einer Betäubung durch Einspritzen eines Betäu- bungsmittels neben den Rückenmarkskanal (Epiduralanästhesie) auf.
Andere mögliche Nebenwirkungen
Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) und Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216) können Überempfind- lichkeitsreaktionen, auch mit zeitlicher Verzögerung, und selten eine Verkrampfung der Atem- wege (Bronchospasmus) hervorrufen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das me- dizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeila- ge angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimit- tel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu bei- tragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Ungeöffnete Originalpackung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
Die chemische und physikalische Stabilität nach Anbruch wurde für 7 Tage bei 25 °C nachge- wiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht kann das Produkt nach erstmaligem Öffnen maximal 7 Tage bei 25 °C aufbewahrt werden. Bei anderen Aufbewahrungszeiten und -bedingungen trägt der An- wender die Verantwortung.
Nur klare Lösungen in unversehrten Behältnissen zur Injektion verwenden!
Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z.B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen
Wie Meaverin aussieht und Inhalt der Packung: |
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Durchstechflaschen zu 50 ml | ||
Packungsgrößen: | ||
Durchstechflasche zu 50 ml Injektionslösung | ||
Durchstechflaschen zu 50 ml Injektionslösung | ||
Durchstechflaschen zu 50 ml Injektionslösung | ||
Durchstechflaschen zu 50 ml Injektionslösung | (KP) |
KP = Klinikpackung
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
PUREN Pharma GmbH & Co. KG
Willy-Brandt-Allee 2
81829 München
Telefon: 089/558909-0
Telefax: 089/558909-240
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Willy-Brandt-Allee 2
81829 München
oder
Solupharm
Pharmazeutische Erzeugnisse GmbH
Industriestraße 3
34212 Melsungen
Zuletzt aktualisiert am 06.07.2022
Folgende Medikamente enthalten auch den Wirksstoff Mepivacain. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, über ein mögliches Subsitut zu Meaverin 10 mg/ml Injektionslösung Durchstechflasche
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