SEDALOR 2 mg/10 ml Injektionslösung | | |
Gebrauchsinformation | Stand August 2018 | Seite 7/12 |
1 Ampulle mit 10 ml Injektionslösung enthält 2 mg Lormetazepam.
Die sonstigen Bestandteile sind: Macrogol-15-(12-hydroxystearat), Wasser für Injektionszwecke.
Wie SEDALOR aussieht und Inhalt der Packung:
SEDALOR ist eine klare, farblose Lösung in Klarglasampullen mit 10 ml Inhalt.
SEDALOR ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich:
5 Ampullen zu je 10 ml Injektionslösung
25 Ampullen zu je 10 ml Injektionslösung
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
DR. FRANZ KÖHLER CHEMIE GMBH
Werner-von-Siemens-Str. 14 – 28
D-64625 Bensheim
Tel.: 06251 – 1083 – 0
E-Mail: info@koehler-chemie.de
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im August 2018.
ZUR BEACHTUNG FÜR DEN PATIENTEN
Dieses Arzneimittel enthält ein „Benzodiazepin“.
Benzodiazepine sind Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Krankheitszustände, die mit Unruhe- und Angstzuständen, innerer Spannung oder Schlaflosigkeit einhergehen.
Nicht alle Angst- oder Schlafstörungen bedürfen der Behandlung mit einem Arzneimittel. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen oder anderer Konflikte und können durch andersartige Maßnahmen oder eine Behandlung der Grunderkrankung beeinflusst werden.
Benzodiazepine beseitigen nicht die Ursache der Störung. Sie vermindern den Leidensdruck und können darüber hinaus eine wichtige Hilfe sein, um z. B. den Zugang für eine weiterführende Behandlung und die entsprechende Problemverarbeitung zu erleichtern.
Bei der Anwendung von Benzodiazepin-Arzneimitteln kann es zu einer Abhängigkeit kommen. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, wird Ihnen geraten, die folgenden Hinweise genau zu beachten:
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Benzodiazepine sind allein zur Behandlung krankhafter Zustände geeignet und dürfen nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
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Eine unkontrollierte längerfristige Anwendung muss vermieden werden, da sie zu einer Medikamentenabhängigkeit führen kann. Nach spätestens zweiwöchiger Anwendung sollte der Arzt aufgesucht werden, damit dieser über eine Weiterbehandlung entscheiden kann. Bei einer
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Injektionslösung
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Gebrauchsinformation | Stand August 2018 | Seite 8/12 |
Anwendung ohne ärztliche Anweisung verringert sich die Chance, Ihnen durch ärztliche Verordnung mit diesen Arzneimitteln zu helfen.
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Bei Absetzen nach längerem Gebrauch können – oft mit Verzögerung von einigen Tagen – Unruhe, Angstzustände und Schlaflosigkeit auftreten. Diese Absetzerscheinungen verschwinden im Allgemeinen nach einigen Tagen bis Wochen.
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Wenn Sie derzeit oder früher einmal abhängig von Alkohol, Arzneimitteln oder Drogen sind bzw. waren, dürfen Benzodiazepine nicht angewendet werden; seltene, nur vom Arzt zu beurteilende Situationen ausgenommen. Machen Sie Ihren Arzt auf diesen Umstand aufmerksam.
Weitere Angaben sind bitte der Fachinformation zu entnehmen.
Richtlinien und Hinweise zur Dosierung
Die Dosierung und Anwendungsdauer müssen an die Erfordernisse des Einzelfalls angepasst werden. Hierbei sollten grundsätzlich möglichst niedrige Dosen gegeben und die Behandlung kurz gehalten werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, gelten folgende Richtlinien:
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Vorbereitung von Eingriffen in Allgemeinnarkose (Prämedikation): An den Vortagen, am Vorabend und (oder) am Tag des Eingriffs 0,4 – 1,0 mg Lormetazepam (= 2 – 5 ml SEDALOR).
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Sedierung bei chirurgischen Eingriffen in Allgemeinnarkose:
0,4 – 2,0 mg Lormetazepam (= 2 – 10 ml SEDALOR; entsprechend 0,006 – 0,03 mg/kg Körpergewicht).
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Sedierung (Schlafinduktion) bei diagnostischen Eingriffen:
1,0 – 2,0 mg Lormetazepam (= 5 – 10 ml SEDALOR; entsprechend 0,015 – 0,03 mg/kg Körpergewicht).
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Symptomatische Behandlung akuter Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände und
Basissedierung bei Eingriffen in Regionalanästhesie:
0,4 – 1,0 mg Lormetazepam (= 2 – 5 ml SEDALOR; entsprechend 0,006 – 0,015 mg/kg Körpergewicht) vor der Anästhesie und zusätzlich während des Eingriffs je nach gewünschtem Sedierungsgrad bis zur Gesamtdosis von 2,0 mg (= 10 ml).
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Symptomatische Behandlung akuter Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände bei
diagnostischen Eingriffen:
0,6 – 1,0 mg Lormetazepam (= 3 – 5 ml SEDALOR; entsprechend 0,009 – 0,015 mg/kg Körpergewicht).
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Basissedierung in der Intensivmedizin:
Boli von 0,2 – 0,4 mg Lormetazepam (= 1 – 2 ml SEDALOR) bis zu einer Sedierungstiefe von RASS 0/- 1, im Bedarfsfall bis RASS -3.
SEDALOR 2 mg/10 ml
Injektionslösung
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Gebrauchsinformation | Stand August 2018 | Seite 9/12 |
Besondere Patientengruppen:
Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand, besonders mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- oder Ateminsuffizienz:
0,2 – 1,0 mg Lormetazepam (= 1 – 5 ml SEDALOR; entsprechend 0,003 – 0,015 mg/kg Körpergewicht).
Kinder unter 10 Jahren:
0,1 – 0,8 mg Lormetazepam (= 0,5 – 4 ml SEDALOR; entsprechend 0,0015 – 0,012 mg/kg Körpergewicht).
Die für Kinder unter 10 Jahren genannten Dosierungen basieren auf sehr begrenzter klinischer Anwendung in dieser Altersgruppe.
Ältere Patienten:
Vorsichtig dosieren – insbesondere bei ungenügender Leistung von Herz und Atmung (kardiorespiratorischer Insuffizienz). Häufig ist bei alten Patienten die Ausscheidung verzögert, während die Wirkungen von Benzodiazepinen verstärkt sein können.
Aufrechterhaltung der Wirkung:
Die wiederholte Gabe von SEDALOR ist möglich, jedoch sollten als Tagesdosis bei Erwachsenen 5 mg Lormetazepam, bei Risikopatienten 4 mg und bei Kindern sowie Jugendlichen 3,5 mg im Allgemeinen nicht überschritten werden.
Art der Anwendung:
Intravenöse Injektion:
Langsam (etwa 5 ml SEDALOR/ min) in großlumige Venen injizieren. Dabei ist wie üblich auf Atmung, Blutdruck und Herzfrequenz zu achten.
Vorsichtsmaßnahmen vor und bei der Handhabung bzw. vor und während der Anwendung des Arzneimittels
SEDALOR ist ausschließlich intravenös zu verabreichen und nicht zur intramuskulären Injektion geeignet. Eine intraarterielle Gabe sollte vermieden werden. Kommt es versehentlich zu einer intraarteriellen Injektion von SEDALOR, soll die betroffene Arterie über die liegende Nadel mit 50 ml isotoner NaCl-Lösung gespült werden. Anschließend wird die Nadel gezogen und ein Druckverband über der Injektionsstelle angelegt.
SEDALOR kann unverdünnt angewendet werden oder mit den folgenden Injektions- /Infusionslösungen gemischt werden: 5 %ige Glucoselösung, 0,9 %ige Natriumchloridlösung bzw. Ringer-Lösung. Eine Verabreichung von weiteren Arzneimitteln oder Infusionslösungen in die laufende Lormetazepam-Infusion sollte mittels eines Dreiwegehahnes oder eines Y-Stückes in unmittelbarer Kanülennähe erfolgen.
Vor der Anwendung ist der Ampullenhals mit medizinischem Alkohol zu reinigen (Spray oder getränkte Tupfer). Angebrochene Ampullen sind nach der Benutzung zu verwerfen.
SEDALOR enthält keine antimikrobiellen Konservierungsmittel. Deshalb muss SEDALOR unmittelbar nach Aufbrechen der Ampulle unter aseptischen Bedingungen in eine sterile Spritze oder in ein steriles Infusionsset aufgezogen werden. Mit der Verabreichung muss unverzüglich begonnen
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werden. Sowohl für SEDALOR als auch für das Infusionsbesteck ist während der Infusion strenge Asepsis einzuhalten.
Inhalt einer Ampulle sowie jeder Spritze oder jedes Infusionssystems, das SEDALOR enthält, ist nur zur einmaligen Anwendung bei einem Patienten bestimmt. Nach Anwendung verbleibende Reste des Inhalts müssen verworfen werden.
Bei der Infusion von SEDALOR ist eine Bürette, ein Tropfenzähler, eine Spritzenpumpe oder eine volumetrische Pumpe zur Kontrolle der Infusionsrate einzusetzen.
Alle Reste von SEDALOR, die nach Infusionsende oder nach Austausch des Infusionssystems verbleiben, müssen verworfen werden.
Die vorgesehene Einleitungsdosis SEDALOR soll innerhalb von 2 Minuten gegeben werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Die Wahl der Erhaltungsdosis richtet sich nach dem erforderlichen Grad der Wirkung und der Kooperationsbereitschaft des Patienten.
Dauer der Anwendung:
Die Dauer der Anwendung ist so kurz wie möglich zu halten. Der Patient ist vor der Therapie darüber zu informieren, dass die Behandlung von beschränkter Dauer sein wird. Falls eine Verlängerung des maximalen Behandlungszeitraumes nötig sein sollte, ist die Situation des Patienten erneut zu bewerten.
Ohne zwingenden Grund sollte SEDALOR nicht länger als etwa eine Woche angewendet werden. Dabei richtet sich die Dauer der Anwendung nach den medizinischen Erfordernissen und ist vom behandelnden Arzt entsprechend zu bestimmen.
Häufigkeit der Anwendung: siehe Angaben zur Dosierung
Hinweise zur Überdosierung
Überdosierungen mit Benzodiazepinen sind gewöhnlich – in Abhängigkeit von der aufgenommenen Menge – durch verschiedene Stadien einer zentralen Dämpfung gekennzeichnet, die von Schläfrigkeit, geistiger Verwirrung, Sehstörungen und allgemeiner Schwäche bis hin zu Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie), Bewusstlosigkeit, Atem- und Kreislaufstörungen und tiefer Bewusstlosigkeit reichen können. Außerdem sind im Rahmen der Bewusstseinsstörungen "paradoxe" Reaktionen (Unruhezustände, Halluzinationen) möglich.
Bei der Behandlung stehen symptomatische Maßnahmen im Vordergrund:
Patienten mit leichteren Vergiftungserscheinungen sollten unter Atem- und Kreislaufkontrolle ausschlafen. In schwereren Fällen können weitere Maßnahmen (ggf. Kreislaufstabilisierung, Intensivüberwachung) erforderlich werden.
Wenn notwendig, steht als Antidot der spezifische Benzodiazepin-Antagonist Flumazenil zur Verfügung. Weiterführende Informationen zur Anwendung flumazenilhaltiger Arzneimittel sind den entsprechenden Fachinformationen zu entnehmen.
Auf Grund der erheblichen Plasma-Eiweiß-Bindung und des großen Verteilungsvolumens ist forcierte Diurese oder Hämodialyse bei reinen Lormetazepam-Vergiftungen nur von geringem Nutzen.
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Hinweise zu Nebenwirkungen und zur wiederholten Anwendung
Benzodiazepine können anterograde Amnesien verursachen. Das bedeutet, dass (meist einige Stunden) nach Medikamenteneinnahme unter Umständen Handlungen ausgeführt werden, an die sich der Patient später nicht erinnern kann. Dieses Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung und kann durch eine ausreichend lange, ununterbrochene Schlafdauer (7 - 8 Stunden) verringert werden.
Grundsätzlich sollen Injektionen, und ganz besonders Infusionen in möglichst große Venen erfolgen. Injektionen und Infusionen in kleine Venen sollen generell vermieden werden, um das mit abnehmendem Gefäßdurchmesser steigende Risiko von Venenirritationen so gering wie möglich zu halten.
In Einzelfällen können sich allergische Hauterscheinungen (z. B. Exanthem) oder andere allergische Reaktionen entwickeln.
Bei Patienten mit schwerer Atemnot (Atemwegsobstruktion) und mit Hirnschädigungen kann eine atemdämpfende Wirkung (verstärkt) in Erscheinung treten.
Grundsätzlich sollten Patienten 6-12 Stunden nach Verabreichung nicht unbeaufsichtigt gelassen werden.
Bei Patienten mit durch Angstzuständen überlagerten Depressionen kann es unter der Behandlung mit Benzodiazepinen, auch wenn diese nicht vorrangig zur Beseitigung der Angst eingesetzt worden sind, nach Verringerung des Angstgefühls zu einem so starken Hervortreten der depressiven Empfindungen kommen, dass Suizidgedanken auftreten. Zur Verhinderung dieser Entwicklung sind durch den Arzt entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Die Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen ist bei älteren Patienten größer; bei diesen ist wegen der muskelentspannenden Wirkung Vorsicht (Sturzgefahr) angezeigt.
Insbesondere bei hohen Dosen und bei wiederholter Anwendung können Störungen wie verlangsamtes oder undeutliches Sprechen (Artikulationsstörungen), Bewegungs- und Gangunsicherheit (Ataxie) und Sehstörungen (Doppelbilder) sowie Augenzittern auftreten, die sich nach Absetzen des Arzneimittels jedoch wieder zurückbilden.
Außerdem besteht die Möglichkeit des Auftretens so genannter "paradoxer" Reaktionen, wie erhöhte Aggressivität und akute Erregungszustände statt Beruhigung, Verstärkung einer bestehenden Suizidneigung, Angst, Muskelkrämpfe, Schlaflosigkeit und vermehrtes Träumen. Beim Auftreten derartiger Reaktionen sollte die Behandlung mit SEDALOR durch den Arzt beendet werden.
Hinweis zur wiederholten Anwendung:
Sollte in Ausnahmefällen eine fortgesetzte Anwendung von SEDALOR erforderlich sein, ist der Nutzen der Behandlung gegen das Risiko von Gewöhnung und Abhängigkeit durch den Arzt abzuwägen. Nach längerer und wiederholter Anwendung von Benzodiazepinen über wenige Wochen kann es zu einem Verlust an Wirksamkeit (Toleranz) kommen.
Plötzliches Absetzen nach längerer täglicher Gabe von SEDALOR kann zu Schlafstörungen und vermehrtem Träumen führen. Angst, Spannungszustände sowie Erregung und innere Unruhe können sich verstärkt wieder einstellen. Das Erscheinungsbild kann sich in Zittern und Schwitzen äußern und sich bis zu bedrohlichen körperlichen (Krampfanfälle) und seelischen Reaktionen, wie symptomatischen Psychosen (z. B. Entzugsdelir) steigern.
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SEDALOR kann eine Abhängigkeit auslösen (primäres Abhängigkeitspotential). Bereits bei täglicher Gabe über wenige Wochen ist die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung gegeben. Dies gilt nicht nur für die missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen, sondern auch für die Anwendung in der angegebenen Dosierung.