Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die Dosierung und Anwendungsdauer müssen an die Erfordernisse des Einzelfalls angepasst werden. Hierbei sollten grundsätzlich möglichst niedrige Dosen eingenommen und die Behandlung kurz gehalten werden.
Anwendung von Noctamid-1 mg zur kurzzeitigen Behandlung von Schlaflosigkeit
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Bei Erwachsenen
Zu Behandlungsbeginn wird 0,5 bis 1 mg Lormetazepam (also maximal 1 Tablette Noctamid-1 mg) wie von Ihrem Arzt angeordnet ca. 30 Minuten vor dem Schlafengehen eingenommen.
Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis vom Arzt ggf. auf bis zu 2 mg pro Tag (2 Tabletten Noctamid-1 mg) gesteigert werden.
Bei älteren Patienten und Risikopatienten
Patienten über 60 Jahre und Patienten mit geschwächtem Allgemeinzustand, besonders mit Atem- und Herz-Kreislauf-Störungen oder hirnorganischen Veränderungen, erhalten zu Beginn der Therapie
0,5 mg Lormetazepam (1/2 Tablette Noctamid-1 mg), bei unzureichender Wirkung kann vom Arzt eine vorsichtige Dosiserhöhung auf bis zu 1 mg pro Tag vorgenommen werden.
Bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Atemschwierigkeiten oder Patienten mit Leberfuntionsstörungen ist eine Dosisreduktion zu erwägen.
Die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein. Sie beträgt in der Regel wenige Tage bis zu zwei Wochen, die Maximaldauer ist vier Wochen einschließlich einer schrittweisen Dosisreduktion. Wenn Sie dieses Arzneimittel länger einnehmen, wird Ihr Arzt Sie erneut untersuchen.
Anwendung von Noctamid-1 mg als Prämedikation vor einem chirurgischen Eingriff
Erwachsene und ältere Patienten
Je nach Ihrem Alter, Gewicht und Allgemeinzustand empfiehlt sich an den Vortagen und am Vorabend des Eingriffs als Einzeldosis meist 2 mg Lormetazepam (2 Tabletten Noctamid-1 mg). Am Tag des Eingriffs selbst - bis zu 1 Stunde vorher - erhalten Sie in Abhängigkeit von der Einnahme anderer Arzneimittel bis zu 2 mg Lormetazepam (1 bis 2 Tabletten Noctamid-1 mg). Es kann auch das Präparat Noctamid-2 mg, Tablette (Tabletten zu je 2 mg Lormetazepam) verwendet werden.
Kinder, Jugendliche und Risikopatienten
Bei Anwendung von Noctamid-1 mg als Prämedikation erhalten Kinder, Jugendliche und Patienten im höheren Lebensalter, mit geschwächtem Allgemeinzustand (insbesondere mit Atem- und Kreislaufschwäche und hirnorganischen Veränderungen) am Tag des Eingriffs (bis zu 1 Stunde vor dem Eingriff) in Abhängigkeit von der Einnahme anderer Arzneimittel eine Einmaldosis von bis zu
1 mg Lormetazepam (1 Tablette Noctamid-1 mg).
Art der Anwendung
Zur Behandlung von Schlafstörungen erfolgt die Einnahme ca. 30 Minuten vor dem Schlafengehen mit etwas alkoholfreier Flüssigkeit (z. B. ein Schluck Wasser).
Die Einnahme sollte nicht auf vollen Magen erfolgen, da sonst mit verzögertem Wirkeintritt und – abhängig von der Schlafdauer – mit verstärkten Nebenwirkungen am nächsten Morgen gerechnet werden muss.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung wird ebenso wie die Dosis durch den Arzt bestimmt. Grundsätzlich sollte möglichst niedrig dosiert und kurzfristig behandelt werden (Einzelgaben oder Beschränkung auf wenige Tage).
Bei chronischen Schlafstörungen richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Krankheitsverlauf. In solchen Fällen sollte der behandelnde Arzt nach zweiwöchiger täglicher Einnahme durch schrittweise Verringerung der Dosis überprüfen, ob eine Behandlung mit Noctamid-1 mg weiterhin angezeigt ist. Jedoch ist zu beachten, dass die Behandlungsdauer 4 Wochen nicht überschreiten sollte.
Bei längerer Anwendungsdauer (länger als 1 Woche) sollte beim Absetzen von Noctamid-1 mg die Dosis schrittweise reduziert werden, weil nach plötzlichem Absetzen des Arzneimittels innere Unruhe und Erregung, Schlafstörungen, Angst- und Spannungszustände (siehe auch unter „ Wenn Sie die Einnahme von Noctamid-1 mg abbrechen“) vorübergehend verstärkt wieder auftreten können.
Wenn Sie eine größere Menge von Noctamid-1 mg eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine höhere Dosis eingenommen haben, als Sie sollten, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, den Vergiftungsnotruf oder einen Apotheker oder suchen Sie ein Krankenhaus auf. Nehmen Sie dazu das Arzneimittel oder die Packung mit. Die Einnahme einer erhöhten Noctamid-1 mg Dosis ist in der Regel nicht lebensbedrohlich, es sei denn, sie war kombiniert mit weiteren zentral dämpfenden Wirkstoffen (einschließlich Alkohol) (siehe Abschnitt 2 „Einnahme von Noctamid-1 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Wie in allen Fällen von Überdosierung eines Arzneimittels ist zu berücksichtigen, dass möglicherweise mehrere verschiedene Substanzen eingenommen wurden und dass Atemdepressionen sowie in seltenen Fällen ein Koma und äußerst selten auch der Tod eintreten kann. Besondere Aufmerksamkeit muss in der Intensivversorgung der Atmungs- und Herz-Kreislauf-Funktion gewidmet werden.
Symptome einer leichten Vergiftung sind Benommenheit, Müdigkeit, ataktische Symptome (Unbeholfenheit und Unfähigkeit, Bewegungen zu koordinieren) und Sehstörungen. Ihr Arzt wird Ihnen raten, unter Überwachung zu schlafen, bis die Wirkung nachlässt.
Die Einnahme höherer Dosen kann zu Tiefschlaf bis hin zur Bewusstlosigkeit, Atemdepressionen (Atemprobleme) und Hypotonie (erniedrigtem Blutdruck, der sich in einer Ohnmacht äußern kann) führen.
Wenn Sie die Einnahme von Noctamid-1 mg vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Warten Sie bis zur nächsten Noctamid-1 mg-Einnahme und nehmen dann nur die vom Arzt verordnete Dosis.
Wenn Sie die Einnahme von Noctamid-1 mg abbrechen
Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. wegen auftretender Nebenwirkungen - eigenmächtig die Behandlung mit Noctamid-1 mg unterbrechen oder vorzeitig beenden.
Die Behandlung sollte niemals plötzlich, sondern durch schrittweise Verringerung der Dosis beendet werden. Ihr Arzt wird Sie dazu beraten.
Das plötzliche Absetzen führt zu den folgenden Entzugserscheinungen
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Ausgeprägte Angstzustände, Anspannung, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen.
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In schweren Fällen können folgende Symptome auftreten: Derealisation (das Gefühl, dass die Außenwelt unwirklich ist), Depersonalisation (das Gefühl, dass man sich selbst von außen beobachtet und dabei keine Kontrolle über die Situation besitzt), Halluzinationen, Parästhesien in den Gliedmaßen (Missempfindungen der Haut wie z. B. Brennen, Kribbeln, Jucken oder Prickeln ohne sichtbaren physischen Grund), Überempfindlichkeit gegen Licht, Lärm und Berührung, Hyperakusis (Probleme, alltägliche Geräusche zu ertragen), epileptische Anfälle. Es gibt Hinweise darauf, dass bei Benzodiazepinen mit kurzer Wirkdauer schon innerhalb des Dosierungsintervalls Entzugserscheinungen auftreten können, insbesondere bei hohen Dosen. Bei Noctamid-1 mg ist dies unwahrscheinlich, da es eine längere Wirkdauer besitzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.