Loretam 2,0 mg darf nicht eingenommen werden,
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bei bestimmten Formen von Muskelschwäche (Myasthenia gravis),
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bei schweren Störungen der Atemfunktion,
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bei schlafbegleitendem Aussetzen der Atemfunktion (Schlafapnoe-Syndrom),
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wenn Sie allergisch gegen Lormetazepam, andere Benzodiazepine, Gelborange S (E110) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arz- neimittels sind bei bestehender oder zurückliegender Abhängigkeitserkrankung von Arzneimitteln, Alkohol und Drogen,
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bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Psychopharmaka (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithiumsalze).
Loretam 2,0 mg ist auf Grund seines hohen Wirkstoffgehaltes für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bzw. für über 60-jährige oder Patienten mit geschwächtem Allgemeinzustand nicht geeignet.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Loretam 2,0 mg einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Loretam 2,0 mg ist erforderlich, bei
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Störungen der Muskel- und Bewegungskoordination (zerebellaren und spinalen Ataxien),
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erheblicher Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion.
Toleranz
Nach regelmäßiger Anwendung des Arzneimittels über mehrere Wochen kann die Wirksamkeit bezüglich der Schlafwirkung nachlassen.
Abhängigkeit
Eine Behandlung mit Benzodiazepinen kann zu physischer und psychischer Abhängigkeit führen. Das Abhängigkeitsrisiko steigt mit der Dosis und der Dauer der Anwendung; eine Abhängigkeit kann allerdings auch bei Kurzzeitbehandlung mit üblichen Dosierungen auftreten. ; Speziell bei Patienten mit Medikamenten- Drogen- oder Alkoholmissbrauch in der Anamnese und bei Patienten mit starken Persönlichkeitsstörungen ist dieses Risiko erhöht
Sobald eine physische Abhängigkeit besteht, kann ein abruptes Absetzen zu Entzugssymptomen wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, ausgeprägter Angst, Stress, Depressionen, Schlaflosigkeit, Ruhelosigkeit, Irritation und Verwirrtheit, Schwitzen, Rebound-Syndrom, Dysphorie, Unwohlsein, Gefühl von Unwirklichkeit, Depersonalisation, Überempfindlichkeit gegenüber Schall, Kribbeln und Krämpfen in Beinen und Armen, Lichtempfindlichkeit, Veränderungen in der Wahrnehmung von Geräuschen und Körperkontakt, unbeabsichtigten Bewegungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Halluzinationen/Delirium, Krampfneigung, Zittern, Bauchkrämpfen, Muskelschmerzen, Erregung, Herzrasen, Panikattacken, Schwindel, gesteigerten Reflexen, kurzfristigem Gedächtnisverlust und Hypothermie führen. Krampfneigungen/-anfälle können bei Patienten mit Krämpfen in der Vorgeschichte oder Patienten, die Arzneimittel, die die Krampfschwelle erniedrigen, oder Antidepressiva einnehmen, verstärkt werden.
Daher sollte die Therapie mit Loretam schrittweise ausgeschlichen werden.
Missbrauch
Der Missbrauch von Benzodiazepinen wurde berichtet.
Wiederkehr der Schlaflosigkeit und Angst
Nach Absetzen der Behandlung können Symptome, die zu einer Behandlung mit Benzodiazepinen führten, in verstärkter Form wieder auftreten. Weitere mögliche Reaktionen sind Stimmungsschwankungen, Angst oder Schlafstörungen und Unruhe. Da das Risiko von Rebound-Phänomenen nach plötzlicher Unterbrechung der Behandlung größer ist, wird empfohlen, die Dosis schrittweise zu verringern.
Behandlungsdauer
Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein ((siehe Abschnitt 3)und einschließlich des Ausschleichens 4 Wochen nicht überschreiten. Dosierung und Behandlungsdauer sollten ganz individuell auf den Patienten abgestimmt werden.
Eine Behandlungsverlängerung erfordert eine Neubewertung der Verfassung des Patienten. Die Patienten sollten über die beschränkte Behandlungsdauer und das ausschleichende Absetzen informiert werden. Ebenso sollte der Patient über mögliche Rebound-Symptome aufgeklärt werden.
Bei kurzwirksamen Benzodiazepinen können schon innerhalb des Dosierungs-intervalls Entzugserscheinungen auftreten, insbesondere bei hohen Dosen. Bei Umstellung von einem Benzodiazepin mit deutlich längerer Wirkdauer auf Lormetazepam, das eine Eliminationshalbwertszeit von durchschnittlich 9 Stunden hat, können insbesondere nach langer und/oder hochdosierter Einnahme Entzugs-erscheinungen auftreten.
Amnesie
Benzodiazepine können zeitlich begrenzte Gedächtnislücken (anterograde Amnesien) verursachen. Das bedeutet, dass (meist einige Stunden) nach Medikamenteneinnahme unter Umständen Handlungen ausgeführt werden, an die sich der Patient später nicht erinnern kann. Diese Gedächtnislücken können einige Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels auftreten. Eine ausreichende Schlafdauer von 7-8 Stunden reduziert dieses Risiko.
Während der Behandlung mit Benzodiazepinen, einschließlich Loretam, können frühere depressive Zustände wieder auftreten oder bestehende depressive Zustände sich verschlechtern. Des Weiteren können bei depressiven Patienten Selbstmordgedanken zum Vorschein kommen. Daher sollte eine geeignete antidepressive Therapie bedacht werden
Psychiatrische und „paradoxe“ Reaktionen.
Unter Anwendung von Benzodiazepinen kann es zu psychiatrischen und paradoxen Reaktionen kommen, wie z.B. Angst, Erregungen, Feindseligkeiten, Aggressionen, Wutanfällen, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Alpträumen, Wahnvorstellungen, Psychosen, Halluzinationen, Ruhelosigkeit und unangemessenem Verhalten. In solchen Fällen sollte die Behandlung beendet werden.
Kinder, ältere Patienten und Patienten mit Hirnschädigungen sind anfälliger für solche Reaktionen.
Bestimmte Patientengruppen
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Loretam 2,0 mg dürfen bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.
Anwendung bei Ältere und geschwächte Patienten
Bei älteren und bei geschwächten Patienten, besonders mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atemstörungen sowie mit Leber- oder Nierenerkrankungen sollte der behandelnde Arzt zu Beginn der Behandlung vorsichtig dosieren und eine möglichst geringe Dosis verordnen, um mögliche Überdosierungen zu vermeiden. (siehe “Wie ist Loretam 2,0 mg einzunehmen?“).
Diese Patienten sollten engmaschig überwacht werden, um die Dosis auf das Ansprechen einzustellen.
Bei älteren oder geschwächten Patienten wird eine niedrigere Dosis empfohlen.
Bei älteren Patienten ist wegen der Sturzgefahr, insbesondere bei nächtlichem Aufstehen, Vorsicht geboten (siehe unter 3. „Wie ist Loretam 2,0 mg einzunehmen?“).
Anwendung bei Patienten mit Ateminsuffizienz:
Patienten mit leichter bis mäßiger Ateminsuffizienz, wie beispielsweise Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), sollten auf Grund des Risikos einer Atemdepression eine geringere Dosis erhalten. Patienten mit schwerer Ateminsuffizienz dürfen Loretam 2,0 mg nicht einnehmen.
Der Einsatz von Benzodiazepinen, einschließlich Loretam, kann zu tödlicher Atemdepression führen.
Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz:
Loretam kann wie andere Benzodiazepine eine vorübergehende Funktionsstörung des Gehirns aufgrund einer unzureichenden Entgiftungsfunktion der Leber (hepatische Enzephalopathie) verschlimmern. Loretam sollte bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz und/oder Enzephalopathie nur mit Vorsicht angewendet werden.
Trauer oder Verlust
Im Falle eines Verlusts oder Trauerfalls kann die psychologische Aufarbeitung durch Benzodiazepine beeinträchtigt werden.
Benzodiazepine werden für eine Erstbehandlung von psychotischen Erkrankungen nicht empfohlen.
Benzodiazepine sollten bei Patienten mit Engwinkelglaukom nur mit extremer Vorsicht angewendet werden.
Einnahme von Loretam 2,0 mg mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Die gleichzeitige Anwendung von Loretam 2,0 mg und Opioiden (starke Schmerzmittel, Arzneimittel zur Substitutionstherapie und einige Hustenmittel) erhöht das Risiko von Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Wenn Ihr Arzt jedoch Loretam 2,0 mg zusammen mit Opioiden verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle opiodhaltigen Arzneimittel, die Sie einnehmen, und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten
Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer zentral wirksamer Arzneimittel (wie Psychopharmaka, Schlafmittel, Schmerzmittel, Narkosemittel, krampflösender Mittel und beruhigender Antihistaminika) kann es zu einer wechselseitigen Verstärkung der Wirkung kommen.
Bei Kombination mit Natriumoxybat kann es zu einer verstärkten Atemdepression kommen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Muskelrelaxanzien kann die muskelrelaxierende Wirkung verstärkt werden – insbesondere bei älteren Patienten und bei höherer Dosierung (Sturzgefahr!).
Durch die Einnahme von Loretam 2,0 mg zusammen mit Betäubungsmitteln können euphorische Empfindungen hervorgerufen werden, welche zu einer psychischen Abhängigkeit führen können.
Da bei Patienten, die unter Dauerbehandlung mit anderen Arzneimitteln stehen, wie z. B. Mittel gegen hohen Blutdruck (Antihypertonika), Beta-Rezeptorenblocker, herzwirksame Glykoside, Arzneimittel, die zur Behandlung von Asthma bronchiale eingesetzt werden (Methylxanthine), Antibabypille (Antikonzeptiva) und einigen Antibiotika, Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht sicher vorhersehbar sind, ist bei gleichzeitiger Anwendung mit Loretam 2,0 mg Vorsicht geboten. Veränderungen der Wirkungsstärke von Loretam 2,0 mg istauch bei der gleichzeitigen Anwendung einiger Antibiotika möglich.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Narkoanalgetika
Narkoanalgetika können Euphorien verstärken, was zu einer psychischen Abhängigkeit führen kann
Einnahme von Loretam 2,0 mg zusammen mit Alkohol
Während der Behandlung mit Loretam 2,0 mg sollten Sie keinen Alkohol trinken, da durch Alkohol die Wirkung von Lormetazepam in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
In der Schwangerschaft sollte Loretam 2,0 mg nicht angewendet werden. Es scheint einen Zusammenhang zwischen der Anwendung von Benzodiazepinen während der ersten Schwangerschaftsstadien und einem erhöhten Risiko für angeborene Missbildungen zu geben. Wenn Sie schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit, damit er über den Abbruch der Behandlung entscheiden kann.
Bei längerer Einnahme von Loretam 2,0 mg während der Schwangerschaft können beim Neugeborenen Entzugserscheinungen auftreten. Eine Anwendung gegen Ende der Schwangerschaft oder während der Geburt kann beim Neugeborenen zu erniedrigter Körpertemperatur, Atemdämpfung, Atemstillstand, Hypoaktivität, Kreislaufschwäche und Trinkschwäche führen. Bei chronischer Einnahme von Benzodiazepinen während der Schwangerschaft über mehrere Wochen oder bei Einnahme in den letzten Schwangerschaftsstadien kann sich beim Kind eine körperliche Abhängigkeit mit Entzugssymptomen in der postnatalen Phase entwickeln.
Benzodiazepine gehen in die Muttermilch über; daher sollten Sie während der Stillzeit Loretam 2,0 mg nicht einnehmen. Befragen Sie bei erforderlicher Behandlung mit Loretam 2,0
mg Ihren Arzt zur Fortsetzung oder Unterbrechung des Stillens. Bei Kindern, deren Mütter mit Benzodiazepinen behandelt wurden, konnten Fälle von sedierten Neugeborenen, mit mangelhaftem Saugreflex beobachtet werden.
Diese neugeborenen Kinder sollten hinsichtlich der zuvor erwähnten pharmakologischen Wirkungen (einschließlich Sedierung und Erregbarkeit) sorgfältig beobachtet werden.
Zum Einfluss von Loretam 2,0 mg auf die Fertilität liegen keine Daten vor.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.
Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten während der ersten Tage der Behandlung unterbleiben.
Wurde Loretam 2,0 mg zur Vorbereitung eines diagnostischen Eingriffs eingesetzt, sollte sich der Patient danach nur in Begleitung nach Hause begeben und sich nicht aktiv am Straßenverkehr beteiligen.
Weiterhin sollten Patienten unter Berücksichtigung der spezifischen Lebenssituation (z. B. Berufstätigkeit) genaue Verhaltensanweisungen für den Alltag gegeben werden.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Loretam 2,0 mg
Dieses Arzneimittel enthält Sorbitol. Bitte nehmen Sie Loretam 2,0 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.