Sulfasalazin medac darf nicht eingenommen werden
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Schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, Toxisch epidermale Nekrolyse), die möglicherweise lebensbedrohlich sind, wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von Sulfasalazin medac berichtet. Diese zeigen sich anfänglich als rötliche, schießscheibenartige oder kreisförmige Flecken (oft mit einer Blase in der Mitte) am Körperstamm.
Zusätzliche Symptome, auf die geachtet werden sollte, sind offene, schmerzende Stellen (Ulcera) in Mund, Hals, Nase und im Genitalbereich sowie gerötete und geschwollene Augen (Konjunktivitis).
Diese möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen werden oft von grippeähnlichen Symptomen begleitet. Der Hautausschlag kann zu einer großflächigen Blasenbildung oder Ablösung der Haut führen.
Das höchste Risiko für das Auftreten dieser schweren Hautreaktionen besteht in den ersten Behandlungswochen. Wenn bei Ihnen ein Stevens-Johnson-Syndrom oder eine Toxisch epidermale Nekrolyse in Zusammenhang mit der Anwendung von Sulfasalazin medac aufgetreten ist, dürfen Sie nie wieder mit Sulfasalazin medac behandelt werden.
Wenn bei Ihnen ein Hautausschlag oder die anderen genannten Symptome an der Haut auftreten, suchen Sie sofort eine Ärztin/einen Arzt auf. Teilen Sie ihr/ihm mit, dass Sie Sulfasalazin medac einnehmen.
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Sulfasalazin oder eines seiner Abbauprodukte sind, gegen Sulfonamide (z. B. Sulfonamid-Antibiotika) oder Salicylate (z. B. Acetylsalicylsäure) oder einen der sonstigen Bestandteile von Sulfasalazin medac.
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wenn Sie an einer akuten Hautreaktion mit Rötung und ringförmigem Ausschlag leiden oder gelitten haben (Erythema exsudativum multiforme).
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wenn Sie an einer seltenen Bluterkrankung (Porphyrie) leiden.
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wenn Ihr Blutbild verändert ist, z. B. in Form einer Abnahme der weißen Blutzellen oder der Blutplättchen.
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wenn Sie an einem Darmverschluss leiden.
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wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion stark beeinträchtigt ist.
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wenn Sie an Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel leiden (seltener Enzymmangel).
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wenn Sie gleichzeitig mit Methenamin behandelt werden (zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen).
Sulfasalazin medac darf nicht zur Behandlung systemischer Formen der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) eingesetzt werden.
Kinder unter 6 Jahren dürfen Sulfasalazin medac nicht einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sulfasalazin medac ist erforderlich
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wenn Sie eine Anlage zu Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Disposition) oder Bronchialasthma haben.
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wenn bekannt ist, dass Sie überempfindlich gegenüber Sulfonylharnstoffen sind.
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wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion leicht eingeschränkt ist.
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Ihr Arzt wird die Behandlung mit Sulfasalazin medac überwachen.
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Vor und während der Behandlung mit Sulfasalazin medac sollten Ihr Blutbild mit Thrombozyten und Ihr Differenzialblutbild sowie Ihre Leber- und Nierenfunktion regelmäßig kontrolliert werden. Während der ersten drei Therapiemonate werden 14-tägliche Kontrollen empfohlen, vom 4. bis einschließlich 6. Monat monatliche Kontrollen, danach vierteljährliche Kontrollen sowie beim Auftreten von Nebenwirkungen.
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Männliche Patienten, die Vater werden möchten, sollten die Einnahme von Sulfasalazin medac nach Beratung mit ihrem Arzt unterbrechen, da sich die Samenproduktion verringern kann. Bisher sind keine mit dieser vorübergehenden verminderten Zeugungsfähigkeit verbundenen Geburtsfehler bei Neugeborenen bekannt geworden.
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Sie sollten ausreichend trinken, um die Bildung von Nierensteinen zu verhindern.
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Es kann zu einer Gelbfärbung Ihrer Haut und Körperflüssigkeiten sowie einer Verfärbung von weichen Kontaktlinsen kommen.
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Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie während der Behandlung unter Halsschmerzen, Fieber, Blässe, Purpura (Blutungen in der Haut) oder Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und Augen) leiden.
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Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Sulfasalazin medac oder andere Arzneimittel, die Sulfasalazin enthalten, einnehmen oder in jüngster Zeit eingenommen haben, da diese die Ergebnisse von Blut- und Urintests beeinflussen können.
Kinder
Die Behandlung von Kindern mit Sulfasalazin medac sollte nur durch einen Facharzt eingeleitet und begleitet werden, der über ausreichend Erfahrung in der Diagnose und Behandlung der juvenilen idiopathischen Arthritis verfügt.
Bei Einnahme von Sulfasalazin medac mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden oder vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Dies ist bei den folgenden Arzneimitteln besonders wichtig, da bekannt ist, dass die Wirkungen dieser Arzneimittel auf Sulfasalazin oder umgekehrt von großer Bedeutung sind:
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Antibiotika,
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Eisen,
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Kalzium,
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Folsäure (ein Vitamin, das während einer Schwangerschaft als ergänzende Behandlung oder bei einer Behandlung mit Methotrexat zur Verminderung der Nebenwirkungen eingesetzt wird),
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Arzneimittel, die stark an Eiweiße im Blut binden, wie Methotrexat (zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung oder von Krebs), Phenylbutazon (zur Behandlung von Arthritis und Schmerzen) oder Sulfinpyrazon (zur Behandlung von Gicht) und
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Methenamin (zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen), das nicht gleichzeitig mit Sulfasalazin medac verabreicht werden darf (siehe Sulfasalazin medac darf nicht eingenommen werden).
Weitere Arzneimittel, die sich auf Sulfasalazin medac auswirken oder auf die sich Sulfasalazin medac auswirkt, sind:
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Digoxin (zur Behandlung von Herzinsuffizienz),
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Anionenaustauscher-Harze (zur Behandlung erhöhter Blutfettwerte),
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Antikoagulanzien (zur Hemmung der Blutgerinnung),
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Arzneimittel, die die Knochenmarkfunktion herabsetzen (Arzneimittel, die die Produktion von Blutzellen im Knochenmark hemmen können),
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Ciclosporin (zur Unterdrückung des Immunsystems bei Autoimmunerkrankungen oder einer Organtransplantation),
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Typhus-Lebendimpfstoff,
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Hepatotoxische Mittel (Arzneimittel, die die Leber schädigen),
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Sulfonylharnstoffe (zur Behandlung von Diabetes),
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Azathioprin (zur Unterdrückung des Immunsystems bei Autoimmunerkrankungen oder einer Organtransplantation).
Bei Einnahme von Sulfasalazin medac mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nehmen Sie die Tabletten mindestens 1 Stunde vor einer Mahlzeit unzerkaut und mit reichlich Flüssigkeit ein.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie schwanger sind oder während der Behandlung schwanger werden.
Wenn Sie schwanger sind, wird Ihnen Ihr Arzt Sulfasalanzin medac mit Vorsicht verschreiben. Verfügbare Daten weisen nicht darauf hin, dass die Behandlung mit Sulfasalazin während der Schwangerschaft ein Risiko für das Ungeborene, das Neugeborene oder die Schwangerschaft darstellt. Die Einnahme von Sulfasalazin kann zu Folsäuremangel führen, der Geburtsschäden verursachen kann. Daher sollten schwangere Frauen während der ersten drei Monate der Schwangerschaft sowie Frauen im gebärfähigen Alter zusätzlich Folsäure einnehmen, während sie mit Sulfasalazin behandelt werden.
Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt um Rat. Sulfasalazin und seine Abbauprodukte gehen in die Muttermilch über. Beim Stillen von Frühgeborenen oder Neugeborenen mit Gelbsucht ist Vorsicht geboten.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die Reaktionsfähigkeit einiger Patienten kann eingeschränkt sein. Wenn Sie während der Behandlung mit Sulfasalazin unter Schwindelgefühl oder anderen Störungen des zentralen Nervensystems wie Benommenheit oder verminderter Konzentrationsfähigkeit leiden, führen Sie kein Fahrzeug, bedienen Sie keine potenziell gefährlichen Maschinen oder führen andere Tätigkeiten aus, die aufgrund Ihrer verminderten Aufmerksamkeit gefährlich werden können.