Sulpirid-RPh 200mg

Sulpirid-RPh 200mg
Wirkstoff(e)Sulpirid
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberDr. Lach Pharma Consulting
ATC CodeN05AL01
Pharmakologische GruppeAntipsychotika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

PK Anwendungsgebiete
- Akute und chronische Schizophrenie im Erwachsenen- und Kindesalter.
PL Gegenanzeigen
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Bei Kindern unter 6 Jahren darf Sulpirid-RPh® 200 mg nicht angewendet werden.
Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche dürfen nur nach strenger fachärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung mit Sulpirid-RPh® 200 mg behandelt werden.
Zur Anwendung bei älteren Menschen s. "Dosierungsanleitung."

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wann dürfen Sie Sulpirid-RPh® 200 mg nicht anwenden?
Sie dürfen Sulpirid-RPh® 200 mg nicht anwenden bei:
- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sulpirid oder Benzamidderivaten,
- akuten Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel(Opiate)- oder Psychopharmaka-Vergiftungen,
- krankhafter Erlebnisreaktion mit übersteigert gehobener Stimmung (maniformen Psychosen),
- Krampfanfällen (Epilepsie),
- hirnorganischen Erkrankungen, insbesondere des Alters, die mit Erregungszuständen einhergehen (organisches Psychosyndrom),
- Parkinson'scher Erkrankung,
- bestimmten Geschwülsten (Tumoren der Nebennieren [Phäochromozytome]),
- prolaktinabhängigen Tumoren sowie allen Mammatumoren,
- bestehender Hyperprolaktinämie (erhöhte Plasmaspiegel des Hormons Prolaktin).
Wann dürfen Sie Sulpirid-RPh® 200 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?
Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Sulpirid-RPh® 200 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Sie dürfen Sulpirid-RPh® 200 mg nur unter besonderer Vorsicht anwenden bei:
- jüngeren Frauen mit Störungen der Monatsblutungen (Zyklusstörungen),
- Patienten mit sehr niedrigem oder erhöhtem Blutdruck,
- schizophrenen Psychosen, die mit Erregungs- und Aggressivitätssymptomen einhergehen,
- Patienten mit Erkrankungen der Gefäße, insbesondere der Herzkranzgefäße (Angina pectoris), und Vorschäden des Herzens (Herzinsuffizienz),
- schweren Leber- und Nierenschäden,
- Patienten mit Neigung zu Thrombosen,
- malignem neuroleptischem Syndrom in der Vorgeschichte (vergleiche Abschnitt "Vorsichtsmaßnahmen").
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Da Sulpirid-RPh® 200 mg überwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, sollte bei eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) die Dosis vom Arzt vermindert, bei starker Einschränkung der Nierenfunktion sollte Sulpirid-RPh® 200 mg nach ärztlicher Anordnung abgesetzt werden (siehe "Dosierungsanleitung").
Besondere Vorsicht ist auch geboten bei Anwendung von Sulpirid-RPh® 200 mg an Patienten mit Glaukom, verengtem Magenausgang, Harnverhalten und Vergrößerung der Prostata mit Restharnbildung in der Vorgeschichte.
Die Einnahme von Sulpirid-RPh® 200 mg kann zu Zyklusstörungen bei Frauen und zu Potenzstörungen bei Männern führen.
In sehr seltenen Fällen kann es unter der Behandlung mit Neuroleptika, zu denen Sulpirid-RPh® 200 mg gehört, zu einem malignen neuroleptischen Syndrom (lebensbedrohlicher Zustand mit hohem Fieber, Muskelsteifigkeit bis hin zum Auftreten von Bewusstseinsstörungen etc.) kommen. Beim Auftreten derartiger Erscheinungsbilder während der Behandlung mit Sulpirid-RPh® 200 mg ist dieses abzusetzen und sofort der Arzt zu informieren.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Daher sollten Sie das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.

Wie wird es angewendet?

PT Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Sulpirid-RPh® 200 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Sulpirid-RPh® 200 mg sonst nicht richtig wirken kann.
Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere des Krankheitsbildes.
Wie viel von und wie oft sollten Sie Sulpirid-RPh® 200 mg anwenden?
Behandlung von Schizophrenien
Die Behandlung wird einschleichend mit 1 Tabletten Sulpirid-RPh® 200 mg (entsprechend 300 mg Sulpirid/Tag) begonnen.
In der Regel beträgt die Tagesdosis für Erwachsene 2 bis 4 Tabletten Sulpirid-RPh® 200 mg (entsprechend 400 bis 800 mg Sulpirid), verteilt auf 2 - 4 Einzelgaben. Die Tagesdosis von 5 Tabletten Sulpirid-RPh® 200 mg (entsprechend 1000 mg Sulpirid/Tag), verteilt auf mehrere Gaben, darf im allgemeinen nicht überschritten werden.
Bei therapieresistenten Schizophrenien darf die Maximaldosis von 8 Tabletten Sulpirid-RPh® 200 mg (entsprechend 1600 mg Sulpirid/Tag) im Einzelfall nur über die psychiatrische Verordnung erfolgen.
Akute Krankheitszustände können anfangs mit parenteralen Gaben (200 - 1000 mg Sulpirid i.m. täglich) über 2 - 9 Tage behandelt werden.
Hinweise:
Ältere Patienten erhalten die Hälfte der oben angegebenen Erwachsenendosis.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erhalten - abhängig vom Schweregrad der Einschränkung - niedrigere Tagesdosen.
Folgende Richtwerte sind zu beachten:
- Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 60 ml/min:
50 % der Tagesdosis
- Kreatinin-Clearance zwischen 10 und 30 ml/min:
30 % der Tagesdosis
- Kreatinin-Clearance weniger als 10 ml/min: 20 % der Tagesdosis
Bei Kindern ab 6 Jahren sowie bei Jugendlichen darf die Tagesdosis von 3 - 10 mg Sulpirid/kg Körpergewicht, verteilt auf 2 - 3 Einzelgaben, nicht überschritten werden. Als Anfangsdosis werden 1 bis 2 mg/kg Körpergewicht/Tag, als Erhaltungsdosis 5 mg Sulpirid/kg Körpergewicht/Tag empfohlen.
Wie und wann sollten Sie Sulpirid-RPh® 200 mg anwenden?
Nehmen Sie Sulpirid-RPh® 200 mg unzerkaut mit etwas Flüssigkeit ein. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Wegen der zentralerregenden Wirkungen von Sulpirid-RPh® 200 mg empfiehlt es sich, die letzte Dosis in der Regel vor 16.00 Uhr einzunehmen, um Schlafstörungen zu vermeiden.
Wie lange sollten Sie Sulpirid-RPh® 200 mg anwenden?
Der behandelnde Arzt bestimmt die Menge der täglichen Einnahme und die Dauer der Behandlung je nach dem Verlauf des Krankheitsbildes des Patienten.
Je nach Beschwerdebild kann vom Arzt die Tagesdosis nach etwa 1 - 3 Wochen verringert bzw. erhöht werden.
Bei einer Langzeittherapie sollte vom Arzt die Notwendigkeit der fortgesetzten Behandlung alle 3 - 6 Monate überprüft werden.
PW Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Was ist zu tun, wenn Sulpirid-RPh® 200 mg in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Im Falle einer Überdosierung ist der Arzt um Rat zu fragen. Unabhängig davon können Sie versuchen, durch ein erzwungenes Erbrechen den Mageninhalt zu entleeren. Bei jeder Beurteilung einer Vergiftung sollte an das Vorliegen einer Mehrfach-Vergiftung durch mögliche Einnahme oder Anwendung mehrerer Arzneimittel gedacht werden.
Symptome einer Überdosierung und erforderliche Maßnahmen
Symptome leichter Überdosierung können z. B. Unruhe, Bewusstseinstrübung und Störungen des Bewegungsablaufes (extrapyramidal-motorische Störungen) sein. Erregung, Verwirrtheit und verstärkte extrapyramidal-motorische Störungen können bei stärkerer Vergiftung vorkommen. Treten solche Krankheitszeichen in Erscheinung, ist umgehend ein Arzt zu informieren, der über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheidet.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Sulpirid-RPh® 200 mg eingenommen haben oder eine Anwendung vergessen wurde?
Nehmen Sie zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt die verordnete Dosis ein, jedoch nicht etwa die doppelte Menge.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?
Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen, besprechen Sie dies vorher mit Ihrem Arzt. Beenden Sie nicht eigenmächtig ohne ärztliche Beratung die medikamentöse Behandlung. Sie können damit den Therapieerfolg gefährden.
PM Nebenwirkungen

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

PN Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Sulpirid-RPh® 200 mg, und was müssen Sie beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel einnehmen?
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Sulpirid-RPh® 200 mg verstärkt die beruhigende Wirkung anderer zentraldämpfender Arzneimittel (z. B. Psychopharmaka [Präparate zur Behandlung geistig-seelischer Störungen], Schlafmittel, teils auch Schmerzmittel, Narkosemittel oder auch Antihistaminika [Arzneimittel z. B. zur Behandlung von Allergien oder Erkältungen]).
Sulpirid-RPh® 200 mg kann in Verbindung mit Arzneimitteln, die stimulierend auf das Zentralnervensystem wirken (z. B. Appetitzügler, Asthmamittel), verstärkte Unruhe, Nervosität, Angst und Erregung bewirken.
Sulpirid-RPh® 200 mg kann die Wirkung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln abschwächen oder zu krisenhaftem Blutdruckanstieg führen.
Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Während der Behandlung mit Sulpirid-RPh® 200 mg sollten Sie Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von Sulpirid-RPh® 200 mg in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Sulpirid-RPh® 200 mg auftreten?
Sulpirid-RPh® 200 mg kann Hautunverträglichkeiten mit Jucken und Ausschlägen (Exanthem) hervorrufen.
Übelkeit, Schwindel, verminderter (Mundtrockenheit) oder gesteigerter Speichelfluss, Schwitzen, Verstopfung, Kopfschmerzen, Herzklopfen und Beschleunigung des Herzschlages (Tachykardie), Müdigkeit, herabgesetzte körperliche Aktivität sowie Magen-Darm-Störungen mit Übelkeit und Erbrechen können gelegentlich auftreten.
Seltenere, aber schwerwiegende unerwünschte Wirkungen treten dosisabhängig auf und äußern sich, insbesondere unter hohen Dosen, als extrapyramidal-motorische Störungen (medikamentöses Parkinson-Syndrom, Frühdyskinesien), wie z. B. Muskelverspannungen und Störungen des Bewegungsablaufes (z. B. Zungen-Schlund-Krämpfe, Schiefhals, Kiefermuskelkrämpfe, Blickkrämpfe, Versteifung der Rückenmuskulatur), Zittern (Tremor), Erregungszustände mit innerer Unruhe, Bewegungsdrang und Unfähigkeit zum Sitzen, Nervosität, Schlaf- und Konzentrationsstörungen.
Selten können Sehstörungen, Störungen der Blasenentleerung, Appetitsteigerung mit Gewichtszunahme sowie Blutdruckabfall oder - insbesondere bei erhöhtem Blutdruck - Blutdrucksteigerungen auftreten. In diesen Fällen muss der behandelnde Arzt aufgesucht werden, der ein Gegenmittel verabreicht und über die Dosisverminderung oder Absetzen der Behandlung mit Sulpirid-RPh® 200 mg entscheidet.
Bei längerer und zumeist hochdosierter Behandlung mit Sulpirid-RPh® 200 mg können anhaltende Störungen des Bewegungsablaufes (extrapyramidal-motorische Störungen) mit unwillkürlichen Bewegungen vornehmlich im Mund- und Gesichtsbereich, aber auch an Armen und Beinen (sogenannte Spätdyskinesien) auftreten. Frauen sowie Ältere scheinen eher davon betroffen zu sein. Diese Störungen treten manchmal erst nach Beenden einer Behandlung auf und lassen sich nach heutigem Wissensstand kaum behandeln. Daher ist der Arzt regelmäßig aufzusuchen, damit erste Anzeichen frühzeitig erkannt werden.
Sulpirid-RPh® 200 mg besitzt besonders ausgeprägte Wirkungen auf den Hormonhaushalt. Diese äußern sich in Form von Brustschmerzen, Spannungsgefühl in der Brust, Vergrößerung der Brustdrüse und Milchfluss. Bei der Frau kommt es zu Störungen bzw. Verlust der Monatsblutungen, beim Mann zur Abnahme der Libido und Potenz. Diese Störungen bilden sich nach Absetzen von Sulpirid-RPh® 200 mg in der Regel in kurzer Zeit wieder zurück.
Über Blutbildschäden unter Behandlung mit Sulpirid-RPh® 200 mg wurde bislang nicht berichtet.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Sollten Sie welche der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheiden kann. Nebenwirkungen bilden sich im allgemeinen nach Verringerung der Dosis zurück und lassen sich in der Regel durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Tagesdosen vermeiden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Packung aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!
P6 Stand der Information:
Juli 2003

Weitere Informationen

PJ Zusammensetzung
PG Arzneilich wirksame Bestandteile:
1 Tablette enthält 200 mg Sulpirid
PH Sonstige Bestandteile:
Crospovidon, Lactose, Maisstärke, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Povidon K 25, Hochdisperses Siliciumdioxid
P4 Darreichungsform und Inhalt
Originalpackungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten.
PI Mittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen (Schizophrenie, depressive Störung)und bei bestimmten Schwindelzuständen.
PD Rodleben Pharma GmbH
Am Wäldchen19
06862 Rodleben
Tel.: 034901 / 892 01
Fax: 034901 / 892 13
P5 Hersteller
SALUTAS Pharma GmbH
Otto-von-Guericke-Allee 1
39179 Barleben
Worauf müssen Sie noch achten?
Regelmäßige Kontrollen des Blutbildes, der Nieren- und Kreislauffunktion werden empfohlen.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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