Amiodaron

ATC CodeC01BD01
CAS-Nummer1951-25-3
PUB-Nummer2157
Drugbank IDDB01118
SummenformelC25H29I2NO3
Molare Masse (g·mol−1)645,31
Aggregatzustandfest
Schmelzpunkt (°C)156
PKS Wert6.56

Grundlagen

Amiodaron ist ein Antiarrhythmikum der Klasse III. Es wird zur Behandlung einiger Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Chemisch wird es der Gruppe der Benzofurane zugeordnet. Hauptanwendungsgebiet ist die Behandlung von ventrikulären Tachykardien. In diesem Gebiet ist es eines der am meisten verwendeten Arzneimittel. Wie fast alle Antiarrhythmika (Ausnahme: Klasse II) ist Amiodaron mit vielen Nebenwirkungen behaftet. Daher sollte es nur zur Behandlung von lebensbedrohlichen Arrhythmien, wie beispielsweise das Kammerflimmern, eingesetzt werden.

Amiodaron wird hauptsächlich intravenös verabreicht.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Der Wirkmechanismus von Amiodaron beruht auf einer Blockade von spannungsgesteuerten Kaliumkanälen in den Zellen der Herzmuskeln. Dadurch hat Amiodaron die Fähigkeit das Aktionspotential des Herzens zu verlängern und so bestimmte Arrhythmien zu durchbrechen. Zusätzlich zur Wirkung auf die Kaliumkanäle hat Amiodaron auch Eigenschaften eines Natrium- und Calciumkanalblockers, sowie eines Alpha- und Betablockers und eine hemmende Wirkung auf muskarinartige Rezeptoren. Amiodaron kann also theoretisch allen vier Klassen der Antiarrhythmika zugeordnet werden. 

Pharmakokinetik

Amiodaron liegt zu 96% an Plasmaproteine gebunden vor. Der Abbau erfolgt über die Leber und wird über die Enzyme CYP3A4 und CYP2C8 katalysiert. Die Plasmahalbwertszeit bei Amiodaron ist äußerst lang und beträgt im Schnitt 9-100 Tage. In manchen Fällen wurden Zeiten von 200 Tagen gemessen. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über den Stuhl und zu einem kleinen Anteil über den Urin.

Wechselwirkungen

Bei Arzneimitteln, die mit dem Enzym CYP3A4 interagieren (hemmen oder induzieren) kann es zu teils gefährlichen Wechselwirkungen führen. Vor allem bei CYP3A4 hemmenden Stoffen, kann es zu erhöhten und mitunter toxischen Plasmaspiegeln von Amiodaron kommen. Lebensbedrohliche Auswirkungen können die Folge sein.

Toxizität

Nebenwirkungen

Amiodaron kann, neben der möglichen Auslösung von Arrhythmien, zu teils schwerwiegenden Nebenwirkungen abseits des Herzens führen. 

Dazu gehören:

  • Lungenfibrose
  • Hyper- oder Hypothyreose
  • Ablagerungen in der Cornea
  • Photoempfindlichkeit der Haut
  • Neuropathien
  • Magen-Darm-Beschwerden

Toxikologische Daten

LD50 (oral, Ratte): >3000 mg·kg−1

Quellen

  • Drugbank
  • PubChem
  • Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsvier, 2017
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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