Estriol

ATC CodeG03CA04, G03CC06, G03CD01
CAS-Nummer50-27-1
PUB-Nummer5756
Drugbank IDDB04573
SummenformelC18H24O3
Molare Masse (g·mol−1)288,3814
Aggregatzustandfest
Dichte (g·cm−3)1,27
Schmelzpunkt (°C)82-86
PKS Wert10,54

Grundlagen

Estriol oder Östriol ist ein weibliches Sexualhormon der Gruppe der Östrogene. Es handelt sich um ein Stoffwechselprodukt des Östrogens Estradiol und zeigt daher eine schwächere Östrogenwirkung auf. Eine große Menge an Estriol wird während der Schwangerschaft von der Plazenta produziert.

Eingesetzt wird es zur Linderung von Vaginalbeschwerden und bei der Hormonsubstitutionstherapie während und nach der Menopause. Das Östrogen wird zumeist als Creme vaginal angewendet oder in Tablettenform verabreicht.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Estriol bindet an den Östrogenrezeptor im Zellkern und regt dadurch die Zellen zur Produktion von Proteinen an. Es werden vermehrt Sexualhormonbindendes Globulin und Schilddrüsenhormonbindendes Globulin synthetisiert und das follikelstimulierende Hormon unterdrückt. Die gebildeten Proteine vermitteln die Wirkung von Estriol auf die Zielzelle. Zudem beeinflusst es die Mikroflora der Vagina positiv und lindert die Beschwerden bei der Rückbildung der vaginalen Schleimhaut.


Pharmakokinetik

Estriol wird rasch und gänzlich resorbiert, wobei nur 1-2% der eingenommenen Dosis in den systemischen Kreislauf gelangen. Der Stoffwechsel findet in der Leber und im Darm statt. Im Plasma zirkuliert es zu 91% an proteingebunden, die maximale Plasmakonzentration wird nach 5 Stunden erreicht. Im Verhältnis zu anderen Östrogenen dauert die Wirkung kürzer und ist schwächer. Estriol wird nahezu gänzlich renal ausgeschieden.

Kontraindikationen

Estriol sollte nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit
  • Brustkrebs
  • Östrogenabhängigen Tumoren
  • Endometriose
  • Thromboembolische Erkrankungen
  • Schwerer Niereninsuffizienz
  • Lebererkrankungen
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Wechselwirkungen

Estriol kann mit Arzneimitteln wechselwirken, die das Enzym CYP450 beeinflussen, was zur Folge hat, dass sich der Estriol-Spiegel im Plasma entweder erhöht oder erniedrigt. Bei lokaler Anwendung sind systemische Interaktionen eher unwahrscheinlich.

Toxizität

Nebenwirkungen

Häufig treten folgende Nebenwirkungen während einer Estriol-Therapie auf:

  • Juckreiz
  • Ausfluss
  • Brustschmerzen bzw. -spannen
  • Ödeme
  • Übelkeit

Toxikologische Daten

LD50 (Ratte, oral): >2000 mg/kg

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

medikamio Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten Sie wertvolle Tipps für Ihre Gesundheit.


Logo

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

Medikamente

Durchsuchen Sie hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung, Nebenwirkungen und Dosierung.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen sowie Medikamente, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Symptome, Ursachen und Therapie für häufige Krankheiten und Verletzungen.

medikamio App

Kostenlos herunterladen

PlaystoreAppstore
app_screen

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

© medikamio