Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie allergisch gegen Alprazolam, andere Benzodiazepine oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn Sie an einer bestimmten schweren Muskelschwäche (Myasthenia gravis) erkrankt sind.
- wenn Sie unter schweren Störungen der Atmung leiden.
- wenn bei Ihnen nachts manchmal die Atmung aussetzt (Schlafapnoe-Syndrom).
- wenn Sie an einer schweren Leberfunktionsstörung leiden.
- bei einer akuten Vergiftung mit Alkohol oder anderen Substanzen die auf das Gehirn wirken.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg- Tabletten einnehmen.
- bei Abhängigkeitserkrankung in der Vorgeschichte (Alkohol-, andere Arzneimittel-, oder Drogen-Missbrauch)
- wenn Sie unter Atemschwierigkeit leiden oder Atemstörungen haben
Sprechen Sie in diesen Fällen mit Ihrem Arzt, eventuell muss die Dosis verringert werden.
Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg soll nur angewendet werden, wenn Ihre Angstzustände Ihr alltägliches Leben stark beeinträchtigen.
Benzodiazepine, wie auch Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder anderen Störungen des geistig-seelischen Zustandes eingenommen werden. Unter Umständen können die depressiven Beschwerden verstärkt werden, wenn keine geeignete Behandlung der Grunderkrankung erfolgt. Haben Sie sich jemals so nutzlos oder wertlos gefühlt, dass Sie darüber nachgedacht haben sich das Leben zu nehmen? Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Familie darüber sprechen, da diese Ihnen helfen können.
Die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein und einen Zeitraum von 8-12 Wochen nicht überschreiten (siehe auch 3. „Wie ist Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg einzunehmen?“).
Wenn Sie Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg über einige Wochen hindurch einnehmen, kann die Wirkung nachlassen.
Eine längerfristige Anwendung von Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg kann zur körperlichen und psychischen Abhängigkeit führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Höhe der Dosierung und der Länge der Behandlungsdauer. Dies gilt vor allem für Patienten mit Alkohol- und Arzneimittelmissbrauch in der Vorgeschichte. Wenn es zur körperlichen Abhängigkeit gekommen ist, entwickeln sich bei Absetzen der Behandlung Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, schwere Angst- und Spannungszustände, Schlafstörungen, Ruhelosigkeit, Verwirrung und Reizbarkeit. In schweren Fällen kann es zu folgenden Symptomen kommen: Zerstörung der Persönlichkeit und Realitätsverlust, gesteigertes Hörempfinden, Missempfindungen wie Taubheit und Kribbeln der Gliedmaßen, Licht-, Geräusch- und Berührungsempfindlichkeit, Halluzinationen (Sinnestäuschungen) und epileptische Anfälle.
Entzugserscheinungen können mehrere Tage nach Beendigung der Therapie auftreten.
Beim Beenden der Behandlung mit Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg können die Beschwerden, die ursprünglich Anlass für die Behandlung waren, in verstärkter Form wieder auftreten. Dies kann mit Stimmungsschwankungen, Angst oder Schlaflosigkeit und Unruhe einhergehen.
Da die Gefahr des Auftretens dieser Nebenwirkungen nach schneller Dosisreduzierung bzw. plötzlichem Abbruch der Behandlung größer ist, wird eine schrittweise Verringerung der Dosis (Ausschleichen) empfohlen.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist, eventuell muss die Dosis verringert werden (siehe Abschnitt 2. unter „Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg darf nicht eingenommen werden“).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, eventuell muss die Dosis verringert werden.
Ältere oder geschwächte Menschen
Benzodiazepine und verwandte Produkte sollen bei älteren Patienten mit Vorsicht angewendet werden, da das Risiko einer Benommenheit und/oder Skelettmuskel-Schwäche besteht. Diese kann Stürze fördern, oftmals mit schweren Konsequenzen für diese Patientengruppe.
Bei älteren oder geschwächten Menschen wird der Arzt eventuell eine geringere Dosierung verordnen.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Alprazolam wird bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Einnahme von Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Fragen Sie insbesondere Ihren Arzt um Rat, wenn Sie bereits eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
- Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Posaconazol, Voriconazol)
- Schlafmittel, Antipsychotika oder Narkosemittel
- Schmerzmittel (wie z. B. Dextropropoxyphen oder narkotische Analgetika)
- Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (z. B. Johanniskraut, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, Nefazodon, Imipramin und Desipramin)
- Anxiolytika (zur Behandlung von Angstzuständen)
- Arzneimittel zur Behandlung der Schizophrenie (z. B. Clozapin)
- Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Anfallsleiden, z. B. Carbamazepin, Phenytoin)
- beruhigende Antihistaminika (Arzneimittel gegen Allergien mit Beruhigung als Nebeneffekt)
- hormonhaltige Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung zum Einnehmen („Pille“)
- Antibiotika (z. B. Erythromycin, Troleandromycin, Rifampicin)
- Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen (z. B. Digoxin)
- blutdrucksenkende Arzneimittel (z. B. Diltiazem)
- muskelentspannende Arzneimittel
- Arzneimittel zur Behandlung von HIV
- Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung übermäßiger Magensäure)
Die gleichzeitige Anwendung von Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg und Beruhigungsmitteln (starke Schmerzmittel, Arzneimittel zur Substitutionstherapie und einige Arzneimittel gegen Husten) erhöhen das Risiko für Schläfrigkeit, Atemschwierigkeiten (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Daher soll eine gleichzeitige Anwendung nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht in Frage kommen.
Falls Ihr Arzt Ihnen dennoch Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg gleichzeitig mit Beruhigungsmitteln verschreibt, ist die Dosierung und Dauer der gleichzeitigen Behandlung von Ihrem Arzt zu begrenzen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über sämtliche Beruhigungsmittel, die Sie einnehmen und befolgen Sie genau die Dosierungsempfehlungen Ihres Arztes. Es kann hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben beschriebenen Zeichen und Symptome zu achten. Falls solche Symptome bei Ihnen auftreten, suchen Sie Ihren Arzt auf.
Einnahme von Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg zusammen mit Alkohol
Trinken Sie während der Behandlung mit Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg keinen Alkohol! Durch Alkohol kann die beruhigende Wirkung von Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg verändert und sogar verstärkt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
In der Schwangerschaft sollte Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg nur in Ausnahmefällen und aus zwingenden Gründen verordnet werden. Wenn Sie während der Behandlung mit Alprazolam
3-mal täglich -1 Tablette Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg (entsprechend 3-mal täglich 0,25-0,5 mg Alprazolam). Falls erforderlich, kann die Dosis in Abständen von 3-4 Tagen erhöht werden auf: 1 bis maximal 6 Tabletten Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg pro Tag, aufgeteilt in mehrere Einzelgaben (entsprechend 1-mal täglich 0,5-3 mg Alprazolam). „ratiopharm“ 0,5 mg schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit. Er kann über die Weiterführung oder den Abbruch Ihrer Behandlung entscheiden.
Stillzeit
Alprazolam geht in die Muttermilch über. Sie sollten daher während der Behandlung mit Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg nicht stillen.
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
- Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg kann Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen und Muskelschwäche hervorrufen und dadurch Ihre Fähigkeit Auto zu fahren und Maschinen zu bedienen beeinträchtigen. Diese Wirkung wird durch Alkohol verstärkt. Wenn Sie nicht genügend geschlafen haben, lässt Ihre Aufmerksamkeit noch stärker nach. Fahren Sie während der Behandlung mit Alprazolam nicht Auto und bedienen Sie keine Maschinen.
Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg enthält Lactose, Natriumbenzoat und Natrium
Bitte nehmen Sie Alprazolam „ratiopharm“ 0,5 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Dieses Arzneimittel enthält 0,12 mg Natriumbenzoat in jeder Tablette. Natriumbenzoat kann Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen) bei Neugeborenen (im Alter bis zu 4 Wochen) verstärken.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.