Xanor darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Alprazolam oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind, oder
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wenn Sie unter einer der folgenden Erkrankungen leiden:
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Bestimmte Formen von Depressionen (Depressionen mit psychotischen Zügen, manisch depressive Formen, endogene Depressionen)
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Lungenerkrankungen mit Atemnot, Atemstillstand während des Schlafes
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Schwere Leberschäden
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Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch
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Bestimmte Formen des grünen Stars (akutes Engwinkelglaukom)
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Krankhafte Muskelschwäche (Myasthenia gravis)
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Xanor einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Xanor ist erforderlich,
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wenn Sie an einer Lungen-, Nieren- oder Lebererkrankung leiden.
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wenn Sie an Depressionen leiden, da Alprazolam selbstschädigende Gedanken, die Sie möglicherweise haben, verstärken kann; weiters kann es zum Auftreten von leichten bis auch schweren Affektstörungen (sogenannte Manien) kommen. Xanor soll daher nicht als alleiniges Arzneimittel bei Depressionen im Rahmen eines depressiven Syndroms eingenommen werden.
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wenn Sie andere Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen oder Schlaflosigkeit einnehmen.
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wenn Sie mit Arzneimitteln aus der Wirkstoffgruppe der Opioide behandelt werden.
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wenn Sie an Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch gelitten haben bzw. Schwierigkeiten haben, die Einnahme von Arzneimitteln, das Trinken von Alkohol oder die Anwendung von Drogen zu beenden. Ihr Arzt wird Sie möglicherweise besonders behandeln wollen, um Ihnen beim Beenden dieser Verhaltensweisen zu helfen.
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wenn Sie an einer Persönlichkeitsstörung leiden.
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wenn Sie Veränderungen in Ihrem Verhalten bemerken. Alprazolam wurde mit ungewöhnlichen Reaktionen wie Ruhelosigkeit, Unruhe, Reizbarkeit, Wahnvorstellungen, Wutanfällen, Albträumen, Sinnestäuschungen, Psychosen und eigenartigem Verhalten in Zusammenhang gebracht. Falls dies bei Ihnen auftritt, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, da das Arzneimittel abgesetzt werden muss.
Das Arzneimittel kann zeitweilige Gedächtnisstörungen (meistens mehrere Stunden nach der Einnahme) auslösen. Um das Risiko zu vermindern, achten Sie darauf, dass Sie nach Einnahme des Arzneimittels 7 - 8 Stunden ununterbrochen schlafen können.
Wegen der Gefahr der Gewöhnung und Abhängigkeit darf die Behandlung nicht länger dauern als unbedingt notwendig. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Anwendung. Wenn sich eine Abhängigkeit entwickelt hat, führt die plötzliche Beendigung der Behandlung zu Entzugserscheinungen wie Kopf- und Muskelschmerzen, starken Angstgefühlen, Spannung, Unruhe, Verstörtheit und Reizbarkeit. In schweren Fällen können Störung des Wahrnehmungsvermögens, Persönlichkeitsstörungen, Übersteigerung der Hörschärfe, Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Armen und Beinen, Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und körperlichen Kontakt, Sinnestäuschungen oder Krampfanfälle auftreten.
Das Arzneimittel darf daher auf keinen Fall plötzlich, sondern nur langsam, stufenweise abgesetzt werden.
Ferner können bei Behandlungsabbruch Symptome wie Stimmungsschwankungen, Angst, Schlaflosigkeit und Unruhe auftreten, die möglicherweise schwerer sind als jene, die eine Behandlung erforderlich machten. Wenn diese Anzeichen auftreten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, damit er die Behandlung mit Xanor langsam beendet.
Alprazolam und andere Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine bergen das Risiko für Arzneimittelmissbrauch und Alprazolam wird möglicherweise für missbräuchliche Anwendung abgezweigt. Es gibt Berichte über Todesfälle aufgrund von Überdosierung mit Alprazolam bei missbräuchlicher Anwendung zusammen mit anderen Substanzen, die das Zentralnervensystem dämpfen (Opioide, andere Benzodiazepine, Alkohol). Um diese Risiken einzuschränken, wird der Arzt die kleinstmögliche Menge dieses Arzneimittels verschreiben und Sie hinsichtlich einer ordentlichen Aufbewahrung und Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel beraten.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten unter 18 Jahren sind nicht belegt, daher soll eine Anwendung nicht erfolgen.
Ältere Patienten
Benzodiazepine und verwandte Substanzen sollten bei älteren Patienten wegen des Risikos für Sedierung und/oder Muskelschwäche mit Vorsicht angewendet werden, da das Auftreten von Stürzen mit oft schwerwiegenden Folgen für diese Patienten dadurch begünstigt werden könnte.
Einnahme von Xanor zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Informieren Sie Ihren Arzt insbesondere, falls Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
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Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen, Depressionen oder Schlafmittel
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Arzneimittel zur Behandlung geistiger Erkrankungen wie Schizophrenie (Clozapin oder Nefazodon)
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zur Klasse der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zählende Antidepressiva, wie z. B. Fluoxetin und Sertralin (zur Behandlung von Depressionen)
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Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie
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Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Antihistaminika)
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Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Ketoconazol, Itraconazol oder andere Azol- Derivate)
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Cimetidin (zur Behandlung von Magengeschwüren), Nefazodon (zur Behandlung von Depressionen) oder Fluvoxamin (zur Behandlung von Zwangsstörungen), da die Dosis von Xanor möglicherweise angepasst werden muss
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Verhütungsmittel zum Einnehmen (‚Pille‘)
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Diltiazem (zur Behandlung von Angina pectoris und Bluthochdruck)
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bestimmte Antibiotika, z. B. Erythromycin, Troleandomycin
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bestimmte Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (sogenannte HIV-Proteasehemmer wie Ritonavir)
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Arzneimittel zur Behandlung einer schweren seelischen Störung (Antipsychotika), Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Betäubungs- und Schmerzmittel wie Propoxyphen oder Antidepressiva, da diese die Wirkung von Xanor verstärken können
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Arzneimittel aus der Wirkstoffgruppe der Opioide (starke Schmerzmittel, Arzneimittel zur Substitutionstherapie und bestimmte Hustenmittel), da die gleichzeitige Anwendung von Xanor und Opioiden das Risiko für Benommenheit, Atemschwierigkeiten (Atemdepression) und Koma erhöht und lebensbedrohlich sein kann. Aus diesem Grund soll eine gleichzeitige Anwendung nur in Erwägung gezogen werden, wenn keine anderen Behandlungsmöglichkeiten anwendbar sind. Wenn Ihnen dennoch Xanor zusammen mit Opioiden verschrieben wird, hat Ihr Arzt die Dosierung und Dauer der gleichzeitigen Behandlung einzuschränken. Befolgen Sie genau die Dosisempfehlungen Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde und Familienmitglieder zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie solche Symptome bei sich feststellen.
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Digoxin (zur Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz und bestimmten Formen von Herzrhythmusstörungen)
Wenn Sie sich einer Operation unterziehen müssen, bei der Sie eine Narkose erhalten, informieren Sie Ihren Arzt bitte darüber, dass Sie Xanor einnehmen.
Einnahme von Xanor zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Trinken Sie während der Einnahme von Xanor keinen Alkohol. Alkohol verstärkt die Wirkung von Xanor und sollte daher vermieden werden.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, nehmen Sie Xanor nur ein, wenn Ihr Arzt zuvor mit Ihnen die Vor- und Nachteile einer Behandlung während der Schwangerschaft besprochen hat. Wenn Alprazolam während der letzten 3 Schwangerschaftsmonate regelmäßig eingenommen wird, kann Ihr Baby eine Abhängigkeit entwickeln. Nach der Geburt kann ein Risiko für Entzugserscheinungen beim Baby bestehen.
Wenn Ihr Arzt entscheidet, dass Sie Xanor auch während der späten Schwangerschaft oder während der Geburt einnehmen sollen, können bei Ihrem Baby niedrige Körpertemperatur, Schlappheit, Schwierigkeiten beim Atmen und Füttern auftreten.
Stillzeit
Xanor soll während der Stillzeit nicht eingenommen werden, da es in die Muttermilch übergehen kann. Wenn wiederholte oder hohe Dosierungen von Alprazolam in der Stillzeit unbedingt einzunehmen sind, ist abzustillen.
Fortpflanzungsfähigkeit
Es liegen keine klinischen Daten zu den Wirkungen von Alprazolam auf die Fortpflanzungsfähigkeit vor.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen. Lenken Sie während der Behandlung mit Xanor keine Fahrzeuge und bedienen Sie keine Maschinen. Alprazolam kann zu verringerter Konzentrationsfähigkeit oder verringerter Muskelfunktion, Schwindelgefühl oder Benommenheit führen.
Xanor enthält Lactose, Natriumbenzoat (E 211) und Natrium
Jede Tablette (Xanor 0,5 mg und Xanor 1 mg) enthält 96 mg Lactose.
Bitte nehmen Sie Xanor erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Dieses Arzneimittel enthält 0,11 mg Natriumbenzoat (E 211) pro Tablette.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.