MERLIT-Tabletten dürfen nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich gegen den Wirkstoff (Lorazepam) oder einen der sonstigen Bestandteile von MERLIT-Tabletten sind
- wenn Sie von anderen Mitteln, einschließlich Alkohol, abhängig sind
- wenn Sie unter schweren, chronischen Lungen- und Herzfunktionsstörungen leiden
- bei schweren Schockzuständen
- wenn eine akute Alkoholvergiftung oder eine Vergiftung mit anderen beruhigend wirkenden Stoffen vorliegt
- MERLIT-Tabletten dürfen Neugeborenen in den ersten 30 Lebenstagen nicht gegeben werden.
- MERLIT-Tabletten werden zur Behandlung von Kindern nicht empfohlen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von MERLIT-Tabletten ist erforderlich,
- wenn bei Ihnen eine bekannte Herzmuskelschwäche und eine Störung der Atemfunktion vorliegt
- wenn bei Ihnen die Bewegungskoordination gestört ist
- falls beim Schlafen Atmungsstörungen auftreten
- wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion gestört ist
- wenn Sie unter Myasthenia gravis leiden
- wenn Sie alt und geschwächt sind
Bitte beachten Sie, daß - vor allem zu Beginn der Therapie – Merlit-Tabletten die geistige Aufmerksamkeit beeinträchtigen können und Sie keine Tätigkeiten verrichten sollen, welche volle geistige Aufmerksamkeit erfordern (z.B. das Bedienen von Maschinen oder Lenken von Fahrzeugen).
Es empfiehlt sich, die erste Einnahme von Merlit-Tabletten an einem Wochenende und in gewohnter Umgebung vorzunehmen.
Meiden Sie gleichzeitigen Alkoholgenuß, da eine solche Kombination die unerwünschten Wirkungen vom Alkohol und Merlit-Tabletten vervielfachen kann.
Merlit-Tabletten sind nur zur Linderung Ihrer momentanen Beschwerden geeignet. Es soll nur so kurz und in so niedriger Dosierung wie notwendig angewendet werden. Bei ununterbrochener Anwendung von Merlit-Tabletten wird Ihr Arzt spätestens nach 6 Wochen versuchen, Merlit-Tabletten zeitweilig oder ganz abzusetzen. Beim Auftreten von unerwarteten Wirkungen fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie die Behandlung mit Merlit-Tabletten beenden sollen.
Zur Vermeidung des Auftretens von Entzugserscheinungen sollen Merlit-Tabletten nicht plötzlich abgesetzt, sondern unter stufenweiser Dosisreduktion ausgeschlichen werden.
Das Risiko für das Auftreten eines Entzugssyndroms nimmt zu, wenn
- Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine, wie Merlit-Tabletten als Tagessedativa (beruhigende Arzneimittel) gleichzeitig mit Schlafmitteln angewendet werden;
- Benzodiazepine - auch in üblicher Dosierung - über mehr als 4 - 6 Monate angewendet werden;
- höhere Dosierungen verabreicht werden;
- das Arzneimittel plötzlich abgesetzt wird.
Beachten Sie, dass nach plötzlichem Absetzen, vor allem nach hoher Dosen Krampfanfälle oder Entzugserscheinungen auftreten können. Die Entzugserscheinungen äußern sich in: Schwitzen; Tremor, Herzklopfen; Unruhe, Muskelkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen; Schlaflosigkeit, Ruhelosigkeit; Angst, Depression, Delirium, Halluzinationen.
Die Therapiedauer mit Lorazepam ist begrenzt. Zum Absetzen des Medikamentes wird die Dosis stufenweise reduziert.
Bei wiederholter mehrwöchiger Verabreichung von Merlit kann die Wirkung herabgesetzt sein.
Merlit Tabletten können ein paar Stunden nach der Einnahme zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens führen.
Beim Auftreten paradoxer Reaktionen (siehe Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) sollte die Behandlung mit Merlit Tabletten beendet werden. Mit solchen Reaktionen muss insbesondere bei Kindern und älteren Personen gerechnet werden.
Bei Patienten mit depressiver Verstimmung ist Vorsicht geboten, da depressive Erscheinungen in
Einzelfällen verstärkt auftreten können. Eine Behandlung mit Benzodiazepinen kann bei diesen
Patienten die Gefahr eines Selbstmordes erhöhen; sie sollte nicht ohne zusätzliche Therapie erfolgen.
Bei Einnahme von MERLIT-Tabletten mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von MERLIT-Tabletten mit anderen auf das zentrale Nervensystem dämpfend wirkenden Stoffen kann es zu erheblicher gegenseitiger Wirkungsverstärkung kommen. Dazu gehören: Alkohol, Beruhigungs- und Schlafmittel, Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen und zur Behandlung von Krampfanfällen, bestimmte Arzneimittel zur Behandlung des Blutdruckes, bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Allergien oder Schnupfen, bestimmte Schmerz- und Narkosemittel und Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen. Diese Wechselwirkungen können auch noch am Tage nach der letzten Einnahme von MERLIT-Tabletten auftreten.
Ferner können Wechselwirkungen mit Arzneimitteln zur Empfängnisverhütung vorkommen.
Es sind keine Wechselwirkungen mit blutzuckersenkenden Arzneimitteln oder entwässernden Arzneimitteln bekannt.
Gewöhnungseffekte
Bei länger dauernder Behandlung in hohen Dosen kann - wie bei allen Arzneimitteln vom Typus der Schlaf- und Beruhigungsmittel - bei hierzu veranlagten Patienten eine Medikamentenabhängigkeit entstehen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Merlit-Tabletten dürfen während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da der Wirkstoff eine schädigende Wirkung auf das Ungeborene oder Neugeborene ausüben kann.
Bei längerer Einnahme von Arzneimitteln aus der Gruppe der Benzodiazepinen, wie Merlit- Tabletten, und in höheren Dosen durch die Schwangere, können beim Neugeborenen durch Gewöhnung und Abhängigkeit Entzugserscheinungen nach der Geburt auftreten. Werden Merlit-Tabletten gegen Ende der Schwangerschaft, oder in größeren Dosen vor oder unter der Geburt verabreicht, können beim Neugeborenen erniedrigte Körpertemperatur, herabgesetzter Muskeltonus, Blutdruckerniedrigung, Atemdämpfung und Trinkmüdigkeit (sogenanntes "floppy-infant-syndrom") auftreten.
Lorazepam tritt in geringem Ausmaß in die Muttermilch über und soll deshalb in der Stillzeit nicht verwendet werden. Bei unbedingt notwendiger einmaliger oder nur kurzfristiger Einnahme während der Stillperiode soll die Muttermilch für diese Zeit verworfen werden.
Bitte wenden Sie sich vor der Einnahme von Arzneimitteln in jedem Fall an Ihren Arzt oder Apotheker.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen, weil es - vor allem zu Beginn der Behandlung - zu einer Beeinträchtigung der geistigen Aufmerksamkeit und des Reaktionsvermögens kommen kann.
Sie dürfen keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von MERLIT-Tabletten
Wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie einzelne Zucker nicht vertragen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.