Ceftriaxon

Ceftriaxon

Grundlagen

Ceftriaxon gehört wie Penicillin zur großen Gruppe der beta-Laktam-Antibiotika und ist ein Cephalosporin der 3. Generation. Als Breitspektrumantibiotikum deckt es ein breites Erregerspektrum grampositiver und -negativer Bakterien ab. Es wird beispielsweise zur Therapie von Nieren-, Harnwegs- und Hautinfektionen sowie bei Blutvergiftung oder HirnhautentzĂŒndung eingesetzt. Nicht wirksam ist es gegenĂŒber Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA), Listerien und Enterokokken.  

Wirkung

Pharmakodynamik

Das Antibiotikum vermittelt seine bakterizide Wirkung wie alle beta-Laktam-Antibiotikum durch Blockade der bakteriellen Zellwandsynthese. Durch strukturelle Ähnlichkeit mit Substraten der Zellwandsynthese blockieren Cephalosporine die bakteriellen Enzyme, die fĂŒr den Aufbau der Zellwand verantwortlich sind. Entsprechend wirken sie nicht auf zellwandlose Bakterien wie Mykoplasmen. 

Pharmakokinetik

Das Antibiotikum kann sowohl intravenös als auch intramuskulĂ€r eingesetzt werden, eine orale Anwendung ist durch die fehlende Aufnahme nicht möglich. Es ist sehr gut liquorgĂ€ngig und dadurch ein Medikament der 1. Wahl bei EntzĂŒndungen des zentralen Nervensystems. Ein bis zwei Drittel werden unverĂ€ndert ĂŒber die Nieren ausgeschieden, der Rest wird ĂŒber die Galle als inaktive Metaboliten ausgeschieden. Die Halbwertszeit betrĂ€gt 5-9 Stunden, bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion ist sie auf 11 bis 16 Stunden verlĂ€ngert. 

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Chloramphenicol kann die Wirksamkeit beider Antibiotika vermindert werden. Eine parallele Applikation von Calcium-Infusionen muss vermieden werden, da sich ansonsten Calcium-Ceftriaxion-Komplexe bilden können.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

HĂ€ufig können Schmerzen an der Injektionsstelle und allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz bis hin zu Atemnot auftreten. Bei Personen mit frĂŒherer schwerer Anaphylaxie auf Penicilline sollte deswegen auf die Gabe von Ceftriaxon verzichtet werden, bei nur milder allergischer Reaktion ist die Anwendung möglich. Bauch- und Kopfschmerzen, Clostridioides difficile-assoziierte Diarrhö und verschiedene BlutbildverĂ€nderungen stellen weitere mögliche Nebenwirkungen dar. 

Toxikologische Daten

Die mittlere letale Dosis im Mausversuch bei oraler Gabe betrug 2200 mg pro kg Körpergewicht, was einem Vielfachen der am Menschen eingesetzten Dosis entspricht. Ceftriaxon gilt als sicher wÀhrend der Schwangerschaft sowie der Stillzeit. 

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code J01DD04
Summenformel C18H18N8O7S3
Molare Masse (g·mol−1) 554,57
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 2,0
Schmelzpunkt (°C) >155
PKS Wert 2,7
CAS-Nummer 73384-59-5
PUB-Nummer 5479530
Drugbank ID DB01212

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

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Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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