Pyridoxin (Vitamin B6)

ATC CodeA11HA02
CAS-Nummer65-23-6
PUB-Nummer1054
Drugbank IDDB001165
SummenformelC8H11NO3
Molare Masse (g·mol−1)169,1778
Aggregatzustandfest
Schmelzpunkt (°C)159-162
PKS Wert9,4; 5,58

Grundlagen

Pyridoxin bzw. Pyridoxol ist die alkoholische Form des Vitamin B6. Das wasserlösliche Vitamin kommt in vielen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor und wurde in den 1930er Jahren bei Fütterungsversuchen an Ratten entdeckt und später kristallin erhalten.
Der Nährstoff ist im Körper in der biologisch aktiven Form Pyridoxalphosphat als Coenzym unter anderem beim Aminosäurenstoffwechsel beteiligt.
In einer sehr kleinen Studie von 2002 und einer randomisierten, kontrollierten Folgestudie 2018 (mit einer größeren Stichprobe) wurde festgestellt, dass sich durch eine Supplementierung mit Vitamin B6 die Traumerinnerung verbessern kann, was möglicherweise daran liegen könnte, dass Vitamin B6 die Erregung der Großhirnrinde wärend des REM-Schlafs (Traumphase) erhöht.

Eingesetzt wird Pyridoxin zur Therapie eines Vitamin B6-Mangels und zur Behandlung von Schwangerschaftsübelkeit.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Vitamin B6 ist ein Sammelbegriff für Pyridoxin, Pyridoxal, Pyridoxamin und deren phosphorylierte Abkömmlinge. Pyridoxin wird synonym mit dem Begriff Vitamin B6 verwendet.
Als Coenzym wirkt Pyridoxalphosphat beim Auf- und Abbau von Aminosäuren, Neurotransmittern, Sphingolipiden (Bestandteile der Zellmembran) und Aminolävulinsäure (Zwischenprodukt der Häm-Synthese) mit. Des weiteren ist es am Abbau von Glykogen (Speicherform von Kohlenhydraten) beteiligt.

Pharmakokinetik

Die Aufnahme von Pyridoxin in den Gastrointestinaltrakt findet hauptsächlich im Jejunum, dem 2. Abschnitt des Dünndarms, statt. Die komplexen Um- bzw. Abbauvorgänge erfolgen in der Leber mit der Bildung von primären und sekundären Abbauprodukten und der Umwandlung zurück zu Pyridoxin. Das aktive Zwischenprodukt Pyridoxalphosphat macht mindestens 60% des zirkulierenden Vitamin B6 aus und ist stark an das Protein Albumin gebunden. Bei Erwachsenen besteht der Körperpool aus 16-25 mg Pyridoxin. Die inaktive Pyridoxinsäure ist das Hauptausscheidungsprodukt und wird mit dem Urin ausgeschieden.

Wechselwirkungen

Mit folgenden Arzneimitteln sind Wechselwirkungen möglich:

  • Isoniazid
  • Hydralazin
  • Penicillamin
  • Cycloserin
  • Levodopa
  • Phenytoin
  • Phenobarbital

Toxizität

Toxikologische Daten

Folgen einer Überdosierung, welche nur durch Supplemente erreicht werden kann, sind Krämpfe, Atembeschwerden, gesteigerte Beweglichkeit zB. des Darms, Durchfall, Bewegungsstörungen und Muskelschwäche.

Bei Ratten wurde ein LD50 von 4 g/kg bei oraler Verabreichung ermittelt.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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